wolf-forum.de

Liebe Forenmitglieder,

ich möchte mich gleich mal outen: Ich bin auf dem Lande aufgewachsen, lebe auf dem Lande, bin seit 9 Jahren Jäger, zuvor über viele Jahre in der Jagdgemeinschaft mitgelaufen und KEIN Vegetarier. Nebenbei habe ich noch Bienen auf meinen Grundstück, habe Anteile an einem Agrarbetrieb, der sein Geld mit der Direktvermarktung verdient und mein Nachbar ist ein Bauer, der von der Mutterkuhhaltung lebt.
Was jetzt sicherlich für Euch interessant ist: Ich habe bereits seit November 2010 Wölfe vor meiner Haustür (ohne zu übertreiben). Es wird immer mehr. Aktuell habe ich zwischen Mitte Dezember und heute nur in meinem gepachteten Jagdrevier 5 gerissene Rehe und ein Rotwildkalb gefunden. Die Kolkraben sind da die besten Rissanzeiger.
Weiterhin bin ich im Vorstand des regionalen Jagdverbandes und kenne die Diskussionen zur genüge. Und noch das Wichtigste: "Ich bin kein Wolfsgegner! Sehe nur die Art und Weise, wie mit der Rückkehr des Wolfes umgegangen wird sehr kritisch."

Dieses Thema eröffne ich nun in der Hoffnung, allen, die Fragen an einen betroffenen Jäger haben, diese zu stellen. Gern stehe ich Euch zur Verfügung und möchte, auch wenn nur begrenzt möglich, gegenseitige Vorurteile ausräumen.

Ich freue mich auf eine sachliche Diskussion.

Carly0272

Herzlich willkommen! Meistens hört man von Seiten der Jäger ja nur negatives über den Wolf. Das liegt aber nicht daran, dass alle Jäger so denken, sondern dass sich nur diese Jäger dazu im großen Stil äußern (was ich äußerst schade finde). Daher freut es mich, dass du dich hier meldest.

Freut mich das du Wölfe bei dir hast...
WIe hoch ist denn die Dichten von Schalenwild etc pro Hektar? Wieviel Tiere werden Überfahren? Fütterst du zu?
ich finde 6 erbeutete Tier nicht arg viel, vermutlich wird das Getiert vorsichtiger un du kommst nicht mehr so einfach zu Schuß.

Zur Eingangsfrage:
Nein das denk ich nicht, dass alle Jäger gegen den Wolf sind, geschweige denn gleich "Mörder". Ich denk das nicht nur, ich weiß es sogar, denn ich kenne einige Jäger, die beim Naturschutz aktiv sind. Auch der Mitbegründer der sächsischen NABU-Iniative "Pro-Wolf" ist ein begeisterter Jäger. Nur die Gegner schreien am lautesten, die anderen hört man nicht so.
Wenn allerdings, wie ich im anderen Tread viewtopic.php?f=12&t=806#p10296 verlinkt habe, einer vor der Presse sagt, 99% der Jäger ginge das Messer in der Tasche auf, wenn sie an den Wolf denken, könnte einen eine andere Antwort auf Deine Frage einfallen.

Lutra hat geschrieben:Zur Eingangsfrage:
Nein das denk ich nicht, dass alle Jäger gegen den Wolf sind, geschweige denn gleich "Mörder". Ich denk das nicht nur, ich weiß es sogar, denn ich kenne einige Jäger, die beim Naturschutz aktiv sind. Auch der Mitbegründer der sächsischen NABU-Iniative "Pro-Wolf" ist ein begeisterter Jäger. Nur die Gegner schreien am lautesten, die anderen hört man nicht so.
Wenn allerdings, wie ich im anderen Tread viewtopic.php?f=12&t=806#p10296 verlinkt habe, einer vor der Presse sagt, 99% der Jäger ginge das Messer in der Tasche auf, wenn sie an den Wolf denken, könnte einen eine andere Antwort auf Deine Frage einfallen.

Jedes Wort dieses Beitrages kann ich aus Überzeugung und Erfahrung bestätigen!

Leider melden sich aus der Jägerschaft öffentlich immer nur die Schreihälse und Dumpfbacken, die in den eigenen Reihen vor Ort kaum einer ganz ernst nimmt.

Hi Carly!
Hier im Forum ist der Begriff "die Jäger..." häufig recht schnell zur Hand. Verbunden mit entsprechenden (Ab-)Wertungen. Das geht schnell bei emotional hoch besetzten Themen. Dennoch ist hier und da eine sachliche Diskussion möglich - dem Admin sei Dank!