Kameras für die Naturbeobachtung

Fotos und Videos von, mit und über Wölfe. Urheberrecht beachten, nur eigene Inhalte hochladen, ansonsten auf die jeweilige Seite verlinken.
Benutzeravatar
Ash
Beiträge: 508
Registriert: 6. Okt 2010, 08:49
Wohnort: Lüneburg

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von Ash »

Ich darf mir endlich eine Kamera jenseits der Exilim-Klasse zum Geburtstag schenken lassen und liebäugele mit einer Bridge. Warum keine Spiegelreflex? Ganz einfach - ich will hauptsächlich draußen fotografieren, auch und viel mit gutem Zoom, mich aber nicht mit Stativ und schwerem Objektiv abplagen, außerdem könnte das Klacken des Spiegels auch mal unerwünscht sein. Daher mein momentaner Favorit: http://www.digitalkamera.de/Kamera/Cano ... 50_HS.aspx

Völlig geplättet war ich nach diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=rU5zVcCCDBc
Ich glaube, viel mehr Zoom kann man sich nicht wünschen, schön leicht ist sie auch. Einziges Manko, das mir bisher auffällt: Die schwache Bildqualität bei Dämmerung. Soll aber angeblich recht gut mit Bildprogrammen auszumerzen sein.

Was meinen denn die Fotofreunde hier - kann ich damit draußen "dicht ran" und im Tierpark "durchs Gitter durch"? Kennt jemand die Kamera schon aus eigener Erfahrung?
Grauer Wolf

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von Grauer Wolf »

Ash hat geschrieben:Einziges Manko, das mir bisher auffällt: Die schwache Bildqualität bei Dämmerung. Soll aber angeblich recht gut mit Bildprogrammen auszumerzen sein.
Das geht nur sehr begrenzt! Diese Zwergsensoren (1/2.3 Zoll) taugen nur bei viel Licht und niedrigen ASA-Werten. Über 800 ASA geht m.E. nur noch sehr wenig. Für den Tierpark bei gutem Wetter wird's reichen. Für Dämmerungsaufnahmen eher weniger.

Hier kannst Du Dich durch einen ausführlichen Test mit interaktiven Bildbeispielen lesen:
http://www.dpreview.com/reviews/canon-powershot-sx50-hs (englisch)

Gruß
Wolf
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von SammysHP »

Kommt halt drauf an, was du damit machen möchtest. Als Immer-Dabei-Kamera vielleicht etwas zu groß (müsste man mal zum Testen in der Hand halten). 1/2000 ist nun nicht wirklich schnell, kann aber natürlich reichen (notfalls etwas die Blende zu). Apropos Blende: f/3.4 bei Weitwinkel ist nun auch nicht doll, aber bei dem Zoom-Bereich kann man auch nichts anderes erwarten. Die f/6.5 ist sogar ganz ok für 1200mm (auf KB berechnet?).

Aber wichtig ist auch das Handling - der Grund, warum ich fast ausschließlich meine DSRL nutze. Das sieht aber auch jeder anders. Daher solltest du sie einfach mal ausprobieren.
außerdem könnte das Klacken des Spiegels auch mal unerwünscht sein
Viele DSLRs bieten die Möglichkeit, direkt im Live-View ein Foto aufzunehmen und elektronisch zu belichten. Dabei fällt der Spiegelschlag weg, die Bildqualität ist aber u.U. etwas schlechter.
Die schwache Bildqualität bei Dämmerung.
Vermutlich ist damit Bildrauschen gemeint. Das lässt sich nunmal nicht ganz vermeiden, vor allem bei diesen kleinen Sensoren und der hohen Auflösung. Am Computer kann man mit entsprechenden Filtern und dem nötigen Feingefühl einen Großteil des Rauschens entfernen, ohne dass die Bildqualität merklich darunter leidet.
kann ich damit draußen "dicht ran"
Ja, kann man. Aber bei vollem Zoom wird der Bildstabilisator auch nicht viel helfen. Da brauchst du dann ein Stativ und (falls sich das Motiv bewegt) viel Licht.
und im Tierpark "durchs Gitter durch"
Schwer zu sagen. Sensorgröße, Brennweite und Lichtstärke deuten darauf hin, dass es funktionieren dürfte.
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von balin »

Vor vier Tagen ist mir draussen ein Typ mit einer Viertausend Euro teueren Filmkamera begegnet. Schon kollossal und er hat mir auch Bilder von anderem Weidevieh gezeigt. Im Winter sagt er, kommt er aber auf seine Grenzen mit dem Geschütz. Die kleine Kamera in der Hosentasche ist da nicht so anfällig. Bis die Temperatur wirken kann, hat man den Schnappschuß schon gemacht. Wenn Reaktionsschnelligkeit in jeder Lage zählt ist etwas anderes gefragt als bei kontinuierlicher Beobachtung oder bei Kunstphotos.
Dem Typen habe ich den Strassenstrich mir gegenüber angeboten. :-D War im aber zu zeitaufwändig und es hat ja angefangen zu regnen.
Für meine Kamera wünsche ich mir bei gleicher Größe ein paar Pixel mehr. Da kann man dann vielleicht später am Computer das wesentliche noch hervorholen.
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von SammysHP »

Kann man nicht. Es gibt jetzt schon mehr Pixel, als die Objektive schaffen können. Du hast dann vielleicht mehr Pixel, aber schärfer wird das Bild nicht.

