Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
maxa67

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von maxa67 »

Also Genetik ist ja eine extrem hochkomplexe Materie. Ich will nicht unbedingt dies mit einer einfachen halbe/halbe Arithmetik begründet wissen.
Die genetische Übereinstmmung zwischen z.B. Schäferhund und Wolf sollte irgendwo im Bereich jenseits der 90 % liegen. Dies bedeutet, daß die Vermischung aus einem Genpool von vielleicht 5-10% erfolgt. In der Regel setzen sich die naturresistenteren Gene durch (siehe auch beim Menschen, wo bei Kindern aus Misch"ehen" mit europäischen Menschen sich optisch fast immer der Exot markant durchsetzt). Hybridisierung erfolgt fast ausschließlich bei Mangel an Partnern in Reviernähe und Gefahr von Inzucht. Hinzu kommt, daß Hybriden sich als Welpen noch schlechter durchsetzen können, sowohl beim Überleben, als auch bei der Partnerwahl. Und es müssen sich die Gelegenheiten dazu bieten. Wieviel streunende Groß-/Schäferhunde in der kurzen Ranzzeit im Jahr in einem Revier mit einer einsamen Wolfsfähe wird es wohl geben, damit Hybridierung überhaupt erstmal vorkommt.
Dann kommt der Faktor, welcher genetische Anteil überhaupt weitergegeben wird und bei einer Welpensterblichkeit von statistisch 50% wieviel Chance haben also diese Mischgene (von den Hybriden) in die nächste Generation weitergegeben zu werden.
Genetische Überlegungen sind das Eine, Wahrscheinlichkeitsrechnungen das Andere.
Gehen wir also von den 3 bekannten Fällen (Neustadt, Ohrdruff und Hohwald/Rumburk) aus und rechnen das mal auf die seit der Rückkehr der Wölfe existierende Gesamtpopulation hoch, kommen vielleicht 10 Hybridenwelpen auf vorsichtig geschätzt 3.000 Wolfswelpen, die seit der Rückkehr des Wolfes in Deutschland geworfen wurden. Das sind 0,3 %, die sich dann noch mit der Sterblichkeitsstatistik und dem Hybridennachteil auseinandersetzen müssen. Das ist so verschwindend gering, daß die Diskussion über Hybridisierung eigentlich nur aus Sicht von Genetikern interessant ist. In der Praxis bildet dies die absolute Ausnahme. Wer also Hybridengefahr so hochjazzt , dessen Mathematiklehrer sollte man nachträglich noch für das Totalversagen züchtigen :lol:
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Lutra »

Hallo WT!
Du wirst staunen, die Mendelschen Vererbungsregeln haben wir vor 50 Jahren auch in der Polytechnischen Oberschule der DDR gelehrt bekommen, am Beispiel der Kreuzung von roten und weißen Löwenmaulsorten. Also könnte ich mich jetzt auch als Genetikspezialist fühlen. :lol:
Nun sind Wolf und Haushund Unterarten einer Art, nicht wie Du weiter vorn geschrieben hast, canis lupus und canis familaris, sondern canis lupus lupus und canis lupus familaris. Dieser kleine Schnitzer ist Dir schon mal unterlaufen. Dann unterscheiden sich diese beiden Unterarten nicht in 400 und noch was "Genen", sondern in einer gewissen Anzahl Sequenzen ihrer DNA. Das ist selbst mir als eigentlich wenig Interessierten an diese Genetiksache bekannt.
Dann kommt die von maxa angeführte Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Verpaarung der Unterarten dazu, die Lebenstüchtigkeit der Nachfahren usw..
Weiterhin interessiert es keinen Schafshalter, ob der Wolf, der seine Mäh verspeisen will, einen Schäferhund als Urgroßvater hat.
Deine Ausführungen zur Genetik dürfte wahrscheinlich kein wirklicher Experte auf dem Gebiet lesen. Ihm würden sich mit Sicherheit die Fußnägel kräuseln.
Nicht jeder, der mit einer Batterie, etwas Draht und einem Glühlämpchen Licht zustande bringt, ist schon ein Elektriker, geschweige denn ein Computerfachmann.
Wolfs-Theoretiker
Beiträge: 373
Registriert: 27. Feb 2019, 23:42
Wohnort: 42551 Velbert (Stadtrand)

