Familienmitglieder

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Wieder ein Wolfsriss, bei dem das tote Kalb betrauert wird:
Ein Landwirt, der in der Nähe von Velden lebt, hat es am Montag, 15. Februar, mit seinem Handy gefilmt, und den vermeintlichen Wolfsriss unmittelbar danach an die Behörden gemeldet. Darin zeigt der Landwirt etwa anderthalb Minuten lang zunächst Fußspuren des vermeintlichen Wolfes im Schnee, ein junges Kalb, das mit Bissspuren tot zurückgelassen wurde und am Ende sich selbst mit der Forderung, "den Wolf endlich zum Beschuss freizugeben" .

Nordbayern, 19.02.2021: Vorsicht, Fake! Video von Wolfsriss in Treuchtlingen kursiert - Landesamt für Umwelt klärt über die Masche auf https://www.nordbayern.de/region/treuch ... 1.10852775
Dasselbe Video soll auch einen Kalbsriss in Treuchtlingen zeigen, wobei das Landesamt für Umwelt es dem Fall in Velden zuordnet.

Über den vermeintlichen Wolfsriss in Velden wurde berichtet:
Der betroffene Landwirt fand am Sonntagmorgen das erst in der Nacht zuvor auf der Weide geborene Kälbchen tot und mit deutlichen Rissspuren versehen etwa 50 Meter von der Ortschaft entfernt. [...] Sollte es tatsächlich ein Wolf gewesen sein, der das Kälbchen gerissen hat, sieht der Landwirt, der aus Angst vor seiner Ansicht nach militanten Wolfsschützern nicht namentlich genannt werden will, die Politik in der Pflicht. Nein, er sei kein Wolfsgegner, betont der Bauer. Der Wolf habe durchaus seine Berechtigung. Wenn er allerdings seinen natürlichen Lebensraum verlasse und in die Dörfer käme, müsse er bejagt werden dürfen.

Nordbayern, 16.02.2021: Kälbchen tot aufgefunden: War es der Wolf? - Landwirt fand frisch geborenes Tier mit deutlichen Rissspuren im oberen Pegnitztal https://www.nordbayern.de/region/pegnit ... 1.10847403
Im Februar wird ein Kalb auf einer Weide geboren, obwohl es mitten im Winter ist - und zwar in einem Winter, der seinen Namen verdient? Aus der selben Region,zu selben Zeit:
Strenger Winter: Streugut in den Bauhöfen wurde knapp
Weil das Streusalz vorzeitig verbraucht wurde musste nachbestellt werden - AUERBACH/NEUHAUS - Dieser Winter war ungewöhnlich lang und ungewöhnlich kalt. [...] Wegen des Dauerschneefalls war guter Rat teuer.


Nordbayern, 18.02.2021: Strenger Winter: Streugut in den Bauhöfen wurde knapp https://www.nordbayern.de/region/pegnit ... 1.10849648
Warum das von Bedutung sein könnte?
Entgegen der allgemeinen Auffassung landwirtschaftlicher Berater sind Kälber nicht kälteresistent – bereits ab 10 Grad Celsius beginnt für neugeborene Kälber der Kältestress. Gerade im Winter sollten Kälber so schnell wie möglich nach der Geburt getrocknet werden, denn nasses Fell isoliert nicht. Erst wenn es trocken ist und Luft zwischen den Haaren Platz hat, kann es effektiv wärmen. [...] Generell sollten Kälber die ersten zwölf bis 24 Stunden ihres Lebens in einer Wärmebox verbringen, die auf mindestens 16°C aufgeheizt werden kann – sei es durch Wärmelampen, Warmluft oder andere Mechanismen. Besonderes Augenmerk ist auf die Ohren der Kälber zu richten. Sind diese im feuchten Zustand länger der Kälte ausgesetzt, kommt es zu Erfrierungen.

Wir sind Tierarzt, 23.12.2014: Tipps zur Kälberhaltung im Winter https://www.wir-sind-tierarzt.de/2014/1 ... im-winter/
Bemerkenswert ist denn auch ein Leserbriefschreiber, der zwei Kommentare absetzt:
Das Video des Bauern hat bei uns schon die Runde gemacht.
Ich glaube nicht das es ein Wolf war.
Die Spuren im Schnee sind viel zu klein und dicht beieinander.
Auch ist das Kalb nur im Genick angeknabbert und die Ohren fehlen.
Die Frage die sich mir stellt ist: Was hat eine trächtige Kuh die bald kalbt Nachts bei Minus 17 Grad auf der Weide verloren? Das das Kalb die Geburt nicht überlebt verwundert da nicht


Nordbayern, 16.02.2021: Kälbchen tot aufgefunden: War es der Wolf? - Landwirt fand frisch geborenes Tier mit deutlichen Rissspuren im oberen Pegnitztal, Kommentator Konaldo, 17.02.2021, 12:49 https://www.nordbayern.de/region/pegnit ... 1.10847403
Nun steht fest: Das Kalb wurde NICHT!!! von einem Wolf getötet.
Vielmehr ist es qualoll erfroren was dem Bauern jetzt eine Anzeige wegen Tierquälerei eingebracht hat.
Das kommt davon wenn man so dumm ist und das ganze dann auch noch ins Internet stellt


