Gesellschaftliche Pflichten und das Recht des Einzelnen gegenüber Vielen

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Dr_R.Goatcabin
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

zaino hat geschrieben: 15. Nov 2019, 12:25 Große Klimaveränderungen in der GEschichte von Mutter Erde unter Kontrolle zu bringen? Ein putzige Gedanke. Leiser Größenwahn, geht nicht.
Dann muss ich Dich fragen, ob Du selbst nicht weißt, was Du da schreibst, denn exakt ... niemand will natürliche Klimaänderungen aufhalten, die erstens gar nicht akut anstehen bzw. Probleme bereiten, und zweitens im Verlaufe Abertausenden von Jahren zu verzeichnen sind. Also was soll das.
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maxa67

Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von maxa67 »

Wißt ihr, was das Schöne ist, womit man wunderbar und konsequenzenlos verarscht werden kann?
Mit Theorien basierend auf Modellierungen selektiver physikalischer Vorgänge aus wenig repräsentativen und zudem erdgeschichtlich extrem kurzen Meßreihen mit einem Prognosezeitraum, der weit hinter das Ableben, mindestens aber das Pensionsalter der daran bestens verdienenden Protagonisten fällt.
Im Übrigen fielen alle großen Epochen der Menscheit in Warmzeiten.
Klimamodellierung ist und bleibt Lotterie nach Wahrscheinlichkeitssystem. Die Klimafolgenforschung setzt auf diese Lottotips auf.
Die größten Geister, Mathematiker, Physiker schaffen es bis heute nicht, Wetterlagen über einen längeren Zeitraum als 14 Tage halbwegs präzise vorauszuberechnen, wir maßen uns aber an zu wissen, welches Klima wo auf unserem Erdball herrschen wird. Und das nehmen wir mal als gesetzt hin. Diejenigen, die das hinterfragen, sind Ketzer. Und 82 Millionen von 7 Milliarden sollens richten :lol:
Aber macht mal. Wenn wir unser Land erstmal so ruiniert haben, daß es für eine bedeutende Masse an Bewohnern Deutschlands existentiell wird und/oder unsere Abhängigkeit von stabiler allzeit verfügbarer elektrischer Versorgung uns durch einen Blackout auf die Füße fällt, dann ist Klima und Umwelt unser kleinstes Problem. Und ich muß ganz sicher nicht bis zur Rente warten, bis sich so eine Prophezeiung mindestens annähernd erfüllt.
Ob schon demnächst durch Wind- und Sonnenflaute, wenn die letzten Atommeiler vom Netz gehen, durch Cyberterror, Netzfehler oder was auch immer, das sei mal dahingestellt.
Denn "Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben" (copyright Mojib Latif 2000)
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von zaino »

... Das meinte ich ja eben - das "Klima" bzw. die Erwärmung wäre es noch nicht mal so sehr. Das Blöde ist der Rattenschwanz an anderen Dingen, die der Mensch sich so geleistet hat, bislang. Wie beschrieben. Das Gesamtpaket sozusagen, das, was im Antropozän oder wie man diese Epoche so nett nennt, sich geleistet hat oder meint, sich immer weiter leisten zu müssen.
Kommt am Ende alles zusammen, werden wir alle sehr sehr dumm gucken...
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Bisher scheinen nur Lutra und Redux erfasst zu haben, worum es mir beim Aufsetzen des Themas ging. Aber vielleicht findet sich noch jemand mit einem Vorwand, über seinen letzten Stiefelkauf hier was wirres zu produzieren, dann wird die Sache rund.

