Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Nebel

Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Nebel »

Einleitung

Bezug nehmend auf: Und tschüß die Klappe 2: viewtopic.php?t=3205
Artikel vom deutschen Jagdportal. https://www.deutsches-jagdportal.de/po ... g/Wolfsfan
wird im Kommentar von Dr_R.Goatcabin vom 4.10.2019 behauptet, zum Wolf sei alles bereits diskutiert worden: „Zum Wolf wurde inzwischen alles Wesentliche diskutiert.“
Was die Frau Nessenius im oben erwähnten Artikel des deutschen Jagdportals schreibt, hat aber mit Jägern an sich erstmal gar nichts zu tun. Ich sehe aber anhand dieses Beispiels, wie mit Kritik am Wolf hier im Forum umgegangen wird.
Irgendwie kann ich das nicht ganz glauben – ich bin halt idealistisch. Aber wenn das dann doch so ist würde ich mich auch schnell wieder aus diesem Forum verabschieden.

Nachfolgend nun mein Text. Entschuldigung, daß der etwas länger geworden ist. Am Ende des Textes dann meine Fragen. Ich bin aufgrund dieser Fragen, die sich mir stellen, hier ins Forum gekommen.

Ich bitte um Verständnis, daß ich keine Lust habe, endlos lang im Archiv zu suchen. Gestern habe ich ein wenig quer gelesen, als ich über die online-Suche (vom Wolf getötete Kinder in Indien) auf dieses Forum gestoßen bin. Leider bin ich, bis auf einen Kommentator, auf keine kritischen Aussagen bezüglich des Wolfes gestoßen. Mittlerweile habe ich aber in der Rubrik „small talk“ noch einen kritischen Faden gefunden. Diesen hier: viewtopic.php?t=3305
Letzter Eintrag Februar 2020. Diese Diskussion wurde dann bezeichnenderweise direkt als „Wolfsphobie“ bezeichnet. Realisten, die von Fakten berichten, bezeichnet man hier als „Wolfsphobiker“. Nun ja.


Meine Meinung zum Wolf hat sich über die letzten Wochen sehr verändert. Der erste augenöffnende Bericht war die Forschung von Valerius Geist, wann werden Wölfe für den Menschen gefährlich. Dann fand ich im Netz die verharmlosenden Tipps eines Kanalinhabers auf youtube, wie man sich bei einer Wolfsbegegnung zu verhalten habe. So weit neutral, noch, dachte ich. Denn ich fand auch andere Berichte, vom „Wolf in Lohne“, von den zwei Wölfen, die die Frau auf dem Fahrrad verfolgt haben, von Wolfsgebieten, in denen man nicht mehr alleine in den Wald gehen kann (zumindest wird es so laut Schildern empfohlen), von unzähligen Schafsverlusten, von Weidetierhaltung, die kaputt geht – nicht nur in Deutschland – von Almen, die aufgegeben werden müssen weil der Wolf dort haust – von Herdenschutz, der nicht funktioniert – von Fachleuten, die keine sind (Nabu und co), von wirklichen Fachleuten (Biologen), von Schweden, Deutschland, Frankreich, Italien, Rußland und so weiter, also die Infos sind viele und ich habe überall mal reingeschaut bzw gelesen. Ich habe mittlerweile auch den Text des Kay Granlund gefunden und andere Texte von Valerius Geist. Wenn man ein bisschen sucht, findet man diese. Ein Fachbeitrag von Professor Valerius Geist auf der Tagung der Gesellschaft für Jagd-und Wildtierforschung kommt zu dem Fazit: Wolfsschutz in Kulturlandschaften ist das Gegenteil von Artenschutz, zu finden hier: http://goo.gl/RrVkG6 Er führt auch genau aus, warum sich Großraubtiere nicht in bewohnter Kulturlandschaft halten bzw. daß diese Großraubtiere nach und nach ihre eigenen Nahrung ausrotten, so daß sie gezwungen sind auf andere Nahrung auszuweichen. Wölfe sind dabei nicht wählerisch.

Dabei fiel mir auf:
Es gibt eine re-wilding-Agenda für Europa. Bauern, Viehhaltung und Almen sollen weg. Da paßt der Wolf prima rein. Man sagt ja nicht zu Unrecht, wo der Wolf ist, kommt der Wald. D.h. Weidetiere verschwinden, der Wald breitet sich aus, die Artenvielfalt geht zurück. Das sagt auch Marcel Züger hier: https://www.youtube.com/watch?v=O9lVYazLAZI

Mit dem Wolf als „Wildnisheiligen“ wird sehr viel Geld verdient. Gestern oder so las ich daß der Nabu 450 000 Euro nur für Wolfspatenschaften einnimmt. Der Wolf ist also eine Geldmaschine für diejenigen, die ihn hier haben wollen.

