Sonido hat geschrieben:Ich habe sie durchgelesen, aber ich habe die Stelle nicht gefunden, aus der hervorgeht, dass es einen bedeutenden Austausch zwischen den Baltischen Wölfen und den Wölfen in der Lausitz geht. Ich habe in der Studie ...
a) keine Aussage zum Erhaltungszustand der deutsch-westpolnischen Population gefunden und
b) keine - durch die in der Studie vorgestellten Ergebnisse belegte - Aussage darüber gefunden, dass die deutsch-westpolnische Population nicht isoliert von den anderen ist.
Angesichts Deiner Fragen bin ich etwas ratlos. Vielleicht macht es Sinn, dem Ursprung der "westpolnisch-deutschen Population" nachzugehen. Die LCIE hat vor Jahren auf der Basis wiederum älterer Monitoringdaten die Wolfsvorkommen Europas in (Teil-) Populationen unterteilt. Seinerzeit ganz sicher ohne Informationen zu genetischen Strukturen und ohne den Anspruch, dass es sich dabei im biologischen Sinne dann tatsächlich auch um (Teil-) Populationen handelt. Allein die Festlegung des Flüsschens Weichsel als imaginäre Grenze zwischen den Wolfsvorkommen im Osten und Westen Polens macht das deutlich.
In der verlinkten Studie wurde mit unterschiedlichen Methoden nach genetischen Strukturen innerhalb der Wolfsvorkommen in Polen gesucht. Die Ergebnisse und damit die Antworten auf Deine Fragen finden sich bereits in der Zusammenfassung und werden bezüglich der Wolfsvorkommen im westlichen Polen und Deutschland im letzten Kapitel noch untersetzt.
"Wolves in western Poland and eastern Germany showed limited
differentiation from northeastern Poland. Although the
presence of private alleles suggests immigration also from
areas not sampled in this study, most individuals seem to be
immigrants from northeastern Poland or their descendants.
We observed moderate genetic differentiation between certain
northeastern lowland regions separated by less than
50 km."
"Our results suggest that wolves colonizing western Poland
and eastern Germany primarily originate from northeastern
Poland. In particular, it appears that westward dispersal
from regions 10 and 11 has been relatively frequent."
"The apparent recolonization of western Poland and eastern Germany
from various source populations should help ensure high
levels of genetic variation and subsequent potential for
adaptation to new and altered environments."
Die drei Zitate sollten Deine Fragen eigentlich schon beim Lesen der Arbeit beantwortet haben.
Viele Grüße
Lars