Bild und Rotkäppchen

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timber-der-wolf

Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von timber-der-wolf »

SammysHP hat geschrieben:Wobei selbstverständlich auch ein Kompromiss möglich ist. Wie einige sicherlich wissen, studiere ich Informatik und habe den ganzen Tag mit Computer zu tun. Und dennoch befasse ich mich viel mit der Natur. ;)
Das ist doch eine absolut super Kombination!
Das ist doch genau so, wenn der Förster oder Landwirt sich abends an den PC setzen ... ist halt nur andersrum ... ;) :D
Grauer Wolf

Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Wobei selbstverständlich auch ein Kompromiss möglich ist. Wie einige sicherlich wissen, studiere ich Informatik und habe den ganzen Tag mit Computer zu tun. Und dennoch befasse ich mich viel mit der Natur. ;)
Paßt doch zu dem, was ich über Wolfsfreunde sagte... ;)
Aber wie sieht es mit Deinen Kommilitonen aus? Wieviele davon sehen die Natur nicht nur als Staffage für Freizeitaktivitäten wie Joggen, Geo-Cachen (die pure Pest in den Wäldern!) oder Reiten (wenn sie überhaupt Sport betreiben), sondern befassen sich mit ihr? Wieviele befassen sich mit der Pflanzen- und Tierwelt in einer Art, daß daraus ein profundes Grundwissen entsteht, mal ganz unabhängig von der Thematik "Wolf"...?
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SammysHP
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Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von SammysHP »

Aber wie sieht es mit Deinen Kommilitonen aus?
Ziemlich unterschiedlich. Aber ich wollte ja auch nur sagen, dass so etwas möglich ist. ;)
Geo-Cachen (die pure Pest in den Wäldern!)
Leider ein weit verbreitetes Vorurteil. Dass es ein Vorurteil ist, kann ich sagen, da ich schon 2.000 Caches gefunden habe und sich fast alle Cacher, die ich bisher getroffen habe, ordentlich verhalten haben, wenn es in den Wald ging.
Grauer Wolf

Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:
Geo-Cachen (die pure Pest in den Wäldern!)
Leider ein weit verbreitetes Vorurteil. Dass es ein Vorurteil ist, kann ich sagen, da ich schon 2.000 Caches gefunden habe und sich fast alle Cacher, die ich bisher getroffen habe, ordentlich verhalten haben, wenn es in den Wald ging.
Vorurteil? Hmmm, hier in der Gegend sind sie wohl weniger rücksichtsvoll und trampeln auch nachts im Schein der Taschenlampen mal querbeet durch die Wälder inkl. der Dickungen :x ... Das muß nicht sein... :grumpy: Wer sich durch die Wälder bewegt, sollte das laut- und spurenlos tun (der Wolf ist ein guter Lehrmeister! :pleased: ) und die tiefen Einstände und Refugien meiden... Auch an Totholz sollte nicht rumgebastelt werden. Es ist eh selten in unseren Wirtschaftswäldern und sollte der Totholzgesellschaft, den Spechten und Kleibern vorbehalten sein...
Möglicherweise sehe ich das etwas eng, vielleicht sogar noch enger als der Jäger, mit dem ich mich lange darüber unterhielt, aber es ist eben meine Meinung als alter Waldläufer dazu... ;)


PS.:
http://www.n-tv.de/reise/Riskant-fuer-T ... 73464.html
http://www.bfn.de/natursport/info/Sport ... swirkungen
http://derstandard.at/1319183932869/Tre ... he-per-GPS
Land- und Forstwirte aber auch Jäger, Fischer und Naturschützer sehen demgegenüber die Gefahren, die von dieser neuen Freizeitbeschäftigung für Natur, Landwirtschaft, Wald und Wild ausgehen. Gerade Extremformen, bei denen die Caches in geschützten Landschaftsbestandteilen, Wildeinstandsgebieten oder auf Bäumen versteckt werden bzw. das Geocaching nachts oder mit frei suchenden Hunden betrieben wird, schaden der Natur und bergen erhebliche Gefahren für alle Beteiligten.
http://kreisjaegerschafthagen.de/sympos ... natur.html
Da bin ich tatsächlich mal mit der Jägerschaft einer Meinung... ^^
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SammysHP
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Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von SammysHP »

Die Medien darf man nicht ernst nehmen, ich habe bisher noch nie einen Artikel gefunden, der objektiv über Geocaching berichtet. Man darf nicht vergessen, dass es kein Verein o.ä. ist, wo man Mitglieder ausschließen kann. Jeder kann es machen und jeder ist selbst für sein Tun verantwortlich.

