Wolf(?) am Stadtrand von Frankfurt/Oder

[LarsD]

http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion ... 1/1139116/

[balin]

Das Wort "Durchwanderungswolf" hat uns gefehlt.
Jetzt haben wir eine Erklärung dafür warum Wölfe überall durchgehen können.
Ich würde zu gerne wissen, ob den die Strassenbeleuchtung nicht stört. Wenn ich nachts von draussen zurückkomme und habe dann plötzlich die Strassenfunzeln im Blickfeld, dann empfinde ich das als Belästigung. Das blendet doch nur und man sieht nicht mehr gut.
Vielleicht ist ihm aber die Strasse deswegen angenehm, weil er da beim Laufen nicht denken muß. Stolpern auf solchem Untergrund ist eher unwahrscheinlich.

[Naturfuehrer]

Spekulieren nützt ja nun wenig, meine ich.
Wenn (!) das ein Wolf war und wenn (!) die zitierten Aussagen stimmen, dass das Tier dort schon mehrfach gesehen wurde, werden wir in Kürze mit einiger Sicherheit mehr davon hören.
Gruß, NF

[Grauer Wolf]

Ich würde zu gerne wissen, ob den die Strassenbeleuchtung nicht stört. Wenn ich nachts von draussen zurückkomme und habe dann plötzlich die Strassenfunzeln im Blickfeld, dann empfinde ich das als Belästigung. Das blendet doch nur und man sieht nicht mehr gut.
Vielleicht ist ihm aber die Strasse deswegen angenehm, weil er da beim Laufen nicht denken muß. Stolpern auf solchem Untergrund ist eher unwahrscheinlich.

Denk mal an die Filmbeiträge von Promberger. Da lief ein Wolf auch gemütlich durch die Vorstadt, bis ihm der morgentliche Berufsverkehr zu viel wurde.
Was Straßen angeht, so wird menschliche Infrastruktur gerne benutzt. Laufen über Wege ist weniger energiefressend, als querbeet zu latschen. Leider wird es speziell in den USA vielen Wölfen zum Verhängnis, wenn z.B. Bahntrassen benutzt werden.

[balin]

Ich weis schon, was du meinst. Die Wolfsdame in Rumänien hatte aber einen festen Ernährungsplan und sich im Laufe der Zeit an die seltsamsten Situationen gewöhnt.
Der andere da in dem Video ist aber dem Vernehmen nach auf der Durchreise. Ich kann mir höchstens vorstellen, daß er sich aus Erfahrung an Strassen als Nahrungsquelle angepasst hat. Schließlich sind Autos ja große Jäger und die fressen ihre Opfer nicht sondern fahren sie höchstens platt. Und Strassenrand ist zudem heimlicher Müllplatz und Mäusebunker. Aber wenn ein Wolf schon soweit ist, dann merkt er auch, daß Autos stören.
Meiner Ansicht nach macht es schon Sinn, zu versuchen, die Situation des beobachteten Tieres gedanklich nachzuvollziehen. Der mindeste Effekt ist dann der, daß man feststellt, daß das jeweilige Tier eine eigene Interessenslage hat, die mit unseren Vorstellungen schwer zu erschliessen ist.

[Naturfuehrer]

Der mindeste Effekt ist dann der, daß man feststellt, daß das jeweilige Tier eine eigene Interessenslage hat, die mit unseren Vorstellungen schwer zu erschliessen ist.

Aus meiner Sicht eine recht banale Feststellung.
[polemik] Immerhin - wenn's manchem denn helfen würde, den Wolf als Tier zu sehen... [/polemik]

[balin]

Es wundert mich schon, wie einfach sich das Leben manchmal darstellt. Ist es aber nicht!
Seit etwa dreissig Jahren lebe ich kontinuierlich mit Tieren zusammen. Im Prinzip ist es da wichtig, vorher zu erkennen, was die Tiere nachher machen, oder anders ausgedrückt, man müßte eigentlich eine recht konkrete Vorstellung davon haben, was in deren Inneren so vor sich geht.
Zu meinem Leidwesen nähert man sich diesem Verständnis nur sehr unbeholfen an. Wenn ich mir aber jetzt vorstelle, ein Greenhorn würde meinen Job ohne Vorbereitung und nur mit theoretischer Ausrüstung übernehmen sollen.....ich würde ihm mit den freilebenden Kerlen keine Chance geben.
Mir hilft es immer mal weiter, wenn ich bestimmte Situationen weitererzähle. Oft erkennt man erst das wesentliche an einer Situation, wenn man sie von aussen betrachten läßt. Da bin ich durchaus ein Anhänger von Berichten über scheinbar banale Beobachtungen.
Der Wert der kleinen Dinge und Gesten macht ja erst das Ganze aus und Entwicklungen erkennt man zuerst an kleinen Anzeichen.
Nach der Heldentat weiss man es dann zwar auch, aber dann ist es zu spät.
Das gilt für die Herdenführung und auch für den Herdenschutz, der uns ja im Zusammenhang mit den Wölfen besonders interessiert.
Ich glaube schon, das dabei herauskommt, daß die Vierbeiner anders ticken, als wir es vielfach vermuten.

[Lutra]

Eine künstliche Lichtquelle wird den Wolf erst mal gar nicht stören, genau so wenig wie ein Auto. Ich hab vor längerer Zeit mal Dachse am Bau beobachtet und sie mit der Taschenlampe angeleuchtet. Sie haben überhaupt nicht darauf reagiert. Genau so kannst Du mit dem Auto an Wild vorbeifahren, da passiert auch nicht viel. Wenn Du gelaufen kommst siehts gleich ganz anders aus. Natürlich lernen Tiere auch, dass ein Auto gefährlich ist und dass man da besser am Straßenrand wartet, wenigstens die etwas lernfähigeren wie Hunde und Katzen.