Guten Tag Herr Trockenmaurer

Bitte stellt euch vor, damit wir uns besser kennen lernen.
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Lone Wolf
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Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von Lone Wolf »

Dieser Mann ist auf ideologischer Mission, solche Menschen wie er "zeichnen sich dadurch aus" dass alles was sie denken der alleinigen Wahrheit entsprechen muss und Andersdenkende schlicht Deppen sind, die seinen nahezu unvergleichlichen Wissensstand über das jeweilige Thema nicht erreichen.
Nichts definiert diesen Zustand besser, als das Wort Dogmatiker. Einhergehend mit erschreckend naiver Beweisführung (nehmen wir seine Ausführungen zur Lebensfähigkeit von Wölfen in der betreffenden "Kulturlandschaft") und wie man ebenso schön beobachten kann, mit der Vereinnahmung größtmöglicher Menschengruppen, hier im verlinkten Brandbrief "die betroffene sächsische Landbevölkerung..."
Ich verwahre mich dagegen als im betreffenden Kreis und auf dem Dorf wohnender Sachse...
Wie auch immer, eine befruchtende Diskussion ist mit solchen Menschen nicht mehr möglich. Ebenso die Schäfer. Warum haben sie keine Unterschriftensammlung durchgeführt mit dem Inhalt einer besseren Unterstützung betroffener Schäfer und unbürokratischerer Hilfe für einen Übergangszeitraum sowie mehr Mitnahme der Bevölkerung bei diesem Schutzprojekt der wieder einwandernden Beutegreifer. Da hätte man doch gern unterschrieben. Aber nein, mehr als der stupide Satz "Wir brauchen keine Wölfe" und eine schlecht verschleierte Liste zum Abschuß ist ihnen nicht eingefallen...

Traurig

Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
LarsD

Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von LarsD »

Lone Wolf hat geschrieben:Dieser Mann ist auf ideologischer Mission, solche Menschen wie er "zeichnen sich dadurch aus" dass alles was sie denken der alleinigen Wahrheit entsprechen muss und Andersdenkende schlicht Deppen sind, die seinen nahezu unvergleichlichen Wissensstand über das jeweilige Thema nicht erreichen.


Du beschreibst genau das, was mir beim Lesen bzw. Anhören zahlreicher Statements von Wolfsbefürwortern durch den Kopf geht.
Wie auch immer, eine befruchtende Diskussion ist mit solchen Menschen nicht mehr möglich.
Die Einschätzung ist in dem Fall definitiv falsch und sie hier selbstgefällig ins Forum zu stellen, mag dem eigenen Ego helfen, trägt in der Sache aber bestenfalls zur Verhärtung der Fronten bei. Ash wollte mit der Eröffnung des Threads garantiert das Gegenteil erreichen. Aber nicht nur für Dich ist es einfacher und bequemer, kritische Standpunkte platt als indiskutabel abzuhaken. Schade!

Viele Grüße

Lars
Grauer Wolf

Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Aber nicht nur für Dich ist es einfacher und bequemer, kritische Standpunkte platt als indiskutabel abzuhaken. Schade!
Ich weiß nicht, Lars... Was in dem verlinkten Text stand, ist doch größtenteils kein "kritischer Standpunkt" mehr. Sprüche wie "Reh ist heute aus, dann gibt’s halt Schaf! Oder Schulkind?" bedienen doch nur noch gängige Anti-Wolfs-Klischées und Resentiments. Aber ich will nicht wieder alles aufwärmen. Hast ja meinen Post gelesen.
Will sagen, wenn einer eine kritische Einstellung zum Wolf hat, ist das ja o.k., aber ich erwarte, daß er sich intensiv mit diesem Tier auseinandersetzt und sich nicht nur in Jeremiaden ergibt. Dann sieht nämlich etliches ganz anders aus als aus der "Rotkäppchen-Perspektive".
Alleine schon die Ausführungen zur Wolfsdichte sind doch Blödsinn, denn die Wolfsdichte ist da, wo etablierte Rudel leben, doch mehr oder minder eine Konstante, die nicht ad infinitum wächst: Rudelgröße in Bezug zur Reviergröße. Wenn ein Rudel zu groß wird, die Wolfsdichte, um diesen unglückseeligen Begriff mal zu benutzen, dann kommt es zu Spaltung und Dispersion. Daraus erfolgt ein Wachstum der von Wölfen besiedelten Fläche, aber doch kein generelles Wachstum der Wolfsdichte = Wölfe je Flächeneinheit.
Dazu noch die Behauptung der Ansiedlung, ein Verschwörungstheorie, mit der viele Wolfsgegner argumentieren. M.E. wird's spätestens da indiskutabel. Nichtwissen kann ich entschuldigen (dem kann man ja abhelfen), aber Unterstellungen nicht.