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Lutra,
Dein letzter Beitrag gefällt mir, denn darin kann ich erkennen, daß Du mich in allen Belangen meiner nur laienhaft dargestellten
Beiträge voll und ganz verstanden hast.
Ja, Du hast recht mit dem Elektriker und ich will mich auch nicht als Experte für Fragen in der Molekular-Genetik hier in Forum einbringen, was ich vorbringe sind einzig und allein Dinge, welche nur die Vererbung(Weitergabe) von "Merkmalen" betreffen.
Bitte das in Gänsefüsschen gesetzte Wort beachten, es ist im Plural und damit sind wir beim Ende mit Mendel.
Jetzt sind wir mittendrin in der klassischen Genetik,wozu auch die mendelschen Regeln zählen, ist klar, aber bei mehr als zwei
Merkmalen ist da Schluß. Aber die Zeit ist ja nicht stehen geblieben und die Basis für das Weitergeben von Merkmalen an die
Nachkommen wurde von Wissenschaftlern weiterentwickelt. Das ganze nennt sich Transmissionsgenetik.
Die Bedeutung des letzten Wortes bezieht sich auf die Tatsache, das es sich hier um klassische Genetik handelt,
welche die Weitergabe(Transmission) von "Merkmalen" der Eltern zu ihren Nachkommen beschreibt.

Habe mich nun in meiner Erklärung wiederholt, damit es sich beim Leser besser einprägt.
Ich will damit sagen, daß ich mich nur mit den äußerlich, sichtbaren und im Verhalten erkennbaren Merkmalen und deren Auswirkungen beschäftige. Dabei berühre ich kaum die eigentliche Molekular-Genetik mit ihren chemischen, physikalischen Strukturen der DNS(den Genen).
Dabei habe nichts mit der endlos lange Litanei von Buchstaben und Zahlen, wie Du es genannt hast zu tun.
Ich verwende nur die Merkmale und zugehörige Allele der Elterntiere(jeweils ein Allel vom Vater und ein Allel von der Mutter)
um damit neuen die neuen Kombination-Möglichkeiten bei der Merkmals-Vermischung kenntlich zu machen.
Diese Übertragung(Transmission) wird reinerbig oder mischerbig oder in Kombination von Beiden auf Nachkommen übertragen.
Das ist natürlich nicht immer sichtbar, aber die Vererbung auch unsichtbar statt.
Um die auch im Verborgenem stattfindene Vererbung erkennbar zu machen, dafür gibt es wissenschaftlich benannte Methoden wie Kreuzungs-/Vererbungsquadrate(schau mal unter Punnet Quadrate), ich habe sie einfach "Erbgangs-Tabelle" genannt,
weil ich es mit Hife einer Exeltabelle für jeden unbedarften Leser sichbar machen möchte.
Bei Kreuzungen von Tieren mit mehreren Merkmalen(bei den von mir verwendete Wolf u. Hund sind es je 3 Merkmale) da hab
ich natürlich, der Merkmalsanzahl entsprechen eine der wissenschaftlichen Methoden angewendet. Zu nennen sind:
"Monohybrid-, Dihybrid-,(bis hierhin wäre es auch noch mit Mendel gegangen, doch weiter) Trihybrid-, Tetrahybrid- usw...
Für mich kam das Trihybrid-Kreuzugsquadrat in Frage, das hat 8x8= 64 übersichtliche Felder und ist damit erstmal ausreichend
für mich. Schon eine Stufe höher, also das Tetrahybrid-Kreuzquadrat hat 16x16=256 Felder. Ist natürlich für 8 Merkmale je
Tier gemacht, wobei Trihybrid für 3 Merkmale je Tier passend ist. Dafür braucht man die Molekular-Genetik nicht, obwohl ich
weiß wie es funktioniert, denn ich habe mich auch damit befast. Und sogar sehr ausführlich kann ich Dir sagen, aber es hat
nichts mit meinen Ausarbeitungen zu tun, welche ich im Forum veröffentliche. Vielleicht mache dazu mal ein neues Thema,
dann können sich die akademischen Mitforisten ja mal dazu äußern.
Doch nun mache ich erstmal wieder Schluß mit meiner Tipperei.

