Oberbayern bereitet sich vor ...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
kangal2
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Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von kangal2 »

... allerdings auf etwas "kuriose" Weise:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/faltb ... -1.1187870
Grauer Wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von Grauer Wolf »

Mal wieder die Ewig Gestrigen mit Rotkäppchensyndrom. Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man glatt über derart viel Dummheit, Ungebildetheit und Ignoranz schallend lachen...
Nur werden hier leider Falschinformationen, ja Lügen verbreitet und das finde ich alles, nur absolut nicht komisch... :x
timber-der-wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von timber-der-wolf »

Was erwartet Ihr anderes von den Alpenländer Dödeln? :x :( :x
Die können und wollen halt nichts dazu lernen, geschweige eine Bereitschaft dazu erkennen lassen. Alles nach dem Motto: "Das war hier schon immer so, das haben wir schon immer so gemacht".
Grauer Wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von Grauer Wolf »

timber-der-wolf hat geschrieben:Alles nach dem Motto: "Das war hier schon immer so, das haben wir schon immer so gemacht".
südeutsche hat geschrieben:Die Folgen seien weitreichend: Almweiden verbuschten, Menschen verlören ihre Lebensgrundlage, althergebrachtes Wissen und Bräuche wie der Almabtrieb gingen verloren.
Sorry, aber Almen sind unterhalb der natürlichen Baumgrenze unnatürliche, freigeschlagene Lebensräume und alte Bräuche wie der Almabtrieb interessieren heute nur noch nur die Touris (und die Reiseveranstalter).
Die Alpen sind seit ca. 30...35 Millionen Jahren weitgehend "fertig" (eine geringfügige Hebung findet auch heute noch statt), den Wolf gibt es in der modernen Form seit ca. 1 Million Jahren. Seit wann gibt es Almabtriebe? Seit 400 Jahren? Seit wann den Tourismus? Seit gut 100 Jahren? Der Mensch hat es geschafft, die Alpen in einem entwicklungs- und erdgeschichtlich kaum ausdrückbar kurzen Zeitraum aus einem dichtbewaldeten, schroffen Gebirge mit reicher Tierwelt in einen gigantischen Vergnügungspark zu verwandeln, inkl. Helikopter Skiing in die letzten Refugien...
Auch "althergebrachtes" Wissen wird irgendwann überflüssig. Faustkeile waren z.B. mal solches Wissen. Benutzt die heute noch einer (außer ein paar Survival-Freaks)? Also bitte... :p
Eine ökologisch halbwegs intakte Umwelt inkl. der natürlichen Tierwelt ist wichtiger als "alte Bräuche". Machen wir aber mit der Natur so weiter wie gehabt, könnte es natürlich passieren, daß wir das Wissen um Faustkeile irgendwann wieder brauchen... :roll:
LarsD

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Sorry, aber Almen sind unterhalb der natürlichen Baumgrenze unnatürliche, freigeschlagene Lebensräume und alte Bräuche wie der Almabtrieb interessieren heute nur noch nur die Touris (und die Reiseveranstalter). [...] Eine ökologisch halbwegs intakte Umwelt inkl. der natürlichen Tierwelt ist wichtiger als "alte Bräuche". Machen wir aber mit der Natur so weiter wie gehabt, könnte es natürlich passieren, daß wir das Wissen um Faustkeile irgendwann wieder brauchen... :roll:
Genau! Wo kämen wir schließlich hin, wenn diese Almkasper mitten in der Natur weiterhin Lebensmittel für sich und andere produzieren? Dafür gibt's Massentierhaltung - da klappt das auf engstem Raum und zudem wolfssicher. Dann müssen wir nur noch diesen Städtern verklickern, dass sie dort oben nicht als Touris rumzulatschen haben. In den Städten gibt es reichlich Parks. Da können die ausreichend frische Luft schnappen. Und schon ist Platz für Wolf & Co. Wildnis ist möglich - auch in Deutschland! :mrgreen:

Viele Grüße

Lars
balin
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Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von balin »

Habe eigentlich noch was zu tun, aber da muß ich doch noch schnell antworten. Neben mir liegt das Buch von Alfred Ringler "Almen und Alpen" vom Verein zum Schutz der Bergwelt e.V..Die müssen sich da oben nicht ausstellen lassen, die brauchen nicht jede Steilfläche bewirtschaften und wenn der Dauerfrost geht, braucht es die Wälder, die die Gebirge für die Talbewohner zusammenhalten. Da hat man die Prameter, die das in Zukunft bestimmen werden. Die Alpenkonvention hat da vieles angedacht. Leider leidet die Politik da wie fast überall unter Realitätsverlust. Es gibt hier keine einfachen Antworten sondern nur viel Feinarbeit. Wie beim Wolf!
zucka-l!ck-me*