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von SammysHP »

Was die Diskussion angeht: Herr Trockenmaurer hatte die Gelegenheit und hat sie abgelehnt. Wir können ihn nicht zwingen, mit uns zu reden.
LarsD

Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben:Ich weiß nicht, Lars... Was in dem verlinkten Text stand, ist doch größtenteils kein "kritischer Standpunkt" mehr. Sprüche wie "Reh ist heute aus, dann gibt’s halt Schaf! Oder Schulkind?" bedienen doch nur noch gängige Anti-Wolfs-Klischées und Resentiments.


Wenn mit dem Slogan "Wir brauchen keine Wölfe" in der Region dort ganz fix 10.000 Unterschriften für eine Petition gesammelt werden, sollte das nachdenklich machen. Nicht jeder ist erfreut, wenn Wölfe am Tage im Dorf umher rennen. Wenn die Leute sich dort als Versuchskaninchen fühlen und die Sonntagsreden von "Experten" und Politikern nicht mehr hören wollen, würde ich das nicht als "Anti-Wolfs-Klischées und Resentiments" abtun.
Alleine schon die Ausführungen zur Wolfsdichte sind doch Blödsinn, denn die Wolfsdichte ist da, wo etablierte Rudel leben, doch mehr oder minder eine Konstante, die nicht ad infinitum wächst: Rudelgröße in Bezug zur Reviergröße. Wenn ein Rudel zu groß wird, die Wolfsdichte, um diesen unglückseeligen Begriff mal zu benutzen, dann kommt es zu Spaltung und Dispersion. Daraus erfolgt ein Wachstum der von Wölfen besiedelten Fläche, aber doch kein generelles Wachstum der Wolfsdichte = Wölfe je Flächeneinheit.
Im welchem Land auf dieser Welt mit einer vergleichbaren Bevölkerungsdichte und Landnutzungsstruktur wie in D hat man eine Wolfspopulation jemals bis an die Grenze der Lebensraumkapazität wachsen lassen? Woher nimmst Du die Gewissheit, mit der Du Deine Hypothesen zur zukünftigen Entwicklung vorträgst?

Viele Grüße

Lars
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Lone Wolf
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Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von Lone Wolf »

@ Lars
für meine Auffassung und aus meiner Sicht sind die Statements von Herrn T.F. keine kritischen Denkanstöße mehr sondern geifernde Mission.
Tut mir auch leid, dass ich es nicht anders ausdrücken kann, lieber wäre mir auch eine meinetwegen kritische, aber wenigstens mit Lösungsansätzen (außer alles plattmachen was nach Wolf aussieht) versehene Begleitung der Einwanderung des Wolfes. Aber wie gesagt, ausser Haß kann ich in den Ausführungen vom genannten Herrn nichts mehr entdecken. Konstruktives jedenfalls nicht. Damit ist für mich ebenso jede diskussionswürdige Überschneidung dahin.
Wenn du seine Beiträge anders liest, akzeptiere bitte meine differenzierte Wahrnehmung. Rustikales Wolfsinteresse würde ich es jedenfalls nicht mehr nennen. Mein Bedauern darüber bleibt.

Grüße
LW
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Johann Peter Hebel
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Lone Wolf
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Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von Lone Wolf »

Ich bedaure das Wort geifernd und ersetze es durch dogmatisch, leider kann man hier relativ schnell nicht mehr ändern.

Grüße
LW
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Johann Peter Hebel
Grauer Wolf

Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Woher nimmst Du die Gewissheit, mit der Du Deine Hypothesen zur zukünftigen Entwicklung vorträgst?
Aus der Biologie und Ethologie der Wölfe, deren Familienverbände eine gewisse "Wolfsdichte" nicht überschreiten lassen. In die Breite ja, aber mehr Tiere je Flächeneinheit nur sehr begrenzt, resultierend aus dem Nahrungsangebot und Sozialstruktur. Hierzulande scheinen sich je Wolfsfamilie so 200...250 km² zu etablieren mit im Mittel etwa 7...8 Tieren je Familie, wobei die Wölfe ja nicht gleichmäßig, statistisch verteilt sind, sondern eben zusammenbleiben und sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit um Wurfhöhle und/oder Rendezvousplatz konzentriert. Das sind keine Elks, die sich ungebremst zu riesigen Herden vermehren , die wie Heuschrecken über's Land kommen und alles rasieren (schau Dir Videos vom Yellowstone vor der Reimplantation der Wölfe an: Grausam!).
Politik und Interessenslagen sind eine ganz andere, sehr schmutzige Angelegenheit. Ich halte es lieber mit der Biologie und der Verhaltensforschung, denn das ist das, was mich wirklich interessiert, keine Jeremiaden, wenn mal wieder ein ungesichertes (also eigene Schuld!) Schaf gefressen wurde, was übrigens viel weniger häufig vorkommt, als es die Schwarzmaler an die Wand malten.
http://www.wolfsregion-lausitz.de/schadensstatistik (nur ein Bruchteil konnte explizit dem Wolf zugeordnet werden).

