Auch Hirsche geben sich nicht immer allein mit Gras, Rinde und Knospen zufrieden. Neben Fällen von nichtdestruktiven Autokannibalismus, bei dem Kühe von der eigenen Gebärmutter oder Hirsche den eigenen abgestreiften Bast oder abgeworfene Geweihstangen fressen, gibt es auch Fälle, in denen andere Tiere getötet und gefressen werden. Bei Gelegenheit fressen Hirsche Eier bodenbrütender Vögel oder sogar junge Vögel. In manchen Gebieten in denen die Hirsche die von ihnen benötigten Mineralien nicht durch normale Kost decken können, fressen sie zuweilen kleinen Vögeln die Beine ab, um so an zusätzliches Kalk und Phosphor zu kommen. In einigen Gebieten fallen Rentieren sogar bis zu zehn Prozent der Lemmingpopulationen zum Opfer.
Das ist kein Fake! Ich weiß leider nicht mehr wo und ist auch schon etliche Zeit her, aber ich habe das schon mal gelesen. Bezog sich auf Rotwild auf irgend einer schottischen Insel... Dient tatsächlich der Calcium- und Phosphorversorgung...
Das trifft nicht nur auf Hirsche zu, sondern so ziemlich jeden Pflanzenfresser. Wenn diverse Stoffe fehlen, oder selbst nicht (mehr) produziert werden, müssen die eben durch Fleischverzehr eingenommen werden. Da gab es auch schon interessante Videos auf Youtube.
maja hat geschrieben:Daher meine Frage: gibt es nachgewiesene Fälle in denen Wildschweine (gesunde Tiere) tatsächlich Menschen oder Weidetiere angegriffen, evtl. sogar gezielt verfolgt und verletzt/getötet und (aber das ist nebensächlich) ganz oder teilweise gefressen haben? Mir ist bisher keine Beschreibung eines solchen Falles untergekommen.
Warum in die Natur schauen? 10 Millionen Hunde liefern unzaehlige Beispiele dafuer und die haben viele mit Kindern trotzdem direkt in einem Haus.
Die Gefahr die fuer Menschen in Deutschland vom Hund ausgeht, ist um ein vielfaches Hoeher als die Gefahr aller Wildtiere in Deutschland zusammen, der Schaden fuer Versicherungen irre hoch, jedes Jahr gibt es Tote.
Wenn es um reale Gefahrenpraevention fuer Menschen geht, sollte sich Deutschland meiner Meinung nach viel mehr um Eignungstests fuer Hundehalter kuemmern, als sich ueber Gefahren von Wildschweinen oder Hirschen Gedanken zu machen.
Nein, kein Versuch der Provokation. Ich versuche nur zu verstehen, was die Befürworter der Rückkehr des Wolfes meinen, wenn sie sagen, dass Wildschweine und Hirsche viel gefährlicher seien als Wölfe.
Ich suche eine sachliche Diskussion. Wenn ich streiten möchte, dann gehe ich zu FB, da geht das ganz wunderbar. Man möge mir aber bitte nachsehen, dass ich nicht in einen unbedingten und kritiklosen Jubel ausbreche und auch nicht in blinde Hetze. Ich versuche beide Seiten zu verstehen.
Ich bin vorhin zu einem Notfall gerufen worden, sodass ich nach meinem Kommentar zum Wildschwein nicht mehr weiter schreiben konnte. Angefangen hatte ich schon. Ich greife darum die links noch einmal auf.
Also, die angriffslustigen Wildschweine waren alle verletzt. Dazu habe ich bereits meine Gedanken aufgeschrieben.
Die Hirsche waren verletzt bzw. habituiert. Wenn ich die bisher gelesenen Beiträge korrekt erinnere, dann sind habituierte Wildtiere häufig verhaltensauffällig. Ein habituierter Wolf wird, auch von den Befürwortern, in seinem Verhalten anders bewertet als ein wildes Tier das keinen intensiven Menschenkontakt hatte. Ich als Laie, denke, dass das dann für Hirsche ebenso gilt.