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von zucka-l!ck-me* »

Was erwartet Ihr anderes von den Alpenländer Dödeln?
Und wieder werden alle über einen Kamm geschert?!?!
Ich selber wohne auch im Alpenland und setze mich trotzdem für den Wolf ein...zu dem bin ich hier nicht der einzige!
Das Problem im Alpenland liegt wo ganz anders... (zu wenig Aufklärung, Geld, die Jägerschaft und engstirnige Landräte)

Zu dem ein kleiner Ausschnitt über die Diskussion Wolf mit dem Landratsamt Sonthofen

Hallo,

ich sehe gern Wild auf dem Berg und auf dem Teller, nur die Phase dazwischen ist mir zuwider. Jäger finde ich persönlich oft interessante Menschen und habe Verständnis für deren Leidenschaft auch wenn es nicht meine ist. Ich habe in Europa in Wolfs-/Bärengebieten, manchmal illegal, bivakiert, Angst hatte ich im Gegensatz zu einigen Vororten in Frankreich nie.

Die Natur und die herkömmliche Kulturlandschaft meiner Heimat ist ein Teil meiner Identität, ich glaube nicht, dass die Ökologie zusammenbricht wenn es keine Birkhähne und keine Gams mehr gibt, aber wir würden ein unwiderbringliches Erbe vernichten, das uns reicher macht und von dem wir ein Teil sind.

Ich denke es wäre wünschenswert einwandernde Populationen sich vermehren zu lassen, bis eine vernünftige Jagd möglich ist, dies würde wesentlich zu Akzeptanz bei den einflußreichen Jägern beitragen, die für ein gedeihliches Zusammenleben mit dem Menschen erforderliche Scheu erhalten, wenn auch leider die Beobachtung durch Laien erschweren. Das gilt gerade für Elch, Wolf und Bär (bei letzterem habe ich allerdings Zweifel ob unsere Landschaft noch geeignet für eine derartige Dichte ist).


Kommentare zur Fragestellung:

Für die Richtung der Wolfszuwanderung habt Ihr die Quelle Italien vergessen, diese Tiere sind bestens an eine eher feindliche vom Menschen genutzte Umgebung angepasst und flott in Ausbreitung.

Die Frage der Gefährdung richtete sich bei Haustieren nach dem Wortlaut auf das Individuum, beim Wild auf die Population. Bei einem guten Erhaltungszustand wird auch der Wolf schwerlich diesen bei einer Art gefährden. Wo es z.B. in gebieten mit wenig großflächigem Steilfels schwache Gamsbestände gibt würde ich einem Rudel es zutrauen, einen Bestand im Kern seines Reviers auf Null zu bringen.

Die Frage nach der Gefährdung von Haus- und Nutztieren (unter Umständen) ist ein weites Feld. Wenn sich ein Rudel darauf spezialisiert und z.B. Schafe in das normale Beutespektrum aufnimmt, sollte ein Totalabschuß folgen, bevor sich eine solche Unsitte ausbreitet. Der Wolf muß wissen, dass Mensch gefährlich ist wenn die Akzeptanz erhalten bleiben soll. Solange das im Rahmen von sonstigen Verlusten bleibt hätte ich damit persönlich wenig Probleme. Für meine Katze sind die Autos gefährlicher als ein Wolfsrudel, jedenfalls solange ein Baum in der Nähe ist.

Bei der Frage wo der Wolf herkommt würde ich für das Allgäu auf Piemont - Graubünden - Vorarlberg für Einzelexemplare oder für das erste Rudel einmal im Westen um die Alpen und dann Schwarzwald tippen, eher noch als auf die Quelle Osten - Bayer. Wald. Wär mir auch lieber, weil die noch scheuer sind.