Fakt ist, dass Caches in Naturschutzgebieten nicht erlaubt sind (mit wenigen Ausnahmen). Solltest du also welche in einem Naturschutzgebiet finden, sag mir bitte Bescheid, dann kann ich das weiterleiten. Ausnahme ist, wenn sich der Cache direkt an einem Weg befindet, welcher regelmäßig frequentiert wird und ggf. sogar als Wander-/Radweg ausgewiesen ist.

Höhlencaches sind eine Seltenheit und nur ein winziger Bruchteil sucht solche, vor allem weil es auch spezielle Ausrüstung und Fachwissen erfordert. Während des Winterhalbjahres sind diese Caches sogar deaktiviert, u.a. wegen des Fledermausschutzes.

Müll wird von anständigen Cachern selbstverständlich nicht zurückgelassen, da sind nicht-Cacher wahrscheinlich schlimmer.

Was das Cachen bei Nacht angeht, so gibt es leider viele schwarze Schafe, die brüllend und querfeldein nachts durch den Wald rennen. Ich selbst bin auch regelmäßig nachts im Wald, nicht nur zum Cachen. Eine Störung der Tiere sehe ich darin nicht, wenn man sich angemessen verhält.

Klettern auf Bäumen ist in den letzten Jahren eine Modeerscheinung, auch ich habe hier meine Ausrüstung dafür hängen. Man schaut sich vor Ort aber auch an, wie der Baum beschaffen ist und ob man ihn ohne Beschädigungen besteigen kann.

Bunker, Ruinen und Co. - sind sehr beliebt, no risk, no fun. Man muss halt wissen, was man macht und bei einem falschen Schritt ist's dann vielleicht nicht mehr so lustig.
oder mit frei suchenden Hunden
Seit wann nutzt man Hunde zum Metallplaketten- und Dosensuchen?! Mit Cachen hat das nichts zu tun. Insbesondere dies, aber auch alle anderen genannten Punkte, treffen für alle Menschen zu und haben nichts besonderes mit Geocaching zu tun.

Würden wir nicht so weit auseinander wohnen, hätte ich dich gerne auf eine kleine Tour eingeladen. Geocaching als Untergrund-Aktivität wird normalerweise heimlich betrieben, deswegen kommt es auch zu diesen Vorurteilen. Schau dir doch mal Freimaurer und andere Bünde an - da gibt es auch tausende von Geschichten, weil die Leute nie wussten, was wirklich gemacht wird.
Grauer Wolf

Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von Grauer Wolf »