In der Schweiz mit ihrer Tradition der Sömmerung der Schafe betragen die Verluste durch natürliche Abgänge und Vernachläßigung ein vielfaches dessen, wofür der Wolf verantwortlich zeichnet. Allerdings zählt jedes Schaf, daß sich der Wolf holt, offensichtlich dutzendfach, wenn man dem Aufstand in den Medien folgen darf... :grumpy:
Übrigens, tote Schafe sind kein Alleinstellungsmerkmal von Ostdeutschland. Hier im Rheinland gab's vor kurzem 30 tote Tiere in einer Nacht. Dem Wolf kann man das aber nun wirklich nicht in die Schuhe schieben, den gibt's hier nämlich nicht...
http://www.general-anzeiger-bonn.de/reg ... 88209.html

Auch Pilzsucher, Jogger und kleine Mädchen mit roten Mützen wurden noch nicht gefressen, trotz der zur Stimmungsmache gezielt verbreiteten Horror-Prophezeiungen gewisser Kreise (ich erinnere an Sprüche wie "Nur noch mit einem großen Messer in den Wald!" Wenn's nicht so traurig wäre, hätte man herzhaft drüber lachen können!)... :p Da waren nur ein paar vorwitzige, neugierige, halbgare Schnösel, die sich für die komischen Gestalten in Flecktarn interessierten, die aus Wolfssicht offensichtlich sinnbefreit durchs Unterholz taperten, während den Eltern vermutlich der "Sorgenschweiß" auf der Stirn stand...

Will sagen: Je normaler man dem Wolf begegnet und je besser man sich auf ihn einstellt (Schutzmaßnahmen :!: ), desto weniger Probleme wird es geben. Nur die künstlich Aufgeregtheit in gewissen Kreisen, oft emsig geschürt, die muß endlich aufhören. Der Wolf ist ein einheimisches Tier, das in seinen angestammten Lebensraum zurückkehrte und seinen Teil zum Gleichgewicht unserer Restnatur beiträgt. Der Wolf gehört nach Deutschland und ja, wir brauchen ihn. Es gibt nämlich noch was anderes als Geld resp. "meine Rehe" usw., nämlich die Erkenntnis, daß wir den Globus auch mit anderen Lebenwesen teilen und nicht alles unser Eigentum ist.

Gruß
Wolf
LarsD

Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Aus der Biologie und Ethologie der Wölfe, deren Familienverbände eine gewisse "Wolfsdichte" nicht überschreiten lassen. In die Breite ja, aber mehr Tiere je Flächeneinheit nur sehr begrenzt, resultierend aus dem Nahrungsangebot und Sozialstruktur. Hierzulande scheinen sich je Wolfsfamilie so 200...250 km² zu etablieren mit im Mittel etwa 7...8 Tieren je Familie, wobei die Wölfe ja nicht gleichmäßig, statistisch verteilt sind, sondern eben zusammenbleiben und sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit um Wurfhöhle und/oder Rendezvousplatz konzentriert.


Du hast "Ich wünsche mir einfach, dass ich Recht behalte." sehr umständlich umschrieben ... ;-) Gegenwärtig haben wir in D ein Schlaraffenland für Wölfe. Extreme Schalenwilddichte und Platz ohne Ende. Beides soll nach dem Willen der Wolfstotalschutzverfechter in diesem Land nicht so bleiben. Und darauf sollen Wölfe dann nur mit Enthaltsamkeit, freiwilligem Hungertod oder Cannibalismus reagieren? Glaub' ich nicht dran. ;-)
Das sind keine Elks, die sich ungebremst zu riesigen Herden vermehren , die wie Heuschrecken über's Land kommen und alles rasieren (schau Dir Videos vom Yellowstone vor der Reimplantation der Wölfe an: Grausam!).


btw Yellowstone ... den schon gelesen? http://www.floridalupine.org/publicatio ... e-Wolf.pdf

Grüße und frohe Ostern

Lars
Lutra
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Re: Guten Tag Herr Trockenmaurer

Beitrag von Lutra »

LarsD hat geschrieben:Gegenwärtig haben wir in D ein Schlaraffenland für Wölfe. Extreme Schalenwilddichte und Platz ohne Ende. Beides soll nach dem Willen der Wolfstotalschutzverfechter in diesem Land nicht so bleiben. Und darauf sollen Wölfe dann nur mit Enthaltsamkeit, freiwilligem Hungertod oder Cannibalismus reagieren? Glaub' ich nicht dran. ;-)
Oh, Lars, das möchtest Du bei am Waldschulstand nicht den Kindern erzählen. Könnte sein, es ist ein Grundschüler dabei, der in Heimatkunde (oder wie das heute heißt) bißchen aufgepaßt hat und Dir unangenehme Fragen stellt. 8-)
Vor paar Jahren hätt ich noch gedacht, dass fachlich geschulte Leute mit Prüfung und grünem Abitur in der Richtung sich auskennen, aber nach diversen Erfahrungen in Foren bin ich mir da überhaupt nicht mehr sicher. Da halten ja manche Ökologie für Müsliriegelwerbung. :roll:
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