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Isegrimm im Fadenkreuz?


 
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Wolf im Landkreis Lüneburg erschossen! :: Hier liegt der Hund begraben!  
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 20:47    Titel: Isegrimm im Fadenkreuz? Antworten mit Zitat

Lokales aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg


Isegrimm im Fadenkreuz?

Zahlreiche Wolfssichtungen in Lüchow-Dannenberg - Gerüchte über geplanten Abschuss

rg Lüchow. Seit im Dezember 2007 in der Nähe von Gedelitz ein wild lebender Wolf von zwei Jägern erschossen wurde, ist klar: Lüchow-Dannenberg ist potenzielles Wolfs-Revier. Viele Menschen wollen seither zwischen Elbe und Drawehn Wölfe gesehen haben, Berichte über Sichtungen des Raubtiers gehen immer wieder bei den zuständigen Stellen im Lüchower Kreishaus und bei der Jägerschaft ein.

Zwar fehlt offiziell der letzte Beweis, dass ein oder mehrere Wölfe in Lüchow-Dannenbergs Wäldern umherstreifen. Doch die Indizien reichen offenbar aus, dass einige Zeitgenossen jetzt Handlungsbedarf sehen und dem vermuteten Wolf nun ans Fell wollen. Mit Schrot und Blei.

Dass die Rückkehr Isegrimms in seinen ehemaligen Lebensraum Lüchow-Dannenberg nicht auf ungeteilte Zustimmung traf und trifft, wurde schon unmittelbar nach den tödlichen Schüssen auf den Gedelitzer Wolf deutlich. Zwar verurteilten alle offiziellen Stellen, von der Jägerschaft über den Landkreis bis hin zu den Politikern aller Fraktionen, die Tat aufs Heftigs-te, doch es gab auch Stimmen, die - leise, aber unüberhörbar - den Wolf als Konkurrenten des Jägers um das Wildbret und als Gefahr für die Herden der Nutztierhalter verdammten. Und die einer Lösung der so empfun-denen Wolfsproblematik durch die Flinte das Wort redeten.

Waren das damals noch größtenteils Stammtischparolen, wird jetzt im östlichen Teil der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) offenbar zur Tat geschritten. Gerüchte, dass sich dort mehrere Jagdpächter und Nutztierhalter dazu verabredet haben, einen in diesem Bereich vermuteten Wolf zu erschießen, kursieren nicht nur unter der Bevölkerung, sondern auch in Jägerkreisen. Dazu passen Beobachtungen von Spaziergängern, die im Wald Fleischstücke und ganze Tierkadaver gesehen haben - in direkter Nähe und in Schussdistanz und -richtung zu Hochsitzen. Diese als Wolfs-köder geeigneten Kadaver verschwanden plötzlich, als ihre Existenz sich herumsprach. Bei der Lüchow-Dannenberger Kreisjägerschaft ist man »entsetzt» über das, was angeblich in den Wäldern in der östlichen Samtgemeinde Lüchow vor sich geht. Er habe, genau wie der überwiegende Teil der Lüchow-Dannenberger Jäger, keinerlei Verständnis dafür, wenn über solche Taten auch nur nachgedacht werde, betonte der Vorsitzende Helmut Neumann. »Der Wolf ist eines der am strengsten geschützten Tiere in Deutschland. Wer plant, einen Wolf, der durch das Bundesnaturschutz-Gesetz und das Jagdrecht geschützt ist, zu erschießen, handelt hochgradig kriminell.» Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass »ein gesunder Wolf erschossen wird, ohne dass es dafür eine rechtliche Grundlage gibt, dann gehört den Verantwortlichen der Jagdschein abgenommen. Für immer», so Neumann. Wer ein Jagdrevier pachte, müsse nun mal damit rechnen, dass dort ein Wolf auftaucht und auch Wild erbeutet. »Das als Grund dafür anzuführen, um den gezielten Schuss auf den Wolf zu rechtfertigen, ist unredlich und falsch», plädiert Neumann für einen rationalen und sensiblen Umgang mit dem Raubtier. Natürlich koste ein Jagdrevier viel Geld. »Aber niemand wird gezwungen, eines zu pachten», stellt der Vorsitzende der Jägerschaft heraus.

