Auf Facebook wurde ein Post geteilt, in dem ein Jäger davon schwärmt, mit Schalldämpfer zu schießen und wie er den Aufprall des Geschosses auf den Wolfskörper erlebt, worauf der Wolf aufschreien würde. So sei halt das Leben.
Gleichsam von Empathielosigkeit zeugende Posts gab es auch in Dänemark. So riet ein Jäger in einem Facebook-Eintrag in der geschlossenen Facebook Gruppe "Ulvefrit Danmark" vom Schießen, Schaufeln-Schweigen-Prinzip ab:
Andere hoffen, dass der Wolf gequält wird und ihm die Ohren und Genitalien abgeschnitten werden. In einem weiteren Post wird angeregt, die Füße der Wölfe in Salzsäure zu baden. "Das gibt weiche Pfoten".² Immerhin ist der Verfasser der ersten Empfehlung nach Absprache mit seinem Jagdverband aus diesem ausgetreten."Vergiss das mit dem Schaufeln. Wenn dich jemand dabei sieht, wie du mit dem toten Wolf an deiner Seite eine Grube gräbst, dann ist das ein handfester Beweis. Du brauchst nur schießen und dann einfach die Klappe halten. Aber ... du musst mit einem Vollmantelgeschoss schießen. Das habe ich von den Schweden gelernt. Denn so quert der Wolf noch 4-5-6-7-8-9-10 Nachbarreviere, bis er stirbt. Und so hat NIEMAND mehr den Hauch einer Chance herauszufinden, wer den Wolf geschossen hat."
Zitat Søren Behrens Hevring Kjeldsen, veröffentlicht bei Bjørn Holmskjold, 10.06.2018: Jægernes holden hånd over “voldspsykopater” stiller spørgsmålstegn ved jagt i Danmark (Die schützende Hand der Jäger über "Gewaltpsychopathen" stellt die Jagd in Dänemark in Frage) https://holmskjold.net/jaegernes-holden ... i-danmark/
Wie aber kann es sein, dass Jäger beim Töten von Tieren, die sie nicht mal zur Lebensmittelgewinnung verwerten, derart begeistert sind. Was ist der Grund für die Empathielosigkeit?"Søren sieht ein, dass seine Äußerungen über das Töten eines Wolfes mit einem Vollmantelgeschoss trotz des Bewusstseins über eine Leidensverlängerung des Tieres nicht im Einklang steht mit den jagdethischen Werten, die die Jäger und der Jagdverband vertreten."
Peter Kaae Schmidt, Kronjydens Jagtforening, zitert bei Bjørn Holmskjold, 10.06.2018: Jægernes holden hånd over “voldspsykopater” stiller spørgsmålstegn ved jagt i Danmark (Die schützende Hand der Jäger über "Gewaltpsychopathen" stellt die Jagd in Dänemark in Frage) https://holmskjold.net/jaegernes-holden ... i-danmark/
Ein weiteres, aktuelles Beispiel aus Schweden zeigt, dass es auch die Jagdkollegen treffen kann, die zum Opfer werden:In einer Interviewstudie der Universität Örebro mit zwölf Jägern wollten Wissenschaftler um den Dozenten Joakim Norberg herausfinden, welche Gefühle diese Menschen bei der Jagd erleben. Für alle zwölf Jäger war der Tötungsvorgang das Wichtigste an der Jagd.
Zwar wurde auch das Naturerlebnis als wichtig bezeichnet, jedoch nur als Kulisse für das Töten an sich. Die Jagd wird als ein Wettbewerb mit dem Wildtier begriffen und der Tötungsvorgang selbst als Höhepunkt empfunden, der den Jäger in Euphorie versetzt. "Je mehr man erlegt, desto mehr will man jagen". Die Jagd schafft eine Art Abhängigkeitszustand und wird als das "ultimative menschliche Erlebnis" erlebt. [...] Wie aber erleben der Luchs, der Hase, der Fuchs oder das Reh die Jagd? Für die Tiere ist die Jagd - die die Jäger als "Erleben von Vollkommenheit" bezeichnen, bitterer Ernst, den sie mir ihrem Leben bezahlen müssen. Es kann nicht so schwer sein, sich das Erleben der Tiere vorzustellen, Furcht, Schrecken, Angst, Schmerzen... Müssten wir Menschen in unseren Fragen um Moral und Ethik nicht längst weiter sein? [...] Interessant und zumindest positiv war das Eingeständnis der Jäger, auch Gefühle von Scham, Ekel und Schuld zu entwickeln, wenn sie sich dem getöteten Tier nähern. Schuld, einem anderen Lebewesen das Leben genommen zu haben.
Jaktkritikerna, 26.08.2021: Lodjurets död – jägarens klimax (Der Tod des Luchses ist für den Jäger der Höhepunkt) https://jaktkritikerna.se/lodjurets-dod ... ns-klimax/
Die Ermittlungen wurden eingestellt, weil man den drei Jägern nichts nachweisen konnte bzw. keine anderen Täter ausgemacht werden konnten.Am 17. September verfolgte die siebenjährige Elchhündin Greja Elche durch mehrere Jagdgebiete in der Gemeinde Kiruna. Nach dem letzten Peilsignal [...] machte sich Ove Larsson auf die Suche, als er auf drei Jäger traf, von denen einer zwei geschossene Elche - eine Elchkuh und ein Kalb - auf seinem Fahrzeug transportierte. Sie behaupteten, keinen Hund gesehen zu haben. "Am Tag danach begaben wir uns zu der Stelle, wo wir Greja zuletzt gehört hatten und wo ihr Peilsignal abbrach. Wir sind einem Flusslauf gefolgt und fanden die Hündin erschossen im Wasser liegend vor", berichtet Ove Larsson. Mit Hilfe eines Tauchers fand man in einem anderen, größeren Gewässer schließlich auch das Senderhalsband.
Jaktjournalen, 13.12.2021: Utredning om skjuten och dumpad jämthund nedlagd https://www.jaktjournalen.se/utredning- ... d-nedlagd/
¹ Jaktjournalen, 13.12.2021: Tre vargar fällda - lyckosam norsk jaktdag https://www.jaktjournalen.se/tre-vargar ... k-jaktdag/
² Bjørn Holmskjold, 10.06.2018: Jægernes holden hånd over “voldspsykopater” stiller spørgsmålstegn ved jagt i Danmark (Die schützende Hand der Jäger über "Gewaltpsychopathen" stellt die Jagd in Dänemark in Frage) https://holmskjold.net/jaegernes-holden ... i-danmark/