wolf im Heidekreis

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Grauer Wolf

Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:
Ich rate zu größter Vorsicht
Ja, vor dem Herrn werde ich mich in Acht nehmen. ;)
:lol: Der ist gut...!

Tatsächlich ist an solchen Hysterikern leider nichts Komisches. Die schüren völlig verantwortungslos und/oder absichtlich irrationale Ängste, wo sie nur können, und ich finde es schlimm, daß sich immer wieder ein Zeitungsschreiberlinge findet, der solchen Leuten eine Platform für ihre kruden Vorstellungen bieten und den abgesonderten Müll ohne Prüfung übernehmen. Letzteres ist imho nämlich die Pflicht eines Redakteurs: Zu prüfen, was an solchen Räuberpistolen dran ist, bevor man sie veröffentlicht...

Gruß
Wolf
zaino
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Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von zaino »

Naja, "Böser Wolf frißt Rotkäppchen" erhöht halt die Auflagenzahlen der Boulevardblätter = KOHLE. Andere Fakten zählen da wenig. Selbst "Böser Wolf im Maisfeld - Kinder sollten nicht mehr draußen spielen" funktioniert auch noch gut. Besonders im Hochsommer in der Saure-Gurken-Zeit. Und vergiss das mit der moralischen Pflicht der Redakteure. An all dem ist gar nichts lustig, es ist ein gutes Beispiel, dass "Volksverhetzung" in alle möglichen Richtungen und zu allen Zeiten funktioniert. Das Boulevardblatt mit B hat sich in letzter Zeit z. B. ja auch gegen ein von Armut gebeuteltes europäisches Mit-Land und gegen die Flüchtlingsmassen schön profiliert. Zurückschrecken tun sie vor nichts.
Diesen Irren sollte man übrigens ein paar Pfund seiner besch*** Flugblätter fressen lassen, ohne Soße und ohne Nachspülen.
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Richard M
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Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von Richard M »

An Peter Drewes: Rücken Sie halt raus, um was es Ihnen geht. Zum Beispiel so: Ich habe Angst davor, dass ich durch die Wiederentstehung natürlicher Normalität, die dumme Menschen wie ich einstmals zerstört haben, meine Arbeit als Ersatz-Raubtier nicht mehr so ausführen kann, wie ich es gewohnt bin. Außerdem habe ich Angst, dass mir und meinesgleichen die Jagdbegründung Wölfe und Luchse sind nicht mehr da, deshalb müssen wir regulieren, von der Bevölkerung nicht mehr abgenommen wird und unser Berufsstand den letzten Rest Akzeptanz verliert.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Grauer Wolf

Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von Grauer Wolf »

Das müßte er sein (bißchen scrollen):
http://www.ljn.de/hegeringe/sottrum/ueber_uns/

Ist mir auf Anhieb herzlich unsympatisch, wie übrigens der Rest auf der Seite auch...

Gruß
Wolf
wewahya
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Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von wewahya »

hallo zusammen, ein guter Kollege von mir wohnt in Schneeverdingen und dieser berichtet mir regelmäßig von Sichtungen und gefundenen Rissen.. von daher gibt es in der Gegend sicherlich mehrere Wölfe und damit auch die Wahrscheinlichkeit eines Rudels.. ich rufe ihn mal an..

Grüße W
Lämmchen
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Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von Lämmchen »

Grauer Wolf hat geschrieben: Tatsächlich ist an solchen Hysterikern leider nichts Komisches. Die schüren völlig verantwortungslos und/oder absichtlich irrationale Ängste, wo sie nur können, und ich finde es schlimm, daß sich immer wieder ein Zeitungsschreiberlinge findet, der solchen Leuten eine Platform für ihre kruden Vorstellungen bieten und den abgesonderten Müll ohne Prüfung übernehmen. Letzteres ist imho nämlich die Pflicht eines Redakteurs: Zu prüfen, was an solchen Räuberpistolen dran ist, bevor man sie veröffentlicht...