Wenn man unter den Videos auf youtube die Kommentare, zuletzt unter den Sendungen des rbb, liest, bekommt man den Eindruck, daß die Wolfsbefürworter allesamt Menschenfeinde und politisch grün sind, wobei „grün“ dann auch „naiv“ bedeuten kann. Die meisten haben mehr Angst vor dem Wildschwein als vor dem Wolf. Daraus läßt sich schließen:

Diese Leute sind so falsch informiert worden. Natürlich hauptsächlich vom Nabu. Ich habe selber im Archiv einer lokalen Zeitung nach Wolfsartikeln gesucht; 9 von 10 der letzten Artikel waren reine Wolfspropaganda, verfaßt vom Nabu. Erst der zeitlich letzte Artikel war dann etwas kritischer, zum Glück. Es herrschte also sehr lang eine völlig einseitige Information PRO Wolf, der diese vielen Unwahrheiten über den Wolf zu verdanken sind. Unter anderem: Der Wolf ist scheu, er ist vom Aussterben bedroht, er braucht Wildnis, er jagt nur im Dunkeln, er tötet schnell usw.usf.

Das sind alles Unwahrheiten. Warum wurden und werden diese verbreitet?

Was mich dann endgültig geschockt hat, waren Videos auf youtube, also nichts Gestelltes, wo Weidetiere halb angefressen noch lebend rumtorkelten, halt von Wölfen so zugerichtet. Und nicht wenige Viehhalter haben gesagt, wenn der Wolf mal EIN Tier holt und das frißt, da können wir mit leben, aber nicht, daß er 15, 20 oder gar mehr Tiere halb anfrißt, irgendwo in der Wildnis verstreut und dann so einen massiven Schaden verursacht. Man muß sich das mal vorstellen: Weidetierhalter die morgens auf die Weide kommen und ihre Tiere in solch einem Zustand vorfinden. Sind diese Weidtiere NICHT schützenswürdig? Aussagen wie „die gehen sowieso zum Schlachter“, kann ich leider nicht ganz ernst nehmen.

Und jetzt komme mir bitte keiner mit Herdenschutz, denn der funktioniert nicht. Der Wolf geht über jeden Zaun und er überwindet jedes Hindernis, wenn die Beute dahinter fett genug ist und er Hunger hat. Auch das ist bewiesen.

Ich habe jede Menge wirklich abstoßende Videos mit halb zerrissenen Tieren gesehen = Wolfsschäden. So etwas ist bestialisch. Wir brauchen so etwas nicht in Europa. Wir brauchen keine Wildnis a la Yellowstone. Dazu haben wir keinen Platz. Europa besteht größtenteils aus von Menschen erschaffener Kulturlandschaft. Ohne Raubtiere.

Frage: Wie kann man als denkender und fühlender Mensch so etwas gut finden? Bitte keine Schwurbel-Aussagen a la „wir brauchen den Wolf zur Wildregulation“, das stimmt nämlich nicht. Ein bisschen kenne ich mich mit der Jagd und in der Natur aus.

Frage: Was frißt der Wolf wenn er draußen nichts mehr findet? Bitte keine Ausreden a la „das hat es noch nie gegeben“, denn auch das stimmt nicht. Teilweise sind die Reviere in den Wäldern schon leer gefressen, dann geht es an die Weidetiere, und dann? Von V. Geist habe ich von der Vancouver-Insel gelesen, wo der Wolf alles leer gefressen hat und danach wurde es schwierig. Er griff auch Menschen an. Wenn er hungrig ist, frißt er alles. Der Antwort auf diese Frage wird in Europa überall ausgewichen.

Frage: Warum sind Wolfsbefürworter menschenfeindlich? Ich meine, der Wolf hat seine Berechtigung, und Aufgabe, aber es ist unschwer, zu erkennen, daß diese nicht in Europa liegt. Ausnahme eventuell große Truppenübungsplätze, wo kaum Menschen hin gehen und auch Weidetiere eventuell seltener. Aber selbst da muß sein Bestand überwacht werden.

Frage: Wieso wird dem Wolf alles andere untergeordnet, sogar die Interessen des Menschen? Ich bin kein Weidetierhalter aber in ein Waldstück, wo ein Rudel Wölfe haust würde ich nicht mehr rein gehen. Der Wolf ist auch nirgendwo vom Aussterben bedroht. Was soll diese Glorifizierung eines Raubtieres, die unweigerlich in die Katastrophe führen wird?

Marcel Züger sagt es deutlich: „Dem Menschen zu sagen, der Wolf sei harmlos, ist grob fahrlässig.“. Ich halte Züger für einen guten Mann. Er sagt auch, es kann keine Koexistenz mit dem Wolf geben, weil der Wolf sich nicht (er ist ja kein Mensch) an „Abmachungen“ mit dem Menschen halten wird. Der Wolf ist ein in seinem Revier jagendes Tier und wenn er einmal sein Revier hat, dann jagt der da, und diesbezüglich macht er keine Kompromisse. Wer das Revierverhalten bei Wolf (und auch Hund) kennt, weiß was damit gemeint ist. Züger sagt deshalb auch, wenn es zur Rudelbildung kommt, ist es zu spät.
Denn dann vermehrt sich der Wolf exponentiell und die fressen nun mal leider nur Fleisch. Logischerweise fressen die „mehr Wölfe“ dann auch immer mehr. Es nachgewiesen falsch, daß sich der Wolf bei fehlendem Nahrungsangebot „selbst reguliert“. Deshalb nochmal die Frage, was frißt er dann, wenn alles weg ist inklusive Haustiere des Menschen?

So das sind meine Fragen.

Vielen Dank für entsprechende Antworten.