Dass es in Lüchow-Dannenberg mittlerweile wieder einen oder mehrere Wölfe gibt, könne er sich gut vorstellen, sagt Helmut Neumann. Er selbst habe bereits vor einiger Zeit Spuren gesehen, die »im Nachhinein betrachtet durchaus einem Wolf zugeordnet werden könnten». Auch in der Kreisverwaltung hält man es für nicht unwahrscheinlich, dass in Lüchow-Dannenberg ein Wolf leben könnte. Sowohl im Fachdienst Naturschutz als auch im Veterinäramt seien entsprechende Hinweise - vor allem Sichtungsmeldungen - eingegangen, bestätigte man dort auf Nachfrage der EJZ. Es sei jedoch sehr schwierig, solche Hinweise zu überprüfen, erläutert Dr. Birgit Mennerich-Bunge vom Kreisveterinäramt. »Eindeutig bewiesen werden kann die Existenz eines Wolfes nur durch eine DNS-Untersuchung von Kotspuren oder durch ein Foto.» Sichtungen beispielsweise durch Spaziergänger fielen in die Kategorie »unsicher». Allerdings, so Mennerich-Bunge, könnte man auch aus einer Häufung - wie derzeit in Lüchow-Dannenberg - und der Auswertung der Sichtungsmeldungen nach Ort und Zeit Schlüsse ziehen. Da es keine Fotos oder Kotspuren angeblicher Lüchow-Dannenberger Wölfe gibt, bleibt ihre Existenz vorerst Spekulation. Bis zum endgültigen Beweis. Bleibt zu hoffen, dass der nicht aus dem Kadaver eines weiteren erschossenen Isegrimms besteht.

Bild: Seit den tödlichen Schüssen auf einen Wolf bei Gedelitz nehmen die Meldungen über angebliche Wolfssichtungen in Lüchow-Dannenberg stetig zu. Einige Jäger sind offenbar überzeugt davon, dass es in den Wäldern zwischen Elbe und Drawehn bereits wieder Wölfe gibt - und sehen in ihnen eine zu bekämpfende Konkurrenz ums Wildbret. Aufn.: R. Groß

Link zum Artikel:

http://www.ejz.de/
Quelle: ejz.de vom 12.01.09
Hinweis: Bei Antworten zum Artikel hier im Forum bitte die Nutzungsbedingungen beachten!
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist natürlich traurig, dass es sich so entwickelt - aber es war vorhersehbar. Hoffen wir, dass alles gut bleibt.

Das mit den ganzen angeblichen Sichtungen hatte ich neulich ja schon im anderen Thread angesprochen, dass dann Gerüchte umgehen und vielleicht noch alles schlimmer machen...

_________________
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Marsupial Wolf



Anmeldungsdatum: 16.05.2007
Beiträge: 251
Wohnort: Pfalz

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BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dann versuch ich doch mal die positiven Punkte aus diesem Artikel zusammenzutragen:
1. Schön, dass es dort vielleicht einen Wolf / Wölfe gibt.
2. Schön, dass dieser Herr Neumann von der Kreisjägerschaft so direkt Stellung bezogen hat (vorausgesetzt es war nicht die übliche Heuchelei von Verbandfunktionären, sondern ehrlich gemeint. Letzteres unterstelle ich jetzt mal).
3. Schön, dass Wanderer und andere unbewaffnete Waldbesucher scheinbar mittlerweile so sensibilisiert sind, dass sie potenzielle "Wolfsköder" wahrnehmen!
4. Schön, dass durch den Artikel erneut deutlich wird, was sich zum (Groß-)Teil bei uns mit Jagdschein im Wald herumtreibt. Es sind eben keine Natutschützer, sondern Naturnutzer. (Den größten Gefallen tut man der Natur durch "aktives Unterlassen". Dazu braucht man kein Blei.).
5. Schön, dass die Gerüchte (und evtl. Planungen) überhaupt "durchgesickert" sind und somit vielleicht schlimmeres verhindert wird.


Um noch ein wenig klugzusch...: Der Wolf ist doch nicht durch das Jagdrecht geschützt (wie im Artikel erklärt). Er ist doch gar nicht Teil des Jagdrechts. Also hat ein Jäger juristisch gesehen mit einem Wolf genauso wenig zu tun wie jeder andere Bürger auch. Oder seh ich das jetzt falsch..

sooo - hoffe nun nicht gegen die Forenpolitik verstoßen zu haben *grins* Very Happy
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Smirre



Anmeldungsdatum: 15.12.2008
Beiträge: 150
Wohnort: Lüneburger Heide

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BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jens, dieser Artikel müsste Bundesweit an die Presse weitergeleitet werden, um Druck auf die Beteiligten auszuüben,wenigstens das Recht einzuhalten. Ich glaube,das dort die natürliche Elbquerung der Wölfe ist,auch wenn es wohl nicht die Jahrtausend alte Wolfspfade gibt.
Kann mann so einen Artikel an den Deutschen Pressedienst geben,oder sind es andere mechanissmen die eingehalten werden?
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Marsupial Wolf



Anmeldungsdatum: 16.05.2007
Beiträge: 251
Wohnort: Pfalz

botswana.gif
BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

hab ich ein technisches Problem oder werden die Beiträge im Bereich "Wölfe, Jäger, Jagd" jetzt bereits vor Erscheinen auf nonkonforme Inhalte geprüft? Wo ist mein Kommentar und der von Smirre?
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

@Marsupial Wolf
Ja, das Problem hatte ich auch schon bemerkt. Ich habe es allerdings auf den internen Cache vom Forum geschoben.

