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Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 6. Feb 2015, 16:26
von FrauFuchs
LarsD: woher stammt dein wissen darüber wie Hunde "kämpfen"? Ein deutscher Jagdterrier z.b. lässt sich auch das Gesicht zerstören und lässt nicht ab! Allerdings sind die wenigsten Weidmänner in der Lage diese kernigen Tiere zu führen. Kenne nur einen Jäger der aber ein naturtalent mit dieser Rasse ist. Sein Rüde hat aber auch ein vernarbtes Gesicht vom Kampf mit Dachs, waschbär und Co. Nordische Rassen sind auch nicht ohne was ihre Kampfstärke angeht.
Unterschätze auch mal altdeutsche Hütehunde nicht :-)
Und ich glaube Grauer Wolf spricht von einer altdeutschen ...

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 6. Feb 2015, 18:52
von Grauer Wolf
FrauFuchs hat geschrieben:Und ich glaube Grauer Wolf spricht von einer altdeutschen ...
Von der spreche ich... ^^

Gruß
Wolf

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 6. Feb 2015, 19:17
von LarsD
FrauFuchs hat geschrieben:LarsD: woher stammt dein wissen darüber wie Hunde "kämpfen"?


Ich jage gemeinsam mit meinem Deutsch-Drahthaar-Rüden und wir hatten schon einige Male Waschbärkontakt. Bei Jagden gerade in Gewässernähe laufen sich Hunde und Waschbären immer mal über den Weg und wenn der Waschbär es nicht auf einen Baum schafft, geht das Theater los. Daher kenne ich die Abläufe und glaube, die Chancen für Waschbär und Hund bei unterschiedlichen Hunderassen ganz gut einschätzen zu können. Den Hund, der einen Waschbären "in Sekunden zerfetzt" oder mal eben schnappt und schüttelt, wie er es sonst mit Fuchs oder Marderhund tun würde, habe ich noch nicht erlebt. Dafür gab es aber genügend Situationen, die ohne das Eingreifen eines Zweibeiners für den Hund nicht gut oder gar fatal ausgegangen wären - Letzteres speziell dann, wenn sich die Auseinandersetzung ins Wasser verlagerten.

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 7. Feb 2015, 19:56
von wolfcorata
Hallo Lars,
ich würde meinen gr. Münsterländer nun nicht als "Leuchte" ansehen. Aber woran glaubst du liegt es, dass er vor 20cm Waschbär Angst hat und ihn stellt (Tiere größer als 60cm will er erst gar nicht sehen), aber 60cm Marderhund bringt er mir ?

Wolfgang

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 7. Feb 2015, 23:50
von LarsD
Hallo Wolfgang,

ich bin nicht sicher, ob ich Dein Posting in Gänze richtig verstehe. Aber wenn Dein Hund einen Waschbären stellt, ohne sich mit dem auf den Nahkampf einzulassen, ist er einfach clever.

Marderhunde sind von der Strategie her das totale Gegenteil von Waschbär oder Dachs. Die Enoks stellen sich im Ernstfall einfach tot - null Gegenwehr, einfach schlaff hängen lassen, um sich dann bei der ersten sich bietenden Gelegenheit heimlich, still und leise aus dem Staub zu machen. Das klappt bei klugen Hunden aber auch nur ein einziges Mal - wenn überhaupt. ;-)

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 8. Feb 2015, 15:35
von Richard M
Kann es sein, dass es die Jägerschaft einfach nur in den Fingern juckt? Aus diesem Grund wird ein Tier zum Staatsfeind erklärt, weil es so extrem gefährlich für die Natur und das ökologische Gleichgewicht ist. Dafür muss jetzt halt mal der Waschbär herhalten. Hauptsache was zum Schießen, egal was. Ich vermute, dass bei Treibjagden wesentlich mehr Jagdhunde von Jägern abgeschossen werden, weil sie sie mit Wilschweinen oder sonstigem Jagdgut verwechseln, als sie dem Waschbär zum Opfer fallen. Und was ist mit den Hunden, die im Straßenverkehr getötet werden. Dass im Vergleich dazu jetzt der Waschbär zum grausamen Ungeheuer hochstilisiert wird ist einfach nur maßlos übertrieben (Jägerlatein halt). Vielleicht kann die Menschheit ja zukünftig in Märchen das Rotkäppchen vom Waschbär verschlingen lassen, oder Peter und der Wolf durch Peter und der Waschbär ersetzen. Die Panik wäre groß...
Und noch was, auch wenn es traurig ist: Die größte Gefahr für eine intakte Natur geht von uns Menschen aus, auch wenn sich das Gespühr dafür langsam zu bessern scheint. In der Dokumentation "Waschbären-Einwanderer aus Wildwest" wurde übrigens über die Situation der Bodenbrüter im Müritz-Nationalpark beichtet, weil es dort viele Waschbären gibt. Ergebnis: Keine Besonderheiten.

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 8. Feb 2015, 18:15
von LarsD
Richard M hat geschrieben:Kann es sein, dass es die Jägerschaft einfach nur in den Fingern juckt? Aus diesem Grund wird ein Tier zum Staatsfeind erklärt, weil es so extrem gefährlich für die Natur und das ökologische Gleichgewicht ist.


