Die "Ethik" zoologischer Anlagen...
Verfasst: 1. Jun 2013, 11:32
Hallo Forenmitglieder,
seit mehr als 3 Monaten beschäftigt mich aus gegebenen Anlaß verstärkt ein Thema, dass mich persönlich emotional tief berührt und gleichzeitig unheimlich wütend zurückließ. Es führte mit aller Kompaktheit vor Augen, wer auf dieser Erde das größte, anmassendste und brutalste, gleichzeitig aber auch das verlogenste und heuchlerischste Raubtier ist.
Und es zeigt mit einer stringenten Deutlichkeit die Sackgasse Zoo, im Umgang mit gefährdeten, vom Aussterben bedrohten, eigentlich aber mit allen, auch nur annähernd nicht für menschliche Obhut in Frage kommenden, Tierarten.
Es handelt sich konkret um die Tötung eines absolut gesunden und jungen Braunbären einhergehend mit einem unfassbaren Zynismus der verantwortlichen "Tierfreunde" des betreffenden Zoos. Ich möchte den konkreten Fall nicht selbst beschreiben, vielleicht habt ihr auch davon gehört, hier einmal zusammengefasst...
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... y/27686527
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber solche Sätze wie:
"... sagten die Verantwortlichen, dass für den Wildpark Langenberg die Nachzucht zentrales Element einer artgemässen Tierhaltung sei – auch bei den Braunbären. Die Tötung überzähliger Jungbären müsse dabei Kauf genommen werden"
sind doch ein Ausdruck für absolut fehlende Empathie, für kaltschnäuziges Geschäftsgebaren par excellence , es reißt mit unheimlicher Konsequenz die Maske vom Gesicht " der Wichtigkeit dieser Anlagen für den Artenschutz" Und es vermittelt mit Nachdruck, dass wir endlich im neuen Jahrtausend anfangen, die Verantwortung anzunehmen, die Verantwortung für unsere Mitbewohner auf dieser Erde, ihnen den Platz zu überlassen, den sie brauchen. Mythen und Glauben abzustreifen, für medizinische Wunderheilungen zu töten, auszurotten, in Tiergärten durch Gitter Welpen,Junge, Kätzchen und Petzchen zu betrachten, die, nachdem sie diesem geldmagnetischen Alter entwachsen sind, allsbald zur Last werden... Oder mit krankem Herzen eingehen. Wir müssen endlich wieder lernen mit ihnen in freier Wildbahn zu interagieren, unsere vorliegenden Erkenntnisse und Forschungserbebnisse annehmen und umsetzen und wir müssen in der Vermittung dieser Erkenntnisse, in der Vermittlung dieser Ethik, mit unseren Kindern anfangen, sie sind die Erwachsenen von morgen.
Hier schließt sich auch der Kreis zum Wolf, ich stilisiere nicht hoch, wenn ich behaupte, dass die Zulassung der Ansiedlung von Wolf und Luchs ein Indikator für unsere Reife ist, ein Beispiel, dass wir aus meiner Sicht in Deutschland geben müssen, als fortgeschrittene Zivilisation, humanen und ethischen Werten verpflichtet.
Dabei stelle ich nicht grundsätzlich die Jagd oder Hege in Frage, aber ich plädiere ebenso für Augenmaß, für flächige Gebiete, die sich selbst überlassen bleiben, für Vernetzungen von Lebensräumen, für strengsten Schutz zerbrechlicher Verbreitungen. Wir müssen einen anderen Weg aufzeigen, für die kommenden Generationen. Andere Wege als Erlebnistierparks, Zoologische Anlagen, Zirkusse. Andere Wege als polemische Unterschriftensammlungen und Eigentumarroganz.
Noch einmal :Von wahrhaftiger Bedeutung und Größe sind Tierbeobachtungen in freier Natur, keine Fotografien mit Gitterstäben... Das zu vermitteln, aber auch den Umgang und die Verhaltensweisen mit Konflikten und auch der Gefahr, dass sollte unsere Aufgabe sein.
Ja, sie sind Wildtiere und ja sie können auch gefährlich sein. Dies ist der eigene Garten, der Verkehr, das Leben allgemein aber auch und damit haben und müssen wir uns ebenso arrangieren. Warum dann nicht mit Wolf, Luchs und Bär... Sichere Verhaltensweisen, minimierte Risiken, es ist möglich. Leben und Leben lassen, man kann es nicht oft genug wiederholen.
Problembär? Problemwolf? In erster Linie derzeit noch Problemmensch!
Die Möglichkeit es anders zu versuchen ist gegeben, es ist niemals zu spät. Lasst es uns angehen, uns alle, egal ob Viehzüchter, Schäfer, Jäger, Naturfreunde, Gutmenschen, Stadtmenschen, Syndrommenschen.
Profitieren werden wir alle davon, auch wenn einige das derzeit noch nicht verstehen können.
Grüße
LW
PS: Auch der Umgang mit der, innerhalb zoologischer Mauern ausgebrochenen Wölfin der kürzlich diskutiert wurde, würde in dieses Thema hier passen. Weitere Fälle nicht ausgeschlossen, er bleibt aktuell.