Im Allgäu würden Wolfsrudel zwar das Problem der Waldgams weitgehend lösen, aber wir haben 600 Alpen, insb. Schafälpung wäre nur noch mit ständiger Behirtung incl. Herdenschutzhunden möglich, Rinder müßten wohl langfristig wie ich es in Kalabrien erlebt habe im Familienverband mit Stier geälpt werden, dies würde einen wesentlichen Teil unserer Landwirtschaft umkrempeln und bei erhöhtem Personaleinsatz wirtschaftlich in Frage stellen: Akzeptanz null. Der Mehraufwand müßte zumindest einen Erschwernisausgleich nach sich ziehen. Entschädigungen sind für die Akzeptanz bei der Hochwildjagd nur untergeordnet, da hier ideelle Gesichtspunkte über den finanziellen stehen.

Ein Wolfsrudel würde Wild kaum gegenüber dem Menschen scheuer machen und daher kaum die Bejagung erschweren. Bei den dichten Wildbeständen bei uns würde ein Rudel den Ertrag der Jagd auch nur mäßig beeinträchtigen. Problem evtl. Winterfütterung und Eindringen in Wintergatter (die bei unseren Schneemengen kaum Wolfdicht sein werden.

MfG GM

Zitat: "Unsere Vorfahren haben sich Ruhm und Ehre erworben als sie das Raubzeug ausgerottet haben, und ihr, ihr wollt es wieder einführen!"


wenn diese Almkasper mitten in der Natur weiterhin Lebensmittel für sich und andere produzieren? Dafür gibt's Massentierhaltung - da klappt das auf engstem Raum und zudem wolfssicher
Die Antworten werden ja immer primitiver... tzzzz
Nenn mir einen Grund wofür eine Massentierhaltung gut ist, außer das der Raum Wolfssicher ist und die Discounter wie Aldi und Lidl Fleisch für Dumpingpreise anbieten mit 50% Wasseranteil.Lächerlich!
Wer dafür kein Verständis hat, der Brauch nicht von einer gesunden Ökologie sprechen, denn wie Pervers unsere industrielle Welt ist,sieht man in dem Film "Unser täglich Brot."

Man sollte nicht bloß Interesse für den Wolf mitbringen und den Rest der Welt außer acht lassen! ^^
LarsD

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von LarsD »

zucka-l!ck-me* hat geschrieben: Die Antworten werden ja immer primitiver... tzzzz


Schau mal nach - Dein Ironie-Detektor klemmt! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Viele Grüße

Lars
timber-der-wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von timber-der-wolf »

LarsD hat geschrieben:..., wenn diese Almkasper mitten in der Natur weiterhin Lebensmittel für sich und andere produzieren?...
Das ist absolutes Dummgeschwätz!
Für sogenannte "Stillegungsflächen" werden immer noch immense Summen an Subventionen aus Steuermitteln an Landwirte / Landwirtschaftsbetriebe gezahlt. Wenn diese Flächen sinnvoll beweirtschaftet werden würden, gäbe es genügend hier im Lande produzierte Lebensmittel! Selbst auf Importe, z.B. Kartoffel aus Isreael und sonst wo her, könnte verzichtet werden, bei gleichzeitiger Schonung der Umwelt, denn unnütze Transporte aus fernen Ländern entfielen.
Und für die "Almkasper", wie Du sie bezeichnest, würde und müßte sich auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten finden / ergeben. Wer hat die Kohlekumpel im Ruhrgebiet gefragt, wie es weitergeht, als keine Kohle mehr gefördert wurde, wer hat die aber tausende Menschen gefragt, wie es weitergeht, als fast die gesamte Produktion in den neuen Ländern nach der Wende zusammengebrochen ist? ... Es geht immer weiter, und es wird immer Lösungen geben. ;-)
Und da wir nur eine Erde haben, sollte uns die Erhaltung der Natur mit all ihren Schönheiten an Pflanzen und Tieren mehr wert sein, als die egoistischen Intressen einzelner "Almkasperl" aber auch einiger Anderer, denen die Eigeninteressen wichtiger sind als alles andere!
Zuletzt geändert von timber-der-wolf am 15. Nov 2011, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
Grauer Wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von Grauer Wolf »

zucka-l!ck-me* hat geschrieben:
...

Ich denke es wäre wünschenswert einwandernde Populationen sich vermehren zu lassen, bis eine vernünftige Jagd möglich ist, dies würde wesentlich zu Akzeptanz bei den einflußreichen Jägern beitragen, die für ein gedeihliches Zusammenleben mit dem Menschen erforderliche Scheu erhalten, wenn auch leider die Beobachtung durch Laien erschweren. Das gilt gerade für Elch, Wolf und Bär (bei letzterem habe ich allerdings Zweifel ob unsere Landschaft noch geeignet für eine derartige Dichte ist).

