Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
aka

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von aka »

Erste Versuche gibt es ja schon und zwar solche, den Wölfen die gemachte Beute zu vergällen, indem man den Riß mit etwas ekelhaftem(für Wölfe) versetzt.
Meinst dass es wieder in die Mode kommt ?

Soll in der Vergangenheit oft praktiziert worden sein

Funktioniert sehr gut.
Ein Wolf, dem man die gemachte Beute so vergällt hat , hat den Schafen nieee wieder weh getan.
Früher hat man dazu Strychnin genommen.
Was wird heutzutage so verwendet ?.
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SammysHP
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Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von SammysHP »

@aka
Meinst du nicht, dass es langsam reicht? Deine Kommentare helfen absolut nicht weiter.

@balin
Das würde aber bedeuten, dass man das gerissene Tier liegen lässt und darauf hofft, dass der Wolf wieder kommt. Was macht man mit den anderen Tieren in dieser Zeit? Und darf man tote Tiere überhaupt liegen lassen? Und wenn kaum noch was fressbares dran ist?
aka

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von aka »

Sammy, ich fürchte Du hast recht. Nicht mal solche Kommentare helfen.
gruß
balin
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Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von balin »

Da hast du schon recht, man muß sich vorher überlegen, wie man verfährt. In Idaho war anfangs die didaktische Methode einen Wolf am Riß zu schiessen, damit die anderen was im Gedächtnis behalten. Mit dem aufkommen der Entschädigungen und den Nachweispflichten am Riß war dann das Theater um die Fundstelle so groß, daß an Vergrämung mit Lerneffekt nicht mehr zu denken war. Da ging es dann um den Artikel in der Zeitung und um Stimmungsmache. Die Vorgänge habe ich ja an anderer Stelle schonmal beschrieben. Das war der Krieg der "Fachleute", die einen, die bezahlen mußten und die anderen, die den Ranchern zuarbeiten wollten.. Die Idee mit dem Vergällen stammt aber aus demselben Oregon wie die andere Geschichte. Man muß halt die Leute mit der nötigen Gelassenheit finden. Der Anfang war einfach der, daß man es mal probieren sollte. Wenn ich in meinem Archiv suche, finde ich den Artikel bestimmt. Soviel ich in Erinnerung habe, ging es da auch mit um die anderen großen Raubtiere, speziell den Puma.
Und apropo liegenlassen. Bei uns kommt das Auto zweimal die Woche. Wenn es heiss ist kann man nach drei Tagen dann die Fliegen bei der Arbeit sehen, wieso dann nicht auch die Wölfe. ;-)
Nur die Ohrmarke sollte man zum Abmelden vorhalten, sonst entsteht eine Vorstufe zum ewigen Leben.
joswolf
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Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von joswolf »

Man kann doch als Lerneffekt ein angekettetes Schaf mit ein kleinen elektro Zaun umstellen. Als der der dann da einen Schlag abkriegt denkt das naehgste mal nochmal nach.
Andere Kommentare wie "das Heulen eines Rudels vom Tonband Wölfe von bestimmten Regionen fern halten könnte.
Ein Wolf kennt nunmal den Unterschied zwischen Wild- und Nutztier nicht" da muss ich sagen das die Woelfe den Unterschied sehr wohl kennen. Nutztieren sind die wehlose Tieren die bei den Menschen wohnen die Nacht's schlafen. Heulen von Woelfen zeigt ja schon die kleieneren Rivieren imLausitz das das den nicht vertreibt. Ein Wolfsrudel jagt mit heulen nicht das andere Rudel weg sondern fuhlt sich eher sicher wenn man wisst das man Nachbarn hat und hat sogar mal gern Kontakt.
Jos
Grauer Wolf

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von Grauer Wolf »

aka hat geschrieben:Ein Wolf, dem man die gemachte Beute so vergällt hat , hat den Schafen nieee wieder weh getan.
Früher hat man dazu Strychnin genommen. Was wird heutzutage so verwendet ?.
Ich empfinde diese Bemerkung, mit Verlaub, als mehr als daneben. Strychnin ist ein furchtbares Gift, das ein Lebewesen unter schlimmsten Qualen buchstäblich verrecken läßt. Wer so etwas verwendet, steht m.M.n. tief unterhalb von jedem Tier!
Damit treibt man keine Scherze, das ist auch als Bemerkung nicht lustig, das ist einfach nur entsetzlich und sehr, sehr traurig... :(
Bei solchen Sprüchen vergeht mir die Lust, hier überhaupt noch was zu schreiben...

Gruß
Wolf


edit:Tip-Fehler
Zuletzt geändert von Grauer Wolf am 10. Dez 2012, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
aka

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von aka »

Ein Wolfsrudel jagt mit heulen nicht das andere Rudel weg sondern fuhlt sich eher sicher wenn man wisst das man Nachbarn hat und hat sogar mal gern Kontakt.
Sorry f. OT.


