Wolfsbegegnung Wietzendorf

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
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Nina
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Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Nina »

Meine Nachbarwölfe machen mal wieder von sich reden.

Ich habe zuerst das Video gesehen, dann den Artikel in der Mopo gelesen. Bei meinem Mann war es umgekehrt. Wir sind uns einig, dass der Text des Redakteurs und das Video nicht zusammenpassen. Weder "umkreist" der Wolf die Frau, noch schwingt "auch schützende Kraft in ihren Worten" mit. Der Wolf zieht einfach nur vorbei und zeigt sich kurzfristig neugierig ob des extrem - und ich meine extrem - schrillen Geschreis. Laut MOPO kommt er der Frau "immer wieder gefährlich nah". "Einmal sogar so nah, dass sie beinahe nach ihm hätte treten können. Die Frau zieht fest an der Leine, redet – trotz lebensgefährlicher Situation – ruhig auf ihre Hündin ein." Ruhig? Hat der Herr Journalist das Video selbst nicht gesehen? Oder hat er den Ton ausgeschaltet? Und was ist daran "lebensgefährlich", bitte what?

Ich weiß ja nicht, wie lang die Beine der Frau sind - aber bestimmt nicht mindestens 10-20 Meter... Und als der Wolf dann irritiert von dannen zieht, läuft die Frau noch hinter ihm her, immer noch filmend und schrill schreiend "Geeeh weeg!!!" Auch Hund Maja bekommt ihr Fett weg und wird angeschrien. Die Stimme der Frau ist aber wirklich erschreckend, also den Lautstärkeregler rechtzeitig drosseln, um das Trommelfell zu schonen. Ach ja, und "bei Hamburg" ist geographisch gesehen auch ziemlich relativ.

MOPO, 17.04.2021: Erschreckendes Video Bei Hamburg: Hier kreist ein Wolf um Hund und Frauchen https://www.mopo.de/im-norden/niedersac ... n-38297498

Wie sagte neulich die Achtjährige bei ihrer Wolfsbegegnung in Lohne? "Cool!" Es macht Hoffnung, dass den Kindern die Zukunft gehört.
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Nina
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Nina »

Die Situation erinnert ein bisschen an die Wolfsbegegnung 2017, wo die "Dramatik" der Situation erst durch das Geschrei des Treckerfahrers erzeugt wird.

agrarheute, 03.03.2017: Auge in Auge mit dem Wolf: Landwirt filmt die Begegnung https://www.agrarheute.com/video/auge-a ... deo-532381

Man könnte solchen Videos noch mehr Ausdruck verleihen, wenn man sie musikalisch untermalen würde. Spontan denke ich da an Jaws von John Williams, Music from the Original Motion Picture Soundtrack: Der Weiße Hai. Döp. Dödöp. Dödöp. Dödöp Dödöp Döpp Döpp Döpp Döpp... Haps!
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Caronna
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Caronna »

Sieht aus wie der Hofhund vom Nachbarhof, aus dem nächsten Dorf oder so. So ein großer Hund wäre auch einiges gefährlicher.
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Lutra
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Lutra »

Das ist ein ganz junger Wolf, das sieht man gleich. Das hysterische Geschreie und der Hund dazu haben ihn regelrecht irritiert. Aber Hauptsache ein Filmchen gedreht.
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Caronna
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Caronna »

ich seh das nicht! wie willst du das beei so schlechter Qualität überhaupt sehen können. warum kann das kei großer Hund sein?
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Nina hat geschrieben: 17. Apr 2021, 17:21 Und als der Wolf dann irritiert von dannen zieht, läuft die Frau noch hinter ihm her, immer noch filmend und schrill schreiend "Geeeh weeg!!!"
Woran erinnerte mich das spontan ...

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Nina
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Nina »

Noch ein weiterer Schenkelklopfer - den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies um eine "Experteneinschätzung" zum Wolfsverhalten (!) zu bitten:
Nach Einschätzung von Wolfsberatern handelt es sich um ein Jungtier, das bloß neugierig sein könnte. Zeigen die Szenen also kein auffälliges Verhalten? - fragen wir den Umweltminister.

Jan Starkebaum, NDR, Hallo Niedersachsen vom 17.04.2021: Wietzendorf: Spaziergängerin begegnet Wolf https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f4492.html
"Naja, dass die Frau Angst hat, kann ich absolut verstehen. Ich glaube, das ist für alle eine sehr schwierige und auch schwer vorstellbare Situation. Ich weiß, dann hört man ja immer: Das war ein junger Wolf, aber ich will daran erinnern: Auch das ist kein Kuscheltier."

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies in Hallo Niedersachsen, NDR, 17.04.2021: Wietzendorf: Spaziergängerin begegnet Wolf https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f4492.html
Es gibt eben entweder nur die Bestie oder das Kuscheltier - auf diese Erkenntnis hat Niedersachsen seit 10 Jahren gewartet. Ebenso wie es natürlich nur Wolfsfanatiker und Wolfsgegner gibt. Schwarz-Weiß-(Fern-)sehen à là öffentlich-rechtlichem Rundfunk:
Die Hundehalterin wollte sich vor der Kamera nicht äußern. Ihr Video hat in sozialen Netzwerken eine Welle losgetreten. Hunderte Kommentare von Wolfsfanatikern und -gegnern ziehen die Situation teilweise ins Lächerliche.