Nordbayern, 16.02.2021: Kälbchen tot aufgefunden: War es der Wolf? - Landwirt fand frisch geborenes Tier mit deutlichen Rissspuren im oberen Pegnitztal, Kommentator Konaldo, 02.03.2021, 12:13 https://www.nordbayern.de/region/pegnit ... 1.10847403
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Unabhängig von dem genannten Fall ist die Stuation insbesondere der männlichen Kälber von Milchleistungskühen eine traurige:
Um ständig Milch zu produzieren, muss eine Kuh jedes Jahr ein Kalb gebären. Die weibliche Nachzucht wird eher gebraucht, doch die männlichen Kälber sind praktisch wertlos. [...] Bislang zogen die Milchbauern die Bullenkälber 14 Tage lang auf und verkauften sie dann an spezialisierte Mastbetriebe, meist in die Niederlande. Dort wurden sie ein paar qualvolle Monate lang eng an eng in dunklen Hallen gemästet. [...] Es ist ein kurzes, hässliches Leben – aber immerhin ein Leben. Nun bleibt vielen Kälbern nur der Tod. [...] Die kleinen und schwächlichen Tiere werden schon für 10 bis 20 Euro verramscht – und sind damit billiger als mancher Hamster aus dem Zoogeschäft. [...] Wer sich auf die Suche nach der Geschichte der wertlosen Kälber macht, stößt auf eine Mauer des Schweigens. Die meisten Gesprächspartner – egal, ob Professoren, Politiker oder Landwirte – liefern Bestätigung und Dementi in einem Atemzug: Ja, man wisse von dem Problem. Nein, man selbst kenne keinen Betrieb, in dem Kälber wegen finanziellen Drucks getötet würden. Diejenigen, die doch bereit sind zu reden, wollen ihren Namen auf keinen Fall gedruckt sehen. Doch unter Zusicherung von Verschwiegenheit berichten Bauern, Ministerialbeamte, Tierärzte, Abdecker und Schlachter von dem großen Kälbersterben auf den Höfen. [...] Das Bundeslandwirtschaftsministerium allerdings fördert unbeirrt das bestehende System nach Kräften – und will sogar zunehmend das Ausland mit deutschen Milchprodukten beglücken.

DER SPIEGEL, 18/2015, Seite 88-91: Kälber für die Tonne - Landwirtschaft: Um ständig Milch zu geben, muss eine Kuh jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen. Doch männliche Kälber lohnen sich nicht. Sie werden getötet – heimlich und illegal https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... /134660895
Aktuell ist eine andere Methode im Gespräch, nach der man die ökonomisch wertlosen männlichen Kälber innerhalb der EU nach Spanien transportiert, sie dort kurze Zeit mästet und dann per Schiff in Drittstaaten exportiert. Ein Zusammenschluss von u. a. Tierschutzvereinen, darunter die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V., Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen e. V., Ärzte gegen Massentierhaltung, Tierärzte für Tiere sowie weitere 20 Mitunterzeichner fordern die EU auf, aufgrund der gängigen Praxis ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Spanien einzuleiten.
Wegen einer massiven Überproduktion an Kälbern, insbesondere von Kälbern der Milchleistungsrassen, findet eine „Entsorgung“ dieser Tiere über den Export statt. Sie haben aufgrund ihrer züchterischen Ausrichtung auf Milchleistung eine genetisch bedingte unzureichende Mastfähigkeit und sind wirtschaftlich gesehen „Ausschussware“, die man so früh und so kostengünstig wie möglich über die Export-Entsorgungsschienen loswerden will.

mensch fair tier e. V., Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e. V. sowie 22 weitere Mitunterzeichner, 11.03.2021: Offener Brief per Mail an: Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission; Stella Kyriakides, EU-Kommissarin Health and Food Safety und Tilly Metz, Vorsitzende des EU-Untersuchungsausschusses ANIT: Transporte von Jungbullen und Rindern aus Spanien Beschwerde und Antrag Vertragsverletzungsverfahren gegen Spanien https://djgt.de/wp-content/uploads/2021 ... nien-1.pdf
Und das setze man nun einmal in ein Verhältnis zu den Medienberichten, in dem der Riss - so er denn einer war - eines einzelnen Kälbchens auf der heimischen Weide durch einen Wolf beklagt wird - und dieser Zustand keinen Augenblick länger hingenommen werden könne.
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Na, hat der Wolf wieder mal ein Lämmchen oder Kälbchen gerissen?