Es kann natürlich sein daß wir hier überhaupt keine Diskussionsbasis finden, und, wie gesagt, dann bin ich hier auch schnell wieder raus. Es findet ja dann kein Austausch statt und dann ist dieses Forum für mich überflüssig.

mit freundlichen Grüßen Nebel
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Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von SammysHP »

Auf deine einleitenden Worte (bis zum Teil mit den Fragen) gehe ich nicht groß weiter ein, da du dir dort gezielt Dinge herausgesucht hast, die missverständlich oder falsch sind. Deine Fragen hingegen lassen sich gut beantworten:
Nebel hat geschrieben: Frage: Wie kann man als denkender und fühlender Mensch so etwas gut finden? Bitte keine Schwurbel-Aussagen a la „wir brauchen den Wolf zur Wildregulation“, das stimmt nämlich nicht. Ein bisschen kenne ich mich mit der Jagd und in der Natur aus.
Die Frage stellt sich für mich gar nicht. Viel eher müsste es heißen: Aus welchem Grund können wir es dem Wolf verbieten zu existieren? Und bitte kein "der kann ja da leben, wo es keine Menschen gibt" – denn die leben auch überall dort, wo der Wolf heimisch ist.
Nebel hat geschrieben: Frage: Was frißt der Wolf wenn er draußen nichts mehr findet? Bitte keine Ausreden a la „das hat es noch nie gegeben“, denn auch das stimmt nicht. Teilweise sind die Reviere in den Wäldern schon leer gefressen, dann geht es an die Weidetiere, und dann? Von V. Geist habe ich von der Vancouver-Insel gelesen, wo der Wolf alles leer gefressen hat und danach wurde es schwierig. Er griff auch Menschen an. Wenn er hungrig ist, frißt er alles. Der Antwort auf diese Frage wird in Europa überall ausgewichen.
Warum sollte er draußen nichts mehr finden? Das ist keine Ausrede, sondern ernst gemeint. Sicher hat der Wolf einen gewissen Einfluss auf den Wildbestand, dann brauchen die Jäger halt nicht so viel jagen. Ich weiß nicht, von was für "leer gefressenen" Revieren du sprichst. Weidetiere sind für den Wolf selbstverständlich bequem, deshalb müssen wir sie ja auch "unbequem" machen (Herdenschutz). Was du als "ausweichen" interpretierst, ist wohl eher der Tatsache geschuldet, dass man die Frage nicht beantworten kann, weil sie falsch formuliert ist.
Nebel hat geschrieben: Frage: Warum sind Wolfsbefürworter menschenfeindlich? Ich meine, der Wolf hat seine Berechtigung, und Aufgabe, aber es ist unschwer, zu erkennen, daß diese nicht in Europa liegt. Ausnahme eventuell große Truppenübungsplätze, wo kaum Menschen hin gehen und auch Weidetiere eventuell seltener. Aber selbst da muß sein Bestand überwacht werden.
Ich jedenfalls bin nicht menschenfeindlich. :) Für mein empfinden passt der Wolf ganz gut nach Europa, da wir trotz der starken Industrialisierung immer noch einen recht gut geeigneten Lebensraum haben und gesellschaftlich und politisch viel dafür getan wird, die Lebensräume für Wildtiere zu verbessern. Ich habe kein Problem damit, einem Wildtier zu begegnen, egal ob Reh, Rotwild, Wildschwein oder Wolf. Deren Ziel ist es schließlich nicht, mir zu schaden. Viele Menschen haben aber nunmal Angst vor fremden und neuen Dingen, mit denen sie noch keine Erfahrung hatten. Gerade der Kontakt zur Natur ist heute oftmals äußerst spärlich.
Nebel hat geschrieben: Frage: Wieso wird dem Wolf alles andere untergeordnet, sogar die Interessen des Menschen? Ich bin kein Weidetierhalter aber in ein Waldstück, wo ein Rudel Wölfe haust würde ich nicht mehr rein gehen. Der Wolf ist auch nirgendwo vom Aussterben bedroht. Was soll diese Glorifizierung eines Raubtieres, die unweigerlich in die Katastrophe führen wird?
Dass gefühlt alles dem Wolf untergeordnet wird, könnte daher rühren, dass explizite Gesetze zum Schutz des Wolfs (und vieler anderen Tierarten) geschaffen wurden. Der Wolf ist – ähnlich wie beispielsweise der Bär – durch seine Größe, "Mystik" und letztendlich antrainierter Emotionalität besonders greifbar. Die gleichen Gesetze schützen aber aber auch Arten, die winzig sind und von denen die meisten Leute noch nie gehört haben, die unser Leben aber ebenfalls beeinflussen können (hauptsächlich durch Einschränkungen durch Naturschutzgebiete, gewisse Formen der Land- und Ressourcennutzung usw).
Ich habe kein Problem damit, mich in einem Wald gemeinsam mit Wölfen aufzuhalten. Natürlich sollte man die direkte Konfrontation vermeiden, beispielsweise den Bereich der Wurfhöhle und auch keinen Wolf verfolgen oder in die Enge treiben.
Eine "Glorifizierung" ist ziemlich emotional und halte ich für unnötig.