Bei all der Komplexität unserer Welt und Gesellschaft könnte man sinnieren, dass Auswüchse wie die oben beschriebenen (Wissenschaftsskepsis und Ablehnung von Autoritäten) eine notwendige Erscheinung sind, einfach weil die Vielzahl an Größen in der Gleichung auch so ein Ergebnis vorsieht. Kommt einem aber das Betriebsgeräusch des Ganzen nur lauter als "notwendig" vor, weil die Verschleißerscheinungen durch den Kapitalismus .. die Globalisierung zunehmen? Abseits von Enttäuschung aktueller Politik und vergangenen Fehlern, was treibt die Menschen noch dazu, so zu sein, wie sie eben sind? Ich träume von einer ideale(re)n Welt, wo Menschen sich nicht Materialismus und Machtkämpfen verschrieben haben, sondern sich darum kümmern, was wirklich wichtig ist.
- Macht es die Welt einfacher zu ertragen, wenn man sich in (ideelle) Bunker zurückzieht? Ist es eine Folge der Informationsflut, die nicht verarbeitet werden kann, und entsprechend Auswüchse an besonderer Ignoranz hervorruft? Ist die Abstraktionsebene für die großen vernetzten Probleme einfach so hoch, dass der "gemeine" Mensch dafür keine mentale Fakultät hat und sich auf sein Gefühl verlässt, was in diesem Zusammenhang der wirklich ungeeignetste Anzeiger ist? Geht es vielen tatsächlich doch zu gut, sich in schwachsinnigen Konstrukten zu verkrallen, einfach um neben dem üblichen hirnzellenlähmenden Smalltalk über Wetter und Brotpreis noch etwas Anderes zum Reden zu haben? .... Vielleicht etwas von alledem.


Wir haben bereits all die Technologien, um eine Wirklichkeit zu gestalten, wo keiner Not haben muss und sich verwirklichen kann. Alles Arg, was man sich quer über die Landkarte bereitet, ist menschengemacht und überflüssiger Verteilungskampf wie Egoismus. Man kann es den Menschen sonstwie oft erklären, dass sie sich alle Probleme selbst bereiten, aber sie hören nicht zu.

...

Du zeigst warnend auf einen Punkt am Horizont, und die Masse starrt nur den Finger an, derweil man sich lustig macht, was mit Dir los sei.
I despair of teaching you other ways. You have square thoughts which resist circles.
-The Stolen Journals
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Nina
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von Nina »

Dr_R.Goatcabin hat geschrieben:Und vielleicht bin ich gesamt auch nur von den kompletten Idioten genervt, die Dir Zuckerpillen gegen Virenerkrankungen verschreiben, heiliges Wasser dreimal stampfen, oder Tachyonenenergie im Saftpack verkaufen wollen.
Genau da liegt vielleicht das Problem. In Deiner Genervtheit hast Du Dir eine Feindbild-Schublade aufgebaut, in die Du alles reinpackst und verbal draufhaust, was nicht Deiner Meinung ist.

Unter anderen Umständen hättest Du Dich mit den sachlichen Inhalten der Ausführungen des ehemaligen Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut und langjährigem Chef des Kölner Gesundheitsamtes, Dr. Jan Leidel oder des Arztes und Biochemikers Dr. Alexander Kekulé, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle oder von Prof. Dr. Stephan Rixen, Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht an der Universität Bayreuth, auseinandergesetzt. Stattdessen hast Du Dich hier über Seiten in äußerst unwissenschaftlicher Sprache in genau den Habitus hineingesteigert, den Du anderen sonst vorwirfst.

Statt Dich mit den Inhalten zunächst einmal wertfrei auseianderzusetzen, bist Du auch nur mit einer Herde mitgelaufen und hast Dich mit ihrem Geschrei synchronisiert und ihr Blöken übernommen.
Wie gut, dass immer der Name zu jedem Post erkennbar ist, sonst würde ich hier den Überblick verlieren, welcher Beitrag von wem stammt, so sehr wie sich die Schrei-Mentalität hier manchmal angleicht. ;)

Der Faktencheck zu den in den Medien und von Politikern vorgetragenen Fakten zu den Masern ist hier abrufbar:
Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V., 06.11.2019: Die Trumpisierung der Impfdiskussion - ein Faktencheck (Update 06.11.19)
https://www.impf-info.de/die-impfentsch ... ssion.html