Gruß
Wolf
Abgesehen davon, ob uns der Herr sympathisch ist oder nicht.
Eines ist festzuhalten:
Wir haben es bei solchen Berichten weder mit Hysterie noch mit irrationalen Ängsten zu tun, sondern mit einer sehr realen „Urangst“, resultierend aus historisch belegten Ereignissen. Solchen Ängsten kann man nicht begegnen, indem man sie lächerlich macht. Man muss sie ernst nehmen. Es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass es nicht nur in historischer Zeit Angriffe auf Menschen gab, leider endeten manche tödlich. Die Angst vor dem Wolf wächst um so mehr, als dem Menschen die Möglichkeit genommen wird, sich im Ernstfall, ernsthaft gegen den Wolf zu verteidigen.
Es ist nicht anzunehmen, dass es in nächster Zeit eine Wolfsplage bei uns geben wird – es ist allerdings die Frage, wie sich das Zusammenleben mit den Wölfen entwickelt, wenn die Population ansteigt und die Nahrungsquellen einmal rar werden.
Ein Versiegen der natürlichen Nahrungsquellen kann leider schneller passieren, als sich mancher träumen lässt. Nach historischen Beispielen muss man nicht lange suchen.

Grüßli
Lämmchen
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SammysHP
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Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von SammysHP »

Statt zu spekulieren einfach mal abwarten. Zur Zeit sieht doch alles recht positiv aus.
zaino
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Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von zaino »

Lämmchen, es IST m. E. sogar hochgradig hysterisch und kriminell, sofort loszuschreien und Problem-Warn-Flugblätter ins Land zu werfen, sobald nur ein Verdacht besteht, irgendwo könnten ein paar Wölfchen in einem Maisfeld sitzen. Hallooo? Wenn im nächsten Tierpark ein Tiger ausgebüxt ist, wäre ein Warnaufruf der Polizei angebracht, ja, richtig. Da sind die Karten aber komplett anders gemischt, weil so ein entfleuchter Tierpark-Tiger sich auch komplett anders verhält als ein echtes Wild-Tier - egal wie "wild" er sich gebärden mag.

Die von Dir so hochgeschätzten Urängste bis zu irrationaler, kreischender Höhe noch zu schüren, ist ganz was anderes als solide Information zu spenden.
(Urängste hatte man bis ins ausgehende Mittelalter und lang darüber hinaus auch vor Hexerei - zig Tausende von Scheiterhaufen der Inquisition können nicht irren, oder wie? Ich würde da eher löschen gehen... aber meine Mit-Hexen hatten sicher alle schwarze Katzen und Wölfchen als Haustiere...)

Mit korrekter Bestandsaufnahme und der Herausgabe von Verhaltensregeln hat das alles so viel zu tun wie ein Hund mit dem Eierlegen.
Wie sieht denn ein "Urängste ernst nehmen" ernsthaft bei Dir aus?
"Ja, du hast recht, du solltest dich einsperren, deine Kinder und Haustiere auch, und wenn du es nachts heulen hörst, sitze der vermutlich vor deiner Haustür, und wartet drauf, dass du leichtsinnig die Mülltüte rausträgst?"
Oder die bereits bekannten Verhaltensregeln und Tipps bekanntgeben und befolgen, die aus Wolfsgebieten bereits bewährt sind? Immer mit der Ruhe und mit Bedacht und Respekt raus in die Natur? Wär eine Alternative, oder?
Und wer sich tatsächlich vor Angst dauernd in die Hosen macht, der muss halt zu Hause bleiben und tatsächlich alles einsperren was er hat oder in die Stadt ziehen - das ist aber nicht das Problem des Wolfs.
Mir sind auch schon 2-Zentner-Wildsauen unvermittelt in 2-Meter-Distanz begegnet, deswegen hat ich keine Angst, dass mich eine verfrühstückt - wobei auch Sus scrofa ungeniert Fleisch frisst. Also nach einem Fahrradunfall mit offenem Bein und in einer Blutlache allein nachts im Wald sitzen ist auch ein blödes Szenario, das Urängste schürt.
Grauer Wolf

Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von Grauer Wolf »