Ach so, Weidehaltung ist tatsächlich ein Konfliktbereich, der ein gewissen Umdenken erfordert. Größere Betriebe haben weniger Probleme. Bei der Hobbyhaltung handelt es sich um ein Hobby und jedes Haustier bringt Kosten mit sich. Ein wirkliches Problem haben nur kleinere Betriebe, die in der Regel auch ohne Wolf kaum wirtschaftlich arbeiten können. Dort muss letztendlich die Politik entscheiden, inwiefern sie eine Perspektive sieht und somit unterstützen kann. Leider scheinen solche Betriebe aber keine große Beachtung zu bekommen. Trotzdem lassen sich in der Regel Wege finden, mit dem Wolf auszukommen, eine gewisse Umstellung oder Umdenken ist jedoch erforderlich. Die Zeiten, in denen man seine Tiere unbehelligt mit minimalem Aufwand auf den Weiden grasen lassen konnte, sind halt vorbei. Genau wie vieles Andere, das überhaupt nichts mit dem Wolf zu tun hat.
Nebel

Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Nebel »

SammysHP hat geschrieben: 21. Jul 2023, 18:27 Auf deine einleitenden Worte (bis zum Teil mit den Fragen) gehe ich nicht groß weiter ein, da du dir dort gezielt Dinge herausgesucht hast, die missverständlich oder falsch sind.
Das "missverständliche" kann man klarstellen, wenn man will. Das "Falsche" natürlich nicht, da hier offensichtlich von anderen Realitäten ausgegangen wird, als sie wirklich sind. Auf deutsch gesagt, es bringt nichts, wenn der eine Experte X sagt und der andere Y, da kommen wir nicht weiter.
Die Frage stellt sich für mich gar nicht. Viel eher müsste es heißen: Aus welchem Grund können wir es dem Wolf verbieten zu existieren? Und bitte kein "der kann ja da leben, wo es keine Menschen gibt" – denn die leben auch überall dort, wo der Wolf heimisch ist.
Ja, aber unter anderen Bedingungen leben dort Menschen. Beispiel Schweden, Wolfspopulation wird gering gehalten und ist nur in bestimmten Bereichen erlaubt. Beispiel Rußland, massive Schäden (auch menschliche Schäden) durch Wölfe. Quelle: Wolf-nein-danke-Rußland: https://www.wolf-nein-danke.de/geschichte/russland/

Zitat: "Bis zum Ende des Zarenreiches, aber auch später noch, töteten Wölfe hunderte Menschen und hunderttausende Nutztiere.
Der volkswirtschaftliche Schaden ging in die Millionen.
Quellen siehe unten.
Eine sehr detaillierte Darstellung zum Thema erhalten wir bei Professor Christoph Stubbe "Der Wolf in Russland - historische Entwicklung und Probleme" in dem Sammelband "Neubürger und Heimkehrer in der Wildtierfauna" , in
Wissenschaftliche Beiträge der Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung, 2009.
Auch Forstmeister i.R. Helmut Mattke hat Beispiele für die Schäden und Opfer im russischen und ehemals sowjetrussischen Teil Europas aufgelistet.
Bsp. Menschenopfer: Von 1944-1953 wurden im Umkreis von Kirow 20 Kinder von Wölfen getötet sowie Dutzende verletzt.
Bsp. Tierverluste des Jahres 1977 (gerundet) : 17.000 Haus-Ren-tiere, 14.000 Schafe, 3.000 Kühe, 1.000 Pferde.
Eindrucksvolle Belege findet man ebenso im Lasarewski-Report ("Wolk I") und in W. Graves Buch "Wolves in Russia" sowie in der nach dem norwegischen Forscher benannten Linnell-Studie "The fear of wolves... (NINA-Report).
Der Link dazu steht unter dem Menüpunkt Wissenschaft. " Zitat Ende

Wir hier in Deutschland verbieten auch nicht dem Wolf, zu leben. Wir verbieten es nur, in unserer Kulturlandschaft zu leben. Es gibt weltweit so viele Wölfe, der ist nicht vom Aussterben bedroht.
Warum sollte er draußen nichts mehr finden? Das ist keine Ausrede, sondern ernst gemeint.
Vancouver Island, Text V. Geist, Quelle: https://drive.google.com/file/d/0BwuLCt ... OeAkVSfb_Q
Zitat sinngemäß, Seite 2: "Großraubtierparadies Vancouver Island weil sehr viele Rentiere ... 2 Jahrzehnte später: Nur noch ganz wenige Rentiere, aber ein Großrudel von 43 Wölfen. Nochmal 50 Jahre später ist das Land wildleer. " Zitat Ende.
Es gibt andere neuere Meldungen aus Deutschland, daß Reviere "leergefressen" sind, von Wölfen, von wem sonst, sonst haben wir kein Großraubtier, welches so etwas tut.
Weidetiere sind für den Wolf selbstverständlich bequem, deshalb müssen wir sie ja auch "unbequem" machen (Herdenschutz).
Herdenschutz funktioniert nachweislich nicht. Der Wolf geht über jeden Zaun, es sei denn man macht einen Zaun, so hoch wie damals an der mitteldeutschen Grenze. Das ist aber nicht praktikabel. Im Gebirge geht Zaun überhaupt nicht. Die Herdenschutzhund-Problematik ist auch nicht gelöst (zb. wo hin mit den "überzähligen", alten Hunden).
Ich jedenfalls bin nicht menschenfeindlich. :) Für mein empfinden passt der Wolf ganz gut nach Europa, da wir trotz der starken Industrialisierung immer noch einen recht gut geeigneten Lebensraum haben und gesellschaftlich und politisch viel dafür getan wird, die Lebensräume für Wildtiere zu verbessern. Ich habe kein Problem damit, einem Wildtier zu begegnen, egal ob Reh, Rotwild, Wildschwein oder Wolf. Deren Ziel ist es schließlich nicht, mir zu schaden. Viele Menschen haben aber nunmal Angst vor fremden und neuen Dingen, mit denen sie noch keine Erfahrung hatten. Gerade der Kontakt zur Natur ist heute oftmals äußerst spärlich.
Die Argumentation ist so nachvollziehbar, trifft aber nicht auf mich zu, da ich Zeit meines Lebens viel und lange und auch nachts in der Natur (Wald) war und bin. Angst hatte ich da eigentlich nie. Klar, über das Wildschwein informiert man sich mal, was zu tun, wenn ... aber das ist nicht wirklich mit dem Wolf vergleichbar.

