Wolf greift Jäger an ...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Alpenwolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben: Was ist denn das schon wieder für ein Blödsinn??? Das ist doch Pseudokorrelation und aufgrund der extrem geringen Fallzahlen (9 Fälle in 50 Jahren, davon 5 Tollwut) ohnehin Makulatur.

Attacken gegen Menschen hatten immer andere Ursachen (massive Habitation oder gar Adaption, in die Ecke treiben, die Welpen bedrängen und natürlich auch Krankheiten wie Tollwut, wobei D amtlich tollwutfrei ist).

Merken Sie eigentlich nicht, daß Sie sich allmählich restlos lächerlich machen und der seriösen Jägerschaft einen Bärendienst erweisen?
Wolf
Schön, dass sie so an das Gute im Wolf glauben. Die Statistik ist, glaube ich, aus dem Linell-Report und natürlich an Hand auch der historischen Daten aufbereitet, es geht also um viele hundert Opfer. Es erfolgte auch die Statistik nach Geschlecht, Alter und Größe der Menschen - mit eindeutigen Schwerpunkten.

Zur Tollwut: Bekanntlich sind die nichttollwutfreien Gebiete Europas relativ nah und sicher im potentiellen Wanderungsbereich der Wölfe und DE ist eben nur solange tollwutfrei bis der erste Tollwutfall auftritt. Was das gerade für die Wölfe bedeutet, brauche ich wohl nicht weiter zu erklären.

Attacken gegen Menschen können natürlich unterschiedliche Ursachen haben, Predation ( aus welch Gründen immer) gehört z.B. dazu. Da wurde gerade in Russland eine alte Frau am Nachhauseweg halb aufgefressen.

Ob ich mich in ihren Augen lächerlich mache, stört mich nicht weiter, da man erst am Ende des Tages ersehen wird können, wer der Wahrheit näher liegt und ich da durchaus optimistisch bin.
Naturfuehrer
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Naturfuehrer »

Btw., wenn das Tier das Hosenbein gestreift hat, sollte ja wohl eine DNA-Sicherung drin sein (Speichelspuren, Haare, irgend was). Ich hab jedenfalls immer Haare und/oder Spucke an der Hose, wenn mich meine Tiere mal streifen...
Ich hoffe jedenfalls sehr, dass man danach suchen wird. [Ich kann mir allerdings durchaus vorstellen, dass die Hose nach der Begegnung dringend eine Wäsche benötigte...]
ACHTUNG: Jäger! :shock:
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

Alpenwolf hat geschrieben: Die Geschichte steht auch genau so in anderen und "unverfänglicheren" Medien und ist auch durch die beiden Dokumente bestätigt.


Der "Jäger" schreibt, der Wolf sei dem Jäger am Hosenbein vorbeigestreift. Zu Protokoll gab der Jäger hingegen, das Tier sei gute 2 m an ihm vorbei gerannt. Noch Fragen?
Somit bleibt nur, dass sie dem betroffenen Jäger voreilig eine Lügengeschichte unterstellen ohne die kriminalpolizeilichen Ermittlungen abzuwarten, was ja auch nicht besonders objektiv ist.


Du kannst Jäger und "Jäger" in meinem ursprünglichen Posting aber schon noch auseinander halten? Ich habe mir seinerzeit die Diskussion um die Hundehalterin und deren Begegnung mit den 7 Wölfen live auf der FB-Seite des "Jäger" angetan. Seither ist die Glaubwürdigkeit dieser Redaktion für mich im Eimer.
Wenn sie dem Bothmer nicht glauben, können sie ihn übrigens vor den Presserat zerren und die Sache beleuchten lassen.
Ich weiß mit meiner Freizeit besseres anzufangen, als verhinderten Sensationsjournalisten den Presserat auf den Hals zu hetzen.
Alpenwolf
Beiträge: 418
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Alpenwolf »

LarsD hat geschrieben:Der "Jäger" schreibt, der Wolf sei dem Jäger am Hosenbein vorbeigestreift. Zu Protokoll gab der Jäger hingegen, das Tier sei gute 2 m an ihm vorbei gerannt. Noch Fragen?
Auch im, im übrigen vom Jäger nicht unterschriebenen Protokoll, steht nichts von den 2 Metern, sondern lediglich, dass er geschossen habe als der zulaufende Wolf noch 2,20 m von ihm entfernt war.
Zuletzt geändert von SammysHP am 9. Apr 2015, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Auf korrekte Zitate achten!
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

