Sakrileg? Na, das wäre wohl etwas hochgegriffen...

Aber natürlich sind fast alle hier pro Wolf eingestellt und ich selbst gehöre wohl zu den Hard Core Befürwortern...
Aber "für und wider" beim Thema Wolf?
Für ihn spricht alles, da er m.E. unabdingbarer Bestandteil einer wenigstens halbwegs intakten Natur ist. Ohne Beutegreifer ist ein Ökosystem unvollständig und wohin das führt, konnte man beispielhaft über Jahrzehnte im gut dokumentierten Yellowstone Nationalpark sehen...
Gegen ihn sprechen nur an den Haaren herbeigezogene Gründe, die sich letztlich unter einem Nenner subsummieren lassen: Geldgier, Blutgier (werfen Sie mal einen Blick in diverse Jagdforen...) und allgemeine Habgier und Mißgunst... Der Wolf
kann unbequem sein und bedroht aus der Sicht einer gewissen Klientel deren fette Pfründe...
Der Mensch hat zum größten Teil vergessen, daß er selber nur ein Teil der Natur ist und sich mit ihr arrangieren sollte, nicht gegen sie kämpfen...
bürger x hat geschrieben:Denken unterscheidet den Mensch vom Tier
Das kann ich nun
überhaupt nicht gelten lassen, da werde ich tatsächlich ungehalten. Ich weiß, das viele noch diese altertümliche,
christliche Einstellung haben. Tatsache ist, daß alle höherentwickelten Tiere denken. Der Unterschied zur Art Homo sapiens (der nichts anderes als ein Säugetier aus der Ordnung der Primaten ist) ist nur ein gradueller, kein grundsätzlicher... Gerade soziale Beutegreifer wie der Wolf brauchen ein gerüttelt Maß an Intelligenz = Denkvermögen, um überleben zu können. Ich muß nur einen Blick auf meine Hunde (Canis lupus! Sic!) werfen und sehe die ganze Bandbreite: Die Fähigkeit zu denken, Schlüsse zu ziehen, die Reflektion des eigenen "Ich" (
selbstverständlich haben hochentwickelte Tiere einen Begriff von sich selbst!), Emotionen (die ganze Palette: Freude, Trauer, Mitgefühl, Eifersucht, Ablehnung, Zuneigung, Liebe, mal gute (meistens

), mal schlechte Laune...), Empathie, ein ausgeprägter Familiensinn, das alles gepaart mit einem guten Gedächtnis...
Wölfe sind nicht anders, schließlich sind sie die Ahnen unserer Hunde... Gerade in Caniden finden wir uns oft unser eigenes Spiegelbild, wohl für viele ein unerträglicher Gedanke. Nur eines fehlt ihnen: Die Gier und die Sucht alles und jeden beherrschen zu wollen... Das Märchen von der Hierarchie-Besessenheit der Wölfe ist eben genau das: Ein Märchen, das auf menschlichen Projektionen beruht...
Gruß
Wolf