Wolfs Forum

[balin]

Gestern wäre für Wölfe Fastentag gewesen!
Den Vatertag und den ersten Mai müssen sich die grauen Gesellen schwarz in ihrem Kalender anstreichen.
Die Frage stellt sich, ob sich die Wölfe, wenn sie einmal hier wären auf den
Rhythmus der Zweibeiner einstellen könnten. Das mit Tag und Nacht klappt ja noch und gottseidank ist die Nachtjagd ja verboten.
Bei den Wochenenden wird es dann schon schwieriger, wenn die Jogger,
Spaziergänger und Mountainbiker ausschwärmen.
Mit den Feiertagen würden sie dann aber bestimmt ihre Probleme
haben. Wölfe sind schlaue Tiere, die Frage ist, ob sie es schaffen, sich auch zeitlich zu arrangieren um nicht im dauerhaften Streß zu verweilen.
Es gibt Zeiten, wo sich auch hierzulande ein Wolf völlig ungestört bewegen kann. Er muß eben nur wissen wann!

[Kangal]

Ich denke sie können es, denn wir kennen doch alle die Geschichte, in welcher das 7. Geislein seitens des Wolfes akribisch gesucht wurde. Ergo kann er sicher bis 7 zählen, kennt aber irgendwie keine Uhrenkästen

[Grauer Wolf]

Also wenn ich mal von unseren Hunden ausgehe, dann haben die ein recht präzises Zeitgefühl für Wochentage (Agility und Obedience sind heiß begehrt!). Warum sollen Wölfe weniger genau planen können?
"Alle 1/4 Monde ist für 2 Tage mit verstärktem Menschenwechsel zu rechnen. Bitte erhöhte Vorsicht walten lassen und die Welpen zuhause halten. Jagdempfehlung: Frühstens bei voller Dunkelheit..."

Gruß
Grauer Wolf

[Joerg Sattler]

Ich denke Hunde/Wölfe können viel mehr als wir denken.
@Kangal
Ist halt ein Märchen, in Wirklichkeit hätte er auch das Siebente gekriegt.

[balin]

Hoffe, daß es so ist.
Die Wölfe haben ja eine mächtige Stellenanzeige für Deutschland!
Vom Eindringen der Wölfe in die Städte habe ich einen Beleg.
Beim Video von "Kim und die Wölfe" ist eine Dokumentation der rumänischen Wölfe
in der Umgebung von, ich glaube es ist Kronstadt,dabei. Die Wölfin kommt über zwanzig Kilometer bis zur Mülldeponie bzw dem Tierpark und verabschiedet sich morgens, wenn die Berufstätigen an den Bushaltestellen stehen. So scheu sie auserhalb ist, so unverfroren und berechnend geht sie bei ihren Beutezügen zu Werke. Nichteinmal die Stadtköter beeindrucken sie. Ein paar schnelle Schritte und das Problem ist gelöst.
Ähnliches berichtet ja auch Eric Zimen aus seinem Wolfsprojekt in Italien.
Vielleicht haben wir ja die Möglichkeit, mit den neuen Methoden, mehr über
die Zeitplanung der Wölfe herauszufinden. Das ist eigentlich schon wichtig.
Wenn man sie ein paar Stunden am Tag in Ruhe läßt, dann haben sie auch ihre Nische.
Die sieben Geisslein mußte ich erst nachlesen. Jetzt bin ich wieder auf dem laufenden. Da sieht man mal, wozu das Wolfsforum gut ist.

[Kangal]

Ich denke, es ist weniger Zeitplanung, wenn die Wölfin in Brasov die Mülldeponien abklappert, sondern eher Anpassung und Strategie an bestehende Verhältnisse. Warum kräftezehrend jagen, wenn der Tisch vor der Nase reich gedeckt ist und es zudem relativ gefahrlos ist?
Machen dort übrigens die Bären auch.

Den deutschen Wölfen würde ich hingegen empfehlen, ihre Vorsicht gegenüber Menschen und deren Behausungen vorerst beizubehalten. Man erinnere sich nur an den aufgebauschten Artikel vom Wolf in der Bushaltestelle und der Reaktion der dortigen Bevölkerung.

Die verlorenene Scheu vor dem Menschen besiegelte letztendlich auch die Odyssee von Bruno.