Das ständige rein und raus im Winter ist gar nicht so gut für die Kamera. Durch den Temperaturwechsel kondensiert die Luftfeuchtigkeit und die Kamera nimmt Schaden. Trotz Vorsichtsmaßnahmen (Tüte, Trockenmittel, langsame Erwärmung) ist mir dadurch schon ein Objektiv kaputt gegangen.

4000 € ist aber noch nicht so viel. ;)
Grauer Wolf

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Viele DSLRs bieten die Möglichkeit, direkt im Live-View ein Foto aufzunehmen und elektronisch zu belichten. Dabei fällt der Spiegelschlag weg, die Bildqualität ist aber u.U. etwas schlechter.
Nein, die Bildqualität hat mit Live View oder nicht nichts zu tun. Das betrifft ausschließlich das Handling.

Gruß
Wolf
Benutzeravatar
Caronna
Beiträge: 493
Registriert: 14. Jan 2013, 11:53
Wohnort: Simmerath / Eifel
Kontaktdaten:

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von Caronna »

Grauer Wolf hat geschrieben:
SammysHP hat geschrieben:Viele DSLRs bieten die Möglichkeit, direkt im Live-View ein Foto aufzunehmen und elektronisch zu belichten. Dabei fällt der Spiegelschlag weg, die Bildqualität ist aber u.U. etwas schlechter.
Nein, die Bildqualität hat mit Live View oder nicht nichts zu tun. Das betrifft ausschließlich das Handling.

Gruß
Wolf
der Vorschreiber hat Recht! Wenn der Aufnahmesensor dauernd belichtet wird erwärmt er sich und damit nimmt das Rauschen zu, das kann Profis durchaus stören. Bei älteren allerdings sitzt ein zweiter Sensor im Strahlengang des Prisma. Mit diesen Spiegelreflex kann allerdings nicht gefilmt werden.
Grüße aus der Eifel
Caronna

"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"

"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von SammysHP »

Nicht nur das. Es gibt zum Einen die Möglichkeit, den Verschluss trotzdem zu nutzen - dann ist die Qualität nicht sehr viel schlechter. Man kann aber auch komplett elektronisch belichten (so wie es der Live-View macht), indem man den Sensor zurücksetzt und dann unterschiedlich lange wartet, bis man ihn ausliest. Dabei geht meiner Meinung nach etwas an Qualität verloren (Störungen, da das Zurücksetzen Zeit kostet, falsche Belichtung, die anschließend korrigiert werden muss etc.).
Widukind

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von Widukind »

balin hat geschrieben:Vor vier Tagen ist mir draussen ein Typ mit einer Viertausend Euro teueren Filmkamera begegnet ...
... meinst Du eine "Bewegtbildkamera" (Cinematograpie bzw. BroadscastVideo) oder eine Standbildkamera (Analog-Fotografie bzw. Digital-Fotografie) ... ?
SammysHP hat geschrieben: ... 4000 € ist aber noch nicht so viel. ;)
... Sven hat recht. Für eine "Fernseh(Film)Kamera" , sprich BroadcastVideo, mit der z. B. heutige Tierfilme gedreht werden legst Du locker 50.000 (i. W. fünfzigtausend) EURO hin. Für eine dazugehörige 40 X Teleoptik von Canon oder Fujinon noch einmal die gleiche Summe ... :ugeek:
SammysHP hat geschrieben:Viele DSLRs bieten die Möglichkeit, direkt im Live-View ein Foto aufzunehmen und elektronisch zu belichten. Dabei fällt der Spiegelschlag weg, die Bildqualität ist aber u.U. etwas schlechter.
Eine Besonderheit liefert hier SONY, deren große Kameras mit einem teildurchlässigen, feststehenden Spiegel ausgestattet sind. Damit kann man auch durch den Sucher filmen ... fast wie bei einem professionellen BroadcastVideoCamcorder ... ;-)

http://www.d-slt.de/slt-technik/
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Kameras für die Naturbeobachtung

Beitrag von balin »

Der, den ich getroffen habe, hatte ein Ding mit dem man Filme dreht. Für dieses Jahr war das schon das dritte mal, daß sich jemand für diesen Winkel auf diese Weise interessiert hat.
Da prallen eben sehr unterschiedliche Welten aufeinander. ;-)
Antworten