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Halli Hallo

Zunächst möchte ich mich einmal vorstellen. Ich bin 38 Jahre alt und seit dem 02.12.2011 wieder Hundesbesitzerin, nachdem meine Labrador-Hündin mit 12 Jahren leider verstorben ist....

Emily heißt mein Neuzuwachs und sie ist heute knapp 16 Wochen alt. Ihre Mutter kommt aus Rumänien - anbei mal ein Bild von ihrer Mama:



Der Papa, der aber mit absoluter Sicherheit aus Rumänien stammt ist leider unbekannt.

Nun aber zu Emily. Sie wog mit 12 Wochen 6,5 kg und war 38 cm groß - Inzwischen (16. Woche) wiegt sie 8,5 kg und ist 41 cm groß (gemessen Vorderlauf bis Schulter). Hier ein paar Bilder - Allerdings war sie da erst knapp 14 Wochen alt:







Inzwischen habe ich den Eindruck, dass Emily einmal hochgstellte Ohren bekommt. Das linke Ohr richtet sich immer weiter auf - von Tag zu Tag

Wie komme ich darauf, dass eventuell ein Herdenschutzhund in ihr steckt?

Nun ich zähle das mal einfach so auf:

1. Sie ist extrem eigensinnig und aufmüpfig (nicht böse, aber sie weiß ganz genau was sie will und was sie nicht will)
2. Sie beginnt sobald es dunkel wird beim Gassi gehen und unbekannten Geräuschen draußen den Kamm zu stellen und zu knurren, obwohl sie auf vertrautem Terrain Gassi geht
3. Abends kommt sie schmusen aber nicht länger als etwa 5-10 Minuten - Dann geht sie weg zum schlafen und sucht sich einen Platz außerhalb meiner Nähe (sie sucht keine körperliche Nähe)
4. Sie fixiert Gegenstände/Tiere/Personen in weeeeiiiiter Ferne und lässt sich dann kaum noch ablenken
5. Sie buddelt gerne und schnüffelt sich extrem von Baum zu Baum und Blatt zu Blatt
6. Sie ist keineswegs in irgendeiner Art unterwürfig und Apportierspiele oder solche Dinge wie "Patz,Sitz" usw. langweilen sie zu Tode
7. Sie stellt sich vor mich, wenn eine Spielsituation mit einem anderen Hund ihr nicht mehr geheuer vorkommt - dann knurrt sie sogar auch wenn der Hund 8m größer ist als sie
8. Ansonsten ist sie ganz normal - spielt gerne, unterwirft sich auch anderen Hunden (bis zu einem gewissen Grad) ist aber wie gesagt sehr selbstbewusst
9. Sie hasst Wasser und den Wald
10. Sie liebt das freie Feld - Vögel etc. werden zwar ein paar Meter verfolgt aber nach einem gewissen Radius wird die Verfolgung abgebrochen
11. Sie legt sich nachts im Schlafzimmer immer auf den Teppich in die Nähe der Tür und nicht auf die für sie eigentlich vorgesehen Decken, Körbe, Matratzen die eben NICHT an der Tür sondern bei unserem Bett aufgebaut sind...
12. "Hören" tut sie atm nur auf mich (naja meistens) - Meine Tochter nimmt sie nicht ernst (14 Jahre) obwohl wir die selben Übungen mit ihr machen und auch das Gassi gehen gleich aufgeteilt ist

Ich hatte ja zuvor einen Labrador und die Unterschiede des Verhaltens sind so gravierend, dass ich eben auf die Suche gegangen bin und gerne von Euch wüsste, ob es sich bei Emily eventuell um einen HSH handelt. Wenn ja muss ich mit ihr ja ganz anders umgehen als mit einem normalen Hund ohne Schutztrieb. Ich möchte keine Fehler machen. Auch für Tipps, was eventuell an Rassen bei ihr eine Rolle spielen könnten wäre ich sehr dankbar.

Generell wüsste ich gern, woran man bei einem Mix erkennen kann ob es sich um einen HSH handelt bzw. generell woran man am Verhalten eventuell ausmachen kann es mit einem HSH zu tun zu haben.... ich meine gewisse Ähnlichkeiten mit ihm hier festzustellen:

http://www.hunde-der-hirten.info/00-carpatin.htm

Aber der Carpatin hat wesentlich längeres Fell Ach - es wäre einfach toll, wenn Ihr mir helfen könntet....

