Beim Gassigehen erschreckt ...

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SammysHP
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Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von SammysHP »

Mir ist mal ein Frischling 1m vor den Füßen über den Weg gelaufen. Da hab ich mich dann auch erstmal lieber zurückgezogen, denn alleine kommt der normalerweise nicht.

Bezüglich Angst. Ich beobachte bei Hunden immer wieder, wie sie auf unterschiedliche Menschen reagieren. Der gleiche Hund ignoriert manche Menschen, beschnuppert neugierig andere, mag andere gar nicht. Gerade Menschen, die Angst vor Hunden haben, werden regelmäßig "Opfer" der neugierigen Hunde, die schauen, was denn an dem Menschen kaputt ist. Oder Hunde, die nicht auf ihre Besitzer hören, bei anderen aber sofort artig sind, obwohl sie sich nicht kennen.

Bei Wölfen dürfte es sicher genauso sein. Den einen werden sie wie in diesem Fall mehr oder weniger bedrängen, anderen ausweichen. Gut, hier waren noch die Hunde anwesend, die sicher auch eine Rolle gespielt haben. Aber dennoch dürfte eine natürliche Ausstrahlung der Menschen ein völlig unterschiedliches Verhalten hervorrufen.
LarsD

Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben:Reichen Dir die Kostproben quer durch die Republik? Ich habe keine Angst vor Tieren, aber Wildsauen lasse ich bei Begegnungen niemals aus den Augen, bis sie weg sind. Sicher ist sicher...
Ich gebe mir wirklich sehr oft gaaaaanz viel Mühe, den Rotten hier möglichst dicht auf die Schwarte zu rücken. Oft bekommen sie mich mit und sind dann viel zu schnell verschwunden. Wenn es aber doch klappt, bin ich dann auch noch so gemein und schieße nach Möglichkeit eins der Steckdosentiere aus der Rotte raus. Die Sauen hätten allen Grund, mich zu zerpflücken, suchen aber immer das Weite ... :shock: Angefahrenes, angeschossenes und damit verletztes Schwein, ganz selten mal ein rauschiger Keiler oder aber eine Bache mit sehr kleinen Frischlingen - sind in der Tat unter den entsprechenden Umständen (unbedarft zu dicht auf die Schwarte gerückt) mit Vorsicht zu genießen bzw. gefährlich. Schneller Rückzug ist in allen Fällen der effektivste Schutz. Bei der Bache mit Frischlingen muss man sich schon wirklich ganz dämlich anstellen, all ihre wirklich gut hörbaren Warnsignale ignorieren, um tatsächlich angegriffen zu werden. Sobald die Rotten sich nach dem Frischen wieder finden, sind die Kleinen flink genug zur Flucht. Du alleine müsstest deshalb so eine Rotte schon an der Flucht hindern und zugleich in Panik versetzen, um sie zu einer "Rotte schlecht gelaunter Sauen" zu machen. Die andere Option ist es, Deinen Hund die Sauen ärgern zu lassen ... 8-)

Mit zwei Hunden an der Leine eine Rotte Sauen begegnen wird sicher nicht dazu führen, dass Dir die Sauen nachlaufen ... versprochen! ;-)
LarsD

Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von LarsD »

SammysHP hat geschrieben:Bei Wölfen dürfte es sicher genauso sein. Den einen werden sie wie in diesem Fall mehr oder weniger bedrängen, anderen ausweichen. Gut, hier waren noch die Hunde anwesend, die sicher auch eine Rolle gespielt haben. Aber dennoch dürfte eine natürliche Ausstrahlung der Menschen ein völlig unterschiedliches Verhalten hervorrufen.
Nimmt man allein die Schilderung aus dem Protokoll, dürften die Hunde wohl das Interessante gewesen sein. Da es zwei Rüden waren, fällt Liebe auf den ersten Blick wohl eher aus. Statt dem hysterischen Gekreische hätten die schnöseligen Wölfe besser eine Ladung Pfefferspray abbekommen sollen. Dann wäre die Begegnung für sie lehr- und damit hilfreich gewesen.
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SammysHP
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Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von SammysHP »

Pfefferspray ist schon recht fies, aber immer noch besser, als Wölfe, die mit Menschen kuscheln (wobei ich diese Gefahr noch nicht sehe). Allerdings muss man für Pfefferspray schon sehr dicht dran sein um zu treffen. Für effektiv halte ich ein paar Böller, die man sich von Silvester aufhebt.
LarsD

Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von LarsD »

SammysHP hat geschrieben:Pfefferspray ist schon recht fies, aber immer noch besser, als Wölfe, die mit Menschen kuscheln (wobei ich diese Gefahr noch nicht sehe). Allerdings muss man für Pfefferspray schon sehr dicht dran sein um zu treffen. Für effektiv halte ich ein paar Böller, die man sich von Silvester aufhebt.
Ich würde tippen, dass Wolf bzw. Wölfe Dich gegen den Wind angehen werden, um Dich auch mit der Nase erleben zu können. Im dem Fall ist dann die Reichweite von Pfefferspray durch den Rückenwind etwas größer.