Aktuell: Surplus Killing à là Homo Sapiens:
In einem Betrieb in Nordrhein-Westfalen sollen Hunderte Tiere ohne Betäubung geschlachtet worden sein. [...] Aufgrund dieses Verdachts haben die Behörden eine Razzia durchgeführt und den Betrieb in Selm am Donnerstag geschlossen. Die Vorgänge in dem Schlachthof sind durch Videos und Bilder dokumentiert. [...] Dem ARD-Magazin FAKT liegen die Aufnahmen exklusiv vor. Darauf ist etwa zu sehen, wie ein Rind aus der Betäubungsbox kommt - ohne betäubt zu sein. Es folgt ein minutenlanger Todeskampf. "Totale Panik, totale Angst und das Tier wird langsam von der Seilwinde hochgezogen", beschreibt der Chef der Soko Tierschutz, Friedrich Mülln die Szene. "Man sieht, es ist bei vollem Bewusstsein. Es atmet, es strampelt." Dann wird das Tier von den Schlachtern noch einmal fixiert. Diese Vorgänge hätten die Tierschützer knapp 200 Mal in den vergangenen Wochen gesehen. Es seien fast 200 Schlachtungen dokumentiert worden. "Die Tiere werden bei vollem Bewusstsein abgestochen. Das Tier brüllt. Die Schlachter tun dies mit einer absoluten Routine", sagt Mülln. So geschehe es jeden Tag mit zehn bis 20 Schafen und drei bis vier Kühen. Es seien Zustände, die so in Deutschland bislang noch nicht dokumentiert worden seien. [...] Bei den Rindern haben die Schlachter nach der Schächtung den Tieren noch einen Bolzenschuss verpasst - offenbar zur Verschleierung. [...] Doch noch an einer anderen Stelle gibt es Ungereimtheiten. So habe der Landkreis bereits in den Jahren 2002, 2009 und 2017 anonyme Hinweise zum illegalen Schächten in diesem Betrieb erhalten, erklärt der Landkreis Unna schriftlich gegenüber FAKT. Anschließend seien zur Überprüfung einer ordnungsgemäßen Betäubung, Rinderköpfe in eine Pathologie gesandt worden. Das Ergebnis: die "Betäubungslöcher" im Schädel der Tiere seien erst nach deren Tod gesetzt worden.
Ein anschließend eingeleitetes Verfahren endete vor Gericht in einem Vergleich. Spätere Untersuchungen von eingesandten Rinderköpfen hätten keine neuen Hinweise auf fehlerhafte Betäubung geliefert.
[...] Die Tierschützer widersprechen diesen Aussagen und erklären, dass im Schlachthof in den vergangenen drei Wochen 189 Tiere getötet worden seien - davon nur vier mit Betäubung.

Tagesschau, 23.03.2021: Vorwürfe gegen Schlachthof Illegales Schächten in Nordrhein-Westfalen https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... g-101.html
Wo bleiben die empörten Trecker-Demos angsichts dieser Vorkommnisse? Und warum landen Kälbchenkadaver unter der Androhung "Das war erst der Anfang. Wir können auch anders" nur in den privaten Einfahrten ehrenamtlicher Wolfsberaterinnen?
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Immerwährender Zugriff auf Billigbratwurst (etc.) gilt in D. als Menschenrecht. Kritisiere die Zustände, und Du hast die Wut des Pöbels gegen Dich.
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Stichwort: Stallbrände - ein altbekanntes Problem
Wieso jedes Jahr zehntausende Tiere qualvoll verbrennen

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit verbrennen jedes Jahr zehntausende Tiere qualvoll in Ihren Ställen. Schlechter Brandschutz und fehlerhafte Elektroanlagen gehören zu den häufigsten Ursachen.
[...] Feuerwehrleute müssen machtlos zusehen, wie die Tiere verbrennen. Eine Evakuierung von mehreren Tausend Schweinen oder Ferkeln ist in der Regel nicht möglich. In vielen Ställen gibt es keine Brandschutzmauern, Sprinkleranlagen oder wenigstens eine ausreichende Löschwasserversorgung. Seit Jahren diskutiert die Politik über mehr Brandschutz für Nutztiere, doch bisher können sich Bund und Länder nicht auf bundesweite Maßnahmen einigen. Und so kommt es nach einer Statistik des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft pro Jahr zu rund 5.000 Bränden auf landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei verenden Zehntausende Tiere. [...] Der Experte registriert rund 5.000 Stallbrände pro Jahr in Deutschland. Im Durchschnitt also 14 jeden Tag. 14 Brände jeden Tag?

