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Ein Experiment ist die Wolfskiste in Deutschland mit Sicherheit nicht. Das Menschen neben Woelfen auf engem Raum leben und ausser den Behoerden niemand deren Population regelmaessig, sondern nur um Extremfall, reguliert, gibt es in anderen Gegenden der Welt auch.
Das ist immer eine These von Gegnern oder Leuten mit extremer Angst, mehr nicht. Einfach um zu implizieren, dass fuer Sie Gefahr besteht. Selbst wenn einige ihren Willen bekommen (was ich in 10-15 Jahren fuer realistisch halte) und es Abschussquoten fuer Woelfe in Deutschland gibt, aendert sicher aber sachlich gesehen nicht viel fuer Sie.
Im Extremfall 'muessten' Sie dann eventuell auch umziehen, wenn es 'wolfsfreie Zonen' in Deutschland gibt. Haben Sie Pech und ihr Haus oder Ort liegt nicht in einer, aendert sich fuer Sie nichts zu Heute, der Wolf waere dort geschuetzt. Sie koennen wie Heute nichts legal selbststaendig dagegen unternehmen in dem Sie ihn schiessen oder vergiften, dann auch nicht. Zumindest nicht, nur weil Sie Angst haben.
Die Folgen (vor allem negative) von Bejagung als Praventionsmassnahme sind hinreichend erforscht und beobachtet worden. Kann und sollte man auch unabhaengig von Ihren Bedenken sehen.
Was Ihre Sicherheit angeht, ich moechte da weder Ihnen noch irgendjemandem unterstellen oder vorwerfen etwas Falsches gesagt zu haben. Das nur vorweg, ich denke das haben Sie vielleicht einfach nur kompakter widergegeben, was dort erzaehlt wurde.
Es gibt nicht 'den Wolf' und auch nicht 'den Angriff'. Bekannt ist, unabhaengig vom Wolf, dass unkontrolliert rumlaufende Hunde bei Beutegreifern den Jagdinstinkt wecken koennen und ein Angriff bei einer Begegnung haeufiger provoziert wird, als ein Hund an der Leine.
Das heisst aber nicht, dass man Hunden ueberhaupt keinen Auslauf mehr bieten kann und sie an der Leine gequaelt vor sich hinvegetieren muessen.
Es geht bei der Leine nicht darum dem Tier etwas boeses zu tun sondern es vor einer potentiellen Gefahr zu schuetzen. Genauso wie Sie im Ort Ihren Hund mit der Leine davor schuetzen einfach auf die Strassen in den Verkehr zu laufen.
Auch hier in Wolfsgebieten leben Menschen mit Hunden und gehen mit ihnen in der Natur spazieren, viele wider besseren Wissens oder Gesetzen ohne Leine, auf die Gefahr hin, dass Baer, Puma oder Wolf zupacken.
Wenn etwas passiert, dann war/ist es in der Regel vermeidbar. Eben weil man dem Hund 'was Gutes' tun will, wenn man ihn losrasen laesst, manchmal trotz Warnungen und Gebietssperrungen. Weil bisher ja auch nie was passiert ist. Bei uns gab es gerade einen Fall in dem Idioten ihren Hund in einem Nationalpark 5 Stunden an einen Baum gebunden haben mit einer Schale Wasser und einem Zettel, der dann geklaut wurde (Dieb hinterliess Zettel). Grosses Buhei, kaum einer fragt den Typen ob er vorher daran gedacht hat, dass Baeren zum Beispiel keine 'Ich hole meinen Hund wieder ab'-Zettel lesen koennen.
Es gibt hier einfache Verhaltensregeln fuer den Aufenthalt mit Hunden in Baeren- und Wolfsgebieten, eben die, die Sie auch in Deutschland hoeren und lesen. Da werden Sie natuerlich auch wieder zig Leute finden, die Ihnen sagen warum das Bloedsinn ist, Fakt ist aber auch, tausende Menschen leben mit Ihren Hunden zusammen mit Woelfen so, wie Sie bisher ohne Wolf gelebt haben. Seit 20 Jahren eben auch im Osten Deutschlands, wenn Ihnen jemand sagt, was man hier erlebt, gilt in Deutschland nicht.
Sie koennen ohne viel Aufwand im Vorfeld genug tun um Begegnungen zu vermeiden. Da Sie mit Ihrer Tochter zusammen gehen ist schon mal Bonus, dass Sie durch reden auf sich aufmerksam machen koennen. Nicht jeder Wolf in Deutschland ist 'unnatuerlich', so dass Sie in der Regel Woelfe gar nicht zu Gesicht bekommen, weil diese Ihnen lieber aus dem Weg gehen.
