Wölfe in den USA

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greywolf
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von greywolf »

Federal Government Formally Re-lists Gray Wolf As Endangered
... zumindest gab es letzte Woche einen "kleinen" Sieg für die Grauen in den Rockies :pleased:
http://sec.wltx.com/article/0dHBfoU4zwfwJ
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Wolfsheuler »

Nicht alle Republikaner sind gleich Idioten. Man muss sich die Kandidaten wohl mal genauer ansehen. Und nicht alle Demokraten sind Pro-Wolf. Freudenthal aus Wyoming, der jetzt auch als Gouverneur abgewählt wurde, ist Demokrat.
Nur bei den Tea Party Kandidaten habe ich ein ungutes Gefühl. Aber einige besonders schrille Figuren von denen sind zum Glück nicht gewählt worden.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Gerade reingekommen...
Defenders of Wildlife hat geschrieben:Poisoning is a horrific way to die. The last moments of life are cursed with dizziness, convulsions or excruciating pain. For the lucky few, death comes within minutes -- but far too often, it's a slow and agonizing spiral that can take hours...
Verhaßte Tiere zu Tode zu quälen, damit hat man in "Gods own country" wohl keine Probleme... :cry:
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Angebliche Wolfsattacke oder wie man mit Wölfen in Konflikt geraten muß.
http://www.nbcmontana.com/news/25651506/detail.html
Die Moral der Jäger ist zur Zeit weit unten sagt Jeremy Plummer, Jagdberater in Sachen Sicherheit und Wildbretbehandlung.
Anlaß ist der strittige Wolfsabschuß zweier Jäger, die sich vor der Untersuchungsbehörde Montana Fish Wildlife and Parks rechtfertigen.
Sie hatten einen Wapiti(Elk) erlegt, ihn dann geviertelt, die Teile aufgeschlichtet und obendrauf einen Hut gesetzt um menschlichen Geruch zu hinterlassen. Als sie anderntags die Beute holen wollten, wurden sie von Wölfen umringt, so jedenfalls ihr Bericht. Sie erschossen einen und feuerten auf die anderen um sie zu vertreiben.
Den handschriftlichen Bericht kann man in dem Link oben nachlesen.
Es gibt nun Jäger, die Krokodilstränen verdrücken, weil Wölfe solche idiotische Handlungsweise
nicht Jägergerecht nachvollziehen können.
Man kann das ganze aber auch als Schwindel und üble Provokation auffassen.
Der Berater meint jedenfalls, daß man zurückgelassenes Fleisch am besten in Bäume hängt und abdeckt. Eine gesicherte Methode gibt es da aber nicht und man muß die Wölfe in Zukunft immer mit einbeziehen.

Wie gesagt, die Sache ist strittig. Man wird sehen zu welcher Beurteilung man vor Ort kommt.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben:Man kann das ganze aber auch als Schwindel und üble Provokation auffassen.
Genau so sehe ich das, denn...
balin hat geschrieben:Der Berater meint jedenfalls, daß man zurückgelassenes Fleisch am besten in Bäume hängt...
...die Methode ist jahrhunderte alt. Eßbares aller Art (auch den Rucksack mit den Vorräten beim Trekking) hängt man in Wolfs- resp. Bärenland hoch in einen Baum.
M.M.n. suchte da einer nur 'nen Grund, auf Wölfe zu schießen und hat ihn erfolgreich provoziert... :(
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Bis auf weiteres keine toten Wölfe in der Lolo Zone.
http://www.spokesman.com/stories/2010/n ... f-killing/
In einer kurzen Pressemitteilung stellt USFW Service den Gang der Dinge zur beantragten Wolfsjagd in der Lolozone dar.
Der Antrag ist nach dem 10j rule zulässig. Wildtierbestände können bei unangemessener Beeinträchtigung durch den Wolf durch jagdliche Maßnahmen geschützt werden.
Dazu braucht es aber eine Umweltverträglichkeitsprüfung, so würde ich die Originalbezeichnung
- National Environmental Policy Act review - übersetzen.
Diese Überprüfung wird zur Zeit durchgeführt. 50 Wölfe sollen im Gebiet erlegt werden und der Bestand für die nächsten fünf Jahre auf 20 bis 30 Tiere begrenzt werden.
Wenn dieses Vorhaben mit allen seinen Auswirkungen die Zustimmung von USFWS finden sollte,
wäre eine Wolfsjagd frühestens im späten Winter möglich.