SWR, Report Mainz, 16.06.2020: Stallbrände - Wieso jedes Jahr zehntausende Tiere qualvoll verbrennen https://www.swr.de/report/stallbraende- ... index.html
Ganz aktuell: Knapp 60.000 Schweine verbrannt
Knapp 60.000 Schweine sind am Dienstag in den Flammen verendet. Die Kadaver müssen jetzt entsorgt werden. Nach Angaben des Kreises Vorpommern-Greifswald sind mit den Tieren viele Kunststoffteile wie etwa die Spaltböden verbrannt. Daher sei noch unklar, ob die toten Tiere in die Tierkörperbeseitigung kommen, oder ob sie als Sondermüll entsorgt werden müssen. [...] Der BUND wirft dem Minister doppeltes Spiel vor. Seine zuständige Behörde hätte für ausreichenden Brandschutz in der Anlage sorgen müssen. Bedenken gegen Alt Tellin habe es seit Jahren gegeben, so BUND-Geschäftsführerin Corinna Cwielag im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Gülle sei leicht entzündlich. "Da reicht eine achtlos weggeworfene Kippe eines prekär Beschäftigten", so Cwielag. [...] In Suckwitz bei Krakow am See (Landkreis Rostock) habe Backhaus erst jüngst eine große Schweinemastanlage möglich gemacht. [...] Backhaus könne sich nicht auf fehlende Gesetze des Bundes berufen. Er habe die Genehmigungspraxis im Land in der eigenen Hand, beuge sich aber oft dem Druck des Bauernverbandes. [...] Die Grünen erklärten, Backhaus müsse mehr liefern als nur verbales Mitgefühl und folgenlose Absichtserklärungen. "Er kommentierte den Brand in Alt Tellin, als sei er ein Unbeteiligter", so die Grünen-Spitzenkandidatin Anne Shepley. Sie erinnerte an den jüngsten Brand in einer Schweinemastanlage in Kobrow (Kreis Ludwigslust-Parchim). In dem zum Rethmann-Konzern gehörenden Betrieb verendeten vor vier Wochen 3.000 Schweine.

NDR, 31.03.2021: Nach Großbrand in Alt Tellin: Backhaus in der Kritik https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... d7974.html
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Schweinemastanlage in Brandenburg: Ferkel lebendig im Müllcontainer entsorgt
Teenager entdeckten in Bützer im Landkreis Milower Land mehrere lebende Ferkel in einem Müllcontainer einer Schweinemastanlage. Sie lagen zwischen vielen toten Tieren. Drei Ferkel konnten gerettet werden. Ein weiteres Tier musste vor Ort von seinen Qualen erlöst werden. [...] Die Feuerwehr leerte den Container aus, doch alle anderen Tiere darin waren bereits tot. [...] Schülerin Lara G. war mit ihrem Freund beim Hundespaziergang, als sie bemerkte, dass etwas nicht stimmt: "Wir haben ein Atmen und ein Quieken gehört", berichtet sie.

RTL, 03.05.2021: In Container einer Schweinemast in Brandenburg - Lebende Ferkel in Müllcontainer entdeckt - drei können gerettet werden, Filmbeitrag https://www.rtl.de/cms/buetzer-teenager ... 52639.html
Tierschützer schätzen, dass in Deutschland jährlich etwa 16 Millionen das Schlachtalter nicht erreichen und auf dem Müll landen. Dass das sogar lebend passiert, ist allerdings eine Riesen-Schweinerei.

RTL, 03.05.2021: In Container einer Schweinemast in Brandenburg - Lebende Ferkel in Müllcontainer entdeckt - drei können gerettet werden, Filmbeitrag https://www.rtl.de/cms/buetzer-teenager ... 52639.html
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Ein weiteres trauriges Kapitel hinischtlich der Bigotterie niedersächsischer Umwelt- und Agrarpolitik: Während jedes vermeintlich vom Wolf gerissene Kälbchen herzergreifend in den Medien betrauert und wegen unzumutbarer Belastungen für Mensch und Tier sofortiger Abschuss des Täters - bzw eher irgendeines "möglichen Täters" - angeordnet wird, verhilft die niedersächsische Agrarpolitik hochtragenden bayerischen Rindern durch Umgehung bayerischer Verordnungen zu einem One-Way-Ticket nach Marokko, wo nach einer langen, qualvollen Reise das Schicksal eines qualvollen Todes durch Schächtung wartet:
Hintergrund des Transports einiger Rinder zunächst von Bayreuth nach Aurich ist die Tatsache, dass nach der aktuellen Erlasslage in Bayern Rindertransporte nicht nach Marokko abgefertigt werden dürfen. Um die Rinder aber doch nach Marokko transportieren zu können, wurden sie vor einigen Tagen einfach nach Aurich in Niedersachsen transportiert, wo Rinder immer noch nach Marokko abgefertigt werden, obwohl seit langem klar und seit vielen Jahren ausreichend belegt ist, was mit den angeblichen Zuchttieren in Marokko geschieht: Sie werden unter grausamen Bedingungen geschächtet, und dies nicht nach einem langjährigen Einsatz als Zuchttier, sondern relativ zeitnah nach der Ankunft in Marokko oder der ersten Abkalbung.

Nicht nur die Behandlung der Tiere im Bestimmungsland stellt eine eklatante Verletzung von deutschem und europäischem Tierschutzrecht und auch der Tierschutz-Vorgaben der OIE, der Weltorganisation für Tiergesundheit, dar, in der auch Marokko Mitglied ist, sondern auch der Transport von 30 Tieren dieser „Sendung“ von Süd- nach Norddeutschland, der den Tieren unnötiges Leid zufügt und ausschließlich der Umgehung des bayerischen Erlasses dient.

