Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Der dänische Blogger Bjørn Holmskjold hat drei kleine Filme aus Schweden eingestellt, die Nahbegegnungen mit neugierigen Wölfen dokumentieren.

Interessant ist der zweite Film von ca. 01:08 bis 02:00, den eine junge Reiterin mit ihrem Handy gedreht hat. Der Wolf folgte ihr auf dem Ausritt. Während sie weiterritt, hat der Wolf sogar noch ein kleines bisschen Tempo gemacht. Als sie aber mit dem Pferd stehen bleibt, bleibt auch der Wolf stehen. Sie ruft ihm zu: "Hallo Wolf", filmt weiter und reitet dann ein Stück in seine Richtung, worauf der Wolf sich trollt und das Weite sucht.
Das Pferd schaut jeweils in die Richtung, in die die Frau reitet und zeigt sich vom Wolf selbst unbeeindruckt.

Im Fernseh-Interview erklärt die Frau ganz cool, dass es an der Situation überhaupt nichts Beängstigendes gegeben habe und sie nicht das Gefühl hatte, dass von dem Wolf irgendeine Bedrohung ausging - der sei einfach nur neugierig gewesen.

Das atmet der Fußgänger im dritten Film schon etwas schwerer. Aber auf seinen Appell an den Wolf "Geh heim, geh heim!", trollt der sich dann auch.

Bjørn Holmskjold, 25.02.2021: Læserbrev: Aftentur med ulven https://holmskjold.net/laeserbrev-aftentur-med-ulven/
maxa67

Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von maxa67 »

Cool, das sind sehr schöne Clips, die einfach nur beweisen wie "gefährlich" der Wolf wirklich ist.
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Ist schon ein bisschen älter, aber immer noch aktuell und immer wieder zum Schmunzeln: Die Blogeinträge der Besitzerin des "Arschlochpferdes" zum Thema Wolf (wie der Kosename für das Pferd entstanden ist, kann ich mir in etwa denken). :D

Dieser Blogeintrag war dem zweiten vorausgegangen:

Arschlochpferd, Allein unter Reitern: Der Wolf - es darf ausgeflippt werden https://www.arschlochpferd.de/der-wolf- ... pt-werden/

Wie - eine Pferdebesitzerin beteiligt sich nicht an der Hetze gegen den Wolf? Das hat natürlich die Hater auf den Plan gerufen, die die Facebook-Seite belagert haben:

Arschlochpferd, Allein unter Reitern: Der Wolf – ein Weihnachtsmärchen https://www.arschlochpferd.de/der-wolf- ... smaerchen/
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Nina hat geschrieben: 6. Mär 2021, 17:57 Arschlochpferd, Allein unter Reitern: Der Wolf - es darf ausgeflippt werden https://www.arschlochpferd.de/der-wolf- ... pt-werden/
Hose kaputt? Ein Wolf! Kühlschrank leer? Der Wolf! Zahnschmerzen? Der Wolf ist schuld.
https://www.arschlochpferd.de/der-wolf- ... ppt-werden/
Wenn es doch seit Jahrzehnten so ist ..
Bild

Dabei sind Wölfe sehr wohl die Antwort! Man muss nur die Fragen richtig stellen ..
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Denn vor Wölfen fürchtet sie sich nicht. Nur vor der Dummheit der Menschen.

Arschlochpferd, Allein unter Reitern: Der Wolf – ein Weihnachtsmärchen https://www.arschlochpferd.de/der-wolf- ... smaerchen/
Das würde ich glatt so unterschreiben.

Hier hat die Autorin "die schönsten Hates" nach dem Wolfspost zusammengetragen:
Hates hatten wir ja schon länger nicht mehr, aber ich finde, ich kann sie euch nicht vorenthalten. Vor allem der Wolfpost brachte meine absolute Schlechtigkeit zu Tage, denn ich bin ja nicht dafür, dass man erst schießt und dann fragt. [...] Zustätzlich finden die Wolfsleute es natürlich total empörend, wenn ich meine Seite Arschlochpferd nenne, sie mich aber munter quer durch die Bushaltestelle HBF beleidigen. Das ist … ähm … völlig legitim.