Liebe Grüße,
Kerysha

Hallo und herzlich willkommen!

Ich habe mir deine Punkte durchgelesen und stelle fest, dass keiner von denen irgendeinen Hinweis auf einen Herdenschutzhund gibt. Alles "typisch Hund". Ich würde die Erziehung und den Umgang auch nicht mit einer Rasse begründen - das ist abhängig vom Charakter des Hundes. Bei "importierten" Hunden (oder anders gesagt: Hunde mit Wurzeln aus Straßenhundenpopulationen) ist das Verhalten im Vergleich zu unseren üblichen "Hausrassen" merklich anders, deswegen bist du da vermutlich am rätseln.

Geh einfach in eine seriöse Hundeschule, dort lernt nicht nur der Hund den Umgang mit anderen Hunden, sondern auch du lernst einiges und es stärkt eure Bindung.


Nachtrag: Zu deinen Punkten ein paar Kommentare, natürlich ohne Gewähr und basierend nur auf eigenen Erfahrungen und angelesenem Wissen.

1. Sie ist extrem eigensinnig und aufmüpfig (nicht böse, aber sie weiß ganz genau was sie will und was sie nicht will)
Die kleine ist noch jung und testet, was sie darf und was nicht.
2. Sie beginnt sobald es dunkel wird beim Gassi gehen und unbekannten Geräuschen draußen den Kamm zu stellen und zu knurren, obwohl sie auf vertrautem Terrain Gassi geht
Auch ein Hund kann Angst bekommen bzw. ist aufmerksam, völlig normal. Nur aufpassen, dass sie nicht zu ängstlich wird oder sogar droht/angreift.
3. Abends kommt sie schmusen aber nicht länger als etwa 5-10 Minuten - Dann geht sie weg zum schlafen und sucht sich einen Platz außerhalb meiner Nähe (sie sucht keine körperliche Nähe)
Genau wie meine - und da ist absolut kein HSH drin.
4. Sie fixiert Gegenstände/Tiere/Personen in weeeeiiiiter Ferne und lässt sich dann kaum noch ablenken
Eher Hütehund anstatt Herdenschutzhund.
5. Sie buddelt gerne und schnüffelt sich extrem von Baum zu Baum und Blatt zu Blatt
Das würde ich in "typisch Hund" packen.
6. Sie ist keineswegs in irgendeiner Art unterwürfig und Apportierspiele oder solche Dinge wie "Patz,Sitz" usw. langweilen sie zu Tode
Siehe Punkt 1. Richtige Motivation kann helfen, einfach mal eine Schnupperstunde bei einer Hundeschule machen und schauen, wie kompetent die ist (u.a. ob sie Ideen haben, den Hund zu motivieren)
7. Sie stellt sich vor mich, wenn eine Spielsituation mit einem anderen Hund ihr nicht mehr geheuer vorkommt - dann knurrt sie sogar auch wenn der Hund 8m größer ist als sie
Siehe Punkt 2.
8. Ansonsten ist sie ganz normal - spielt gerne, unterwirft sich auch anderen Hunden (bis zu einem gewissen Grad) ist aber wie gesagt sehr selbstbewusst
"typisch Hund" Ist aber auch abhängig von der Sozialisierung.
9. Sie hasst Wasser und den Wald
Wasser kenne ich - aber Wald?
10. Sie liebt das freie Feld - Vögel etc. werden zwar ein paar Meter verfolgt aber nach einem gewissen Radius wird die Verfolgung abgebrochen
Schlaue Hunde kapieren, wenn sie keine Chance haben. Aber aufpassen, dass der Hund nicht mal plötzlich abhaut.
11. Sie legt sich nachts im Schlafzimmer immer auf den Teppich in die Nähe der Tür und nicht auf die für sie eigentlich vorgesehen Decken, Körbe, Matratzen die eben NICHT an der Tür sondern bei unserem Bett aufgebaut sind...
Kenne ich auch gut. Die Hunde suchen sich halt selbst ihren Platz. Das "nah beim Menschen sein" mögen viele Hunde gar nicht so sehr, meine liegt auch lieber im Flur oder im Wohnzimmer in der Ecke.
12. "Hören" tut sie atm nur auf mich (naja meistens) - Meine Tochter nimmt sie nicht ernst (14 Jahre) obwohl wir die selben Übungen mit ihr machen und auch das Gassi gehen gleich aufgeteilt ist
Bei einigen Rassen sind die Hunde sehr wählerisch, auf wen sie hören und auf wen nicht. Deine ist ja noch Jung, da versucht sie noch ihre Rolle im Haus zu finden. Das sollte sich mit der Zeit regeln (ggf. begleitend durch eine Hundeschule).

