Natürlich hast Du Recht, dass Angermann mit seiner Position und vor allem seinem politischen Gebaren nicht allein in der CDU ist.
Weil SammysHP ja aber nun ausgerechnet Angermanns Person so hervorgehoben hat, verblasst das Prädikat "die zweitmeisten Direktstimmen" (3.017) angesichts einer Gesamtsumme von Direktstimmen in Höhe von 69.729 (davon also 95,7%, die Angermann nicht zugeflossen sind) recht schnell.
In der Samtgemeinde Amelinghausen wurde am 11.09.2016 auch der Nachfolger des langjährigen Samtgemeindebürgermeisters Helmut Völker gewählt.
Der NDR hatte dem Wahlkampf zwischen dem CDU-Kandidaten Dominik Wehling und der parteilosen Kandidatin Claudia Kalisch einen Hallo-Niedersachsen-Beitrag gewidmet - Titel: "Hitziges Wahlkampf-Thema: Der Wolf".¹
Der CDU-Kandidat hat dabei gezielt auf den Wolf als Wahlkampfthema inkl. der üblichen Rhetorik gesetzt. Die parteilich unabhängige Kandidatin (die von Wehling in seinem Wahlkampfprospekt als "Grüne" bezeichnet wurde, die ihre Unabhängig nur vorgeben würde) wollte den Wolf nicht im Wahlkampf thematisieren vor allem keine Emotionen schüren. Der Hallo-Niedersachsen-Filmbeitrag suggerierte dabei, dass die Menschen in der Samtgemeinde allgemein dem Wolf skeptisch gegenüber stünden.
Am Ende hat sich der CDU-Kandidat mit seinen Wolfsabschuss-Forderungen bei den Einwohnern der Samtgemeinde Amelinghausen gründlich verkalkuliert: Die unabhängige Kandidatin, die von der SPD, den Grünen, der FDP und den unabhängigen Wählervereinigungen unterstützt wurde, siegte auf Anhieb souverän mit 65,1% der Stimmen.
Das ist insofern interessant, als von den Wolfsgegnern immer wieder gern behauptet wird, dass "die Landbevölkerung" angeblich ein riesiges Problem mit dem Wolf hätte. Die Gemeinden der Samtgemeinde liegen z. T. in direkter Nähe zum Truppenübungsplatz Munster und zählen auch zum 30-km-Radius des Wietzendorfer Rudels. Und trotzdem hat die Wolfshysterie als Wählerstimmenfänger nicht sonderlich gefunzt, wie man sieht.

Die Grünen sind dort übrigens mit 17,5% der Stimmen vertreten, in der benachbarten Samtgemeinde Gellersen sogar mit 20,9%. Das nur am Rande als Indiz erwähnt, dass "die Landbevölkerung" offensichtlich weder den Wolf noch die grüne Umweltpolitik in der Weise ablehnt, in der es die Wolfsgegner immer so gern darstellen.

¹ NDR, 28.08.2016: "Kommunalwahl: Mit dem Wolf auf Stimmenfang" https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2618.html