Ob es dann noch rechtliche Einspruchsmöglichkeiten gibt, wird sich zeigen.
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Radio für die Wölfe.
Defenders will mit einem Radiosender dem Anliegen der Wölfe Gehör verschaffen.
Da der Ton auf Seiten der Wolfsgegner inzwischen ziemlich heruntergekommen ist und ausserdem
auf allen Ebenen präsent ist, wird es Zeit für ein Gegengewicht. Es werden Beiträge, sowohl geistiger als auch finanzieller Art gesucht.
Montana besteht nicht nur aus dumpfen Wolfshassern sondern dort leben auch viele Menschen,
die sich Natur und ihr Land mit dem Wolf wünschen.
Das soll mit dem neuen Projekt vermittelt werden.
https://secure.defenders.org/site/Donat ... =111110_hp
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Teilsieg für den Staat Wyoming im Rechtsstreit um die Wölfe.
http://cbs4denver.com/wireapnewswy/Fede ... 15244.html
Der Richter Alan B. Johnson fordert USFWS auf erneut zu prüfen, ob der Wolfmanagementplan von Wyoming den rechtlichen Anforderungen entspricht.
Das ganze wird sich zum epischen Konflikt auswachsen! Der Wolf ist da Stellvertreter für vieles andere.
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Die Wolfsproblematik muß neu durchdacht werden.
Hier etwas mehr Hintergründe zum Urteil:
http://www.necn.com/11/18/10/Federal-ju ... 2758379b60
Kurzfristig ändert sich nichts, es muß aber auf die Dauer einen akzeptierten Mindestbestand an Wölfen und akzeptierte Managementpläne dazu geben. Für Wyoming würde das dann nach dem Urteil heissen, daß Wölfe zwar freizügig geschossen werden dürfen, aber die Gebietskulisse dafür müßte sich ändern. Ausserhalb des Yellowstone wären die Wölfe nach dem derzeitig präsentierten Managementplan Freiwild.
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Wolfsheuler »

@balin und alle anderen, die sich für die Problematik Wölfe und Jäger in den USA interessieren.
Ein sehr interessanter, wenn auch langer Artikel über den Sinn oder Unsinn der Jagd auf Raubtiere
http://www.newwest.net/topic/article/hu ... C564/L564/

Ein paar Punkte rausgepickt.
Kalifornien hat 1991 die Jagd auf Pumas eingestellt. Nur wenige Pumas werden jährlich von Wildhütern getötet. (2009 waren es 42). Kalifornien hat die höchste Pumadichte, hat 10 mal mehr Menschen pro km2 als Orgeon. Und Trotdem gibt es erstaunlicherweise die wenigsten Konflikte mit Pumas. Sehr wenig Probleme mit den Menschen, nur gelegentlich Nutztierrisse. Hingegen in Orgeon, wo Pumas gejagt werden und die Puma Population reduziert wurde, gibt es mehr Konflikte. Der Autor erklärt das u.a. damit, dass Jungtiere zu früh auf sich allein gestellt sind. Bei Wolfsrudel gilt das noch extremer als bei Pumas. Durch die Jagd werden ganze Familien Strukturen zerstört.
Der Autor vergleicht es zudem mit Menschen, die dem Krieg ausgesetzt sind. Die würden in ihrer Verzweiflung dann auch stehlen, einbrechen, sich prostituieren.

Zweites Beispiel: Minnesota
Es gibt doppelt soviele Wölfe wie in den Rocky Mountains. Trotz der hohen Anzahl an Wölfe schiessen Jäger weiterhin jährlich stabil zwischen 150000 und 200000 Hirsche.

Ausserdem wird auch noch auf das Verhältnis Wolf zum Koyoten hingewiesen.
Alles in allem lesenswert. Auch den Kommentaren beim Artikel ist zu entnehmen, dass er grösstenteils auf Zustimmung stösst. Bei wohl allen, ausser den Jägern.
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