"Wildschmelze" im Cuxland?

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Nina
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"Wildschmelze" im Cuxland?

Beitrag von Nina »

Die neue Wahrheit manch niedersächsischer Jäger treibt immer buntere Blüten. Laut Bremervörder Anzeiger nennt der zurückgetretene Wolfsberater (und Jäger) Hermann Kück als u. a. einen Grund für seinen Rückritt:
Ich nehme verstärkt die Sorgen der Bürger wahr, die viele Fragen haben. Mein Telefon steht kaum still, nicht alle kann ich mehr mit Überzeugung beraten. [...] Bei den Jägern, deren Wildbestände schmelzen - aktuell ca ein Dutzend Wölfe auf der revierübergreifenden Drückjagd um den Bülter See am 20.11.2021 - im Treiben.

Bremervörder Anzeiger, 23.11.2021: Wolfsberater tritt zurück „Mir geht die Überzeugung verloren“ https://www.anzeiger-verlag.de/bremervo ... g-verloren
Wildschmelze???

Die ausführlichen Jagdstrecken für den Landkreis Cuxhaven seit 2009 habe ich unter "Jagdstrecken-Tabellen" eingestellt. Rotwild und Muffel hat es dort auch vor der Rückkehr der Wölfe nicht gegeben.

Die übrigen auf dem wölfischen Speisezettel stehen Schalenwildarten sind nicht "geschmolzen", sondern die Jagdtsrecken haben sich sogar erhöht.

Entweder haben wir in Teilen der niedersächsischen Bevölkerung ein großes Problem mit Dyskalkulie - oder die Jäger haben hauptsächlich geschmolzenes oder imaginäres Schalenwild erlegt...

Damwild
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Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Jagd in Niedersachsen, Landesjagdberichte
https://www.ml.niedersachsen.de/startse ... -5138.html

Wir erinnern uns:
Auch um sein eigenes Revier sei er besorgt: Dort gebe es 30 Wölfe - zu viele, wie der Experte findet. [...] Es müssten Wölfe geschossen werden.

NDR, 22.11.2021: "Gefahr durch Wölfe verharmlost": Wolfsberater tritt zurück https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... er176.html
Doch der Abschuss auffälliger Wölfe allein werde nicht genügen, um die Population auf einem vertretbaren Maß zu halten. Kück plädierte dafür, analog zu den Jungfüchsen auch Jungwölfe zu töten.

NWZ online, 16.03.2019: Podiumsdiskussion In Stadland - Wolfsberater in Höhle des Löwen https://www.nwzonline.de/wesermarsch/wi ... 30772.html
Außerdem würden die Behörden alles verharmlosen und die Wölfe nicht richtig gezählt.
Kück hatte gesagt, dass das Problem mit den Wölfen heruntergespielt werde und dass er sich an der „Verharmlosung“ nicht mehr beteiligen wolle.

Kück glaubt an 30 Wölfe

Laut Kück leben im Landkreis Cuxhaven etwa 30 Wölfe. Das sei anhand von Sichtungen und Rissen belegbar, werde aber vom Landkreis kleingeredet. „Doch wenn ein Kind sagt, es hat einen Wolf gesehen, dann ist das eine Sichtung“, findet Kück. Und wenn Jäger am Bülter See von 15 Wölfen berichten, dann sei das ebenfalls glaubhaft.


Nord24, 22.11.2021: Rücktritt des Wolfsberaters: So reagieren Land und Landkreis https://www.nord24.de/landkreis-cuxhave ... 69820.html
Und wer zählt jetzt nochmal die Wölfe? Wer ist für das Monitoring zuständig?
Im Monitoringjahr 2011/2012 trat die Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. und dem Land Niedersachsen in Kraft: damit wurde den niedersächsischen Jägerinnen und Jägern das offizielle Monitoring der sich wieder ausbreitenden Wölfe in Niedersachsen übertragen.

Landesjägerschaft Niedersachsen, 02.03.2021: 10 Jahre LJN-Wolfsmonitoring https://www.wolfsmonitoring.com/newsart ... monitoring
Und was haben die Jägerinnen und Jäger aktuell so gezählt im Wolfsterritorium Cuxhaven?

Nach Rudelbildung im Jahr 2015/2016 mit 3 nachgewiesenen Welpen wird:

- GW475m durch einen Verkehrsunfall getötet
- GW203f illegal erschossen
- GW482m illegal erschossen
- GW633m bei einem Verkehrsunfall getötet
- GW657m bei einem Verkehrsunfall getötet

2018/19 ist nur noch GW631f als letzter residenter Einzelwolf nachgewiesen, bis es 2019/20 zu einer Paarbildung mit GW1162m kommt, aber ohne Reproduktion. Status: Paar, kein Rudel.