Versuche mit Telemetriewölfen - Heulanimationen in der Nähe der eindeutig festgestellten Standorte - Einstände der Rudel/Aufenthaltsorte - der Wölfe zeigten dass diese im Schnitt bei 40 % Versuche antworten - wie sie gerade Lust haben oder beschäftigt sind. Völlig unberechenbar. Mal schweigen sie wie Grab,
mal antworten sie aus 100 - 150 m Entfernung obwohl sie mit 100% Sicherheit das Fahrzeug gehört haben müssten, mit dem man herangefahren ist.
Die Leute, die damit in verschiedenen Gegenden Europas zu tun haben, behaupten sogar, daß - rein "gefühlsmässig" die Wölfe in unseren Breiten etwas
maulfaul sind - das kann mit verschiedenen Ursachen zu tun haben - wenn es stimmt. Es ist mituntunter so, dass anscheinend die Wölfe das nachgeahmte
Geheul (das ist egal ob Tonband oder Nachahmung) hören und antworten aber man hört sie selber nicht - dafür sind wir nicht besonders gut
ausgestattet. Hinzu kommt Windrichtung und gewisse "Geräuschkulisse", die man als gelernter Mitteleuropäer nicht mehr wahrnimmt....
polarwolf
Beiträge: 61
Registriert: 6. Okt 2010, 16:08

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von polarwolf »

Hallo aka , könntest du dein ,,Sorry f. OT." bitte mal erklären ?


Gruß Jochen
Lutra
Beiträge: 2701
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
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Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von Lutra »

Erst mal sind die Verhältnisse bei der Weideviehhaltung recht unterschiedlich in den Regionen. In der Lausitz z.B. wird zum allergrößtem Teil gekoppelt. Wenn das einigermaßen sorgfältig gemacht wird mit dem E-Zaun ist das schon recht wirkungsvoll, über 10 Jahre getestet. Kann man mit der Almsömmerung z.B. in der Schweiz nicht vergleichen. Klar gibt es auch hier immer mal Fälle, wo der Wolf den Zaun überwindet oder eben die Schafe aus der anderen Richtung. Aber wenn der E-Zaun keine große Wirkung zeigen würde, wäre wesentlich mehr los.
Auffällig ist, dass die meiste Stimmung seitens der Verbände und Bürgeriniativen immer dort ist, wo der Wolf erst relativ neu da ist und in geringer Anzahl. Es ist auch so, dass sich einige Leute gerne als Retter der Nation zeigen wollen, als Kämpfer gegen das "Unrecht" seitens des Staates. Ich will da keinesfalls die Vertreter des Bauernverbandes zu dieser Fraktion rechnen, die kenn ich ja nicht persönlich. Aber bei anderen Gelegenheiten hab ich schon solche Typen kennen gelernt.
LarsD

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement

Beitrag von LarsD »

Lutra hat geschrieben:Auffällig ist, dass die meiste Stimmung seitens der Verbände und Bürgeriniativen immer dort ist, wo der Wolf erst relativ neu da ist und in geringer Anzahl.
Beides trifft für Brandenburg nicht zu. Die Wölfe sind hier weder selten, noch sind sie neu. Stimmung macht die Art und Weise, wie die Leute zum Thema Wolf informiert werden. Der NABU redet von rund 70 Wölfen in Deutschland, das Umweltministerium in Brandenburg meint, allein in Brandenburg sind es zwischen 75 und 90 und nicht nur an Stammtischen werden Sichtungen von Wölfen, Rudeln und Welpen gehandelt, die in keiner offiziellen Verbreitungskarte zu sehen sind. Wo 2009 noch 2 Rudel unterwegs waren, geistern drei Jahre später offiziell 9 Rudel durch die Gegend. Je nach persönlicher Lebenssituation werten die Leute diesen Trend natürlich unterschiedlich.
Ich weiß nicht, wie weit am Mittwoch an dem aktuellen Entwurf für den Managementplan noch inhaltlich gearbeitet wird. In der jetzt vorliegenden Form wird er sein Ziel, ein möglichst konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf zu unterstützen, wohl nicht erreichen. Dazu ist er zu mutlos, basiert auf vielen veralteten und zum Teil nachweislich falschen Daten/Informationen. Von den pragmatischen Ansätzen des ursprünglichen Managementplans ist nicht mehr viel geblieben. In Kombination mit der weiter zügig wachsenden Zahl an Wölfen sind da alle Zutaten beisammen, um den Wolf im Jahr 2014 zu einem Wahlkampfthema zu machen. Das hilft dann aber sicherlich weder den Wölfen, noch den Schäfern und anderen Tierhaltern.

Viele Grüße

Lars
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