Alpenwolf hat geschrieben: Auch im, im übrigen vom Jäger nicht unterschriebenen Protokoll, steht nichts von den 2 Metern, sondern lediglich, dass er geschossen habe als der zulaufende Wolf noch 2,20 m von ihm entfernt war.
Lesen! Unter "Abstand m" sind "10-2,2 m" eingetragen. Bedeutet für mich, der Wolf war nicht näher als diese 2,2 Meter an dem armen Kerl dran. Was der "Jäger" daraus macht, ist für die Jägerschaft einfach nur peinlich. Jetzt verstanden?
Grauer Wolf

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Schön, dass sie so an das Gute im Wolf glauben. Die Statistik ist, glaube ich, aus dem Linell-Report und natürlich an Hand auch der historischen Daten aufbereitet, es geht also um viele hundert Opfer. Es erfolgte auch die Statistik nach Geschlecht, Alter und Größe der Menschen - mit eindeutigen Schwerpunkten.
Ich kenne den Linell-Report und alles was vor ungefähr 1900 liegt ist mit äußerster Vorsicht zu genießen. Ich glaube nicht an "das Gute im Wolf", sondern an Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung.
Alpenwolf hat geschrieben:Zur Tollwut: Bekanntlich sind die nichttollwutfreien Gebiete Europas relativ nah und sicher im potentiellen Wanderungsbereich der Wölfe und DE ist eben nur solange tollwutfrei bis der erste Tollwutfall auftritt. Was das gerade für die Wölfe bedeutet, brauche ich wohl nicht weiter zu erklären.
'Ne Impfaktion. Was bei den wesentlich häufigeren Füchsen funktioniert, sollte auch beim Wolf funktionieren.
Alpenwolf hat geschrieben:Attacken gegen Menschen können natürlich unterschiedliche Ursachen haben, Predation ( aus welch Gründen immer) gehört z.B. dazu. Da wurde gerade in Russland eine alte Frau am Nachhauseweg halb aufgefressen.
Ja, ja... Aus Russland stammen auch Märchen von 400-köpfigen-Monsterrudeln, die ganze Kleinstädte angreifen... :lol:
Mit alten Großmütterchen, die heldenhaft mit der Axt einen Wolf erschlagen und ähnlichen Geschichten habe ich es nicht so sehr...
LarsD hat geschrieben:Du kannst Jäger und "Jäger" in meinem ursprünglichen Posting aber schon noch auseinander halten? Ich habe mir seinerzeit die Diskussion um die Hundehalterin und deren Begegnung mit den 7 Wölfen live auf der FB-Seite des "Jäger" angetan. Seither ist die Glaubwürdigkeit dieser Redaktion für mich im Eimer.
An die Geschichte dache ich auch. ZUm Schluß stellte sich alles als sehr viel harmloser raus als geschildert.

Gruß
Wolf
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Wolfsblut
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Wolfsblut »

Alpenwolf hat geschrieben: Nachdem in Wolfsgebieten Hunde eine kurze Halbwertszeit haben ging der Unglücksrabe wohl davon aus, dass wenn etwas wie ein Wolf aussieht, es auch ein Wolf ist und kein Pudel. Ich kann dabei nichts Verwerfliches entdecken.
Das ist so nicht richtig. Hätten Sie das Buch von Bloch gelesen, wüssten Sie, das Wölfe sogar mit den sonst so feindlichen Koyoten kuscheln. Sachsen ist übrigens überall Wolfsgebiet. Aber von nem Riss von Hunden ist mir bis dato noch nichts bekannt. Sie können auf Hunde feindlich reagieren. Aber das ist eben nicht immer der Fall.