Jan Starkebaum, NDR, Hallo Niedersachsen vom 17.04.2021: Wietzendorf: Spaziergängerin begegnet Wolf https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f4492.html
Die Dame hätte sich ja nicht vor der Kamera, sondern anonym im NDR äußern und erklären können, warum sie in der akuten Bedrohungslage nicht statt der Kamerafunktion einfach die Telefonfunktion gewählt hat, um wahlweise die Polizei, die Feuerwehr, die Bundeswehr, einen Freund oder Verwandten oder Bauer Piepenbrink vom nächstgelegenen Hof anzuklingeln statt weiterzufilmen, dem Wolf gar filmend hinterherzulaufen und darauf zu vertrauen, dass die Hilfeschreie in den menschenleeren Outbacks von Wietzendorf gehört werden? Nun ist wenigstens per Video für die Nachwelt dokumentiert, dass sie um Hilfe gerufen hat.

Für berechtigte Fragen muss man kein Wolfsfanatiker sein - und wo Fragen unbeantwortet bleiben, nutzt die individuelle Phantasie den freien Raum - oder eben der Humor, zumal solche Aufnahmen mit gehörverträglicherem Ton bereits zu Dutzenden gemacht wurden, ohne dass der Wolf das Rotkäppchen am Ende gefressen hat. Wie auch hier. Lediglich die Art des Schreiens ist noch nicht da gewesen. Im Jagdforum des Vertrauens redet man angesichts der Tonlage sogar etwas hämisch von "Welpenspielzeug". Ich hatte betreffend der Tonlage eher Assoziationen zu scripted reality, wo ich zur Tinnitusvorbeugung immer erst den Ton stummschalten muss, wenn ich die Nachrichten im Videotext lesen will.

Off Topic:
Ich habe mich immer schon gefragt, warum die Menschen in diesen Sendungen immer so laut sein müssen. Ein Antwortversuch auf "Gute Frage.net": "Warum schreien sich die Leute in RTL pausenlos an?"
Aus der Antwort von "Fuchssprung":
Die Regisseure [...] wissen dass Emotionen immer gut bei den Zuschauern ankommen und so bekommen die Akteure am Set immer wieder zu hören dass sie mit mehr Emotionen spielen sollen. Weil die aber auch nicht wissen wie das geht, wird dort geschrien was das Zeug hält. Vermutlich merkt das dort noch nicht einmal jemand. Die haben sich dort alle so sehr daran gewöhnt, dass sie dieses Geschrei für ganz normale Emotionen halten.

gutefrage.net, Antwort von User "Fuchssprung", 2018: Warum schreien sich die Leute in RTL pausenlos an? https://www.gutefrage.net/frage/warum-s ... usenlos-an
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Richard M
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Richard M »

Wenn die Dame in dem Film vor lauter Hysterie der Schlag trifft ist laut unseren Medien bestimmt der Wolf schuld. Das kann ich mir schon "BILD"lich vorstellen.

So nah kamen mir bei meinen Natur-Aufenthalten Rehe, Hasen und Füchse auch schon. Komischerweise fühlte ich mich keinen Moment lang bedroht. In solchen Situationen wage ich kaum zu atmen, um möglichst viel von diesen faszinierenden Begegnungen genießen zu können. Die Dame aus dem Film hätte sich bestimmt auch vor dem Fuchs gefürchtet.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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Richard M
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Richard M »

Hier mal ein wohltuender Artikel zu dem Thema, der sich von den reißerischen und gegen den Wolf stimmungsmachenden Berichten abhebt: https://taz.de/Raubtiere-in-Niedersachsen/!5762123/
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolfsbegegnung Wietzendorf

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Richard M hat geschrieben: 20. Apr 2021, 07:13 Hier mal ein wohltuender Artikel zu dem Thema, der sich von den reißerischen und gegen den Wolf stimmungsmachenden Berichten abhebt: https://taz.de/Raubtiere-in-Niedersachsen/!5762123/
Es sollten sowieso mehr Menschen .... grünkommunistische Blätter lesen. :p
Während Naturfotografen von der einmaligen Gelegenheit träumen, im Wald mal einem Wolf gegenüberzustehen, und Tierfreunde sich auf geführten Exkursionen zu absurden Zeiten durchs Unterholz treiben lassen, um sich am Ende mit glückseligem Lächeln über einen zertifizierten Haufen Wolfskacke zu freuen, reagieren andere Menschen etwas weniger enthusiastisch, wenn es zu einer Begegnung kommt.
OT: Hier kam ich doch kurz ins Grübeln, ob tatsächlich all die ansonsten zu verwerfenden zertifizierten Haufen Genetik-Rückstellproben in der Nebenkammer noch irgendwie zu klingender Münze gewandelt werden können. So für einen symbolischen Euro, hmm .. :pleased: Da käme hier was zusammen.

(Sowieso der Hit für die Vita: "Ich kann Schei**e zu Gold machen!")
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