2020/21 wird auch kein Elternrüde mehr nachgewiesen, 2021/22 nicht einmal mehr die Fähe.

Der Status des einstiges Rudels ist aktuell auf unklar herabgestuft.

Vgl. Landesjägerschaft Niedersachsen,Wolfsmonitoring, Territorium Cuxhaven, abgerufen am 25.11.2021 https://www.wolfsmonitoring.com/monitor ... m-cuxhaven

Der Landkreis wehrt sich ebenfalls gegen die vom Jäger und Wolfsberater Kück hervorgebrachten Vorwürfe des Kleinredens und der Verharmlosung:
Der Landkreis stellt jetzt klar: Man habe doch durch den Arbeitskreis Wolf immer wieder Sorgen und Nöte von Tierhaltern aus dem Cuxland nach Hannover getragen - man stehe also ganz bestimmt nicht im Verdacht, etwas zu verharmlosen. Das sei auch bei den zahlreichen Info-Veranstaltungen in den Dörfern nicht der Fall gewesen.

Nord24, 25.11.2021: Landkreis Cuxhaven zum Wolf: „Wir verharmlosen nichts“ https://www.nord24.de/bremerhaven/landk ... 69948.html
Der Landkreis wünscht sich in dem Zuge einer Verbesserung des Wolfsmonitorings. Offenbar sieht er dort Defizite. Und dafür zuständig ist... siehe oben, Landesjägerschaft.
Der Landkreis wünscht sich allerdings, dass das Land das Wolfs-Monitoring verbessert, damit schneller und umfassender Daten vorlägen. Dezernentin Babette Bammann ist sich aber davon unabhängig sicher: „Wir haben keine Kenntnis darüber, dass ein Wolf an einem Ort mehrfach auffällig wurde.“

Nord24, 25.11.2021: Landkreis Cuxhaven zum Wolf: „Wir verharmlosen nichts“ https://www.nord24.de/bremerhaven/landk ... 69948.html
Vielleicht waren die 30 Wölfe an der Cuxhavener Waterkant nur zeitweilig vom Küstennebel bedeckt - oder wurden erst durch ein Zuviel davon sichtbar... Sowie die Stufe zwei mit dem Hai: "Sie sehen alles doppelt doppelt" :lol:
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Nina
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Re: "Wildschmelze" im Cuxland?

Beitrag von Nina »

Es war leider zu erwarten, dass die Wolfsberater, die Jäger sind, irgendwann die Jagd auf Wölfe fordern. Noch einer:
Rotenburg: Wolfsberater will nicht verharmlosen

Der Wolf ist gefährlich, sagt der Rotenburger Wolfsberater Jürgen Cassier. Deshalb müssten Leute wie er informieren - nicht verharmlosen. [...] Schon jetzt gebe es in Niedersachsen eine Handhabe, um Tiere nötigenfalls zu schießen. Was fehle, seien Regelungen, um die Zahl der Wölfe zu steuern. Es gehe um die gesellschaftliche Akzeptanz.


Nord24, 25.11.2021: Rotenburg: Wolfsberater will nicht verharmlosen https://www.nord24.de/zeven/rotenburg-w ... 69963.html
Dabei weiß er es eigentlich besser. 2015:
Die Sorgen der Nutztierhalter könne er durchaus verstehen, nicht aber die von Jägern. „Ich bin selbst Jäger und sage, es ist genug Wild für Mensch und Wolf vorhanden. Der Tisch ist reichlich gedeckt“, sagte er. [...] Panikmache sei nicht das richtige Mittel im Umgang mit der aktuellen Entwicklung. Das Risiko für den Menschen, das vom Wolf ausgehe, sei sehr gering. „Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber die gibt es eigentlich nirgends.“
Im Vergleich zu Jagdunfällen oder Todesfällen durch Hundebisse, sei die Gefährdung durch den Wolf aber verschwindend gering.


MK Kreiszeitung, 07.11.2015: Wolfsbeauftragter Jürgen Cassier versteht Sorgen der Nutztierhalter, nicht aber der Jäger
„Der Tisch ist reichlich gedeckt“
https://www.kreiszeitung.de/lokales/rot ... 06871.html
2017:
„Als ich 1968 meine Ausbildung zum Berufsjäger absolvierte, wurde uns vermittelt, dass wir als ,Spitzenprädatoren‘, quasi die Stelle der Tiere einnehmen, die die Aufgabe haben, dass der Wildbestand nicht überhandnimmt, um so die Pflanzenfresser in Schach zu halten. Wenn nun die Wölfe zurückkommen, könnten wir wieder teilweise mit ihnen die Kontrollfunktion übernehmen.“ [...] Sie bilden mit rund acht bis zwölf Tieren ein Rudel. Die Zahl bleibt konstant“, betonte der Wolfsexperte und fügte hinzu: „Die Reviergrenze beträgt 200 bis 300 Kilometer. Jeder andere Wolf wird vertrieben, da hält das Rudel stark zusammen.“ [...] Auch die Populationsdynamik halte sich auf natürlichem Weg in Grenzen und reduziere sich automatisch. Die Nahrungsverfügbarkeit bestimme das Territorium.