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Nina »

maxa67 hat geschrieben:Gehen wir also von den 3 bekannten Fällen (Neustadt, Ohrdruff und Hohwald/Rumburk) aus und rechnen das mal auf die seit der Rückkehr der Wölfe existierende Gesamtpopulation hoch, kommen vielleicht 10 Hybridenwelpen auf vorsichtig geschätzt 3.000 Wolfswelpen, die seit der Rückkehr des Wolfes in Deutschland geworfen wurden. Das sind 0,3 %, die sich dann noch mit der Sterblichkeitsstatistik und dem Hybridennachteil auseinandersetzen müssen. Das ist so verschwindend gering, daß die Diskussion über Hybridisierung eigentlich nur aus Sicht von Genetikern interessant ist.
Eine ähnliche Relation nennt auch Senckenberg.
Die Hybridisierungsrate bei Wölfen in Deutschland beträgt demnach aktuell <1% (2 Fälle bei 245 nachgewiesenen Würfen in Deutschland im Zeitraum 2000 – 2017), was einen im internationalen Vergleich sehr geringen Wert darstellt (siehe z.B. Hindrikson et al. 2012; Pacheco et al. 2017). [...] Das Thema Hybridisierung im deutschen Wolfsbestand spielt daher aus wissenschaftlicher Sicht aktuell nur eine untergeordnete Rolle.

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: FAQs zum bundesweiten genetischen Wolfmonitoring bei Senckenberg https://www.senckenberg.de/de/presse/wo ... oring-faq/
Wolfs-Theoretiker
Beiträge: 373
Registriert: 27. Feb 2019, 23:42
Wohnort: 42551 Velbert (Stadtrand)

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo maxa67,
als Erstes, danke für Dein Feedback.
hatte heute viel zu tun und wenig Zeit für die Tastatur. Wie Du ja mitbekommen hast, wenn ich mal anfange zu Tippen,
dann nimmt das kein Ende, nachdem ich gelesen hatte was Du geschrieben hast, dachte ich, das wird eine längere Antwort
als an Lutra, deshalb habe die Antwort an Lutra zuerst geschrieben. Aber es wurde keine so kurze Antwort, wie ich vorhatte.

Doch nun gehts los mit meiner Antwort an Dich, wahrscheinlich auch wieder viel zu lang, weil es nicht einfach zu erklären ist.

Zu Deinen ersten 2 Zeilen: "Ja, ich muß Dir recht geben, hochkomplex, aber für den, der sich echt interessiert,
ist es gleichzeitig gut verständlich. Die Basis bei der Vererbungslehre ist der Verlauf der Allele.
Von jedem Elternteil geht von jedem Gen jeweils 2 Allel ab. Einzeln verbinden sich jedes Allel mit einer Keimzelle(Eizelle).
In der Eizelle treffen sich ein Allel von der Mutter und ein Allel vom Vater und schon bildet sich ein neues Gen,
welches auf diesem Weg an den Nachwuchs vererbt wird".

Zu Deiner dritten Zeile: "Du machst einen Fehler, wenn Du annimmst der Schäferhund(nehme an Du meinst den Deutschen) sei
am nahesten verwandt mit dem Wolf, weil der DSH dem Wolf figürlich nahe kommt, da kommt man leicht auf naheliegende
Gedanken und denkt, das sind nahe Verwandte oder so.
Dem ist nicht so, sondern das Gegenteil ist der Fall. Der DSH ist so gut wie das Schlußlicht bei der Verwandschaft zum Wolf.

www.in-sachen-hund.de/2014/09/04/in-wel ... sten-wolf/

Die genetische Übereinstimmung, wie Du es nennst, das ist für mich: "Wie groß ist der genetische Unterschied zwischen Wolf
und Hund". Laut der Aussagen von Wissenschaftlern sind es 0,2%.
Damit wäre ein reinerbiger Hund zu 99,8% ein Hund und ist nur zu 0,2% ein Wolf. Also wenn sich die Hunde-Gene mit den Wolfs-Genen vermischen, dann passiert dies nicht mit den Genen, sondern über Allele.
Jedes Gen hat 2 Allele und nun stellt 1 Allel aus einem Gen der Mutter und 1 Allel aus einem Gen des Vaters eine Verbindung zu einer Eizelle(Nachkomme) her und schon hat sich aus der Verbindung ein neues Gen gebildet.
Ich möchte es mal unwissenschaftlich erklären.
Wenn ich davon ausgehen darf, daß Du einverstanden bist, daß ich aus Gründen der Übersichtlichkeit, vorgenannten 99,8%
auf 100% aufrunde und die 0,2% aus dem Spiel lasse, dann haben wir 100% Wolfs-Gene und 100% Hunde-Gene.
Nun kann es losgehen mit der Vermischung der Wolfs-Gene und der Hunde-Gene. Im Normalfall werden die Gene nicht in
Prozent gerechnet, sondern als eine Anzahl, es sind ja auch jede Menge Gene, welche einTier wie der Wolf oder der Hund
haben, es sind 19000 Gene für ein Tier.
Um es relativ einfach zu erklären, nehme ich das Prozentzeichen weg und rechne nur mit Zahlen.
Am Ende der Berechnung kann das % wieder beigefügt werden und das wäre es, denn alles andere ist mir zu umständlich.
Also ich verwende für die Mutter 100 Gene und und für den Vater 100 Gene, nur als Beispielberechnung was so passiert.
Aus den 100 Mutter-Genen ergeben sich 200 Allele, genauso beim Vater aus 100 Gene werden 200 Allele.
Wenn wir von 4 Nachkommen ausgehen, dann müssen zum gleichem Anteil(gleiche Anzahl) von der Wölfin die 200 Allele
auf 4 Nachkommen verteilt werden, also jeder der 4 Nachkommen erhält 50 Wolfs-Allelverbindungen.
Auch die 200 Allele des Hundes ergeben jeweils 50 Hunde-Allelverbindungen,
was dann für jedem Nachkommen wieder 100 gemischte Gene ergibt.
Wenn Du willst sind es wieder 100%, aber 100%tige Hybriden(F1).