Wir fordern von der niedersächsischen Landesregierung, diesen und weitere Transporte lebender Tiere nach Marokko – auch in Form von Umgehungstransporten beispielsweise nach Ungarn mit sodann folgendem Weitertransport nach Marokko – nunmehr endlich zu unterbinden. Rechtlich ist das möglich und geboten.


Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V., 05.05.2021: Umgehung des bayerischen Transportverbots nach Marokko durch Rinderzüchter – Forderungen an Niedersachsen https://djgt.de/2021/05/05/umgehung-des ... ersachsen/
Was sagte doch unsere ehrwürdige Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zu den unzähligen Überschuss-Kälbchen, die unsere Massentierhaltung zur Milcherzeugung hervorbringt? "Die braucht man nicht alle..."
Die Kühe und Rinder in einem Milchviehbetrieb gebären einmal im Jahr ein Kalb, um überhaupt in die Milchproduktion zu kommen. Die braucht man nicht alle, weil die Langlebigkeit gegeben ist, sodass die überzähligen Tiere zum Teil in diese Länder exportiert werden.

Barbara Otte-Kinast (CDU), Thema: Hat die Landesregierung einen Rindertransport nach Westsahara mit nur einem Fahrer abgesegnet? Protokoll Niedersächsischer Landtag - 18. Wahlperiode - 99. Plenarsitzung am 18. Februar 2021, Seite 9459-9460 https://www.landtag-niedersachsen.de/pa ... ber099.pdf
Also weg damit - aus den Augen, aus dem Sinn... :roll:
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Dem jüngsten Bericht zu Prävention und Nutztierschäden der DBBW zufolge gab es im Jahr 2019 in Mecklenburg-Vorpommern 42 Übergriffe durch Wölfe auf Nutztiere, bei denen 204 Weidetiere getötet wurden - darunter 3 Rinder. Kälberrisse durch Wölfe sind auch aktuell wieder einmal der Anlass, das Ende der Weidetierhaltung heraufzubeschwören und eine Bejagung von Wölfen zu fordern.
«Wenn das so weitergeht, ist naturnahe Mutterkuhhaltung auf der grünen Wiese bald nicht mehr möglich», sagte der Vorsitzende des Bauernverbandes Uecker-Randow, Emanuel Reim, der Deutschen Presse-Agentur. [...] «Wir brauchen eine aktive Bestandsregulierung», forderte Reim. [...] Die Zahl der Wölfe habe zugenommen, einige Tiere hätten sich anscheinend spezialisiert. Bauern würden aber immer wieder vertröstet. So war eine Abschussgenehmigung 2020 in Aussicht gestellt, dann aber nicht erteilt worden. «Es wird Zeit, dass endlich einmal jemand eine Entscheidung fällt», sagte Reim.

WELT, 21.04.2021: Mecklenburg-Vorpommern: Viele Kälberrisse durch Wölfe: Bauern fordern Regulierung https://www.welt.de/regionales/mecklenb ... erung.html
In diesem Jahr sollen angeblich "bereits mehr als 10 Kälber getötet und zu großen Teilen aufgefressen" worden sein.

Wow, so ein Engagement gegen Tierleid würde man sich von den Agrarkreisen und behördlicher Verwaltung auch mal bezüglich des Stallbrandes in Alt Tellin wünschen, bei dem auf einen Schlag 55.700 Schweine verbrannt sind. Wie jetzt im NDR zu lesen ist, sei das aber keine Katastrophe gewesen - davon hätte man erst gesprochen, wenn auch die Biogasanlage betroffen gewesen wäre. Und eine Rettung der Tiere sei im Brandschutzkonzept wohl gar nicht vorgesehen gewesen. Der zuständige Baudezernent des Landkreises Vorpommern-Greifswald:
Brand war "keine Katastrophe"

[...] "Dieser Brand hat gezeigt, dass das Brandschutzkonzept genau dazu geführt hat, dass es nicht zu einer Katastrophe kam. Der Brand war ein schreckliches Ereignis. Aber zu einer Katastrophe hätte es geführt, wenn das Feuer auf die Biogasanlage übergegriffen wäre. Und genau das konnte durch die Feuerwehr verhindert werden."

NDR, 07.05.2021: Das große Fragezeichen Alt Tellin https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... in222.html
Nicht weniger befremdlich - das "Brandschutzkonzept":
Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND, blickt zurück. "Aus dem damaligen Brandschutzkonzept ging unter anderem nicht hervor, wie im Falle eines Feuers tausende Schweine gerettet werden sollen“. Corinna Cwielag betont zudem, dass laut dem überarbeiteten Brandschutzkonzept eine Rettung der Tiere gar nicht mehr vorgesehen war.