MK Kreiszeitung, 19.11.2017: Vortrag von Jürgen Cassier bei den Landfrauen in Jeddingen: „Wir leben mit dem Wolf“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/rot ... 75983.html
Schade, dass jetzt einer nach dem anderen einknickt - selbst die, die es zuor sachlich angegangen sind und sich mehr von Fakten denn von Stimmungmache der einschlägigen Lobbys haben leiten lassen. Bis jetzt... :?
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Nina
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Re: "Wildschmelze" im Cuxland?

Beitrag von Nina »

Ach guck mal an - möchten die Jäger da etwa lieber unter sich bleiben und die alleinige Meinungshoheit in der Wolfsdebatte beanspruchen?
"Man muss dazu sagen, dass die Naturschutzverbände das Thema sehr stark runterspielen und Entnahmen gar nicht wollen. Selbst in unseren Wolfsberaterkreisen sind wir sehr stark unterwandert von Naturschutzfachleuten aus solchen Gruppen. Und da ist es schwierig, solche Dinge auf breiter Front anzugehen."

Hermann Kück, ehemaliger Wolfsberater des Landkreises Cuxhaven, NDR, Regionalsendung buten un binnen, 06.12.2021 https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html
Naturschutzfachleute, ihgitt! Die kommen doch immer mit der Forderung nach Fakten und wissenschaftlichen Grundlagen, wenn es um die von den Jägern begehrten Wolfstötungen geht!

Oder geht es einfach nicht schnell genug, wenn Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse gegen die Tötung von großen Beutegreifern sprechen?
Hermann Kück ist davon überzeugt, dass es soweit kommen wird: In zwei oder drei Jahren werde der Wolf ins deutsche Jagdrecht aufgenommen sein, ist der Wolfsberater überzeugt. Dafür werde aber noch erheblicher Widerstand aus den Naturschutz- und Umweltverbänden zu überwinden sein.
Doch der Abschuss auffälliger Wölfe allein werde nicht genügen, um die Population auf einem vertretbaren Maß zu halten. Kück plädierte dafür, analog zu den Jungfüchsen auch Jungwölfe zu töten. Denn entgegen anderslautenden Gerüchten würden die Wölfe die Zahl ihrer Nachkommen nicht von sich aus regulieren, wenn der Platz knapp wird.


NWZ online, 16.03.2019: Podiumsdiskussion In Stadland - Wolfsberater in Höhle des Löwen https://www.nwzonline.de/wesermarsch/wi ... 30772.html
Also raus mit den lästigen Naturschutzfachleuten, die die Wolfsberaterkreise "unterwandern".

Hier mal gefühlte, äh, erlebte Fakten aus der Sicht eines Jägers:
„Angst, in den Wald zu gehen“

Diesdorfer Weidmann Wolfgang Kürbis: Jagdhund „Maja“ ist ein Wolfsopfer


[...] „Mein Jagdhund ,Maja’ ist auch ein Wolfsopfer. Nach einem Wolfskontakt hat er nun Angst, in den Wald zu gehen.“ [...] Denn: Hündin „Maja“ sollte eigentlich zu einem guten Jagdgebrauchshund ausgebildet werden, was jedoch scheiterte. „Das ist schon etwa drei Jahre her. Bei einem Jagdeinsatz hatte ,Maja’ Wolfskontakt. Sie wollte zu einer Suche eine Schonung betreten und dort stand ihr plötzlich ein Wolf nur drei Meter entfernt gegenüber“, berichtet der passionierte Diesdorfer Weidmann. „Meine Hündin war wohl derart traumatisiert, dass sie Kehrturm machte, sofort aus lauter Todesangst Reißaus nahm und zum Auto rannte, worin sie sich versteckte und nur noch nach Hause wollte. Seitdem ist ,Maja’ für die Jagd nicht mehr zu gebrauchen. Sie will einfach nicht mehr mit in den Wald“, [...]. Hintergrund: Hunde sind die angestammten Todfeinde der Wölfe. Wo immer sie Hunde greifen können, kommt es zum Kampf und da die Wölfe den meisten Hunderassen körperlich weit überlegen sind, geht der Kampf für den Hund nicht selten tödlich aus.

az online, 07.12.2021: „Angst, in den Wald zu gehen“ - Diesdorfer Weidmann Wolfgang Kürbis: Jagdhund „Maja“ ist ein Wolfsopfer https://www.az-online.de/altmark/beetze ... 59723.html
Hat der Hund seinem Herrchen erzählt, was er gesehen hat und warum er jetzt unmöglich nicht nur zu dem Ort der vermeintlichen Wolfsbegegnung zurückkehren kann, sondern in den, also in jeden Wald? Kann der Hund so ausgeklügelt abstrahieren, dass er anhand der Wolfsverbreitungskarten, die er ja wohl auch ausführlich studiert haben muss, verlässlich darauf schließen kann, auch an anderen Orten mit Wald Wölfen zu begegnen?