Ich lasse mich ja gerne vom besseren überzeugen... ;)
SammysHP hat geschrieben:Jeder kann es machen und jeder ist selbst für sein Tun verantwortlich.
Da sind wir völlig einer Meinung!
SammysHP hat geschrieben:Solltest du also welche in einem Naturschutzgebiet finden, sag mir bitte Bescheid, dann kann ich das weiterleiten.
Werde ich machen...
SammysHP hat geschrieben:Müll wird von anständigen Cachern selbstverständlich nicht zurückgelassen, da sind nicht-Cacher wahrscheinlich schlimmer.
Wohl wahr... Es ist unglaublich, was ich schon an den unglaublichsten Stellen an Müll gefunden habe. Man sollte meinen, daß an so weit vom Weg entfernte Stellen im Wald keiner mehr hinkommt, aber offensichtlich wohl doch... Vollens die Krise kriege ich, wenn Müll oder zugesch*** Kinderwindeln in wasserführende Astlöcher oder Baumstümpfe gestopft werden. In einer Gegend, in der praktisch kein freies Wasser vorkommt, sind das nämlich die auch bei heißem Wetter oft noch Wasser führenden Tränken für Kleintiere und so manches mal auch für einen durstigen Hund... Ich mache solche Stellen zwar sauber, wenn ich das sehe, aber lustig ist das nicht... :grumpy:
SammysHP hat geschrieben:Was das Cachen bei Nacht angeht, so gibt es leider viele schwarze Schafe, die brüllend und querfeldein nachts durch den Wald rennen. Ich selbst bin auch regelmäßig nachts im Wald, nicht nur zum Cachen. Eine Störung der Tiere sehe ich darin nicht, wenn man sich angemessen verhält.
Das ist der Punkt! Und was angemessen ist, entscheiden die Tiere! Sie tun es unmißverständlich durch ihr Verhalten uns gegenüber kund... Bleibt so ein Füchslein 5...6 m neben uns stehen und schaut uns prüfend mit wissenden Augen ins Gesicht ohne gleich zu flüchten, benehmen wir uns wohl präsentabel... :) Ich habe nur oft den Eindruck, daß sich keine 2 oder gar mehr Menschen draußen bewegen können, ohne sich lautstark zu unterhalten...

Wie auch immer.... Ich setze auf Dauer auch hier auf die Wölfe... Ich schätze, so mancher nächtliche Geocacher wird seine Aktivitäten stark überdenken, wenn er um Mitternacht im dunklen Wald unterwegs ist und der volltönende Gesang der Wölfe erklingt. Wer darauf mental nicht gepolt ist, kriegt eine Gänsehaut und geht stiften... :pleased
Oder um's mal wieder on topic zu bringen: Rotkäppchen sollte immer schön brav auf dem Weg bleiben und die armen Wölfe in Ruhe lassen... ^^
SammysHP hat geschrieben:Würden wir nicht so weit auseinander wohnen, hätte ich dich gerne auf eine kleine Tour eingeladen.
Danke für das Angebot! Wenn's bei uns um die Ecke wäre, dann gerne... Aber ich bin ja schon froh, wenn ich Zeit für die Hundespaziergänge finde, die ich mir vom Alltag abknappse, und selbst die kombiniere ich mit Arbeit... Der letzte Urlaub war vor zwanzig Jahren, der letzte richtige Ausflug vor zweien...
Wolfsheuler
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Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von Wolfsheuler »

Also ich kann nicht behaupten, dass alle Jugendlichen sich von der Natur entfernen. Vor einigen Monaten war ich bei einem Wolfsvortrag in Trier vom Nabu und da waren sehr viele junge Leute. Ich dachte anfangs schon ich hätte mich verlaufen undwäre bei einer Studentengruppe gelandet- Es waren auch einige ältere Menschen da. Aber die Altersgruppe dazwischen (30-50 Jahre) fehlte fast komplett ausser mir un dem einen oder anderen. Die Natur und Umwelt spielt in der Schule eine viel wichtigere Rolle als zu meinen Zeiten in der Schule. Am Sènntag morgen hatte ich eine flugunfähige Amsel in eine Wildtierpflege gebracht. Und da waren Sonntags morgens um 10 Uhr 5 Freiwillige, die da geholfen haben (hauptsächlich Jugendliche, Anfang 20).
Also so ganz hoffnungslos würde ich das nicht sehen.
Die Amsel hat es leider nicht geschafft. :-(
kangal2
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Registriert: 31. Jan 2011, 09:31

Re: Bild und Rotkäppchen

Beitrag von kangal2 »

So sieht's aus und es ist nun mal klar, daß man mit Zeit die eine oder andere elitäre Anwandlung bekommt, wenn man im Forum ständig im Chor singt. Ist nicht nur hier und bei diesem Thema so. Ein wenig Differenziertheit könnte den Nachfahren Sitting Bulls schon nicht schaden. :-D
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