Gävleborgs Jagdverband: Wir wollen mehr Bären schießen
Die Bärenjagd in Gävleborg wurde am 26.08.2021 beendet, als der letzte der 70 zum Abschuss freigegebenen Bären von Jägern getötet worden ist.
Jetzt will der Jagdverband Jägareförbundet Gävleborg einen Nachschlag von weiteren 40 Bären durch die Bezirksverwaltung erwirken.
Nach Angaben des Jagdverbands gäbe es deutlich mehr Bären als die offiziellen Quellen angeben würden und beruft sich dabei auf "Sichtungen" aus der eigenen Mitgliederschaft, zu deren Meldung der Jagdverband unter dem Titel "Björnobs" (Bärensichtungen) bereits zuvor aufgerufen hatte. Am 16.11.2020 wurden die Jäger noch einmal angemahnt, Sichtungen unbedingt weiterzuleiten, damit eine
"gute Statistik" zusammenkomme, mit der man Einfluss auf die kommenden Abschusspläne der Verwaltung nehmen könne.
Svenska Jägareförbundet, 16.11.2020: Björnobs - Påminnelse om att raportera björnobsar ("Bärensichtungen - Erinnerung: Bärensichtungen melden") https://jagareforbundet.se/mitt/gavlebo ... /bjornobs/
Da kommt es wenig überraschend, dass die Anzahl der Bärensichtungen in Gävleborg laut der beeindruckenden Graphik des Jagdverbandes seit 2014 quasi "explodiert" ist - von 0,05546 Bärensichtungen pro 100
Mannstunden im Jahr 2014 auf sage und schreibe 0,086 Mannstunden in 2020.
Svensk Jakt, 01.09.2021: Vill skjuta ytterligare 40 björnar i höst ("Wir wollen weitere 40 Bären im Herbst schießen") https://svenskjakt.se/start/nyhet/vill- ... 0-bjornar/
Das heißt also, dass pro Jäger und 100 Jagdstunden 0,05546 Bären bzw. 0,086 Bären gesichtet wurden. Bei durchschnittlich 6-8 Stunden auf der Jagd dauert es durchschnittlich zwischen 225 und 301 Tage, bis Jäger mal einen Bären sichtet, bzw. im Jahr 2020 rund 145 bis 193 Tage.
Da es sich bei "Björnobs" aber um bloße Sichtungen, also C3-Nachweise handelt, die zudem noch von einer kleinen Interessengruppe mit Zielsetzung der Bärenbejagung erhoben werden, die eine "gute Statistik" anstrebt, um die eigenen Ziele zu verwirklichen, muss man wohl noch ein paar Bärchen in nicht geringem Umfang abziehen, um zu einem realistischen Ergebnis zu kommen.
Man darf gespannt sein, ob und inwieweit die Verwaltung darauf eingeht bzw. die Gerichte, wenn es zu weiteren gerichtlichen Einwendungen der Jagdkritiker und Schutzvereine für Beutegreifer kommt.