Zu den Misch"ehen" kann ich nichts zu sagen, aber zu den Hybriden schon. In der F1-Generation ist es so, daß diese Tiere
sogar besser mit der Umwelt und den anthoprogenen Bedingungen zurechtkommen oder so. Und das es sogar zum Vorteil
für die Wolf-Hund-Mischlinge sein soll. Auch das Durchsetzen in der Fortpflanzung hat Vorteile, denn die Hybriden sind schon
mit 8 bis 12 Monaten geschlechtsreif(haben sie vom Hund geerbt) und brauchen nicht wie ein Wolf 2 Jahre auf die
Geschlechtsreife warten. Außerdem macht der Wolfhund genau wie ein Hund keine Bogen um Schwester, Tante oder Mutter.
Er deckt alles was einen Eisprung hat. Ich glaube auch nicht das die Hybriden einen schlechteren Allgemeinzustand haben,
als reierbige Wölfe.
Schau Dir doch nur mal die vor Energie strotzenden privaten Wolfhunde an oder lies mal was dazu.

https://www.svz.de/deutschland-welt/pan ... 83816.html

Richtig ist, ein Wolfsrüde verweigert die Paarung mit seine Schwester. Weiß allerdings nicht ob es ihm vom Familienvorstand
abgewöhnt wurde oder ob es ein Naturell ist. Ja, der Grund für eine Hybridisierung ist in erster Linie eine unzureichende
Anzahl an der Art entsprechende Geschlechtpartner.
Was oft bei Populationen der Fall ist, welche sich gerade in einem Gebiet neu gegründet hat und kaum Zulauf(Immigranten)
aus Populationen der gleichen Art, aus weiter entfernt liegenden Gebieten bekommen.
Da wird als Ersatz schon mal ein Hund akzeptiert, aber meist nur von einer einsamen Wölfin,
denn wenn adulte Wolfrüden vorhanden wären, dann wäre es um den Hund geschehen, wie man so schön sagt,
denn in dem Fall würde ein erwachsener Wolf den Hund als Konkurent ansehen und da versteht der Wolf keinen Spaß.

Nun noch zu dem von Dir erwähnten Faktor. Ein Faktor steht in einem bestimmtem Zusammenhang und hat eine bestimmte
Auswirkung. Dafür gibt es die wissenschaftlich festgeschriebenen Vererbungsregeln. Alle vorhandenen Gene werden vererbt,
sowohl homozygot, wie heterozygot. Manchmal kann man sie erkennen(äußere Merkmale), aber genauso könne sie unsichtbar
vererbt werden. Nach eine Kreuzungsverpaarung, welch zu Hybriden(F1-Generation) führt und wenn sich diese Hybride(F1)
miteinander verpaaren, dann ergibt das die F2-Genration. In dieser Genration gibt es sowohl Wölfe, Wolfhundhybriden und
Hunde. Die vorgenannten Tiere sin zum Teil reinerbig, zum Teil mischerbig und zum Teil zugleich rein- und mischerbig.
Alles kann vererbt werden und wird auch vererbt. Wenn nun ein Tier ein Merkmal nicht zeigt, aber dafür Mischerbig ist,
dann wird diese Merkmal erst in der nächsten Generation oder in einer anderen Verpaarung zu Tage treten,
es kann auch unsichtbar bleiben.
Erst wenn das passende/fehlende Gen von einem der Paarungspartner paßt,
dann wird das Merkmal sichtbar(wenn es denn ein äußeres ist). Wenn es ein inneres Merkmal ist, dann sieht man es eh nicht.
Ja nicht alle Tiere bekommen alle Gene, sonden es gibt geschlechtsgebundene Genen.

