Norwegen: Rekordzahlen bei abgeschossenen Raubtieren

[Amarok]

Seit dem Jahr 2000 wurden in Norwegen 1677 große Raubtiere geschossen. Um vergleichbar hohe Abschusszahlen zu finden, müsste man schon über 100 Jahre zurück ans Ende des 19. Jahrhunderts gehen. Nach Berechnungen der Naturschutzverwaltung wurden 90 Prozent der Tiere im Rahmen "erlaubter" Jagden geschossen. So wurden in den letzten 10 Jahren in Norwegen 1005 Luchse, 534 Vielfraße, 76 Bären und 62 Wölfe erlegt.

Quelle: http://www.jagareforbundet.se/svenskjak ... t-1.15096/

[jurawolf]

die nachricht klingt zwar negativ, hat aber einen höchst positiven kern: die raubtierpopulationen in norwegen sind weitaus höher als seit langen jahren!

[Amarok]

die nachricht klingt zwar negativ, hat aber einen höchst positiven kern: die raubtierpopulationen in norwegen sind weitaus höher als seit langen jahren!

1. Das solltest du doch bitte stichhaltig belegen.
2. Du implizierst also mit deiner Behauptung, dass ein angenommener "hoher" Bestand an großen Beutegreifern (Björn, Varg, Järv och Lodjur) in Norwegen die Bejagung dieser rechtfertigt.

[jurawolf]

ich weiss, das dies durchaus etwas provokativ formuliert war. aber im kern halte ich das dennoch für richtig.

zu deinem ersten punkt:

ich bin grad recht faul (zu faul) die entsprechenden quellen zu suchen, aber die situation ist soweit anerkannt: in norwegen haben braunbären in den letzten jahrzehnten deutlich zugenommen, luchse haben auch zugenommen, die zahl der wölfe verharrt (nach kurzzeitiger ausrottung) auf sehr tiefem niveau und den vielfrassen kenn ich die zahlen nicht genau, die art hat aber immerhin im nachbarland schweden deutlich zugenommen, deshalb vermute ich auch in norwegen.
falls du das nicht glauben solltest, kann ich dir morgen oder so gerne noch quellen raussuchen. ich denke aber, kennern der situation in skandinavien sollte dies in etwa so bekannt sein.


zum zweiten punkt:

du hast nicht unrecht, wobei ich dennoch mit diesen zahlen abschüsse nicht direkt rechtfertigen möchte. gesicherte und steigende raubtierbestände erlauben aber grundsätzlich ebenso eine nutzung wie andere wildbestände auch. in diesem sinne stört mich eine bejagung auch nicht, so lange sie nachhaltig erfolgt (was zwar beim wolf in norwegen explizit nicht der fall ist, bei den anderen raubtieren aber wohl schon).

[C.J.W. Handendoek]

Die Norweger glauben, dass ihre Naturressourcen unerschöpflich sind. Das ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich dort bin.

[Amarok]

@ jurawolf

Mir ist schon klar was du mit deiner Aussage zur Beutegreifer-Entwicklung in Skandinavien (hier Norwegen) zum Ausdruck bringen wolltest. Die Aufwärtstendenz insbesondere bei Braunbär und Luchs rechtfertigt m.E. auf keinen Fall, dass auch die Abschussquoten steigen dürfen/können. Darum sehe ich die Jagd auf die "Großen" sehr kritisch.

Informationen gibt es u.a. hier allerdings norwegisch oder auch schwedisch Kenntnisse vorausgesetzt: http://www.rovviltportalen.no/

Gruß
Amarok

[Amarok]

Hier möchte ich noch eine Quelle mit aktuellen Zahlen zum Beutegreifer-Bestand in Norwegen nachreichen. (Gaupe = Luchs, Jerv = Vielfraß, Kongeørn = Steinadler, die Übersetzung von Ulv und Bjørn sollte klar sein.)
http://www.rovviltportalen.no/content/2490/Bestand

[Wolfsheuler]

Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass nirgends sonst Nutztierhaltung so subventionniert wird wie in der Schweiz und in Norwegen. Mit bis zu 60 Prozent. Mehr braucht man dann wohl nicht mehr hinzuzufügen.

[Wolfsheuler]

@jurawolf

die nachricht klingt zwar negativ, hat aber einen höchst positiven kern: die raubtierpopulationen in norwegen sind weitaus höher als seit langen jahren!

Etwas wollte ich noch hinzufügen. Es ist nicht der Verdienst der norwegischen Politik, dass die Raubtierbestände gestiegen sind. Es ist wohl eher der schwedischen Politik der letzten 50 Jahre zu verdanken. Die war nämlich ganz gut, bis dort die aktuelle Regierung das Ruder übernommen hat. Es gab in den 1920er nur noch 130 Bären in Schweden, jetzt sind es wieder zwischen 2000 und 3000. Und auch die Luchse und Vielfrasse haben sich vor allem dank Schweden in ganz Skandinavien erholt. Was Norwegen anbelangt, da haben (ähnlich wie in der Schweiz) einige viele immer noch die Meinung, dass man alles Raubzeug gleich an der Grenze erschiessen müsse, dass nur niemand die hochsubventionnierte Viehzucht stört.