NDR, 07.05.2021: Das große Fragezeichen Alt Tellin https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... in222.html
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

SO sieht er also aus, der "Niedersächsische Weg":
Saftige Wiesen, schöne Kühe, niedersächsische Idylle pur in Aurich. Diese Kühe könnten bald in Marokko sein, denn sie stehen neben dem größten Viehvermarktungszentrum der Region. Hier kommen auch solche Rinder in Quarantäne, die in sogenannte Drittländer exportiert werden. Nicht nur aus der Region, sondern aus ganz Deutschland. Nach wie vor gelten Aurich und das Emsland als DIE Drehscheiben für Kühe in die siebzehn Tierschutz-Hochrisiko-Staaten. Da die meisten Bundesländer Exporte in diese Staaten unterbinden, nutzen die Viehhändler Niedersachsen als Schlupfloch. Das weiß auch die Landwirtschaftsministerin.

NDR, Hallo Niedersachsen, 25.05.2021: Tierschützer kritisieren Tiertransporte in Drittländer https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 65990.html
Agrarministerin Otte-Kinast hat bei den Filmaufnahmen der Schlachtung hoffentlich ganz genau hingeschaut:
[Ina Müller-Arnke von Vier Pfoten]: "Und dann ist die Art und Weise, wie die Tiere geschlachtet werden, völlig inakzeptabel und in keinster Weise mit EU-Recht vereinbar, schon gar nicht mit dem deutschen Tierschutzrecht." In Marokko würden die Tiere meist ohne Betäubung geschächtet. Auf diesen Bildern ist zwar eine französische Kuh zu sehen, aber die Art der Schlachtung sei fast immer die gleiche. "Die kriegen die Kehle durchgeschnitten bei vollem Bewusstsein. Und vorher - um das Tier ruhig zu stellen und wehrlos zu machen, werden ihnen die Augen ausgestochen und ihnen werden die Beinsehnen durchtrennt." Und obwohl das bekannt ist, wird weiter exportiert - allein in diesem Jahr schon viereinhalbtausend Kühe. Wie es den Tieren vor Ort ergeht, daran kann die Ministerin [Barbara-Otte-Kinast, CDU] nichts ändern. Sie könnte aber die Hürden für Transportvorgaben so hoch hängen, dass diese kaum noch zu erfüllen seien, sagen die Grünen.

NDR, Hallo Niedersachsen, 25.05.2021: Tierschützer kritisieren Tiertransporte in Drittländer https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 65990.html
Die Ministerin rechtfertigt sich:
Seit Anfang des Jahres muss jeder Transport in Drittländer vom Ministerium geprüft und bewilligt werden. "Wir haben ja einen Erlass am vierten Januar auf den Weg gebracht, so dass die Landkreise nicht mehr allein abfertigen, sondern jede Abfertigung dem Ministerium vorgelegt wird. Mit Hilfe des LAVES überprüfen wir also mit doppeltem Boden sozusagen, was dort passiert."

Barbara Otte-Kinast im NDR, Hallo Niedersachsen, 25.05.2021: Tierschützer kritisieren Tiertransporte in Drittländer https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 65990.html
Wie super das mit der "Überprüfung" durch das Ministerium klappt, beweisen die Papiere eines Transportes nach Ägypten, der in 12 Stunden und 81 Minuten vonstatten ging - bei sechstägiger Schiffsreise! Der "Niedersächsische Weg" schafft eben selbst das Unmögliche, indem er sogar die Gesetze der Zeit austrickst. Otte-Kinast in Erklärungsnot:
Und trotzdem wurde laut diesem Dokument im Februar ein Transport nach Ägypten genehmigt, der angeblich nur zwölf Stunden und einundachtzig Minuten dauerte - trotz sechs Tagen Seereise. [Reporterin]: "Ähm, das wurde von Ihnen dann genehmigt, also so genau prüfen Sie anscheinend ja doch nicht?" [Barbara Otte-Kinast]: "Ich selber prüfe die Erlasslage nicht, das machen unsere Fachleute im Haus. Jetzt weiß ich nicht, was Sie mir spontan so'n Zettel, ähm, das checken wir gerne nochmal. Also in der Regel wird das wirklich alles geprüft - die Ruhezeiten, die Fahrtzeiten und es werden auch die Stationen geprüft."

NDR, Hallo Niedersachsen, 25.05.2021: Tierschützer kritisieren Tiertransporte in Drittländer https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 65990.html
Ergebnis? Eine Transportdauer von knapp dreizehn Stunden bei sechstägiger Seereise - natürlich alles rechtmäßig!
Das Ministerium bestätigt mittlerweile, dass es einen Transport nach Ägypten gegeben hat. Dieser sei letztendlich rechtmäßig gewesen. Details zur Genehmigung nennt das Ministerium allerdings nicht. Die Ministerin beteuert aber, sie werde weiterhin probieren, die Transporte zu stoppen - mehr könne sie nicht machen. "Der Bund muss gemeinsam mit Brüssel die Tierschutzstandards in diesen Ländern überprüfen, ich kann das als niedersächsische Ministerin nicht. Also mein Einfluss hört an der Niedersachsen-Grenze auf."