Was soll diese unsinnige Polemik? Ginge es dabei nur um das "Jucken im Zeigefinger", würden sich Vogelschützer nicht darüber beschweren, dass die Bejagung von Fuchs, Marderhund, Waschbär und Mink zu halbherzig erfolgt.
In der Dokumentation "Waschbären-Einwanderer aus Wildwest" wurde übrigens über die Situation der Bodenbrüter im Müritz-Nationalpark beichtet, weil es dort viele Waschbären gibt. Ergebnis: Keine Besonderheiten.
Was an "Forschungsergebnissen" aus dem Müritzgebiet kommt, treibt nicht nur amtlichen Artenschützern die Zornesröte ins Gesicht. Weil z.B. nur selten Eierschalen im Waschbärenkot auftauchen, schließen Michler & Co. daraus seit Jahren messerscharf, dass die Waschbären sich kaum an Gelegen vergreifen und diese nur "zufällig" finden und vernaschen (vergl. Tabelle 19 http://www.projekt-waschbaer.de/fileadm ... nn_web.pdf ). Aber warum sollen die Waschbären die Eierschalen mitfressen? Sie beißen die Eier auf und schlürfen sie aus ... Ein kurzer Blick auf die Entwicklung zahlreicher Kormoran-Kolonien im Binnenland hätte gereicht, um den Fehler und seine Tragweite zu erkennen. Die im Video gezeigte Kolonie hatte mal gute 500 Brutpaare. Die Waschbären brauchten mit dem "rein zufälligen" Aufsuchen der Nester auf den Bäumen 3 Jahre, um sie aufzulösen. https://www.youtube.com/watch?v=OGAG7sI8kgU Das gleiche Schicksal ereilte bzw. ereilt auch nahezu alle anderen Kolonien im Nordostdeutschen Binnenland.

Im Gegensatz zum Kormoran sind andere Vogelarten tatsächlich gefährdet und ohne eine deutliche Reduzierung des Prädationsdruckes als eine (!) Maßnahme wird sich deren Bestandssituation nicht ändern. http://info.grosstrappe.de/praedation-raubwild/

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 8. Feb 2015, 19:09
von harris
Nur zur Info für die Leute, die immer nur das eine Tier (Fuchs (oh hat der süße Augen..,) Waschbär) sehen, aber nicht die Auswirkungen.
Aber dann auf einmal ziehen alle am Gleichen Strang...
http://www.jagderleben.de/raubwild-im-visier

Ach, nur mal so nebenbei: Auch wenn die Fallenjagd bei sogenannten "Naturschützern" verpönt ist, heißt es dort dann "Prädatorenmanagement" und es wird die selbe Falle eingesetzt...seltsam manchmal.

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 8. Feb 2015, 20:45
von Caronna
LarsD hat geschrieben: Ein kurzer Blick auf die Entwicklung zahlreicher Kormoran-Kolonien im Binnenland hätte gereicht, um den Fehler und seine Tragweite zu erkennen. Die im Video gezeigte Kolonie hatte mal gute 500 Brutpaare. Die Waschbären brauchten mit dem "rein zufälligen" Aufsuchen der Nester auf den Bäumen 3 Jahre, um sie aufzulösen.
Kormorane waren noch vor einigen Jahren eine Absolute Seltenheit und standen/stehen unter stremgem Schutz. Kormorane sind seither ganz schön in Verruf geraten (Teichwirte... ) Das wäre doch ein Beispiel das die Natur das ganz gut regelt.
Im Gegensatz zum Kormoran sind andere Vogelarten tatsächlich gefährdet und ohne eine deutliche Reduzierung des Prädationsdruckes als eine (!) Maßnahme wird sich deren Bestandssituation nicht ändern. http://info.grosstrappe.de/praedation-raubwild/
Wodurch kommen die Trappen bisher um? wohl STraßenverkehr, Stromleitungen...

Re: Waschbären als Hundekiller?

Verfasst: 8. Feb 2015, 21:23
von LarsD
Caronna hat geschrieben:Kormorane waren noch vor einigen Jahren eine Absolute Seltenheit und standen/stehen unter stremgem Schutz.


Schon 1997 hat die EU-Kommission den Kormoran wegen des europaweit günstigen Erhaltungszustandes aus Anhang I der Vogelschutzrichtlinie gestrichen. Es ist also schon etwas länger her, dass Kormorane eine absolute Seltenheit und deshalb streng geschützt waren. http://www.europa.eu/rapid/press-releas ... 718_en.pdf
Das wäre doch ein Beispiel das die Natur das ganz gut regelt.


Nur für Menschen, die mit Scheuklappen durchs Leben gehen. Denn wenn die vom Menschen eingeschleppte Neozoe Waschbär den Brutbestand des Kormorans im Land Brandenburg innerhalb weniger Jahre fast halbiert, lässt das zumindest erahnen, dass auch andere Vogelarten in ähnlicher Weise betroffen sind.
Wodurch kommen die Trappen bisher um? wohl STraßenverkehr, Stromleitungen...
http://info.grosstrappe.de/wp-content/u ... t-2013.pdf