Danke für Deine Antwort

jetzt habe ich aber doch noch eine Frage: Welche Eigenschaften oder Eigenarten machen denn einen HSH aus?

Mich interessiert das sehr.... Es wäre toll, wenn Du mir dazu antworten würdest.

Liebe Grüße,
Kerysha

Ein Herdenschutzhund soll zum einen natürlich Eindruck machen. Deswegen sind es i.d.R. große Hunde, die sich zudem lautstark aufführen, wenn sich jemand fremdes nähert. Normalerweise sollte es aber beim Drohen bleiben, er muss schließlich bei der Herde bleiben und darf einen Wolf o.ä. nicht verfolgen. Zudem muss er natürlich robust sein, da er Vollzeit-Außendienst hat.

Sind natürlich nur einige wenige Aspekte, da können dir Leute mit HSH sicherlich mehr erzählen.

Ich denke, ihr wird es eher um die Erziehung gehen, denn an der Herde wird sie den Hund nicht einsetzen wollen.
Und da kann man generell sagen, daß diese etwas anders ablaufen wird, als man das von den etablierten Rassen kennt.
Man muß mit starkem Territoralinstinkt rechnen, geringem "will to please", Neigung zu selbständigem Handeln.

DEN Herdenschutzhund gibt es allerdings nicht und man hat erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen, die man so bezeichnet.
Der Kaukase, der eine relativ neue Rasse ist und in russischen Militär - Kenneln kreiert wurde, dort im Schutzdienst ausgebildet wird und zu Tausenden Fabrikgelände und Militärobjekte bewacht, legt naturgemäß ein völlig anderes Verhalten an den Tag als der halbwilde Aidi im marokkanischen Atlas, der von seinem Hirten nicht mal einen Namen bekommt und auch kaum gefüttert oder sonstwie versorgt wird.

In Rumänien herrscht ein buntes Chaos an den Herden, die 3 Vertreter der einheimischen Rassen, Mioritic, Carpatin, Bukowina, sieht man eher auf Ausstellungen als im Gebirge bei den Schafen.

Der hier vorgestellte Hund ist wohl ein Straßenhund und deren Erziehung ist oft alles andere als anspruchslos.

Sieht nach einem waschechten "Jekami" aus und scheint ein nettes, intelligentes, anspruchsvolles Hundemädchen zu sein... Verpaß ihr eine gute Erziehung und fordere und fördere sie ihrer Intelligenz gemäß.
Daß Kinder nicht "weisungsbefugt" sind, kommt öfter vor. Die Pelzbande merkt sehr schnell, wer im Familienverband das Sagen hat... Jedenfalls ist nichts, von dem Du schreibst, in irgend einer Weise kritisch, alles ist völlig normal. Unser Wurf war in diesem Alter ein Abreißkommando mit nichts als Flausen im Kopf. Du hast also sogar noch Glück...

Wie schreibst Du so schön?
"1. Sie ist extrem eigensinnig und aufmüpfig (nicht böse, aber sie weiß ganz genau was sie will und was sie nicht will)"

Ha, ein Hundchen ganz nach meinem Herzen wie unsere Naja...
Viel Spaß mit Deiner Kleinen!
Gruß
Wolf

Vielen lieben Dank für Eure Antworten Naja ich werde sehen wohin unser Weg uns führt.... Fest steht: Ich vergöttere sie und meine Tochter tut das auch. Konsequenz ist mein zweiter Vorname also gehe ich mal davon aus, dass wir das mit der Erziehung auch geregelt bekommen.

Liebe Grüße,
Tiamant