NDS: Risstabelle - Tricksereien?
Verfasst: 8. Jan 2022, 18:58
Mit Spannung darf die Landtagsantwort des Niedersächsischen Umweltministeriums auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer und Imke Byl (GRÜNE) gewartet werden: "Wie zuverlässig ist die Übersicht der Nutztierschäden infolge von Wolfsübergriffen?"
Niedersächsischer Landtag, Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer und Imke Byl (GRÜNE), 14.12.2021: "Wie zuverlässig ist die Übersicht der Nutztierschäden infolge von Wolfsübergriffen?" Drucksache 18/10481 https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -10481.pdf
Da wurden aus zwei Vorfällen im Februar 2020 mit
- 21 toten/eingeschläferten Tieren, fünf verletzten Tieren und sechs verschollenen Tieren,
die am 23.09.2020 aufgeführt wurden (wie von der Wolfsberater*in erfasst), am 11.11.2021 offenbar nachträglich
- 35 tote/eingeschläferte Tiere, sechs verletzte Tiere und acht verschollene Tiere,
die der Wölfin GW1316f zugeordnet werden.
Die Anfrage befasst sich damit, wie es zu der nachträglichen Änderung kam.
Da er sich ja nach vier juristisch nicht abschließend geklärten Wolfsabschüssen mittlerweile in den sozialen Medien einen Ruf als "Abschussminister" erarbeitet hat, sollte es ja auch in seinem Interesse sein, gar nicht erst den Verdacht aufkommen zu lassen, dass bei den Zahlen entsprechend nachgeholfen wird, um das politische Ziel vermehrter Wolfsabschüsse auf diesem Wege zu erreichen.
Er wird die Ungereimtheiten sicher aufklären.
Niedersächsischer Landtag, Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer und Imke Byl (GRÜNE), 14.12.2021: "Wie zuverlässig ist die Übersicht der Nutztierschäden infolge von Wolfsübergriffen?" Drucksache 18/10481 https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -10481.pdf
Da wurden aus zwei Vorfällen im Februar 2020 mit
- 21 toten/eingeschläferten Tieren, fünf verletzten Tieren und sechs verschollenen Tieren,
die am 23.09.2020 aufgeführt wurden (wie von der Wolfsberater*in erfasst), am 11.11.2021 offenbar nachträglich
- 35 tote/eingeschläferte Tiere, sechs verletzte Tiere und acht verschollene Tiere,
die der Wölfin GW1316f zugeordnet werden.
Die Anfrage befasst sich damit, wie es zu der nachträglichen Änderung kam.
Die in den Fällen involvierte Wolfsberaterin / Der in den Fällen involvierte Wolfsberater bat das Wolfsbüro um Überprüfung der Schadensangaben, die von dem offiziellen Schadensprotokoll abweichen.
Daraufhin informierte das Wolfsbüro per E-Mail vom 08.11.2021, dass zunächst verschollene Tiere später tot aufgefunden wurden und zudem nachträglich angezeigte Verlammungen in der Herde der Mutterschafe zu der Steigerung der Zahlen geführt haben. Nicht aufgeklärt wurde, dass bei der Aufnahme des Protokolls im Fall Nr. 1161 keine Mutterschafe vermisst wurden, der aktuellen Tabelle zufolge jedoch acht Tiere als verschollen gelten.
Niedersächsischer Landtag, Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer und Imke Byl (GRÜNE), 14.12.2021: "Wie zuverlässig ist die Übersicht der Nutztierschäden infolge von Wolfsübergriffen?" Drucksache 18/10481 https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -10481.pdf
Da die Risstabellen Grundlage für die zukünftigen Ausnahmegenehmigungen für Wolfsabschüsse darstellen, werfen solche Unregelmäßigkeiten und Ungereimtheiten kein gutes Licht auf den niedersächsischen Umweltminister.Nach Angaben der Wolfsberaterin / des Wolfsberaters lagen die beiden betroffenen Weiden in einem Abstand von ca. 50 m voneinander. Auf dem Kartenserver des Landesumweltministeriums waren am 08.10.2021 die lfd. Nrn. 1161 und 1168 in einem Abstand von über 5 km voneinander entfernt verortet (vgl. Abb. 1). Nachdem die zuständige Wolfsberaterin / der zuständige Wolfsberater das Wolfsbüro auf die Abweichung der räumlichen Darstellung hinwies, wurde die Verortung der beiden Schadensfälle vom 12.02.2020 im Umweltkartenserver verändert. Jedoch beträgt der dargestellte Abstand zwischen beiden Fällen noch immer rund 2,5 km.
Niedersächsischer Landtag, Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer und Imke Byl (GRÜNE), 14.12.2021: "Wie zuverlässig ist die Übersicht der Nutztierschäden infolge von Wolfsübergriffen?" Drucksache 18/10481 https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -10481.pdf
Da er sich ja nach vier juristisch nicht abschließend geklärten Wolfsabschüssen mittlerweile in den sozialen Medien einen Ruf als "Abschussminister" erarbeitet hat, sollte es ja auch in seinem Interesse sein, gar nicht erst den Verdacht aufkommen zu lassen, dass bei den Zahlen entsprechend nachgeholfen wird, um das politische Ziel vermehrter Wolfsabschüsse auf diesem Wege zu erreichen.
Er wird die Ungereimtheiten sicher aufklären.