Die Anzahl der Maserntoten liegt in Deutschland zwischen 1 und 2 pro Jahr (direkt) bzw. zwischen 2 und 5 (Folgeerkrankung SSP).
Schaut man dagegen auf die völlig "ungehypte" Influenza, liegt die Zahl der jährlichen Todesfälle zwischen 26-198 (Influenza als Todesursache) bzw. laut Angaben des Robert-Koch-Instituts - beruhend auf Schätzungen und statistischen Berechnungen - zwischen 5000 und 20000.
vgl. Dr. Roman Landau, Leserbrief Deutsches Ärzteblatt: Influenza: Woher kommt die Zahl der Todesfälle? Dtsch Arztebl 2015; 112(23): A-1052 https://www.aerzteblatt.de/archiv/17086 ... odesfaelle

Vielleicht kann ja hier mal jemand erklären, warum den Masern durch massive Eingriffe in die Grundrechte begegnet wird - und bis zu 20000 Grippetote niemanden vor die Tür locken? Und was ist mit Mumps, Röteln, Windpocken, Keuchhusten, Hepatitis etc etc etc?

Sind Masern vielleicht so etwas wie der "Wolf" unter den Viren - vielleicht ein durch mediale und politische Wiederholung weit über seine Bedeutung hinausgehendes Vehikel, mit dem sich von der Pharma-Industrie ordentlich Kasse machen und die politische Karriere des Hoffnungsträger-Kanzler-Kandidaten Jens Spahn pushen lässt?
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Ob ich noch ein weiteres Mal darauf hinweisen sollte, dass es hier so überhaupt nicht um Masern und Impfung geht? Soviel zu "overdressed auf der Party zu laut singen".

Vielleicht doch meine Schuld, das anfänglich nicht noch klarer gemacht zu haben. Eröffne von mir aus gerne einen eigenen Thread zu Masern.

P.S. "Unwissenschaftliche Sprache": ich meine mich zu erinnern, wem hier (auch) an bunter Debatte gelegen sei, man sich nicht nur wechselsritig maximaltrocken Für und Wider gibt. Kann aber auch mein Irrtum sein. ;)
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von zaino »

Jetzt kommt doch bitte alle mal wieder ein bisschen 'runter, gaaaaanz ruhig, bitte! :)

Das mit den Masern hatte ich so noch gar nicht gesehen, Nina. Stimmt. Gibt auch andere KK, die überwiegend sehr viel schlimmer verlaufen. Würde auf Dauer bei Polio oder Pocken oder Diphterie wieder geschlampt oder bei Röteln nicht aufgepasst, wäre das RICHTIG schlimm. Masern? Dagegen wurde zu meiner Zeit gar nicht geimpft, das machte man mal mit paar roten Flecken auf der Backe beim Schlittenfahren nebenbei mit sich und dem Immunsymstem ab... na egal, ist hier oT, wie bereits geschimpft wurde.

Verstehe aber, dass es schon auf die Palme bringt, wie weder harte Fakten noch Studien was an der ZIEL- und Denkrichtung einiger Menschen ändern, die geradewegs IMMER an den wirklich eklatanten Problemen vorbeiknattern, um sich an marginalen Themen festzubeissen und die für Stimmungsmache auszuschlachten.
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von Nina »