//edit: Ja, liegt am Cache. Die Admins von Foren-City sind schon am Arbeiten.

_________________


Zuletzt bearbeitet von SammysHP am 12 Jan 2009 23:44, insgesamt einmal bearbeitet
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 12 Jan 2009 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, nicht wirklich überraschend. Was nützen vom Jagdverband gesponsorte Informationsstände, wenn diese SSS-Typen nicht aus dem Verkehr gezogen werden?
_________________
"Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

germany.gif
BeitragVerfasst am: 13 Jan 2009 0:19    Titel: Antworten mit Zitat

@Smirre: Der Artikel wird mit Sicherheit bereits bei der dpa für andere Medien abrufbar sein. Ob andere Medien den Artikel für so "Wichtig" halten, dass sie ihn auch drucken, kann ich nicht sagen.
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Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

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BeitragVerfasst am: 13 Jan 2009 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

wenn man sich die berichterstattung auf der hp des hegerings gartow ansieht, hat man nicht den eindruck, dass die nur sonntagsreden halten. ich nehme ihnen ihr engagement ab. das blöde an der sache ist, die können in diesem fall wahrscheinlich nicht viel tun: gerüchte, spekulationen, kadaver die wieder verschwunden sind.... ist ja alles nix handfestes. mehr als damit an die öffentlichkeit zu gehen kann man erst mal nicht machen (außer augen und ohren offen zu halten)

grüsse vom waldschrat
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D-Train



Anmeldungsdatum: 28.01.2009
Beiträge: 1
Wohnort: Jameln

germany.gif
BeitragVerfasst am: 28 Jan 2009 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen.
Ich bin der Verfasser des Artikels und wollte etwas zu einigen der Einträge sagen:

- Nein, der Artikel ist nicht bei der dpa abrufbar, denn er ist eine Eigenrecherche und die dpa müsste den Text bei mir anfordern, um ihn dann in ihrem Pool anzubieten

- Der Wolf ist doch durch das Jagdrecht geschützt: Gerade indem er kein jagbares Wild ist und daher im Jagdrecht nicht vorkommt. Denn das Jagdrecht verbietet das jagdliche Töten von Tieren, die nicht dem Jagdrecht unterstehen... und vor allem, wenn sie geschützt sind. Darüber haben unsere hausjuristin und ich lange, sehr lange gesprochen Smile

- Ich finde es gut, dass es so viele Menschen gibt, die sich mit dem Thema Wolf befassen.... je mehr darüber gesprochen wird, desto größer wird die hemmschwelle, Wölfe zu schießen, solange sie unter Naturschutz stehen.

Wer Fragen zu dem Inhalt des Artikel hat, wer ihn verbreiten möchte oder über andere Medien publizieren, ereicht mich unter meiner E-Mail-Adresse gross@ejz. de.
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Marsupial Wolf



Anmeldungsdatum: 16.05.2007
Beiträge: 251
Wohnort: Pfalz

botswana.gif
BeitragVerfasst am: 28 Jan 2009 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Der Wolf ist doch durch das Jagdrecht geschützt: Gerade indem er kein jagbares Wild ist und daher im Jagdrecht nicht vorkommt. Denn das Jagdrecht verbietet das jagdliche Töten von Tieren, die nicht dem Jagdrecht unterstehen... und vor allem, wenn sie geschützt sind. Darüber haben unsere hausjuristin und ich lange, sehr lange gesprochen

Danke für die Aufklärung!

Ich denke der Artikel bringt die Problematik anhand eines Beispiels par excellence auf den Punkt. Und wenn nur ein einziger dieser selbsternannten Naturschützer erkennt, dass ein "Revier" kein rechtsfreier Raum ist und die Gefahr besteht bei Gesetzesverstößen ertapt zu werden hat er seinen Zweck erfüllt.
Daher sollte er möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden...
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Waldschrat



Anmeldungsdatum: 12.03.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Hannover

blank.gif
BeitragVerfasst am: 30 Jan 2009 0:06    Titel: Antworten mit Zitat

"der wolf untersteht nicht dem jagdrecht und wird deshalb durch das jagdrecht geschützt"....also, äh, das ist nun wirklich ne nummer für den hausjuristen*ggg*
ich hab da lieber die einfachen, leicht verständlichen formulierungen: "finger krumm, jagdschein weg"

@d-train: prima artikel, hoffe du bleibst am ball

grüße vom waldschrat
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