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"Wolfsblut" - Wolfhybriden - Wolfmagazin 2 / 2008


 
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Artikel über Werner Freund :: Der "böse" Wolf in Märchen und anderen Geschichten  
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timber-der-wolf



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 288
Wohnort: LK OPR

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BeitragVerfasst am: 21 Okt 2008 11:02    Titel: "Wolfsblut" - Wolfhybriden - Wolfmagazin 2 / 2008 Antworten mit Zitat

Hallo in der Runde!

Da ich davon ausgehe, dass der Eine und Andere auch das Wolfmagazin von Frau Elli H. Radinger liest, wollte ich mal auf den Artikel "Wolfsblut" in der Ausgabe 2 / 2008 hinweisen.

Ich habe dazu einen Leserbrief an Frau Radinger geschickt, der leider nicht veröffentlicht wird, wie sie mir mitteilte. Sie läßt grundsätzlich keine Diskussion zu diesem Thema zu, was ich für falsch halte.

Deshalb kopiere ich den Inhalt des Briefes einmal hier hinein, und würde mich über Meinungen zum Thema freuen.

Zitat des nicht veröffentlichten Leserbriefes:

Es gibt keine Hybriden aus der Kreuzung von Wolf und Hund!

Ich finde es gut, dass im Wolf Magazin Nr. 2/2008 erneut auf die möglichen Probleme der in Mode gekommenen privaten Wolfs- und Wolf-Hund-Mischlingshaltung hingewiesen wurde. Der wilde Wolf gehört, bis auf wenige, berechtigte Ausnahmen, in die Freiheit.
Wolf-Hund-Mischlinge können dagegen letztendlich Menschen und auch die Wolfspopulation in der Freiheit gefährden, wenn deren Besitzer mit ihnen nicht mehr klar kommen und diese einfach ausgesetzt werden.

Trotzdem erlaube ich mir einige kritische Bemerkungen zum Beitrag von Frau Radinger.

Nicht alles, was aus dem amerikanischen und englischen Sprachraum kommt, und leider von Medien sowie teilweise der Fachpresse verbreitet wird, und sich bedauerlicherweise umgangssprachlich eingebürgert hat, ist richtig. Ein Beispiel dafür ist Frau Radingers Hybridendefinitionen im Bei-trag "Wolfsblut". Es gibt keine Hybriden aus der Kreuzung von Wolf und Hund!

Unter einem Hybriden versteht man im biowissenschaftlichen Sprachgebrauch ein Lebewesen, das durch Kreuzung von Eltern unterschiedlicher Arten / Gattungen hervorgegangen ist, z.B. aus der Kreuzung von Pferd und Esel. Diese können sich meist auch nicht fortpflanzen und werden auch umgangssprachlich, nicht abwertend, als Bastard bezeichnet.
Gemäß wissenschaftlicher Systematik gehören aber Wolf und Haushund zu den Hundeartigen (Canoidea), der Familie: Hunde (Canidae), dem Tribus: Echte Hunde (Canini) der Gattung Wolf (Lupus) und der Unterart: Wolf (Canis lupus) bzw. Haushund (Canis lupus familiaris).
Das bedeutet, das alle Hunde zur Spezies Lupus (Wolf) und zur Subspezies familiaris gehören. Übersetzt bedeutet der wissenschaftliche Name Canis lupus familiaris nichts anderes als "Wolf, domestizierte Hausform"!
Genetische Untersuchungen der Mitochondrien-DNS von Wölfen und Hunden in den USA zeigten, dass die genetischen Unterschiede zwischen verschiedenen Wolfpopulationen durchschnittlich 0,16% betrugen. Der genetische Unterschied zwischen Wolf und Haushunden der unterschiedlichsten Rassen betrug nur 0,2%! Im Vergleich dazu betrug der Unterschied zwischen Kojote und Wolf etwa 3,1% (Quelle: Wolves: DNA Pawprinting, Connie Cusick, Woodrow Wilson Collection, 1994).
Aus vorangestelltem ist logisch zu schlussfolgern, wenn Wolf und Hund zur gleichen Familie / Gattung gehören, dann gibt es auch keine Wolfshybriden!
Es gibt lediglich Wolf-Hundmischlinge, unterteilt nach F1 bis F… - Generationen, je nach dem, wie weit die letzte Einkreuzung eines wilden Wolfes zurückliegt. Dies sollte bei künftigen Publikationen in einer Fachzeitschrift wie dem Wolfmagazin berücksichtigt werden.

Ein zweiter Kritikpunkt ist, dass Frau Radinger im Beitrag auf S. 23 pauschal äußerte, dass man für die Haltung von Hybriden / Wolf-Hund-Mischlingen, eine Genehmigung benötigt. Das stimmt so nur bedingt.
Einer Genehmigung bedarf nur, wer einen "reinen" Wolf oder Wolf-Hund-Mischling bis zur F4 - Generation halten möchte, denn nur diese Tiere fallen unter die entsprechenden nationalen und internationalen Bestimmungen im Artenschutz. Ab der F5 - Generation gelten Wolf-Hund-Mischlinge als ganz normale Hunde! Man sollte das allerdings mit entsprechenden Papieren eines anerkannten Hundezucht-Dachverbandes nachweisen können.