Ja, wenn die Hälfe der Welpen sterben, dann können diese nichts weitervererben. Die Überlebenden, welche sich verpaaren
tun es aber und es kommt zu den seltsamen Verpaarungen. 1.) Wolfhund x Hund ergibt 50% Hunde und 50% Wolfhunde,
2.) Wolfhund x Wolf ergibt 50% Wölfe und 50% Wolfhund. Wenn es dann genug Wolfhunde gibt, dann paaren sich die
Wolfhunde miteinander. 3.) Wolfhund x Wolfhund (was eine Rückkreuzung ist) ergibt laut der Wissenschaft: 25% Wolf,
50% Wolfhund und 25% Hund. Wenn nun in allen Verpaarungskombinationen immer 50% Wolhund rauskommt, dann wird es
für den echte, reinerbigen Wolf recht eng. Das aller Schlimmste ist wenn eine Wolf-Hund-Hybridin(Mischlingswölfin) darunter
befindet, weil sie kann sich paaren, mit wem sie will, es ommem bei jedem Wurf 50% Hybriden zur Welt. Die anden 50% sind
sind je nach Rüde, bei Wolf = 50% Wölfe, bei Hund = 50% Hunde und bei Wolfhund = 25% Wolf und 25% Hund(zusammen 50%).

So nun habe ich genug getippt und es ist auch genug zum Lesen.

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Wolfs-Theoretiker
Beiträge: 373
Registriert: 27. Feb 2019, 23:42
Wohnort: 42551 Velbert (Stadtrand)

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo zusammen,
ich möchte nun nicht in der ersten Zeile schon mit Hybriden beginnnen,
aber in einigen meiner Sätze wird es mehr oder weniger darauf hinauslaufen.
Es geht Vordergründig um Wölfe und die Entwicklung der Hunde und ein paar Sätz von mir,
worin ich auf das Einkreuzen(Vererben) von Hunde-Verhalten(Angst-u. Scheulos) in die Wolfspopulation aufmerksam mache.
Doch zuerst der wissenschaftlich belegte Lesematerial, welches sehr informativ ist.
Es geht geht um die Fragen "Der Hund stammt vom Wolf ab, oder nicht"? und "Wieviel Wolf steckt noch im Hund"?
Nach dem Aufrufen des Links, zu der 1.Frage folgt dann innerhalb des Textes auf der 9.Seite ein Link zur 2. Frage.
Ihr solltet mittig oben auf das Zeichen klicken, welch aussieht wie eine beschrieben Seite, dann ist es gut lesbar.

https://www.lumpi4.de/der-hund-stammt-v ... der-nicht/

Nachdem ihr alles gelesen habt und vieles gefunden habt, was Euch eh bekannt vorkam, nun kommen meine Anmerkungen.