Ich hab mir neben dem Artikel der AZ und dem Jägermagazin, sowohl das Protokoll wie auch die Email des Umweltministerium angesehen... Auch ohne Wolfsbrille kann man meinen das da was Faul erscheint. Das Protokoll erscheint mir sehr fragwürdig. Aufgurnd der Medienkamapgne die gegenüber den Wolf betrieben wird, und bisher alles widerlegt werden konnte, kann ich diesem Vorfall kein Glauben schenken. Das der Jäger damit die Hexenjagd auf den Wolf intensivieren will erscheint mir weitaus glaubwürdiger.
Grauer Wolf

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Grauer Wolf »

Wolfsblut hat geschrieben:Das ist so nicht richtig. Hätten Sie das Buch von Bloch gelesen, wüssten Sie, das Wölfe sogar mit den sonst so feindlichen Koyoten kuscheln. Sachsen ist übrigens überall Wolfsgebiet. Aber von nem Riss von Hunden ist mir bis dato noch nichts bekannt. Sie können auf Hunde feindlich reagieren. Aber das ist eben nicht immer der Fall.
Eben.
Übrigens ist das auch individuell sehr unterschiedlich. Manche Wölfe sind recht tolerant (bis hin zu freundschaftlichen Beziehungen), andere beschränken sich drauf, dem Störenfried Beine zu machen, wieder andere gehen tatsächlich zum Angriff über. Pauschal kann man da überhaupt nichts sagen.

Gruß
Wolf
balin
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von balin »

Man hat schon einen Riesenvorteil, wenn man kein Jäger ist, keine Angst vor Hunden hat und auch keine im Dunkeln und dazu auch nicht hysterisch veranlagt ist. Das Ideologische ist dann noch eine andere Sache. Demnächst erzählen sie uns von traumatisierten Katzen, weil große Mäuse sich militant verhalten haben. Wer wollte es nachkontrollieren können? Bestimmt sind heutige Hauskatzen dekadent und Ratten wehrhaft. ;-)
Alpenwolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Alpenwolf »

Wolfsblut hat geschrieben: Das ist so nicht richtig. Hätten Sie das Buch von Bloch gelesen, wüssten Sie, das Wölfe sogar mit den sonst so feindlichen Koyoten kuscheln. Sachsen ist übrigens überall Wolfsgebiet. Aber von nem Riss von Hunden ist mir bis dato noch nichts bekannt. Sie können auf Hunde feindlich reagieren. Aber das ist eben nicht immer der Fall.
Dann müssen sie neben Bloch auch die ebenso unverdächtige Elli Radinger lesen, sie führt 2 deutsche Fälle an. Natürlich reißen Wölfe Hunde und manchmal spezialisieren sie sich sogar darauf - wie das Wolfsrudel aus einer Studie in Rumänien, das innerhalb von 1 1/2 Jahren an die 120 Hunde und die meist Herdenschutzhunde riss und auffraß. Ein weiteres Beispiel ist Schweden mit dutzenden Fällen.
Grauer Wolf hat geschrieben:
'Ne Impfaktion. Was bei den wesentlich häufigeren Füchsen funktioniert, sollte auch beim Wolf funktionieren.

Gruß
Wolf
Wenn das so einfach ist, dann sollte das ja kein Problem sein. Bisher haben beim Fuchs zwar die Jäger geimpft und bezahlt, aber NABU & Co werden da sicher gerne in die Bresche springen und die entsprechenden finanziellen und personellen Ressourcen einsetzen.
Grauer Wolf hat geschrieben: Pauschal kann man da überhaupt nichts sagen.

Gruß
Wolf
Das kann ich voll unterschreiben.
Grauer Wolf hat geschrieben:
Ich kenne den Linell-Report und alles was vor ungefähr 1900 liegt ist mit äußerster Vorsicht zu genießen. Ich glaube nicht an "das Gute im Wolf", sondern an Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung.
Wolf
Die Frage nach der Validität der historischen Quellen wird sich ja bald erübrigen, da mit dem massiv steigenden Wolfsbestand auch die Erkenntnisse über die Gefährlichkeit steigen werden.
balin hat geschrieben:Man hat schon einen Riesenvorteil, wenn man kein Jäger ist, keine Angst vor Hunden hat und auch keine im Dunkeln und dazu auch nicht hysterisch veranlagt ist.
Ich fürchte, dass ihre eiserner Mut nicht so ganz repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist. Und genau um die geht es. Spekulationen ob sich die ohne hin bewaffneten Jäger im Wald fürchten oder nicht treffen eben nicht des Wolfes Kern.
Zuletzt geändert von SammysHP am 9. Apr 2015, 17:50, insgesamt 2-mal geändert.
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