Barbara Otte-Kinast im NDR, Hallo Niedersachsen, 25.05.2021: Tierschützer kritisieren Tiertransporte in Drittländer https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 65990.html
Lustig, denn in der Wolfspolitik setzt sich Niedersachsen ja auch wie selbstverständlich über alle Grenzen hinweg - von Bundesrecht bis über EU-Recht. Schließlich hat der böse, böse Wolf 2019 in Niedersachsen sagenhafte 28 Rinder gerissen, was absolut inakzeptabel ist und den höchstwahrscheinlich rechtswidrigen Aktionismus wie blinde Wolfsabschüsse ins Blaue absolut rechtfertigt.
Bemerkenswert nur, dass bis auf Niedersachsen und Brandenburg ALLE Bundesländer Wege gefunden haben, nicht mehr im großen Stil zu exportieren. Und klar ist: Ohne die Drehscheibe Niedersachsen würde das Geschäft mit den Rinderexporten in Länder ohne Tierschutzgesetz so schon seit Langem nicht mehr funktionieren.

Barbara Otte-Kinast im NDR, Hallo Niedersachsen, 25.05.2021: Tierschützer kritisieren Tiertransporte in Drittländer https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 65990.html
So geht er, der Umgang mit den "Familienmitgliedern" nach dem Niedersächsischem Weg...
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Familienmitglieder

Beitrag von Nina »

Pferde als Familienmitglieder - tierschutzwidrig hinter Stacheldraht oder gleich als Wolfsleckerlie allein und angepflockt

Bestürzende Fotos kommen aktuell von Wolfsschutz Deutschland aus dem Wolfsgebiet in Nordrhein-Westfalen. Trotz höchstrichterlichem Urteil des Bundesverfassungsgerichts gibt es offensichtlich immer noch Pferdehalter, die ihre vierbeinigen Familienmitglieder hinter Stacheldraht halten. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, belegt ein Foto ein einsames, angepflocktes (!) kleines Pony - ohne jegliche Einzäunung.¹

Die tierschutzwidrige Haltung von Pferden hinter Stacheldraht ist nicht zuletzt aus Niedersachsen ja mittlerweile bekannt. In einem Fall folgte auf die Uneinsichtigkeit von Landwirten ein jahrelanger Rechtsstreit, der vor dem Bundesverfassungsgericht endete, welches die Stacheldrahteinzäung höchstrichterlich für tierschutzwidrig erklärte.²
Das Veterinäramt Jade/Weser hat den Prozess gegen eine Halterin aus Friesland gewonnen. Den Tieren droht bei einem Stacheldraht große Verletzungsgefahr. Das Verbot ist höchstrichterlich bestätigt worden. [...] Das Verbot, das jetzt höchstrichterlich bestätigt wurde, gilt unabhängig von Pferderassen, Weidegrößen und Bewuchs der Weide. Anders als Rinder neigen laut Dr. Norbert Heising, Sprecher des Zweckverbands, Pferde dazu, auf Reize wie Erschrecken, Schmerz, Angst oder Bedrohung mit panikartiger Flucht zu reagieren. Da außerdem das Gesichtsfeld durch die seitlich stehenden Augen nach vorne eingeschränkt ist, kommt es immer wieder zu schlimmen Verletzungen durch das Hineinrennen in Stacheldrähte.

NWZ, 28.06.2014: Tierschutz / Urteil: Stacheldraht auf Pferdeweiden tabu https://www.nwzonline.de/region/kein-st ... 96837.html
Die Landwirte hatten argumentiert, dass es bei ihren Pferden noch nie zu Verletzungen durch Stacheldraht gekommen sei.
„Seit 50 Jahren habe ich mit Pferdehaltung zu tun, schon als Kind. Solange ich denken kann, ist bei uns nie ein Pferd durch Draht verletzt worden.“

NWZ, 02.02.2013: Pferdehaltung - Streit um Stacheldraht auf der Weide https://www.nwzonline.de/friesland/blau ... 01339.html
Erinnert mich spontan an:
"Ich selbst hab immer eine geweihte Christoporus-Plakette an meiner Orgel - und bin seitdem noch NIE mit einer anderen Orgel zusammengestossen. Sollte uns das nicht zu denken geben? Ich denke - nein."