PPS: Stellungnahme des Tierparks an protestierende Menschen (lest dazu auch die Kommentare im o.g. Link des Anzeigers):
http://www.tierpark.ch/archiv/word/Medi ... .03.03.rtf
seit mehr als 3 Monaten beschäftigt mich aus gegebenen Anlaß verstärkt ein Thema, dass mich persönlich emotional tief berührt und gleichzeitig unheimlich wütend zurückließ. Es führte mit aller Kompaktheit vor Augen, wer auf dieser Erde das größte, anmassendste und brutalste, gleichzeitig aber auch das verlogenste und heuchlerischste Raubtier ist.
Und es zeigt mit einer stringenten Deutlichkeit die Sackgasse Zoo, im Umgang mit gefährdeten, vom Aussterben bedrohten, eigentlich aber mit allen, auch nur annähernd nicht für menschliche Obhut in Frage kommenden, Tierarten.
Es handelt sich konkret um die Tötung eines absolut gesunden und jungen Braunbären einhergehend mit einem unfassbaren Zynismus der verantwortlichen "Tierfreunde" des betreffenden Zoos. Ich möchte den konkreten Fall nicht selbst beschreiben, vielleicht habt ihr auch davon gehört, hier einmal zusammengefasst...
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... y/27686527
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber solche Sätze wie:
"... sagten die Verantwortlichen, dass für den Wildpark Langenberg die Nachzucht zentrales Element einer artgemässen Tierhaltung sei – auch bei den Braunbären. Die Tötung überzähliger Jungbären müsse dabei Kauf genommen werden"
sind doch ein Ausdruck für absolut fehlende Empathie, für kaltschnäuziges Geschäftsgebaren par excellence , es reißt mit unheimlicher Konsequenz die Maske vom Gesicht " der Wichtigkeit dieser Anlagen für den Artenschutz" Und es vermittelt mit Nachdruck, dass wir endlich im neuen Jahrtausend anfangen, die Verantwortung anzunehmen, die Verantwortung für unsere Mitbewohner auf dieser Erde, ihnen den Platz zu überlassen, den sie brauchen. Mythen und Glauben abzustreifen, für medizinische Wunderheilungen zu töten, auszurotten, in Tiergärten durch Gitter Welpen,Junge, Kätzchen und Petzchen zu betrachten, die, nachdem sie diesem geldmagnetischen Alter entwachsen sind, allsbald zur Last werden... Oder mit krankem Herzen eingehen. Wir müssen endlich wieder lernen mit ihnen in freier Wildbahn zu interagieren, unsere vorliegenden Erkenntnisse und Forschungserbebnisse annehmen und umsetzen und wir müssen in der Vermittung dieser Erkenntnisse, in der Vermittlung dieser Ethik, mit unseren Kindern anfangen, sie sind die Erwachsenen von morgen.
Hier schließt sich auch der Kreis zum Wolf, ich stilisiere nicht hoch, wenn ich behaupte, dass die Zulassung der Ansiedlung von Wolf und Luchs ein Indikator für unsere Reife ist, ein Beispiel, dass wir aus meiner Sicht in Deutschland geben müssen, als fortgeschrittene Zivilisation, humanen und ethischen Werten verpflichtet.
Dabei stelle ich nicht grundsätzlich die Jagd oder Hege in Frage, aber ich plädiere ebenso für Augenmaß, für flächige Gebiete, die sich selbst überlassen bleiben, für Vernetzungen von Lebensräumen, für strengsten Schutz zerbrechlicher Verbreitungen. Wir müssen einen anderen Weg aufzeigen, für die kommenden Generationen. Andere Wege als Erlebnistierparks, Zoologische Anlagen, Zirkusse. Andere Wege als polemische Unterschriftensammlungen und Eigentumarroganz.
Noch einmal :Von wahrhaftiger Bedeutung und Größe sind Tierbeobachtungen in freier Natur, keine Fotografien mit Gitterstäben... Das zu vermitteln, aber auch den Umgang und die Verhaltensweisen mit Konflikten und auch der Gefahr, dass sollte unsere Aufgabe sein.
Ja, sie sind Wildtiere und ja sie können auch gefährlich sein. Dies ist der eigene Garten, der Verkehr, das Leben allgemein aber auch und damit haben und müssen wir uns ebenso arrangieren. Warum dann nicht mit Wolf, Luchs und Bär... Sichere Verhaltensweisen, minimierte Risiken, es ist möglich. Leben und Leben lassen, man kann es nicht oft genug wiederholen.
Problembär? Problemwolf? In erster Linie derzeit noch Problemmensch!
Die Möglichkeit es anders zu versuchen ist gegeben, es ist niemals zu spät. Lasst es uns angehen, uns alle, egal ob Viehzüchter, Schäfer, Jäger, Naturfreunde, Gutmenschen, Stadtmenschen, Syndrommenschen.
Profitieren werden wir alle davon, auch wenn einige das derzeit noch nicht verstehen können.
Grüße
LW
PS: Auch der Umgang mit der, innerhalb zoologischer Mauern ausgebrochenen Wölfin der kürzlich diskutiert wurde, würde in dieses Thema hier passen. Weitere Fälle nicht ausgeschlossen, er bleibt aktuell.
PPS: Stellungnahme des Tierparks an protestierende Menschen (lest dazu auch die Kommentare im o.g. Link des Anzeigers):
http://www.tierpark.ch/archiv/word/Medi ... .03.03.rtf