Die Tatsache aber, daß der Wolf als ausschließlich Fleisch fressendes Großraubtier mit dem Reh oder dem Rotwild oder meinetwegen auch mit dem Allesfresser Wildschwein verglichen wird, zeigt mir, daß da nicht seriös argumentiert wird. Ein Reh oder Rotwild wird niemals gefährlich für Menschen. Ein Wildschwein evt. schonm aber nur, wenn es in die Enge getrieben wird, verletzt ist oder die Bache gerade Junge hat, deshalb meidet man als Mensch Dickungen, wo sich Wildschweine aufhalten. in der Regel geht das Schwein dem Menschen weitläufig aus dem Weg, deshalb sieht man es auch nicht oder nur sehr selten. Das Wildschwein ist wirklich scheu.

Der Wolf dagegen ist nicht scheu und er meidet auch nicht den Menschen, so der Mensch sich neutral verhält. Dann ist der Wolf eher neugierig und wenn nichts geschieht, was ihn mißtrauisch macht, nähert er sich immer weiter an den Menschen an. Dies ist allerdings hinglänglich bewiesen und ich weiß nicht,warum ich das hier noch ausführen muß?

Dazu kommt dann halt die Tatsache, daß er reiner Fleischfresser ist, im Gegensatz zum Wildschwein, welches hauptsächlich im Boden nach Wurzeln, Früchten und anderem eßbaren Kleingetier sucht. Der Wolf frißt, im Gegensatz zum Wildschwein, alles an Fleisch, was er einfach kriegen kann, mit Betonung auf einfach. Deshalb ist der Mensch, vorzugsweise der kleine Mensch (Kinder), je nachdem, auch Beute für den Wolf. Natürlich nicht wenn er sich wehren kann. Aber im Rudel auftretende Wölfe, die Hunger haben, sind auch für erwachsene Menschen gefährlich.
Daß sich Wölfe so weit schon an Menschen angenähert haben, wurde vielfach belegt. Katzen und Hunde werden auch schon öfter von Wölfen gefressen, einfach, weil es einfach ist für Wölfe - wie gesagt, er frißt, was er kriegen kann, möglichst einfach kriegen kann.

Seitdem ich mich mit der Wolfsthematik beschäftige, ist mir klar, daß sich die Natur in Deutschland durch den Wolf verändern wird. Man kann sich dort nicht mehr gefahrlos aufhalten. Ich bin kein Weidetierhalter, deshalb ist diese Thematik für mich zweitrangig, aber trotzdem wichtig. Denn Weidetierhaltung schafft Kulturlandschaften. Ohne diese Tiere kommt der Wald, und die Weidetierhaltung wird unmöglich gemacht. Das beeinflußt alle Menschen. Natürlich nicht die Veganer, die eh was gegen Tierhaltung haben.
Kulturlandschaft muß aber erhalten werden (Almen, Deiche, Lüneburger Heide etc pp). Kulturlandschaft bringt erst Biodiversität.
Dass gefühlt alles dem Wolf untergeordnet wird, könnte daher rühren, dass explizite Gesetze zum Schutz des Wolfs (und vieler anderen Tierarten) geschaffen wurden. Der Wolf ist – ähnlich wie beispielsweise der Bär – durch seine Größe, "Mystik" und letztendlich antrainierter Emotionalität besonders greifbar. Die gleichen Gesetze schützen aber aber auch Arten, die winzig sind und von denen die meisten Leute noch nie gehört haben, die unser Leben aber ebenfalls beeinflussen können (hauptsächlich durch Einschränkungen durch Naturschutzgebiete, gewisse Formen der Land- und Ressourcennutzung usw).
Ich habe kein Problem damit, mich in einem Wald gemeinsam mit Wölfen aufzuhalten. Natürlich sollte man die direkte Konfrontation vermeiden, beispielsweise den Bereich der Wurfhöhle und auch keinen Wolf verfolgen oder in die Enge treiben.
Eine "Glorifizierung" ist ziemlich emotional und halte ich für unnötig.
Wie gesagt, hier wird wieder verglichen. Meinetwegen sollen Tiere, die das nötig haben, geschützt werden. Aber ein Großraubtier zu schützen, welches gefährlich ist, und nicht vom Aussterben bedoht ist, ist überflüssig.