Ob Böller funktionieren, wäre noch ein spannendes Experiment. Schließlich sind die Wölfe auf den TrÜPls einige akkustische Effekte gewöhnt. Könnte zum gleichen Ergebnis führen, wie das Geschrei der armen Frau ... :mrgreen:
Grauer Wolf

Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Bezüglich Angst. Ich beobachte bei Hunden immer wieder, wie sie auf unterschiedliche Menschen reagieren. Der gleiche Hund ignoriert manche Menschen, beschnuppert neugierig andere, mag andere gar nicht. Gerade Menschen, die Angst vor Hunden haben, werden regelmäßig "Opfer" der neugierigen Hunde, die schauen, was denn an dem Menschen kaputt ist.
Dazu muß man nicht mal Hund sein. Ich sehe einem Menschen schon auf mehrere hundert Meter an, ob er Angst vor meinen Hunden hat. Die Körpersprache ist eindeutig. Und wenn ich das erkennen kann, können das Wölfe mit Sicherheit noch etliche Takte besser, nicht zuletzt weil zusätzlich zu deren Fähigkeiten, die Körpersprache zu lesen, auch deren Geruchssinn einfach besser ist und sie z.B. auch die Adreanlinausschüttung riechen.
SammysHP hat geschrieben:Aber dennoch dürfte eine natürliche Ausstrahlung der Menschen ein völlig unterschiedliches Verhalten hervorrufen.
Das ist mal sicher.
LarsD hat geschrieben:Du alleine müsstest deshalb so eine Rotte schon an der Flucht hindern und zugleich in Panik versetzen, um sie zu einer "Rotte schlecht gelaunter Sauen" zu machen. Die andere Option ist es, Deinen Hund die Sauen ärgern zu lassen ... 8-)
Wie gesagt, ich bin lieber vorsichtig. Die Gegend hier ist so von Wander- und Reitwegen zerschnitten, daß die Schwarzkittel oft hin und her rennen, getrieben von laut schratelnden Spaziergängern und Reitern: Von einem Weg weg faktisch hinein in die nächste Gruppe auf dem Parallelweg, ergo wieder zurück... Das ging schon ein paarmal so hin und her. Damit wird die Sache für mich unkalkulierbar und ich passe lieber genau auf, was die Tierchen machen. Wie gesagt, ich hab keine Angst, aber ich bin auch nicht leichtsinnig.

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von Lutra »

LarsD hat geschrieben:
Nimmt man allein die Schilderung aus dem Protokoll, dürften die Hunde wohl das Interessante gewesen sein.
Der "Jäger"-Artikel paßt auch irgendwie nicht zum Protokoll, den Ablauf des Geschehens betreffend.
LarsD hat geschrieben: Statt dem hysterischen Gekreische hätten die schnöseligen Wölfe besser eine Ladung Pfefferspray abbekommen sollen. Dann wäre die Begegnung für sie lehr- und damit hilfreich gewesen.
Pfefferspray wird aber kaum 15m Reichweite haben.
Lutra
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Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von Lutra »

Frau mit Hund und eine Rotte Wildschweine.
Eine Frau aus unserem Dorf ist da mal im Krankenhaus gelandet, ist auch mit Hund spazieren gegangen, der eine Rotte Sauen aufgescheucht hat, die dann die Frau überrannt haben. Das war keine Pressemeldung wert.
Grauer Wolf

Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Das war keine Pressemeldung wert.
Warum auch. Damit kann man keine Horrorstory aufbauen, um Stimmung gegen die Grauen zu machen. Und genau das ist die Intention des Jägermagazins.

LG
Grauer Wolf
holsteiner in nrw
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Re: Beim Gassigehen erschreckt ...

Beitrag von holsteiner in nrw »

Es gibt Neuigkeiten und diese bestätigen viele Eindrücke, die man bezüglich wölfischer Horrorgeschichten in den letzten Monaten bekommen konnte...
Die betroffene Frau hat dem NDR ein Interview gegeben und in diesem hat sie der Schilderung des Magazins „Jäger" in wesentlichen Punkten widersprochen.

Der Vorfall war bei weitem nicht so dramatisch wie vom Magazin geschildert. Sie hatte mehr Probleme ihre Hunde unter Kontrolle zu halten, da diese Richtung Wölfe wollten. Die Wölfe waren zwar interessiert, aber keineswegs bedrohlich oder aggressiv. Sie hat auch bestritten, dass sie sich eine halbe Stunde von den Wölfen verstecken musste.
Der nervliche Zusammenbruch ist ausschliesslich mit der nervlichen Anspannung durch die von ihr zu kontrollierenden Hunde und des Überraschungseffektes begründet.
Auf Grund ihrer Befürchtung einer Instrumentalisierung des Ereignisses hatte sie sich ganz bewusst gegen ein Interview mit dem „Jäger“ entschieden.
Jetzt ist es ja auch tatsächlich so gekommen, wie von ihr befürchtet.....

Mehr dazu heute Abend im NDR bei Hallo Niedersachsen.
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