Zusammenfassend ist es nicht das was ich versuche in Erfahrung zu bringen. Kranke oder habituierte Tiere sind nicht "normal". Ebenso kann ich mich persönlich nicht auf Sekundärgefahren so richtig einlassen. Gesteigertes Vorkommen bringt gesteigertes Unfallrisiko, das gilt für alle Bereiche. Gäbe es ebensoviele Wölfe wie Wildschweine, dann gäbe es sicher ähnlich häufige (Auto)Wildunfälle. Mir geht es auch nicht darum, dass ich glaube, das Wölfe in Kürze zu Menschenfressern mutieren werden, ich bitte das nicht mißzuverstehen. Ein Raubtier birgt in sich das Risiko, dass es Beute macht. Eine Schlange birgt in sich das Risiko, dass sie beißt, eine Katze, dass sie kratzt, ein Pferd, dass es tritt oder sich als Fluchttier erschreckt und dabei sich und seinen Menschen zu Tode bringt. Das verstehe ich unter artimmanenter Gefahr.
HaBe, ich merke, ich kann meine Gedanken schlecht artikulieren.
Es finden täglich millionen Kontakte zwischen Menschen und ihren Haustieren statt. Dass der Umgang mit einem Lebewesen (oder auch einer Maschine) Risiken birgt ist unbenommen. Zur Not beist einen der Hamster in den Finger. Vielleicht kann man eher verstehen was ich meine, wenn man es als relatives Risiko versteht, nicht als absolutes. Ich will mich nicht in Wahrscheinlichkeitsrechnungen verlieren. Das halte ich für überflüssig.
Ich bin neu hier, darum können mich die Forumsmitglieder nicht kennen und daher nicht meine Intention. Darum wiederhole ich mich noch mal, ich will weder provozieren noch streiten. Ich suche Informationen, mehr nicht.
Widukind, ja, auch diesen Tieren (Zecken) begegne ich täglich (zumindest um diese Jahreszeit) und es sind (beinahe) die einzigen Lebewesen die ich tatsächlich mitleidlos töte. Flöhe, Läuse, Bremsen, Stechmücken können auch nicht viel Nachsicht von mir erwarten.
Zuletzt geändert von maja am 22. Mai 2015, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
Sorry, es ist tatsächlich eine akademische Frage. Aber ich stolpere regelmäßig über die Aussage: Wildschweine und Hirsche sind gefährlicher als Wölfe. Und diese Aussage bleibt zumeist unwidersprochen. Also versteht man sich entweder oder man versteht sich nicht und hält lieber den Mund als Unverständnis zu artikulieren. Also oute ich mich mal mit "Ich verstehe die Aussage so nicht" und frage nach. Wie gesagt, mir selbst sind keine Fälle bekannt in denen ein gesundes Tier (und sei es eine Bache mit Frischlingen, die in 2 m Entfernung über den Weg wechselt) einen Menschen oder ein Weidetier angegriffen hätte.
Irgendwer zweifelte oben die häufigen Begenungen mit Wildtieren an.
Ich komme aus dem Hochtaunus. Hier gibt es eine kunterbunte Mischung aus Feldern und viel Wald. Rot-und Schwarzwild ist hier sehr häufig (Autounfälle mit den Tieren auch ), ebenso Rehe, Füchse, Dachse, Waschbären und wohl auch Marderhunde (die ich selbst aber noch nicht bewusst wahrgenommen habe). Und wer viel draussen unterwegs ist begegnet zwangsläufig den Fellträgern. Besonders dann, wenn man nicht mit Kopfhöreren durch den Wald rennt.
Gefährlicher in dem Sinne das die Statistiken nun mal weitaus höher sind... Und bei Wildschweinen ist es nun mal auch so das bei einer Begegnung die Chance nicht gerade gering ist, das du erstmal rennen darfst. Bei Hirschen in der Brunftzeit genauso.
Bei ner Wolfsbegegnung ist das schon wieder ganz anders....
Ich weiß, da dürfte rennen eher die falsche Reaktion sein.
Wie gesagt, ich bin schon recht häufig Rot- und Schwarzwild begegnet. Da ich in der Regel leise bin tauche ich häufig für die Tiere vollkommen unerwartet (und in Kindestagen weit abseits der Wege) auf. Trotzdem musste ich noch nie rennen (und werde mir das beim Wolf sicher tunlichst verkneifen).