Dr_R.Goatcabin hat geschrieben:Ob ich noch ein weiteres Mal darauf hinweisen sollte, dass es hier so überhaupt nicht um Masern und Impfung geht? Soviel zu "overdressed auf der Party singen".
Entschuldige bitte, aber zu Deiner Party hast Du uns doch hier eingeladen und den Dresscode dabei selber vorgegeben:
Dr_R.Goatcabin hat geschrieben:Aktuell ob der Debatte um Impfpflicht; ich finde, sowas kann auch hier hin.
Dr_R.Goatcabin hat geschrieben:[...]denn je verbohrter und bildungsferner jemand ist, desto eher zieht sich der Betreffende in sein Bollwerk aus Ignoranz zurück und wiederholt gleich einem trotzigen Kind just seine Ausflüchte, warum er keine Impfung will. Kann man in einem beliebigen Forum zur Sache nachschlagen. Ein Kommentar trifft den Nagel.
[...] es ist eine extreme Form kognitiver Dissonanz gegen die man argumentativ nicht ankommen kann, da kein Diskurs gesucht wird, sondern nur ein Grund sich nicht impfen lassen zu müssen.
... oder einen Grund, einen verfassungsrechtlich umstrittenen Impfzwang - und damit einen rechtlich schwerwiegenden Eingriff in die Freiheit und Selbstbestimmung der Gesamtbevölkerung - zu verteidigen, obwohl er nach tatsächlicher und belegter Faktenlage weder notwendig, verhältnismäßig, angemessen noch geboten erscheint. Wie Du gemerkt haben dürftest, suche ich hier einen sachlichen Diskurs zu dem von Dir vorgebenenen Thema - und wie reagierst Du? Du willst das Thema schnellstmöglich lieber wieder von der Backe haben und flüchtest Dich in die Begründung, dass mein Outfit nicht dem Anlass angemessen wäre?

Hältst Du Deine Beiträge für einen sinnvollen Bestandteil eines sachlichen Diskurses?
Dr_R.Goatcabin hat geschrieben:Weiterhin stellen eben doch nixblickende Antivaxxx-Muttis leider eine große Mehrheit. ...
Nina hat geschrieben:
Die Impfquote von 97 Prozent für die erste Masern-Impfung bei Kindern ist ein klarer Beleg für die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen.

Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V., 12.05.2019: Presseerklärung: Blinder Aktionismus - Ärzteverband lehnt den Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Masern-Impfpflicht entschieden ab https://www.individuelle-impfentscheidu ... ismus.html
Dr_R.Goatcabin hat geschrieben:Drehen wir es doch andersherum - wenn die Impfquote bereits so hoch ist, und die Eltern tatsächlich (oder verdonnert) das Beste für ihr Kind wollen, wo ist dann das Problem, wenn es per Gesetz konkreter verankert wird. Geht´s hier um´s Prinzip, "Staatliche Zwangsmaßnahmen!!" schreien zu können?
Ein Blick in die jüngere Geschichte sollte ausreichen, dass die in unserem Grundgesetz verankerten Prinzipien auf Freiheit und Selbstbestimmung keine leeren Phrasen sind. Oder frag doch mal die Menschen z. B. in China oder Russland.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Das von mir vorgegebene Thema steht oben im Thread; die aktuelle Impfdebatte zu einer Krankheit ist allein ein Beispiel dafür, welche Mechanismen in der Gesellschaft wirken. Ich habe konkret kein Interesse, hier über Sinn oder Unsinn von Impfflicht zu diskutieren, was Dir offensichtlich auf der Seele brennt. Was genau ist daran irgend nicht zu verstehen?

Just drop it. Please.
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SammysHP
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Re: Öffentliche Debatte und die "Skeptiker"

Beitrag von SammysHP »

Mal ganz unabhängig von Sinnhaftigkeit der Impfungen: Eine Impfpflicht verstößt meiner Meinung nach nicht gegen das Grundgesetz. Denn das Grundgesetz fordert keine unbeschränkte Freiheit. Viel mehr soll der Staat den Bürgern eine sichere Lebensbasis ermöglichen. Dazu gehört auch der Kampf gegen Krankheiten, welche zu einer Gefahr für die Menschen werden können. Wer mit diesen Bedingungen nicht einverstanden ist, verletzt dadurch die Freiheit anderer und gehört (etwas drastisch ausgedrückt) nicht in diese Gesellschaft. Genauso wie Demokratie nicht die Wünsche des Einzelnen berücksichtigt, sondern den Willen der Gesamt-/Mehrheit, auch zum Nachteil Einiger. Deswegen leben wir ja ständig in Kompromissen und Opposition. Würde jeder absolute Freiheit und unbeschränkte Durchsetzung des eigenen Willen haben, würde jeder in seinem eigenen Staat leben, außerhalb einer Gesellschaft und in ständiger Auseinandersetzung mit anderen.
Gesperrt