Schweden: Wolfspaar im Rentiergebiet darf bleiben
Verfasst: 8. Nov 2012, 10:22
ich dachte, sammy habe gesagt, es solle keine so allgemeinen threads mehr geben, die ins unermessliche wachsen, aber wenn doch schon wieder ein schweden-thread offen ist, hänge ich mich doch an. sammy kann den thread ja umbenennen...
also, in schweden ist gestern etwas schier revolutionäres geschehen!
manche von euch werden sich erinnern, dass ich vergangenen winter öfter mal über die eingewanderte finnisch-russische wölfin berichtet habe, die nach schweden eingewandert ist und deshalb genetisch besonders wertvoll ist. die entsprechenden meldungen finden sich im alten, geschlossenen schweden-thread. die wölfin hielt sich ja stets in rentiergebieten auf uns wurde insgesamt dreimal nach südschweden umgesiedelt, wo es keine rentiere gibt - nur um sich innert kürzester zeit (einige tage bis wochen) wieder in die rentiergebiete zu bewegen. dieses nahrungsangebot lässt sich ein wolf nun mal einfach nicht gerne entgehen. nach der dritten umsiedlung war schluss, mehr wollte man dem tier nicht zumuten.
nach der letzten umsiedlung blieb die wölfin zuerst kurz verschollen, da man ihr den sender abzog (er hatte ihre haut aufgescheuert). es wurde aber bald klar, dass sie wieder im rentiergebiet ist, wo eigentlich keine wölfe zugelassen werden. einen männlichen partner hat sie inzwischen auch wieder gefunden. im sommer war das noch kein problem, da die rentiere auf den sommerweiden waren, die wölfin aber in deren wintereinstand. nun sind die rentiere aber auch im wintereinstand und die wölfin hat natürlich damit begonnen, rentiere zu reissen. worauf das zuständige sameby (rentierweidegemeinschaft) um eine abschussbewilligung bat. normalerweise werden im rentiergebiet wie erwähnt alle wölfe getötet, teilweise auch finnisch-russische, wenn sie nicht umgesiedelt werden können.
nun kommt aber das schon fast revolutionäre: das umweltministerium hat beschlossen, dass die wölfin nicht getötet werden darf. aber nicht nur das: es hat auch beschlossen, dass es definitiv keine weitere umsiedlung von ihr geben wird, dass auch ihr partner nicht getötet werden darf, dass sie beiden im rentiergebiet bleiben dürfen und sogar, dass sie sich hoch offiziell auch dort fortpflanzen dürfen!
das ist wirklich erstaunlich, denn es ist eine 180°-wende in der schwedischen wolfspolitik. rentiergebiete waren bisher immer tabu für wölfe. wie erstaunlich und fortschrittlich diese entscheidung ist, illustriert vielleicht folgender vergleich: letzten winter hat die schwedische grüne partei (eine klassische linke grüne partei mit klarem öko-profil) über ihre position zur wolfspolitik befunden. die grünen wollen natürlich wölfe, sprachen sich klar für ein populationswachstum aus, aber ein antrag, dass die grünen wölfe in rentiergebieten befürworten sollen, scheiterte klar. das umweltministerium ist in diesem sinne grüner als die grünen...
edit: habe die artikel dazu vergessen...
http://www.rovdjur.se/viewNavMenu.do?menuID=9&oid=3953
http://www.svt.se/nyheter/regionalt/mit ... ryssvargen
also, in schweden ist gestern etwas schier revolutionäres geschehen!
manche von euch werden sich erinnern, dass ich vergangenen winter öfter mal über die eingewanderte finnisch-russische wölfin berichtet habe, die nach schweden eingewandert ist und deshalb genetisch besonders wertvoll ist. die entsprechenden meldungen finden sich im alten, geschlossenen schweden-thread. die wölfin hielt sich ja stets in rentiergebieten auf uns wurde insgesamt dreimal nach südschweden umgesiedelt, wo es keine rentiere gibt - nur um sich innert kürzester zeit (einige tage bis wochen) wieder in die rentiergebiete zu bewegen. dieses nahrungsangebot lässt sich ein wolf nun mal einfach nicht gerne entgehen. nach der dritten umsiedlung war schluss, mehr wollte man dem tier nicht zumuten.
nach der letzten umsiedlung blieb die wölfin zuerst kurz verschollen, da man ihr den sender abzog (er hatte ihre haut aufgescheuert). es wurde aber bald klar, dass sie wieder im rentiergebiet ist, wo eigentlich keine wölfe zugelassen werden. einen männlichen partner hat sie inzwischen auch wieder gefunden. im sommer war das noch kein problem, da die rentiere auf den sommerweiden waren, die wölfin aber in deren wintereinstand. nun sind die rentiere aber auch im wintereinstand und die wölfin hat natürlich damit begonnen, rentiere zu reissen. worauf das zuständige sameby (rentierweidegemeinschaft) um eine abschussbewilligung bat. normalerweise werden im rentiergebiet wie erwähnt alle wölfe getötet, teilweise auch finnisch-russische, wenn sie nicht umgesiedelt werden können.
nun kommt aber das schon fast revolutionäre: das umweltministerium hat beschlossen, dass die wölfin nicht getötet werden darf. aber nicht nur das: es hat auch beschlossen, dass es definitiv keine weitere umsiedlung von ihr geben wird, dass auch ihr partner nicht getötet werden darf, dass sie beiden im rentiergebiet bleiben dürfen und sogar, dass sie sich hoch offiziell auch dort fortpflanzen dürfen!
das ist wirklich erstaunlich, denn es ist eine 180°-wende in der schwedischen wolfspolitik. rentiergebiete waren bisher immer tabu für wölfe. wie erstaunlich und fortschrittlich diese entscheidung ist, illustriert vielleicht folgender vergleich: letzten winter hat die schwedische grüne partei (eine klassische linke grüne partei mit klarem öko-profil) über ihre position zur wolfspolitik befunden. die grünen wollen natürlich wölfe, sprachen sich klar für ein populationswachstum aus, aber ein antrag, dass die grünen wölfe in rentiergebieten befürworten sollen, scheiterte klar. das umweltministerium ist in diesem sinne grüner als die grünen...
edit: habe die artikel dazu vergessen...
http://www.rovdjur.se/viewNavMenu.do?menuID=9&oid=3953
http://www.svt.se/nyheter/regionalt/mit ... ryssvargen