Auch ich finde die 10 Seiten und das Interview sehr gut. Konnte auch einiges aus dem Text entnehmen,
was mich in meine Ansicht, daß es trotz Abrede unsere Regierung, daß es doch Hybriden bzw. Wölfe bei uns gibt,
welche Merkmale von Hunden tragen oder Hundeverhalten(angst- u. scheulos) an den Tag legen.
Schon in der Entwicklungszeit, als aus dem Wolf ein Prototyp des Hundes wurde, in dieser Zeit hat der Prototyp nach und
nach seine Angst und Scheu verloren, nach dem er dann endlich ein Hund wurde und es in Menschennähe, am Lagerrand,
da durfte er keine Angst oder Scheu vor dem Menschen haben, denn sonst wäre er ja nicht an die Nahrung gekommen.
Schlußendlich so wie unsere jetzigen Hund, welche keinerlei Angst oder Scheu(Fluchdistanz) zeigen.
Schon die Abfallfresser aus der Zeit der Hundeentwicklung, wurden im Laufe der Zeit immer toleranter nicht nur gegenüber
dem Menschen, sondern auch fremden Hunden wurden toleriert. Die Hunde sozialisierten sich miteinander und konnten auf
weniger Abstand mit andern Hunden und Menschen auskommen. Für Hunde ist sowas alltäglich, aber wie ist es beim Wolf.
Normaler Weise gehen sich echte, reinerbige Wölfe aus unterschiedlichen Rudeln aus dem Weg. Doch unsere Wölfe der ZEP
leben teilweide, so gut wie unnormal dicht zusammen. Sind diese Wölfe toleranter anderen, fremden Wölfen gegenüber oder
gibt es einfach keine Angst und Fluchdistanz mehr voreinander und auch nicht mehr vor der anthropogenen Infrastrucktur.
An das überreiche Futterangebot wird es wohl nicht liegen, das kein Konkurenzdenken aufkommt. Sozialisieren sich etwa die
Wölfe der ZEP. Also ich denke, sie verlieren die angeborene Scheu, weil Hunde ihre Gene in die Population eingemischt haben.
Bei einer Vermischung von Wolfs-Genen und Hund-Gene, müssen es ja nicht immer gebogener Schwanz oder längere Ohren
sein. Es muß auch nicht unbedingt den Körperbau oder die Fellstrucktur betreffen. Es kann auch ein wolfstypisches Verhalten sein, welches an eine Hund vererbt wird und im Gegenzug durch ein hundetypisches Verhalten ersetzt wird.
Mal nur teilweise oder auch komplett, das sei dahingestellt. Zum Beispiel haben Hunde ein Verhalten, sie möchten mit dem
Menschen kooperieren. Echte reinerbige Wölfe möchten mit dem Menschen nichts zu tun haben(gehen auf Fluchtdistanz).
Hunde(nicht die Verwilderten) sind zu verbindlichen Freundschaften mit andern Hunden in ihrem Zuhause oder aus der Umgebung fähig. Sozialisierte Hunde vertragen sich auch mit fremden Hunde. Echte reinerbige Wölfe befreunden sich eher
nicht mit fremden Wölfen. Um nochmal auf die Hunde-Merkmale bei Wölfen der ZEP zurück zu kommen. Irgendwas beeinflußt
das Aussehen und das Verhalten unserer Wölfe in der BRD. Natürlich sind damit nicht alle Wölfe der ZEP gemeint, aber doch
es ist nicht gerade ein unerheblicher Anteil, welche (unabhängig vom Aussehen) keine Anzeichen von Angst oder Scheu zeigen.
Also ich meine, daß Hunde-Gene für die Verhaltensveränderung verantwortlich sind, welche sich schon vor längerer Zeit, vor
der Gründung der ZEP eingeschlichen haben und das es auch schon vor längerer Zeit zu Wolf-Hund-Hybriden gekommen war.

Ich wünsche Euch Spaß beim Lesen.

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Erklärbär »

Danke! Sehr spannend diese (prä)historischen Exkurse!
Will you walk out of the air, my lord?
Wolfs-Theoretiker
Beiträge: 373
Registriert: 27. Feb 2019, 23:42
Wohnort: 42551 Velbert (Stadtrand)

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Erklärbär,
danke für Deinen Zuspruch.
Ja, auch ich finde ab und zu was, wo sich das Lesen lohnt.
Wenn ich nicht gerade auf die Jagd nach Hybridenbilder bin.

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von SammysHP »

Hunde gehören in die Familie der Canidae und der Gattung Canis familiaris. Weitere Caniden innerhalb der Canidae Familie sind Wölfe (zwei Arten), Koyoten (eine Art) und Füchse (fünf Arten).

Damit geht es also schon mal los: Hunde und der moderne Wolf sind zwei verschiedene Arten innerhalb der gleichen Gattung.
Da fängt es doch schon an mit der Qualität. Gibt sicher ein paar Wissenschaftler, die an einen "Canis familiaris" glauben, für die große Mehrheit handelt es sich aber um "Canis lupus familiaris". Außerdem: "Gattung Canis familiaris"?! Ne danke, da bleibe ich doch lieber bei Fachliteratur von Leuten, die Ahnung von der Sache haben.
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Lutra »

SammysHP hat geschrieben: 26. Nov 2019, 07:07
Da fängt es doch schon an mit der Qualität. Gibt sicher ein paar Wissenschaftler, die an einen "Canis familiaris" glauben, für die große Mehrheit handelt es sich aber um "Canis lupus familiaris". Außerdem: "Gattung Canis familiaris"?! Ne danke, da bleibe ich doch lieber bei Fachliteratur von Leuten, die Ahnung von der Sache haben.
Darauf hatte ich auch schon weiter vorn versucht hinzuweisen.
Aber wer nun einmal mit Scheuklappen in seiner Hybridenschwarmwolke schwebt...
Lassen wir sie einfach schweben!
Gesperrt