Deshalb kann man hier sehr wohl von einer Agenda sprechen, die dem Wolf alles unterordnet. Es wird mit dem Schutz des Wolfes, der überflüssig ist, alles andere vernichtet, was dem Wolf und seiner Ausbreitung entgegensteht. Das ist extrem ideologisch und nicht mit dem Verstand zu begründen. Denn der Wolf richtet in unserer Kulturlandschaft nur Schaden an. Ausnahme, wie geschrieben, evt. sehr menschen- und vieh-leere Truppenübungsplätze und Ähnliches.

"Direkte Konfrontation"= die passiert dann halt, wenn es dem Wolf gefällt. Das ist ja schließlich sein Revier. Nicht umsonst stehen in solchen Gegenden Warnschilder, was der Mensch dort alles zu unterlassen hat. Gleichzeitig ist das Aufstellen solcher Schilder auch die Freisprechung von irgend einer Haftung, sollte doch etwas passieren. Hält man sich im Wolfsrevier auf, dann muß man damit rechnen, daß der Wolf auftaucht und schaut, was los ist. Natürlich auch Rudel. Und dann soll sich der Mensch zurückziehen, das ist das Gebot der Stunde. Deshalb werden solche Waldstücke für Menschen unbegehbar gemacht.
Ach so, Weidehaltung ist tatsächlich ein Konfliktbereich, der ein gewissen Umdenken erfordert. Größere Betriebe haben weniger Probleme. Bei der Hobbyhaltung handelt es sich um ein Hobby und jedes Haustier bringt Kosten mit sich. Ein wirkliches Problem haben nur kleinere Betriebe, die in der Regel auch ohne Wolf kaum wirtschaftlich arbeiten können. Dort muss letztendlich die Politik entscheiden, inwiefern sie eine Perspektive sieht und somit unterstützen kann. Leider scheinen solche Betriebe aber keine große Beachtung zu bekommen. Trotzdem lassen sich in der Regel Wege finden, mit dem Wolf auszukommen, eine gewisse Umstellung oder Umdenken ist jedoch erforderlich. Die Zeiten, in denen man seine Tiere unbehelligt mit minimalem Aufwand auf den Weiden grasen lassen konnte, sind halt vorbei. Genau wie vieles Andere, das überhaupt nichts mit dem Wolf zu tun hat.
Dieser Vergleich ist auch wieder nicht schlüssig. "Die Zeit ist vorbei", ist kein Argument. Warum soll diese Zeit vorbei sein? Weil Wolfsschützer das so wollen?
Wir brauchen Weidetierhaltung, mehr denn je. Das ist auch davon unabhängig, ob Kleintierhalter wirtschaftlich arbeiten können oder nicht. Da wir Weidetierhaltung brauchen, sollte man eher diese Tierhalter unterstützen, anstatt ihnen noch eine weitere Belastung, die kaum mehr zu händeln ist, weil sie einfach unendlich viel Arbeit mit sich bringt (und auch Mehrkosten) aufzuladen.

Die Wichtigkeit der Weidetierhaltung ist wohl überhaupt nicht bekannt. Das finde ich schon ziemlich traurig, beweist aber, daß nicht viele Menschen etwas über dieses Thema wissen. Einen Wildnisheiligen wie den Wolf stellt man dagegen aus ideologischen Gründen auf ein Podest und ordnet ihm alles unter.
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Laberwolf
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Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Laberwolf »

Die Wichtigkeit der Weidetierhaltung ist wohl überhaupt nicht bekannt. Das finde ich schon ziemlich traurig, beweist aber, daß nicht viele Menschen etwas über dieses Thema wissen. Einen Wildnisheiligen wie den Wolf stellt man dagegen aus ideologischen Gründen auf ein Podest und ordnet ihm alles unter.
Das Übliche Propagandagelaber. Niemand braucht das. Die ideologischen Gründe sind Realsatire
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Nebel

Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Nebel »

Laberwolf hat geschrieben: 24. Jul 2023, 20:17
Die Wichtigkeit der Weidetierhaltung ist wohl überhaupt nicht bekannt. Das finde ich schon ziemlich traurig, beweist aber, daß nicht viele Menschen etwas über dieses Thema wissen. Einen Wildnisheiligen wie den Wolf stellt man dagegen aus ideologischen Gründen auf ein Podest und ordnet ihm alles unter.
Das Übliche Propagandagelaber. Niemand braucht das. Die ideologischen Gründe sind Realsatire
Weidetierhalter sehen das aber ganz anders als Du.
Zum Beispiel der hier: https://www.youtube.com/watch?v=EuCmSgXyIyw
Kurzes Video, 3 Minuten, kann sich jeder ansehen.
Weidetierhalter haben eine Bindung zu ihren Tieren. Klar daß jemand, der "nothing means nothing anymore" im Profil stehen hat, mit Bindungen nicht so viel anfangen kann. :o

Propaganda-Gelaber sehe ich auf allen Kanälen, pro-Wolf. Es handelt sich deshalb um Propaganda, weil es keine logischen Gründe für die Anwesenheit des Wolfes in Europa gibt - zumindest in Mitteleuropa inkl. Spanien, Italien. Die Schweden kriegen das ja zumindest gut geregelt, die lassen sich auch nicht reinreden.

