Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Jens
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Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von Jens »

Auch in Brandenburg Nahe der Mecklenburger Grenze gab es Risse vermutlich durch den Wolf.


http://www.die-mark-online.de/nachricht ... 80263.html
Wolfsheuler
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Re: Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von Wolfsheuler »

Da gab es ja bereits einen ähnlichen Fall im Juli diesen Jahres.
http://www.jagderleben.de/anvisiert/bra ... ehege.html

Seltsam dass der Bombodrom Wolf die Jahre vorher nie Schaden gemacht hat. Vielleicht ist es ja ein anderer Wolf, der zugezogen ist.
timber-der-wolf

Re: Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von timber-der-wolf »

Im Netzebander Fall steht lt. Teubner und Franke mit nichten fest, dass es der "Bombodrom"-Wolf war!

(Für mich ehrlich gesagt sehr unwahrscheinlich und fast unglaubwürdig, dass ein einzelner Wolf in einer Nacht 7 Stück Damwild und 7 Schafe gerissen haben soll.)

Die Untersuchungen laufen noch. Es ist vielmehr denkbar, dass die Schafe und das Damwild von streuenden / wildernden Hunden getötet wurden. Da man Fellreste am Gatterzaun sicherstellen konnte und an den gerissenen Tieren Proben genommen hat, wird man auf die Untersuchungsergebnisse warten müssen (die genetischen Daten des "Bombodrom"-Wolfes sind ja bekannt).
Im Sommer wurde der Riss eines Wildschweines nahe Neuruppin in der Presse auch zuerst WÖLFEN zugeschrieben. Bei näherer Untersuchung wurde festgestellt, dass das Wildschwein von 4 wildernden Hunden (Huskys) eines am Stadtrand lebenden Neuruppiners gerissen wurde.

Zu dem, in beiden in den Beiträgen, verlinkten Fällen ist anzumerken, dass es von Ignoranz und Dummheit zeugt, wenn Haustiere ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen, konkret ELEKTROZÄUNE, in einem bekannten Wolfsgebiet nachts auf der Weide gelassen werden. Aufklärung erfolgte bei uns nachweislich ausreichend durch das Land und die örtlich zuständigen Stellen.
jurawolf
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Re: Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von jurawolf »

timber-der-wolf hat geschrieben:(Für mich ehrlich gesagt sehr unwahrscheinlich und fast unglaubwürdig, dass ein einzelner Wolf in einer Nacht 7 Stück Damwild und 7 Schafe gerissen haben soll.)
ich will den untersuchungsergebnissen nichts verweg nehmen, aber es ist hinlänglich bekannt, dass auch einzelwölfe meherere nutztiere auf einmal reissen können. im alpenraum ist das nicht die ausnahme, sondern die regel. ein wolf in einer unbewachten schafherde kann durchaus dutzende schafe in einer nacht reissen.

damwild sollte eigentlich schlauer sein, aber im gehege hat auch diese keine fluchtmöglichkeit und wird wohl genauso gerissen wie schafe.
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SammysHP
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Re: Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von SammysHP »

Zur Ergänzung: Man kann dieses Verhalten damit erklären, dass dem Wolf mit einem Mal ein scheinbar unbegrenztes Nahrungsangebot zur Verfügung steht und er nur wenig Energie zur Jagd aufwenden muss.
jurawolf
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Re: Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von jurawolf »

natürlich, man nennt dieses verhalten surplus killing und es kommt bei zahlreichen weiteren arten ebenfalls vor. manche menschen mögen es als "blutrausch" bezeichnen, in der natur hat dieses verhalten aber durchaus seinen sinn. aber gerade weil dieses verhalten beim wolf x-fach bestens dokumentiert wurde, wäre ich sehr vorsichtig mit dementis, dass ein einzelner wolf dazu nicht im stande sei.
timber-der-wolf

Re: Risse in Brandenburg/Nähe Mecklenburg

Beitrag von timber-der-wolf »

jurawolf hat geschrieben:natürlich, man nennt dieses verhalten surplus killing und es kommt bei zahlreichen weiteren arten ebenfalls vor. manche menschen mögen es als "blutrausch" bezeichnen, in der natur hat dieses verhalten aber durchaus seinen sinn. aber gerade weil dieses verhalten beim wolf x-fach bestens dokumentiert wurde, wäre ich sehr vorsichtig mit dementis, dass ein einzelner wolf dazu nicht im stande sei.
Das ist schon klar.
ABER, die beiden mir bekannten Weiden (fahre z.Zt. täglich daran vorbei) sind wahrlich reichlich groß. Bei dem Dammwild befanden sich 21 und bei den Schafen 14 Tiere auf den benachbarten, aneinandergrenzenden Weiden.

Ich wollte auch kein Dementi derart abgeben, dass ein einzelner Wolf dazu nicht in der Lage wäre, sondern ich habe meine skeptische Meinung kund getan und vor einer "Vorverurteilung" des Wolfes gewarnt, bevor die genauen Untersuchungsergebnisse vorliegen.
(Denn selbst der Beauftragte des LUA, J.Teubner, und der Wolfsbeauftragte, Franke, sind sich nicht sooo sicher, ob tatsächlich ein Wolf für die 14 Risse verantwortlich ist, da bereits mehrfach andere Erfahrungen vorliegen.)

Also, erst einmal abwarten.
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