Haben Sie Ihren Hund nicht an der Leinen und er rennt bellend mit Ihrer Tochter durch die Gegend und sie sind 20-30m weg, wissen Sie nicht wie Ihr Hund reagiert, wie die Woelfe reagieren und koennen diese Situation eventuell auch nicht mehr unter Kontrolle bringen. Ihr Hund kann auf die Woelfe zulaufen, freudig oder defensiv aggressiv, die Woelfe koennen auf den Hund zulaufen und er kann weglaufen und den Beutereflex der Woelfe reizen. Zig Moeglichkeiten die man eliminieren kann in dem man den Hund an der Leine schnell kontrolliert und am rumlaufen hindert.
Wolfsangriffe geschehen in der Regel auch nie grundlos, egal ob man den Grund nachvollziehen kann oder will oder eben nicht. Entweder greift ein Wolf an, weil er sich in seinem Territorium bedroht fuehlt oder den Hund als Konkurrenz bei der Paarung sieht oder ob er Beute machen will.
Fuer Sie heisst das oder kann das heissen, dass Sie Konflikte versuchen zu vermeiden, in dem Sie Woelfen vor und waehrend der Ranz aus dem Weg gehen. Das heisst nicht mit Ihrem Hund in unmittelbarer Naehe vom Bau rumlaufen. Selbst wenn der Bau nur ein paar km vom ort weg ist, kommen die Woelfe nicht in den Ort und toeten alle Hunde. Gehen Sie jedoch in Ihr Gebiet, kann es als Provokation empfunden werden und es knallt.
Darueber muessten Sie sich Gedanken machen, wenn Sie wirklich im Kerngebiet einer Familie leben. Ich denke aber, da waeren die Behoerden dran an der Sache.
Selbst wenn Sie keine Lust haben mit dem Hund an der Leine schnell zu laufen, auch Ihre Tochter kann den Hund am Rumlaufen an der Leine hindern (vermute ich), so dass Sie Zeit zum Reagieren haben, sollten Woelfe auftauchen. Die lassen sich in der Regel auch vertreiben durch zurufen oder Krach machen. Ja, einige laufen nicht sofort weg, die Gruende koennen viele sein. Aber auch die dokumentierten Faelle von Nahbegegnungen in Deutschland zeigtern kein aggressives Verhalten der Woelfe, sonder eben fuer viele hauptsaechlich unbekanntes. Oder bisher nicht wirklich ausreichend erklaertes Verhalten.
Wenn in Ihrer Naehe Woelfe gesichtet werden, informieren Sie sich genau wann, wo und in welche Richtung die Tiere liefen. Gehen Sie in entgegengesetzter Richtung mit Ihrem Hund, an der Leine, auf sich aufmerksam machend, koennen Sie davon ausgehen, dass Ihr Hund friedlich bei Ihnen zu Hause irgendwann mal einschlaeft und nicht von einem Wolf zerrissen wird.
Vor und waehrend der Ranz (ab Ende November bis Ende Maerz) pass ich verstaerkt auf ob Woelfe gerade in der Naehe sein koennten wenn ich mit dem Hund im Wolfsgebiet bin. Ansonsten reicht(e) eine 5m Flexileine um den Hund schnell unter Kontrolle zu bringen, wenn wir ungeplant auf Wildtiere treffen. Begegnung mit Wapiti und Elch (kuerzeste Distanz bisher ca. 15m), Baer (Grizzly, 30m) und Wolf (mehrfach in direkter Naehe zum Auto oder 50m zu Fuss) liefen bisher ohne Probleme ab. Der Wapiti guckte doof, der Rest nahm Tatzen bzw Pfoten in die Hand.
Abschliessend noch, Woelfe jagen im Gegensatz zu Grosskatzen nicht aus der Deckung heraus und lauern im Versteck. Selbst im extremsten Ungluecksfall eines Angriffes werden Sie und Ihr Hund die Moeglichkeit haben sich zu wehren. Woelfe lassen sich von Gegenwehr beeindrucken und sind keine Uebertiere. Denen schmerzt ein Tritt in die Kloeten, die Rippen oder ein Schlag auf die Nase ebenso wie es einem Hund schmerzt, der viel wahrscheinlicher mal Ihren Hund angreifen koennte. Da stehen Sie dann auch nicht einfach nur neben und sagen 'Aus' sondern versuchen alles was geht um Ihr Tier zu schuetzen und den Angriff zu beenden.
Sie koennen weiterhin so leben wie Sie jetzt leben und sich informieren ohne eine Position fuer oder gegen den Wolf zu beziehen. Suchen Sie beim Informieren nicht nach Bestaetigungen Ihrer Gefuehle oder Aengste, sondern informieren Sie sich sachlich ueber Wolfsverhalten und gucken Sie dann, wie sehr Sie vor was Angst haben. Haben Sie am Ende mehr von, hab ich bei mir gesehen. Als ich hierher zog war mir schon klar, dass der Status Quo nicht gaendert werden kann, weil ich ohne Beutegreifer in Deutschland aufgewachsen bin. Arrangieren muss man sich nur zu einem bestimmten Grad, wenn man dann Erfahrungen sieht oder macht, wird die persoenliche Aufregung zumindest nicht mehr so hoch sein.
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