Es gibt keine Gründe, daß der Wolf hier sein sollte, wir brauchen den nicht.
Im Gegenteil, er verursacht horrende Kosten und die Tierhalter bzw. Bauern denken immer öfter ans Aufgeben. Klar, wir brauchen keine Deiche, keine Almen, keinen Küstenschutz, keine Touristen in den Alpen, die machen eh nur Dreck, Geld braucht auch keiner - außer wenn es ums Wohl der Wölfe geht -
was ist das denn für eine "Argumentation"?

Bewußt von mir in Anführungszeichen gesetzt.
Es ist nämlich keine.
Wer einfach so massig Kultur und Landschaft zerstört, den treiben andere Beweggründe an als nur den Wolf.
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Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Lutra »

Lieber Nebel, Du hast Dir zweifellos sehr viel angelesen. Ich bin da eher der Praktiker, lebe seit längerer Zeit mitten im Wolfsrevier und mache hier meine eigenen Erfahrungen.
Wir hatten letzten Winter einige Wochen gut Schnee und man konnte daher gut die Wölfe beobachten, weniger direkt als anhand ihrer Spuren und Hinterlassenschaften. Ich war da nahezu täglich draußen. Wir hatten über die ganze Zeit sechs Wölfe in unmittelbarer Umgebung, die auch täglich ihre Beute machten. Alles habe ich sicher nicht gefunden, aber einmal doch die Reste von zwei Rehen, welche an einem Tag erbeutet wurden, nur Blutflecke im Schnee und ein paar Haare. Im Schnee kann man natürlich auch die Spuren von Menschen erkennen und damit auch, dass kaum oder gar nicht jemand anderes die Aktivitäten der Wölfe verfolgt hat.
Ich will damit sagen, theoretisch machen sehr viele großspurige Aussagen zum Wolf, praktisch sieht es eher ganz spärlich aus mit Wissen und Erfahrungen.
Was die Nutztierrisse betrifft, ja, die kommen bei mir hier auch vor, sind aber zum allergrößten Teil auf nicht vorhandenen oder mangelhaften Schutz der Tiere zurückzuführen. Ich könnte Dir eine Serie Fotos zu ausgebrochenen Schafsherden zeigen, wo eben kein Wolf dazu gekommen ist und worüber demzufolge niemand spricht. Allerdings sind mittlerweile so gut wie alle Weidetiere durch Elektrozäune geschützt, so dass die Wölfe schon im jugendlichen Alter ihre schmerzhaften Erfahrungen machen. Ich staune manchmal selbst, dass die Wölfe ummittelbar an eigentlich mies geschützten Schafen vorbei laufen, ohne einen Versuch zu unternehmen, in die Koppel einzudringen (auch selbst anhand der Spuren im Schnee beobachtet).
Zum Schluss, wir haben hier immer noch gut Rehe, erst vorgestern eine Ricke mit Kitz gesehen, und die Wildschweine sind beileibe nicht extrem scheu. Natürlich geht man nicht in ein Dickicht rein, wenn die Bache schon warnend grunzt.
Da habe ich schon Respekt. Bei den Wölfen habe ich das noch nicht erlebt. Die sind nicht scheu, aber sehr vorsichtig und verdrücken sich, ohne dass Du sie bemerkst. Wenn Du leise bist, der Wind stimmt und der Wolf möglichst noch jung und unerfahren ist, kannst Du schon mal einen sehen, aber das ist dann ein Glücksfall.
Und ganz zum Schluß, ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann ich zuletzt Kindern begegnet bin, die alleine im Wald unterwegs waren.
Nebel

Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Nebel »

Das sind aber alles keine Argumente, weil sie den Ist-Zustand beschreiben.

Der bleibt aber so nicht!

Das bringt aber nichts, wenn hier meine Antworten nicht frei geschaltet werden. Dann ist das hier auch keine Diskussion.
Lutra
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Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Lutra »

Nebel hat geschrieben: 26. Jul 2023, 11:52 Das sind aber alles keine Argumente, weil sie den Ist-Zustand beschreiben.

Der bleibt aber so nicht!
Ich habe bewußt den Ist-Zustand beschrieben, damit Du mal siehst, wie es mitten unter den Wölfen aussieht, und das schon seit mehr als 20 Jahren. Was denkst Du sollte sollte sich da wesentlich ändern? Die Reviere in unserer Gegend sind flächendeckend besetzt.
Nebel

Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Nebel »

