LK Harburg: Illegaler Schuss
Verfasst: 13. Nov 2020, 20:35
Im niedersächsischen Landkreis Harburg ist ein zunächst als Verkehrsopfer vermuteter Wolf illegal beschossen worden.
Damit ist der illegal beschossene Wolf leider nicht der einzige:Tierärztin, Wolfsberater und Jäger gingen zunächst davon aus, dass der Wolf durch einen Verkehrsunfall schwer verletzt worden war. Nun stellte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin fest, dass der Wolf einen nicht verheilten offenen Knochenbruch hatte, der auf einen Schuss zurückzuführen ist.
Süddeutsche, 13.11.2020: Schwer verletzter Wolf im Kreis Harburg hatte Schusswunde https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere ... -99-326929
Die Landesjägerschaft verurteilt die aktuelle Tat:Elf Wölfe wurden illegal getötet; darüber hinaus wurde bei weiteren sieben verunfallten Tieren bei den Untersuchungen illegaler Beschuss festgestellt. Anlässlich dieser Entwicklung ist noch einmal festzuhalten: Der Wolf ist und bleibt eine streng geschützte Art. Das illegale Nachstellen und das Töten von Wölfen sind strafbar“, erklärt die BfN-Präsidentin.
Bundesamt für Naturschutz, 30.10.2020: Aktuelle Wolfszahlen: Bundesweit 128 Rudel bestätigt https://www.bfn.de/presse/pressemitteil ... 88a1ca5908
Am 01.11.2020 war in der Berliner Zeitung hinsichtlich der Bekanntgabe der aktuellen Bestandszahlen zu lesen:Der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke, verurteilte die Tat. "Auch, wenn die genauen Umstände noch unklar sind: der- oder diejenige hat sich eines Artenschutzvergehens schuldig gemacht. Das ist ein Straftatbestand und dafür kann und wird es keinerlei Verständnis geben."
Süddeutsche, 13.11.2020: Schwer verletzter Wolf im Kreis Harburg hatte Schusswunde https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere ... -99-326929
Kaum sind sie da, sollen sie auch schon wieder geschossen werden, streng nach Vorschrift, versteht sich. [...] Der Deutsche Jagdverband (DJV) reagierte sofort und forderte eine Aufnahme der Wölfe ins Jagdrecht, um deren Bestand zu regulieren. Rohr frei! Weidmanns Heil! [...] „Wir fordern künftig eine zeitnahe und an der realen Situation ausgerichtete Informationspolitik“, teilte also Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke mit. In Deutschland habe sich außerdem ein Wolfsbestand etabliert, der weit über den in Nachbarländern jeweils zugelassenen nationalen Bestandsgrenzen liege. [...]„Das Ausmaß der Schäden und Übergriffe ist so groß, dass in einigen Regionen die Akzeptanz für den Wolf grundsätzlich infrage steht“, erklärte Dammann-Tamke. Es gebe „Handlungsbedarf“, adressierte er die zuständigen Politiker mit seinem Wunsch, dem Wolf nun endlich legal nachstellen zu dürfen. Neue Gesetze müssten her, Bestandsgrenzen müssten neu definiert werden. Kurzum: Abschießen hilft.
Berliner Zeitung, 01.11.2020: Es gibt genug Wölfe: Schießt sie ab! https://www.berliner-zeitung.de/gesundh ... -li.115601