Ich weise bewusst auf diesen Umstand hin, da:
1. Durch die FCI wurden nach der F4 - Generation 2 Wolf-Hund-Mischlingszuchten als Rasse anerkannt (Saarloos Wolfhond -SWH- und Tschechoslowakische Wolfhund -TWH-). Der Tschechoslowakische Wolfhund ist eine noch sehr junge Rasse. In Deutschland gibt es noch Exemplare in der F5 - Generation, meist aber schon F6 … F10 (meine eigene Hündin ist F6).
2. Ähnliche Äußerungen auf der HP eines bekannten deutschen TWH-Züchters (sinngemäß: nur TWH mit VDH/FCI-Papieren wären keine Wolf-Hund-Mischlinge und benötigten keine Cites-Genehmigung) führten zu Verunsicherungen vieler Wolfhundbesitzern, deren Wolfhunde unter anderen Dachverbänden gezüchtet wurden und auch entsprechende Zucht-Papiere besaßen. Diese wahrscheinlich sogar beabsichtigte Verunsicherung führte letztendlich zu anwaltlichen Auseinandersetzungen, in deren Folge entsprechende Äußerungen von der betreffenden Züchter- HP entfernt bzw. geändert werden musste.

Abschließend habe ich noch die Frage an die Autorin, wie sie auf die Schätzung von 20.000 Hybri-den (Wolf-Hund-Mischlinge) in Deutschland kommt?
Persönlich halte ich diese Schätzung für sehr hoch gegriffen und unreal. Sicher wird es einzelne illegale Wolf- bzw. Wolf-Hund-Mischlingsbesitzer geben. Nicht aber in dem Umfang. Ich bin auch überzeugt, dass Tierärzte und Nachbarn bei Bekanntwerden sofort Alarm schlagen und die entsprechenden Behörden informieren würden.

Eine Wolf- bzw. Wolf-Hund-Mischlingshaltung lässt sich auch nicht verheimlichen. Das beweisen mir selbst meine beiden TWH- und TWH-Huskymischlings-Hündinnen durch täglich mehrmalige Heulkonzerte. Diese sind nicht zu überhören. Zudem kann man das Wolfsaussehen bei Ausfahrten, Spaziergängen, Ausbildung, etc. nicht leugnen.

_________________
LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 21 Okt 2008 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme dir in fast allen Punkten zu.

Nur deine Äußerung zum Thema "Hybriden" ist nicht ganz korrekt. Hybriden kann es auch innerhalb einer Art geben. "Hybrid" ist also ein recht schwammiger Begriff. Um etwas Klarheit zu schaffen, bezeichnet man Hybriden zwischen unterschiedlichen Arten meist als Arthybriden.

Ich hätte den Leserbrief wahrscheinlich auch nicht veröffentlicht. Erstens würde er an meiner Glaubwürdigkeit zweifeln lassen, zum anderen könnte er einige bis viele Leser verunsichern.

_________________
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 21 Okt 2008 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sachlich gesehen hast du recht. Innerhalb einer Art kann es keine Hybriden geben, das wäre ein Widerspruch in sich.
Nur wird das Wort Hybrid im allgemeinen Gebrauch "zweckentfremdet", will sagen, nicht im Sinne einer biologischen Definition angewandt.
Damit müssen wir halt leben. Wink
Was die 20.000 Wolfs-Mixe angeht, wissen wir natürlich nicht, bis zu welchem Fx sie da mitgezählt hat... F1 bis F4 in dieser Zahl mag ich nicht so recht glauben.

Zitat:
Eine Wolf- bzw. Wolf-Hund-Mischlingshaltung lässt sich auch nicht verheimlichen. Das beweisen mir selbst meine beiden TWH- und TWH-Huskymischlings-Hündinnen durch täglich mehrmalige Heulkonzerte.

Very Happy Dafür braucht's keine THW oder Wolfsmischlinge. Das machen unsere 4 Australian Shepherd Mixe auch, wenn wir zum Spaziergang aufbrechen (Gemeinsames Heulen vor dem Aufbruch zur "Jagd").
Allerdings könnten sie etwas Übung brauchen. Unser Rüde hat ein Problem, die "Melodie" zu halten... Cool
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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 22 Okt 2008 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

gibt es den artikel online?
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CindyCandy7



Anmeldungsdatum: 14.09.2008
Beiträge: 417
Wohnort: Teupitz

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BeitragVerfasst am: 22 Okt 2008 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin jetzt auch etwas verunsichert,mit dem Thema Hybriden oder nicht.Ich bin heine Fachfrau ,also ein Mischling Wolf -Schäferhund ist das nun ein Hybrid oder nicht ? Thema heulen : mein kleiner Mix Pudel-Terrier heult öfter und das genau so gut wie ein Wolf .Trotzdem ist er immer noch ein kleiner"Puter" und kein Wolfsmischling.
CindyCandy7

_________________
Traurig schauen meine Augen-der Mensch sagt ´´ böser Wolf ``zu mir.
Dabei kann er zum Bösen taugen-viel mehr noch als ein wildes Tier.
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 22 Okt 2008 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

CindyCandy7 hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt auch etwas verunsichert,mit dem Thema Hybriden oder nicht.Ich bin heine Fachfrau ,also ein Mischling Wolf -Schäferhund ist das nun ein Hybrid oder nicht ? Thema heulen : mein kleiner Mix Pudel-Terrier heult öfter und das genau so gut wie ein Wolf .Trotzdem ist er immer noch ein kleiner"Puter" und kein Wolfsmischling.
CindyCandy7

Im streng wissenschaftlichen Gebrauch dieses Wortes "nein", weil beide zur Art "Canis lupus" gehören, im allgemeinen Sprachgebrauch "ja". Für den täglichen Gebrauch ist's aber auch Haarspalterei... Smile

Gruß
Grauer Wolf
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Tinis



Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 353

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BeitragVerfasst am: 23 Okt 2008 9:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Trotzdem ist er immer noch ein kleiner"Puter" und kein Wolfsmischling.

Meine Tibet-Terrierin heult auch- was sich anhört, als würde jemand Kojoten quälen Very Happy
Grauer Wolf hat es schon gesagt, wissenschaftlich gesehen ist der Hund eher eine Rasse des Wolfes, als eine eigene Art.

_________________
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche)
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