Sind Naturschutzfachleute vielleicht deshalb bei den Jägern so unbeliebt, weil sie Jägerlatein von Fakten unterscheiden können?

Herr Kürbis, wenn Sie angstfrei mit einem Hund in den Wald wollen, gönnen Sie sich nächstes Mal einfach eine kleine gechillte Bulldogge.
Ein außergewöhnliches Naturerlebnis hatte Ida Petersen, als sie in der Klosterhede Plantage einem Wolf begegnete. Ein Spaziergang mit dem Hund entwickelte sich für Ida Petersen zu einem wahren Naturerlebnis. Am Dienstagmorgen setzte sie ihre Bulldogge ins Auto und fuhr von ihrem Haus in Rom südlich von Lemvig in Richtung Klosterhede Plantage.
Als sie dort ankam, setzte sie wie immer die Kopfhörer auf und ging dann mit dem Hund durch den Wald – wie immer. Irgendwann reagierte der Hund auf etwas und Ida Petersen nahm ihre Kopfhörer ab, um sich das Rotwild genauer anzusehen, von dem sie annahm, dass es der Hund entdeckt hatte. Aber als sie sich umdrehte, stand stattdessen ein Wolf in 50 Metern Entfernung von ihnen und sah sie und den Hund an.
[...] Der Wolf versuchte, mit Ida Petersens Hund zu spielen, aber es kam nicht viel dabei heraus. Der Hund kümmerte sich nicht um den Wolf. „Er ist wohl der elendste Wachhund der Welt“, sagt Ida Petersen lachend.

SH Ugeavisen Schleswig-Holstein, 28.10.2021: Wolf folgte Hund fünf Kilometer durch vestjysk Wald https://sh-ugeavisen.dk/index.php/2021/ ... jysk-wald/
Ansonsten erlaube ich mir an dieser Stelle der Vollständigkeit halber noch einmal auf die Studienergebnisse aus Schweden und Norwegen mit aktuellem Link zu verweisen. Damit der Satz "Wo immer" Wölfe "Hunde greifen können, kommt es zum Kampf" in die Abteilung alternative Fakten verwiesen werden kann. Und selbst die skandinavischen Konfrontationsereignisse sind in Relation nicht auf Deutschland übertragbar, da es die sogenannte "Löshundjakt", bei der regelmäßig die freilaufenden Hunde in weiter Entfernung von dem Jäger eigenständig agieren, Wild aufstöbern und es dem Jäger vor die Flinte zutreiben, bei unserem dichten Straßen- und Siedlungsnetz nicht praktiziert wird. (Und falls doch, wäre das ein Grund mehr, die Jagd zum Schutz anderer Wildtiere, der Hunde selbst, Fußgänger, anderer Hunde, Autofahrer etc etc etc zu verbieten).
Die in der Praxis berichteten Erfahrungen, dass Wölfe aktiv lautgebende Hunde aufsuchen, konnte in der Versuchsreihe nicht bestätigt werden - die Wölfe bewegten sich nicht auf die Laute zu, sondern in den meisten Fällen von ihnen weg. Da aber deutlich ist, dass auch Hunde Wölfen nachstellen, kann man das Risiko einer Konfrontation verringern, in dem man den eigenen Hund am aktiven Aufsuchen von Wölfen hindert.
Die Gefahr, dass ein Jagdhund in einem Wolfsrevier (mit zwei Individuen) zu Schaden kommt oder getötet wird, beziffern die Forscher auf 1:9000 Jagdtage. Bei einer Wolfsfamilie im Revier beträgt das Risiko immer noch nur 1:5000 Jagdtage. Die Gefahr für einen Hund, durch einen Verkehrsunfall verletzt zu werden oder ums Leben zu kommen, liegt ungleich höher.


Warum greifen Wölfe Hunde an? viewtopic.php?t=1447&start=10

Quelle: Karlsson J, og Brainerd S. 2008. Når ulv angriper hund. Jakt & Fiske 1-2: 34-38 https://www.slu.se/globalassets/ew/org/ ... r-hund.pdf
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