Beitrag von nuno22 » 27. Okt 2011, 21:27
Wenn auf die hohe Todesrate von Wölfen auf den Schildern hingewiesen würde, wären auch viele vorsichtiger, da bin ich mir sicher.
Ich nicht.
Habe auch über die Unfälle mit Wölfen auf der B 156 gelesen und letztens sogar eine Dame von "Lupus" darauf angesprochen.
B 156 ist eine schöne Piste und es ist kein Wunder, daß es dort soviele Unfälle mit Wild gibt.
Es ist schön, daß man dort viele Wölfe im Strassengraben findet weil es anscheinend in der Gegend auch viele gibt. Nich schön ist wohl die
Tatsache, daß es meistens tote Wölfe sind.
Ich denke, daß bei den Überlegungen zur Wolfsunfallproblematik ein gewisser Ansatz fehlt - zumindest hatte die Wolfsdame, die ich belästigt habe
Nullahnung davon. Viele wissen, daß es dort viele Unfälle gibt, aber kaum jemand weiss was mit dem überfahrenem, angefahrenem Wild passiert.
Die grösseren Stücke, die auf der Unfallstelle liegengeblieben sind werden wohl weggeräumt - und je nachdem wer es macht - entweder
verbudelt (wo ?) oder verbrannt (ich kenne die Regelungen in diesem Landkreis nicht). Die Tiere, die Verkehrsunfallflucht begingen, verenden
in der Regel in der Nähe der Strasse oder haben über längere Zeiträume mit den Verletzungen zu tun. Kleineres Getier - Fuchs, Hase
Bussard, Igel usw. bleibt zu hohen Prozentsatz einfach liegen. Kurz - dort werden jährlich erhebliche Mengen erstklassiges Wolfsfutter produziert,
die mit wenig Mühe zu haben sind, bzw. deren Erbeutung wenig Mühe kostet. Das könnte eine Erklärung für häufigen Aufenthalt der Wölfe
in diesem Bereich sein, und folgerichtig auch für überdurchschnittlichen (gemessen an der Dichte der Tiere) Anteil der Wölfe am Unfallgeschehen.
Könnte relativ leicht überprüft werden mit Kameras an den Wechseln , bzw. Kadavern, die 1 Tag länger abseits der Strasse gelagert werden könnten.
Auch eine Auswertung der Telemetrie könnte hier Anhaltspunkte für die Überprüfung dieser Annahme liefern.
Ich stimme den og. Überlegungen zu hohen Geschwidigkeiten der Fahrzeuge als Hauptursache für Wildunfälle auf dieser Strecke zu. Würde aber
zu bedenken geben, daß eine pauschale Geschwindigkeitbegrenzung auf dem gesamten Abschnit, über längere Zeiträume, gewisse
Akzeptanzprobleme mit sich bringen würde. Nicht jeder Autofahrer bekommt einen Höhepunkt wenn er ein Bild vom Wolf sieht, viele werden wohl
sauer sein, wenn sie "wegen Viechern" 70 (noch besser 50) statt 120 oder 140 fahren müssen. Es ist halt so.....
Ein Blitzer auf der Strecke = gasen bis 100 meter vor Blitzer und weiter gasen nach Blitzer....Ob es dadurch weniger Unfälle geben wird, wage ich
zu bezweifeln. Auch wenn der Blitzer vom Nabu gesponsert werden sollte.
Das Problem hier - zumindest nach dem erwähntem Gespräch - scheint mir so ziemliche Ahnungslosigkeit über die Gesamtheit der Unfälle -
ihre räumliche, tageszeitliche, jahreszeitliche Verteilung zu sein. Die Wolfsunfälle werden wohl genau erfast sein - Ort, Zeitpunkt, Umstände usw.
Aber die anderen - 50 - 70 ? Wohl kaum. Wenn aussschliesslich polizeiliche, jagdliche Statistiken zu Unfallgeschehen vorliegen lassen sich
daraus relativ wenige Anhaltspunkte gewinnen.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine gezielte, auf "sensible" Streckenabschnitte beschränkte, zeitlich flexible Geschwindigkeitsbegrenzungen
gewisse Wirkung zeigen könnten - vorausgesetzt es gibt dazu genügend Daten. Und die gibt es wohl kaum.
Wildunfälle lassen sich kuam gänzlich vermeiden, aber allein "wegnahme" der "Spitzen" - wenn sich solche feststellen und eingrenzen lassen,
könnte (auch) den Wölfen guttun.
Irgendjemand hatte auch eine Idee mit Einzäunung(en) entlang dieser Strecke - wie Autobahn. Hier gäbe es zu bedenken, daß es im Gegensatz zu
Autobahn sehr viele "Abfahrten" erforderlich sind - Wege für Forstwirtschaft, Feuerwehr , Kreuzungen usw. Eben diese Abfahrten sind schwer zu
kontrolieren. Ebenso problematisch würde ich einseitige Einzäunungen mit " kontrollierten" Durchlässen sehen. Wer sich dafür Interessiert
sollte sich das Wildunfallgeschehen UNTER der einzigen Wildbrücke in der Landeshauptstadt DD anschauen....