...
Aaaah, ja, das ist selbstverständlich ein Grund, ein Tier zu töten, das man nicht essen will. Einflußreichen "Jägern" das Ego streicheln...
Sorry, aber man tötet nur, wenn man Hunger hat! Das lehren uns jedenfalls die Wölfe!
LarsD hat geschrieben:Genau! Wo kämen wir schließlich hin, wenn diese Almkasper mitten in der Natur weiterhin Lebensmittel für sich und andere produzieren? Dafür gibt's Massentierhaltung - da klappt das auf engstem Raum und zudem wolfssicher. Dann müssen wir nur noch diesen Städtern verklickern, dass sie dort oben nicht als Touris rumzulatschen haben. In den Städten gibt es reichlich Parks. Da können die ausreichend frische Luft schnappen. Und schon ist Platz für Wolf & Co. Wildnis ist möglich - auch in Deutschland!
Leg mal die Ironie beiseite... Müssen wirklich die entlegensten Alpen bewirtschaftet werden? Man sieht übrigens an der Schweiz, daß die Schäden z.B. an Schafen durch Wetter, Krankheit, Abstürze, Vernachlässigung etc. um ein vielfaches höher sind, als die paar Wölfe dort jemals in ihrem ganzen Leben anrichten können...

Was den Tourismus geht... Ich bin nicht prinzipiell gegen "sanften" Tourismus, ich bin gegen die Auswüchse! Ich bin früher viel und gerne durch die Alpen gewandert... Heute würde es mich dort nicht mehr hinziehen. Dieser Rummel besonders um den Wintersport, der ist schier unerträglich. Skipisten allerorten, die im Sommer grausig aussehen (Kunstschnee hat verheerende Wirkung auf den Untergrund), und als wäre es noch nicht genug, läßt sich die Schickimickiblase im Sommer mit dem Heli bis auf die Gletscher fliegen. Muß das wirklich sein? Die Welt der Gletscher ist empfindlich und was so'n Heli pro Flugstunde an Sprit verbrät, ist auch nicht ohne. Es reden doch alle von CO2... Wasser predigen und Champus saufen, das steckt dahinter! Diesem ganzen, affigen Skizirkus gehören die Flügel gestutzt, und das kräftig...
Und müssen wirklich überall Seilbahnen laufen, die die Touris in einer halben Stunde bis auf 3000 m karren, wo sie dann in Sandalen (sic!), T-Shirt und Shorts rumlatschen und ihre Cola-Dose rechts und die Gummibärchentüte links in die Gegend werfen?
Wie sagte ein einheimischer Bergführer mal zu mir ansichts einer Gruppe leichtest bekleideter, junger Damen (nix Rucksack mit Reserveklamotten) plus einem prüfenden Blick auf das Wettergeschehen: "Wir von der Bergwacht können nachher wieder ausrücken und die Reste aufsammeln..." Diese Wanderung endete übrigens in eisigem Regen bei einstelligen Temperaturen... Mir hat das, wie immer outdoormäßig gekleidet, nichts ausgemacht, ich hätte ggf. auch die Nacht draußen verbracht, aber die "Gänschen" dürften ganz gewaltig geschnattert haben... :p Die Berge sind eben auch heute noch kein Ponyhof oder Kurhotel, sie sind immer noch unberechenbar...
Wer durch die Berge und Wälder wandern will, soll das tun, aber zufuß vom Tal aus hoch und wieder zurück. Dann kehrt nämlich ganz von selber Ruhe da oben ein, die Natur kann wieder Atem schöpfen und es bleibt auch Platz für die Wildtiere... Nur lassen solche Aktivurlauber, die abends allenfalls noch ein Butterbrot essen und müde und zufrieden ins Bett fallen, eben nicht so viel Geld da wie die Fans von Hüttenzauber und Co. und genau da liegt das Problem: Beim GELD...!


Btw., mein Fleisch beziehe ich aus der selben Quelle wie das für meine Hunde: Dunkel, kräftig im Geschmack, gehaltvoll, richtiges "Wolfsfutter"! :pleased: Aber doch nicht den "feinen" Krempel vom Discounter, der in der Pfanne mit 1 cm/min schrumpft, oder beim Feinkosthändler, wo dann die Damen der Gesellschaft ihr Kalbsschnitzel kaufen... Aber schön hell bitte... Bääh...! :p
Gesperrt