Re: Gefährdungskategorie Wölfe in D und PL
Verfasst: 9. Jun 2015, 12:44
Es ist aber doch eher so, dass sich quasi die Schlinge, bestehend aus Idaho/Montana/Wyoming, um Yellowstone zugezogen hat. Was bewirkt hat, dass auf jeden Wolf, der die imaginäre Grenze seines "eher ungemütlichen" (wie das?) Parks überschreitet, geballert wird. Was auf andere Tiere, z.B. Hirsche aber ebenfalls zutrifft. Insofern ist das dortige Gedankenmodell nur schwer auf D übertragbar. Was wäre denn die Analogie? Das Gebiet des Parks selbst hat durchaus noch Kapazität, das eine oder andere Rudel aufzunehmen. Auf der sog. "Northern Range", also die Gegend um das Lamartal war es halt immer wieder eng. Welche Alternativen zu dem Auswilderungsprojekt hätte es denn gegeben? Abwarten, ob sich Wölfe aus Kanada früher oder später von selbst einstellen und vermehren? Man hat halt dieses Projekt aufgesetzt und das hat sich im Nachhinein eben als Erfolgreich erwiesen. Nochmal würde man es - mit all dem, was man bis heute erlebt hat - sicher nicht noch einmal tun (können). Und was die Populationsdynamik in Yellowstone betrifft: Die wird ja in den letzten Jahren hautsächlich dadurch bestimmt, bis zu welchem Grad die Rudel durch die Jäger zusammengeschossen werden und somit keine Rolle mehr spielen. Das sind in der Tat Dinge, über die man sich auch in D Gedanken machen sollte - um sie frühzeitig zu verhindern!Alpenwolf hat geschrieben:
Yellowstone kann man durchaus als Erfolg sehen, obwohl für einen großen Teil der Ziele auch Alternativen gegeben hätte.
Allerdings zeigt gerade Yellowstone sehr schön die Thematik Populationsdynamik und Biotopkapazität auf, also etwas das z.B. in der offiziellen deutschen Wolfspolitik noch immer keine Thema ist. Der typische Yellowstone-Wolf bleibt heutzutage nicht in seinem eher ungemütlichen zu Hause, sondern emigriert meist nach Idaho, wo er dann erschossen wird oder in einer Falle endet. Das sind die Dinge über die man sich auch in DE Gedanken machen sollte.