timber-der-wolf hat geschrieben:"es war ein einjähriger Jungwolf, der spielen wollte, Kontakt suchte".
Muss man da mehr zu sagen?
Das wäre bei einem mit Menschen vertrauten Wolf sogar möglich, mit einem Jahr ist der im besten Flegelalter, hat nur Blödsinn im Kopf und das Gehegeleben ist langweilig. Nur, wer mit dem Wolf "tanzen" will, sollte seine Körpersprache und ggf. die Abbruch-/Beschwichtigungssignale haargenau kennen, und dem Schnösel körperlich gewachsen sein, sonst geht das gründlich schief.
Wer mit Jung
hunden (ist ja auch Canis lupus), die er selber aufgezogen hat und die
zum eigenen Familienverband gehören, regelmäßig spielt, weiß, wie herzhaft das manchmal zugeht. Ich trage heute noch die Narben von diesen Rumtobereien...
Ich habe Bilder von Jungwölfen gesehen, die Papa Wolf herzhaft in den Schwanz bissen (die leicht gequälte Miene des Alten sprach Bände). Im Vergleich dazu ist die menschliche Haut verdammt dünn... Das gibt ggf. tiefe Schrammen (das muß nicht mal Absicht sein) und wer dann nicht gelassen und souverän reagiert, hat verloren...
Schon aus dieser Erfahrung heraus stimme ich mit Dir völlig überein, daß gerade zu Gehegewölfen ohne stabile Strukturen nur Personen reingehen sollten, die a) den Tieren bestens vertraut sind, b) selber halbe Wölfe sind (Werner Freund ist da ein gutes Beispiel) und c) auch mal derbe, blutige Schrammen oder einen "Testbiß" wegstecken, ohne die Ruhe zu verlieren und in Hektik oder gar Angst zu verfallen (Hormonstatus und Geruch!) und dann entsprechend falsch zu reagieren...
Fremde/Besucher (?) in ein Wolfsgehege zu lassen, halte ich für reichlich leichtsinning, und nicht zuletzt ist das auch eine Haftungsfrage... Ich hoffe nur, daß den Wölfen nichts geschieht (Menschen reagieren manchmal komisch, wenn einer der ihren gebissen wird), denn
die können für den Schlamassel wirklich nichts...
Gruß
Wolf