Lutra hat geschrieben: 25. Jul 2023, 09:01 Lieber Nebel, Du hast Dir zweifellos sehr viel angelesen. Ich bin da eher der Praktiker, lebe seit längerer Zeit mitten im Wolfsrevier und mache hier meine eigenen Erfahrungen.
Soll das heißen oder andeuten, daß Wissenschaftler wie V. Geist keine Praktiker sind?
Erfahrungen werden immer von dem geprägt, was man finden will.
Es gibt nicht wenige Wissenschaftler, die aufgrund eigener Erfahrungen vom "Wolfsbefürworter in der Kulturlandschaft" zum Wolfsgegner (in der Kulturlandschaft) werden. Geist gehört dazu, aber auch Marcel Züger. Der Wissenschaftler sollte eben neutral sein. Der private Beobachter ist es meist nicht.
Wir hatten letzten Winter einige Wochen gut Schnee und man konnte daher gut die Wölfe beobachten, weniger direkt als anhand ihrer Spuren und Hinterlassenschaften. Ich war da nahezu täglich draußen. Wir hatten über die ganze Zeit sechs Wölfe in unmittelbarer Umgebung, die auch täglich ihre Beute machten. Alles habe ich sicher nicht gefunden, aber einmal doch die Reste von zwei Rehen, welche an einem Tag erbeutet wurden, nur Blutflecke im Schnee und ein paar Haare. Im Schnee kann man natürlich auch die Spuren von Menschen erkennen und damit auch, dass kaum oder gar nicht jemand anderes die Aktivitäten der Wölfe verfolgt hat.
Ich will damit sagen, theoretisch machen sehr viele großspurige Aussagen zum Wolf, praktisch sieht es eher ganz spärlich aus mit Wissen und Erfahrungen.
Forscher wie Valerius Geist lügen also?
Die Weidetierhalter auch?
Was die Nutztierrisse betrifft, ja, die kommen bei mir hier auch vor, sind aber zum allergrößten Teil auf nicht vorhandenen oder mangelhaften Schutz der Tiere zurückzuführen.


das kann man behaupten, ja. Fakt ist, daß es keinen effektiven, wirklich sicheren Schutz gibt. Die empfohlene Zaunhöhe ist in der Vergangenheit ständig gestiegen und da ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, wer aber wissen will, was wirklich wolfssicher ist, sollte sich die Zäune an den Freigehegen ansehen, in denen Wölfe dauerhaft gehalten werden; diese Zäune sind nicht nur sehr viel höher, nein, sie haben oben Stacheldraht und sind unten mind. 60 cm tief nach innen eingegraben. Das ist für Weidetierhalter nicht machbar.
Im Hochgebirge geht gar kein Zaun. Weil der Fels direkt drunter liegt.
Zu Herdenschutzhunden wurde auch schon viel von mir geschrieben; auch hier ist kein effektiver Schutz möglich, die Hunde sind schwierig, teuer, die Kosten werden nicht immer übernommen, und es stellt sich das Problem, was tun mit den Hunden wenn sie nicht mehr "brauchbar" sind.

Die Behauptung, Herdenschutz funktioniere, sehe ich als nachweislich falsch an.

Die Nutztierrisse steigen exorbitant, weil eben die Wolfszahl exorbitant ansteigt. Alles ziemlich logisch, denn mehr Tiere fressen auch mehr. In der Lausitz haben schon viele Weidetierhalter aufgegeben, weil ihnen nicht geholfen wird von der Politik, und man sagt sich - völlig nachvollziehbar, wie ich finde - daß man dann eben demnächst anders wählen wird.
Eine Politik die die Rechte der Menschen mißachtet, muß abgewählt werden.
Zum Schluss, wir haben hier immer noch gut Rehe, erst vorgestern eine Ricke mit Kitz gesehen,


Noch. Warum sollten sich die Wölfe in dem Revier, welches du beobachtest, nicht vermehren? Natürlich tun sie das. Und dann wandern sie ab. Und die armen Leute, die dann diese Wölfe haben, die sind dir wohl egal.
Und wenn kein Platz mehr ist für "neue Reviere", dann werden die Reviere kleiner. Alles nachgewiesen.

Es ist Fakt daß sich Wölfe in Deutschland derzeit um ca 30 Prozent vermehren. Das heißt die fressen dann auch mehr. Es wird in demselben Umfang mehr Beute gebraucht und auch gefunden werden.
Und ganz zum Schluß, ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann ich zuletzt Kindern begegnet bin, die alleine im Wald unterwegs waren.
Wölfe leblen überall, sie gehen mittlerweile längst in Städte, in Dörfer und Gärten sowieso. Und sie sind so zahlreich geworden, daß verantwortungsvolle Eltern ihre Kinder in ländlichen Gebieten, wo Wölfe leben, nicht mehr alleine zur Bushaltestelle gehen lassen.

Die Wolfskuschelpolitik, die derzeit in Deutschland betrieben wird, ist hochkriminell weil sie Menschen allgemein - nicht nur Bauern und Weidetierhalter - in ihren persönlichen Freiheiten einschränkt.
Lutra
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Re: Neu hier und allgemeine Fragen um das Thema Wolf

Beitrag von Lutra »

Mein Lieber, Du schreibst hier Zeug, was Du irgendwo gelesen oder gehört hast, und das ist für Dich "nachweislich" richtig. Schon der Vergleich von Wolfsgehegen und Weidetierkoppeln ist absurd. Denk mal darüber nach, weshalb die Mauern um den Knast so hoch sind, etwa, damit niemand rein kommt?
Im übrigen sind all diese Probleme schon lang und breit hier im Forum diskutiert worden und es wäre jetzt müßig, das alles noch einmal zu wiederholen.
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