Lämmchen hat geschrieben:Wir haben es bei solchen Berichten weder mit Hysterie noch mit irrationalen Ängsten zu tun, sondern mit einer sehr realen „Urangst“, resultierend aus historisch belegten Ereignissen. Solchen Ängsten kann man nicht begegnen, indem man sie lächerlich macht. Man muss sie ernst nehmen. Es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass es nicht nur in historischer Zeit Angriffe auf Menschen gab, leider endeten manche tödlich. Die Angst vor dem Wolf wächst um so mehr, als dem Menschen die Möglichkeit genommen wird, sich im Ernstfall, ernsthaft gegen den Wolf zu verteidigen.
Es ist nicht anzunehmen, dass es in nächster Zeit eine Wolfsplage bei uns geben wird – es ist allerdings die Frage, wie sich das Zusammenleben mit den Wölfen entwickelt, wenn die Population ansteigt und die Nahrungsquellen einmal rar werden.
Ein Versiegen der natürlichen Nahrungsquellen kann leider schneller passieren, als sich mancher träumen lässt. Nach historischen Beispielen muss man nicht lange suchen.
Geht das schon wieder los? Natürliche Nahrungsquellen versiegen gewöhnlich nur dann, wenn der Mensch unqualifiziert wütet. Die Waldrene in B.C. (davon gibt es noch runde 40 Stück) sterben nicht aus, weil sie lebensuntüchtig wurden, sondern weil der Mensch per Clear Cut den gesamten Lebensraum vernichtete. Im übrigen, mit Urängsten hat das nicht zu tun, sondern mit mittelalterlichem Aberglauben. Wenn von "Ur-" die Rede ist, denke ich an Jäger- und Sammlerkulturen, und bei denen hatte der Wolf einen guten Ruf als Lehrer und Vorbild.
Klar gibt es manchmal bedauerliche Zwischenfälle mit Wölfen, aber daran ist fast ausschließlich der Mensch schuld, der sich nicht richtig verhalten hat.
Das Ansteigen der Population ist irrelevant, weil sich die Anzahl der Wölfe je Flächeneinheit nur wenig ändert. Der Wolf bereitet sich aus, das ist richtig, aber mehr eben auch nicht. Sprüche von sich exzessiv vermehrenden Rudeln, die die Wälder leerfressen und sich dann auf Menschen stürzen sind unverantwortliches Gequatsche bestimmter Interessensgruppen, die den Wolf am liebsten wieder ausgerottet sähen: Ein Großteil der Jägerschaft und der Nutzviehhalter.

Was Ängste vor dem Wolf angeht, so kann ich nur immer wieder sagen: Grimms Märchen ist kein Biologiebuch. Anstatt auf Ammenmärchen von gefährdeten Pilzsucher zu hören, die sich nur mit einem großen Messer in den Wald trauen, sollte man sich besser richtig informieren: Nicht bei Jägern und Schafzüchtern, sondern bei Wolfsexperten!
Der Wolf ist statistisch betrachtet keine Gefahr für Menschen und daran ändert auch die Hysterie mancher Zeitgenossen nichts, die, wenn spät abends mal ein Grauer an einer Stelle vorbeiläuft, wo tagsüber der Waldkindergarten sein Unwesen treibt, gleich ein dutzend gefressene Kinder sehen und in schiere Panik verfallen.

Nochmal:
Wir haben es bei solchen Berichten weder mit Hysterie noch mit irrationalen Ängsten zu tun,
Es ist Hysterie und diese Ängste sind irrational, durch nichts rechtfertigt. Und für beides habe ich kein Verständnis, denn das ließe sich mit Wolfwissen leicht beheben: Das entsprechende, sehr gute Büchlein von Bloch & Radinger habe ich mehrfach genannt. Wer sich dagegen in seiner Angst gefällt und lernresistent ist, dem ist nicht zu raten und nicht zu helfen, der ist schlicht und ergreifend vollständig alienisiert, und sollte vielleicht die Natur grundsätzlich meiden. Schließlich gibt es im Wald sehr reale Gefahren: Z.B. äußerst gefährliche Mäuse, die Hantafieber übertragen, und noch gefährlichere Pilze, auf denen man ausrutschen und sich den Knöchel brechen kann... :lol:


PS.:
Das solltest Du vielleicht mal lesen, mit dem Verstand, vor allem mit dem Herzen. Es ist dem Vorwort von Jim Brandenburgs "Bruder Wolf" entnommen, ein Bildband über den Wolf, den vermutlich jeder Wolfsfreund kennt...
http://www.polarhunde-nothilfe.com/Wiss ... r-wolf.htm

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: wolf im Heidekreis

Beitrag von Grauer Wolf »

zaino hat geschrieben:"Ja, du hast recht, du solltest dich einsperren, deine Kinder und Haustiere auch, und wenn du es nachts heulen hörst, sitze der vermutlich vor deiner Haustür, und wartet drauf, dass du leichtsinnig die Mülltüte rausträgst?"
*lach* Sollte ich die Grauen jemals nacht heulen hören (ich hoffe, ich erlebe das noch), stehe ich draußen in der Nacht, lausche und heule zurück... :pleased:

Gruß
Wolf
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