Otto Waalkes: Aberglaube https://www.youtube.com/watch?v=wZhiEmzsSiQ
Scherz beiseite, selbst Reitsport-Fachmagazine warnen vor den schwerwiegenden Verletzungen durch Stacheldraht.
Immer wieder sieht man auch abenteuerliche Zaunkonstruktionen. Stacheldraht ist auf Pferdeweiden aufgrund der hohen Verletzungsgefahr verboten. [...]
STACHELDRAHT IST GRAUSAM UND GEHÖRT VERBOTEN
Die Leitlinien zur Pferdehaltung, herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), lassen keine Zweifel offen: Stacheldraht als alleinige Einzäunung ist tierschutzrelevant. Bestätigt wurde dies auch von Gerichten, wie dem Oberverwaltungsgericht Thüringen, mit der Begründung, dass Pferde diese Art von Einzäunung nicht rechtzeitig wahrnehmen und ohne Schaden vor ihnen stoppen können. Ausdrücklich verboten ist Stacheldraht als Umzäunung bereits in der Schweiz und in Österreich. Gerät ein Pferd in den Stacheldraht, kann es zu schwersten Verletzungen kommen. „Wichtige Sehnen, Blutgefäße und Nerven können schwer verletzt oder sogar getrennt werden,“ sagt Christine Esch, Tierärztin der deutschen Sektion von PETA (People for Ethical Treatment of Animals).


St.Georg, 10.04.2018: Der perfekte Pferdezaun: hoch, stabil und gut sichtbar https://www.st-georg.de/wissen/der-perf ... -sichtbar/
Als nur ein Beispiel sei ein Fall aus Nordfriesland genannt, bei dem sich ein Pferd in Stacheldraht verhedderte und aufgrund der schweren Verletzungen eingeschläfert werden musste:
Eine Hannoveraner Stute hatte sich in einem Stacheldrahtzaun verfangen und so starke Verletzungen erlitten, dass sie eingeschläfert werden musste. [...] Dabei entdeckten die Polizisten ein Pferd, welches reglos im Gras lag. Offensichtlich hatte es sich im Stacheldraht, welcher als Einzäunung an Teilen der Weide verwendet wurde, verfangen und sich dabei erhebliche Verletzungen, insbesondere am Vorderlauf zugezogen. Eine Tierärztin musste die einjährige Stute einschläfern.
Die Besitzerin der Weide muss sich nun in einem Strafverfahren nach dem Tierschutzgesetz verantworten, weil Pferde nicht hinter Stacheldraht gehalten werden dürfen. Da Pferde, anders als Rinder, dazu neigen, auf Reize wie Erschrecken, Schmerz oder Bedrohung mit panikartiger Flucht zu reagieren und das Sichtfeld durch die seitlich stehenden Augen nach vorne eingeschränkt ist, kann es, wie in diesem Fall geschehen, zu schweren Verletzungen durch das Hineinrennen in die Stacheldrähte kommen. Daher ist Halten von Pferden hinter ausschließlich Stacheldrahtzäunen tierschutzwidrig.


OTS Polizeidirektion Flensburg, Frisches Flensburg, 20.08.2020: Pferd verletzt sich tödlich an einem Stacheldrahtzaun https://www.frisches-flensburg.de/pferd ... drahtzaun/
Und angebundene (angepflockte) Pferde in Einzelhaltung sind dreifach beanstandenswert: Ein Herden- und Fluchttier wie das Pferd eignet sich nicht zur Einzelhaltung; das Anpflocken widerspricht zudem dem Bewegungsdrang des Fluchttieres. Und angepflockte Ponys sind dem Wolf ebenso schutzlos ausgeliefert wie angepflockte Schafe oder angekettete Hunde.
Anbindehaltung tierschutzwidrig

Wie wissenschaftliche Studien beweisen, zeigen über die Hälfte aller in Ständern gehaltenen Pferde gravierende Verhaltensstörungen. Die Tiere können weder ihr Bedürfnis nach Bewegung, Körperpflege und Kontakt zu anderen Pferden stillen, noch können sie sich auf die Seite legen, um richtig zu schlafen.
Auch in den vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlichten Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten vom Juni 2009 wird die Anbindehaltung von Pferden als tierschutzwidrig beurteilt.


Deutscher Tierschutzbund: Anbindehaltung von Pferden: Auslaufmodell https://www.tierschutzbund.de/informati ... n-pferden/
Pferde dürfen nur in Ausnahmefällen allein gehalten werden. So schreiben es die Leitlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums vor. Wer eine Einzelhaltung der Tiere beobachtet, kann sich an die Veterinärbehörde wenden. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Pferde brauchen den Kontakt zu Artgenossen, da sie sonst Verhaltensstörungen entwickeln können.

Merkur, 10.01.2017: Besser in der Horde unterwegs - Pferde dürfen nur in Ausnahmefällen allein gehalten werden https://www.merkur.de/leben/tiere/pferd ... 05119.html

¹ Wolfsschutz Deutschland, 03.08.2021: NRW: Versuchter Betrug? 17 von 24 in der Rissliste aufgeführten Vorfälle 2021 Falschmeldungen https://wolfsschutz-deutschland.de/#primary

² Bundesverwaltungsgericht Beschluss BVerwG 3 B 62.13 / OVG 11 LC 206/12, 2. April 2014 https://www.bverwg.de/entscheidungen/pd ... 2.13.0.pdf
Antworten