holsteiner in nrw hat geschrieben:Toller und interessanter Bericht, vielen Dank.
Mal eine Frage zu den Hunden? Wie hält man bitte einen solchen Hund (Kangal) art- und auch wesensgerecht in Deutschland?
Das ist doch nahezu nicht zu schaffen,oder?
Es gibt geeignetere Hunde für unser Umfeld, das ist wohl wahr.
Dennoch kann man mit den Kangals auch hier klarkommen, wenn man sich darauf einstellt und lernt, mit den Hunden und ihren "Eigenarten" zu leben.
Das enorme Schutzverhalten ist nur eine Seite der Medaille, die andere ist die absolute Loyalität zum Sozialpartner, was sie ja als "HSH" prädestiniert.
Problematisch sehe ich die Zucht, denn eine vernünftige Auslese ist hier kaum machbar, wenn wir von Arbeitshunden reden und das sollten wir.
Selbst die eventuelle Arbeit an einer Lausitzer Herde wäre nicht ansatzweise mit der in Anatolien vergleichbar, doch nicht mal dieses Kriterium spielt eine Rolle, wenn Kangals hier "gezüchtet" werden.
balin hat geschrieben:Mit den Kangals und co habe ich inzwischen eine weitere Unklarheit. Bei Herden um die tausend Köpfe gibt es ja mehrere HSH. Fünfer Teams sind wohl wie bei den Wölfen das Optimal. Nun hauen da die nicht dominanten Hunde nicht ins Nirvana ab, wie bei den Wölfen, sondern sie müssen gegenseitig die zweifache Läufigkeit der Damen untereinander aushalten. Um diese zeit ist das Hirn irgendwo anders als im Kopf und es gibt blutige Kriege. Weil ich ja mit Hunden in der Mehrzahl lebe und Seeräuberschiff mit Dame zur Genüge kenne, frage ich mal nach, wie das bei den werten HSH geregelt wird.
Wie schaffen sie es durch die paar Tage Hölle?
Kangal sollte mal nach der Strategie der Hirten in den gemeinen Tagen nachfragen. Sterilisation und Spritze gibt es vielleicht bei uns, aber da nicht.
Kann man umsetzen, aber auf die Art Kommem GW's Hunde auch noch anders zu Ehren.
Vernünftige Hirten sperren läufige Hündinnen weg, sie sind in dieser Zeit nicht an der Herde. Unvernünftige machen dies nicht und dann kommt es zu solchen Ereignissen, die Onur Kanli mir vor ein paar Jahren schilderte, als ich nach der Rudelstärke der Wölfe in der dortigen Gegend (um Haymana) fragte:
"Hi Gerald ,
Although 12 wolves were seen at once,mainly they are in groups of four or three in our region.They mainly attack at night and it is not alvays possible to count the numbers.
Last week a shepherd lost four sheep.That man does not have good dogs.He colected the dogs from different villages.Dogs are not used to each other plus there was a bitch in heat in the flock staying close to this flock.
I was talking to the shepherds from different flocks today about this subject.What a coincidence.They said these days wolf attacts were more than usual.I assume that young ones are bigger now and they need more food and also it is the time that they will learn not hunt but at least how to deal with the dead sheep.
Our shepherd Rahmi Dayı said today that wolves tried to attack to our flock twice in last week but they had no chance. because our dogs are very experienced.
One wolf was killed by two dogs during one of those attacts.Wolves are very intelligent animals,they know very well where to attact.If they find out that a flock does not have good dogs they try to attact that flock every night.Dogs are very busy these nights in our region to guards their flocks.
Best Wishes from Haymana.Onur."
Caronna hat geschrieben:Ich hab mal irgendwo gelesen das (zumindest) die Rüden kastriert werden. Grund ist auch, dass die dann größer werden und sich halt durch die Weiblichkeit nicht so schnell ablenken lassen.
Zumindest in der Türkei wird nichts kastriert.
Im Kaukasus ebenfalls nicht.
In der Schweiz allerdings.
Warum sollten sie "größer werden"?
Welche Vorteile sollte es bringen, wenn Hunde nicht 75 - 85 kg wiegen, sondern noch schwerer sind?
Es ist ein Irrtum, daß mehr Gewicht / Größe eine höhere Effektivität bei der Abwehr von Wölfen bringt.
