Zwei tote Wölfe in Sachsen

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
C.J.W. Handendoek
Beiträge: 56
Registriert: 6. Nov 2010, 18:31

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von C.J.W. Handendoek »

Bemerkenswert auch dieser journalistische Fehlversuch. Wenn ich es richtig lese, werden jetzt Wölfe vermehrt überfahren, weil sie Schafe reißen. Außerdem lese ich, dass der überfahrene Wolf "Ursache" des Verkehrsunfalls war, nicht etwa ein Fehlverhalten des Kraftfahrers. Das haben die Wölfe offenbar mit dem Bäumen gemeinsam, dass sie auf gemeine Weise Unfälle verursachen.

Dabei will ich aber bemerken, dass die Artikel zum Thema in der SZ überwiegend sachlich sind.
Traurige Wahrheit: Es gibt in Deutschland keinen ernsthaften Naturschutz!
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von SammysHP »

Vom eintreffenden Polizeibeamten wurde fachmännisch festgestellt: Das war ein Leitwolf.
wtf... :shocked:
Grauer Wolf

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von Grauer Wolf »

C.J.W. Handendoek hat geschrieben:Wenn ich es richtig lese, werden jetzt Wölfe vermehrt überfahren, weil sie Schafe reißen. Außerdem lese ich, dass der überfahrene Wolf "Ursache" des Verkehrsunfalls war, nicht etwa ein Fehlverhalten des Kraftfahrers. Das haben die Wölfe offenbar mit dem Bäumen gemeinsam, dass sie auf gemeine Weise Unfälle verursachen.
Du liest da durchaus richtig! Was für eine Logik! Wenn der Anlaß nicht so traurig wäre, wäre das echt zum Lachen. So bleibt einem nur ein müdes, sarkastisches Grinsen über die Dummheit der Menschen und die Trauer um einen schönen, kräftigen Wolf...
sz-online.de hat geschrieben:Vom eintreffenden Polizeibeamten wurde fachmännisch festgestellt: Das war ein Leitwolf.
:shocked: ...ach du heilige Einfalt...! :x
Fachwissen von einem, der wahrscheinlich einen fetten Regenwurm mit 'ner Blindschleiche verwechselt...
Benutzeravatar
CleanerWolf
Beiträge: 170
Registriert: 7. Okt 2010, 23:54
Wohnort: Berlin

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von CleanerWolf »

SammysHP hat geschrieben:Das ist in der Tat nicht ganz so trivial. Durch höhere Geschwindigkeiten ist man schneller am Ziel, die Wahrscheinlichkeit, auf Wild zu treffen, ist also geringer.
Mit dem gleichen Argument könnte man auch Tempo 100 in geschlossenen Ortschaften fordern. Je weniger Zeit ich brauche, um durch ein Dorf zu heizen, desto unwahrscheinlicher ist es, dort ein Kind zu überfahren. Oder doch nicht?

@Handendoek:
Wie bereits erwähnt hat der Freundeskreis angeboten, die Kosten für die Aufstellung der Schilder zu übernehmen. Es scheint von Seiten der sächsischen Behörden und Politik derzeit allgemein kein Interresse am Wolfsschutz zu bestehen. In der Tat scheinen da die Interressen der Autofahrer- und Jägerlobby Vorrang zu haben. Frustrierend.
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
Albert Schweitzer
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von SammysHP »

Oder doch nicht?
Nun, eine möglicherweise geringere Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens steht in keiner Relation zu anderen, negativen Folgen, wie z.B. verstärkte Unaufmerksamkeit oder höhere kinetische Energie.

Zu den Schildern: Schilder an Bundesstraßen. Da ist eine Menge Bürokratie im Spiel, das kann dauern...
timber-der-wolf

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von timber-der-wolf »

SammysHP hat geschrieben:Zu den Schildern: Schilder an Bundesstraßen. Da ist eine Menge Bürokratie im Spiel, das kann dauern...
Da hast Du grundsätzlich (leider) recht.

Aber, wenn man etwas will -politisch oder anderen sachlichen Gründen- (z.B. die zuständige / nachgeordnete Behörde, Landtag, Kreistag, ...), geht so etwas sogar innerhalb von Stunden (dafür gibts genügend Beispiele trotz sonstiger fast unüberwindbarer Bürokratie im Normalfall).
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von SammysHP »

Wieder ein Wolf. Diesmal ein Welpe und nicht an der Straße, sondern an den Bahnschienen.
Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz hat geschrieben:Am Mittwoch, dem 19.10.2011, wurde an der Bahnlinie in der Slamener Heide (Landkreis Bautzen) ein toter Wolfswelpe gefunden. Das Tier wurde auf der Bahnstrecke, die das Kerngebiet des Spremberger Rudels teilt, von einem Zug überfahren. Es handelt sich um einen weiblichen Welpen aus dem diesjährigen Wurf dieses Rudels. Der Kadaver wird zur Routineuntersuchung an das Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) gebracht. [...]
Grauer Wolf

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Wieder ein Wolf. Diesmal ein Welpe und nicht an der Straße, sondern an den Bahnschienen.
:cry:
Benutzeravatar
CleanerWolf
Beiträge: 170
Registriert: 7. Okt 2010, 23:54
Wohnort: Berlin

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von CleanerWolf »

Oh Mann, jetzt könnte diese Serie an Schreckensmeldungen aber mal abreissen! :dead:
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
Albert Schweitzer
timber-der-wolf

Re: Zwei tote Wölfe in Sachsen

Beitrag von timber-der-wolf »

Und was meint ihr wie man sich in einem bekannten Jagdforum die Hände reibt und recht heuchlerische Beiträge schreibt, wie man doch den Wolf bedauert.
Man hat es ja schon lange vorher gesagt, und keiner wollte ihnen, den "Fachleuten mit dem grünen Abitur" glauben, dass der Wolf nicht in unsere Kulturlandschaft passt - so die sinngemäßen Aussagen :x :evil:.
Heuchlerischer gehts schon gar nicht. Täglich werden ...zig Wildtiere, ob Fuchs, Marderhund, Waschbär, Dachs, Igel, Reh, Hirsch, Damwild, Hase, ... auf der Straße und Schiene getötet. Darüber wird kein sterbens Wörtchen verloren. Die Wildtiere darf man ja bei seinem Jagd-Hobby auch töten ... und da nimmt man denn schon gern solche Verluste in der Kulturlandschaft hin - sie sind ja schließlich im Jagdrecht.
Nur beim Wolf, da wird nun jede Meldung hoch gejubelt und gezetert (und heimlich reibt man sich eins ins Fäustchen).

Die 4 Tage in dieser Arbeitswoche mußte ich auf meinem täglichen Weg zur Arbeit (eine Tour 50 km) bereits 3 überfahrene Füchse, 1 Hasen, 2 Rehe und einen Waschbär zu Kenntnis nehmen! Wenn ich das mal so bundesweit hochrechnen würde, ... oh je, oh je, ... aber die Raser haben natürlich keinerlei Schuld ... :evil: :x

Nachtrag: Heute morgen mußte ich Fuchs Nr.4 in dieser Woch breitgefahren zur Kenntnis nehmen :x :evil: :x
Antworten