Einen "handelsüblichen Jagdhund" als Täter schließt er aus. "Die Bisswunde ging immerhin bis aufs Schienbein“. (Schaffen Jagdhunde solche Verletzungen nicht?)
In der österreichischen Presse präsentiert sich der "Büchsenmacher aus einer bekannten Waffenherstellerdynastie" unter der Überschrift: >>Wolfs-Alarm vor den Toren Wiens: "Biest fiel mich an"<<
Statt einem Wolf kämen seiner Meinung nach allerdings aber auch "zwei auffällige Schäferhunde aus der Gegend" in Frage. "Die büxen immer wieder aus". Ein Biest oder zwei, wer kann das schon so genau sagen?
Aufschluss hätte ja eine DNA-Probe geben können, aber offenbar schließen sich Wundversorgung und Entnahme einer DNA-Probe aus:
Ist ja auch praktisch, denn ohne DNA-Untersuchung kann die Legende vom nächtlichen Blitz-Angriff durch den bösen Wolf für alle Zeiten ungehindert durch das Netz und die Medien wabern, da nichts bewiesen und nichts widerlegt wurde."DNA wurde keine genommen, weil die Wunden einfach zu schwer waren und die Versorgung im Vordergrund stand", berichtet der 33-Jährige.
heute.at, 23.06.2021: Wolfs-Alarm vor den Toren Wiens – "Biest fiel mich an" https://www.hna.de/lokales/hofgeismar/w ... 75754.html
Die Bilder sehen allerdings auch nicht danach aus, als wäre der Waidmann kurz vorm Verbluten gewesen oder hätte gar wiederbelebt werden müssen. Bleibt also die Frage, warum man Wundversorgung und DNA-Probe nicht in einem Abwasch erledigt hat. Entsprechend fallen Häme und Spott der Leser in der Kommentarleiste zu dem Artikel aus.
Ich würde noch eine andere Täterin ins Spiel bringen wollen: Mama Bache, die entsprechend not amused ist, wenn jemand ihren Nachwuchs killt:
Bei einer Wildschwein-Attacke hätte sich aber das mediale Interesse in Grenzen gehalten. Dennoch: Hätte er mal den Kollegen vom Kreisjagdverband Hofgeismar befragt:Gegen 23 Uhr hatte Philipp K. einen Frischling getroffen, das Tier flüchtete noch ins Dickicht und verendete dort. Philipp K. stellte die gesicherte Büchse ab, begab sich zum Wild und wurde aus der Dunkelheit plötzlich von einem großen Tier attackiert.
heute.at, 23.06.2021: Wolfs-Alarm vor den Toren Wiens – "Biest fiel mich an" https://www.hna.de/lokales/hofgeismar/w ... 75754.html
Da kann sich der österreichische Waidmann ja noch glücklich schätzen, dass mehr als nur die Wirbelsäule von ihm übrig geblieben ist. Und sich demnächst vielleicht ein ungefährlicheres Hobby zulegen. Briefmarkensammeln oder so.Wie gefährlich sind Wildschweine denn wirklich?
"Wildschweine können beißen wie Hunde, vor allem wenn sie sich oder ihren Nachwuchs bedroht fühlen. Auch wenn es um Futter geht, beißen sie rigoros zu, auch untereinander. Wenn sie Eiweß brauchen, rennen sie los und sind nicht zu stoppen. Sie wittern das Adrenalin kranker Tiere und verfolgen sie. Sie reißen das Fleisch von den Knochen ab und knacken auch große Röhrenknochen und Schulterblätter. Nur die Wirbelsäule lassen sie übrig."
Dieter Sellemann, stellvertretender Vorsitzender des Kreisjagdvereins Hofgeismar im Interview mit der hna, 12.08.2014: Wildschweine keine Kuscheltiere - Antworten nach dem Wildschweinbiss: Experte über Parkbesucher verwundert https://www.hna.de/lokales/hofgeismar/w ... 75754.html