Arschlochpferd, Allein unter Reitern: Die schönsten Hates der letzten Zeit https://www.arschlochpferd.de/die-schoe ... zten-zeit/
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Ein bezeichnender Schmunzelartikel aus dem "Arschlochpferdeland" passt auch noch gut hierher, an den ich immer denken muss, wenn sich die Jäger ob der Anwesenheit der bösen Wölfe ganz plötzlich ungefragt und medial inszeniert demonstrativ auf die Seite der Pferdehalter und Reiter schlagen - und so tun, als sei vorher grenzenlose Harmonie zwischen den Beteiligten vorherrschend gewesen:
Kein Wunder, dass viele Reiter eine schlechte Meinung von Jägern, Bauern und Förstern haben. Sie wurden einfach schon zu oft, stellvertretend für ein paar Idioten, die es in jedem Umkreis gibt, angepöbelt. Ich weiß sowieso nicht, was es da zu pöbeln gibt, nur weil jemand da ist. Denn das sind sie oft einfach. Sie reiten eben auch mal durch Wald und Flur. Auf Wegen, auf denen sie das auch dürfen.

Arschlochpferd: Liebe Jäger, liebe Förster, liebe Bauern https://www.arschlochpferd.de/liebe-jae ... be-bauern/
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Offenbar keine subjektive Einzelmeinung aus dem "Arschlochpferdeland", sondern eine Erfahrung, die schon mehrere von uns gemacht haben:
Etwa seit Beginn diesen Jahres tauchen Berichte in zahlreichen Medien auf, die von angeblichen Wolfsbedrohungen auch für Pferde berichten. Wir befürchten, dass es sich hierbei u.a. um die Lobby-Arbeit bestimmter, sehr konservativer Jäger-Kreise handelt. Mit solchen Menschen haben wir als Gelände- und Wanderreiter eine nun über 40-jährige Erfahrung, wenn es um restriktive Regelungen von Reitrecht in der freien Natur geht. Immer wieder versuchten und versuchen solche konservativen Jäger, die vergleichsweise kleine und wenig „lobby-starke“ Gruppe der Geländereiter aus dem Wald zu verbannen oder auf wenige Reitwege zu binden. [...] Wir als VFD bedauern, dass sich Pferdezuchtverbände vor den Karren einer konservativen Jäger-Lobby spannen lassen, die die „Entnahme“ von „Problem-Wölfen“ schon beschwört, bevor überhaupt nachweisbare Probleme auftauchten. [...] Durch die Haltung von Pferden auf der Weide haben wir gelernt, unser Grasland mit geeigneten Elektrozäunen vor den z.T. gewaltigen Schäden durch die Wühlfreude von Wildschweinen zu schützen. Sollte tatsächlich in Einzelfällen eine Gefährdung von Fohlen durch Wölfe manifest werden, sehen wir diese Schutzmaßnahme als einen bessern Weg als den Abschuss von Problemwölfen.

VFD, Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e. V., 08.06.2015: Wolf und Pferd - eine Standortbestimmung aus Sicht des Freizeit- und Geländereiters https://www.vfdnet.de/index.php/7047-wo ... ndereiters
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

In letzter Zeit könnte man den Eindruck gewinnen, dass das nordrhein-westfälische Hünxe mit seinen rund 13.500 Einwohnern ein Alterswohnsitz für viele besonders betagte Shetlandponys ist, die einzeln oder mit wenigen Artgenossen auf abgelegenen Weiden stehen. Und die scheinbar leider auch nicht in den Genuss einigermassen vernünftiger Weidezäune kommen.

Das führte mich zu einem Artikel in der MK Kreiszeitung vom 12.11.2021, in welchem ein Vertreter der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sowie eine Züchter zitiert werden, warum Herdenschutz für Pferde angeblich nicht machbar ist.
„Einmal wurde in der Nähe schon ein Wolf gesichtet. Noch haben wir nichts gemacht.“ Es sei völlig unrealistisch, großflächig überall Wolfszäune zu errichten. „Wir haben jedes Jahr 40 Fohlen und entsprechend viel Weidefläche. Das wäre viel zu viel Strom. Wir müssen es wohl oder übel riskieren, die Pferde weiterhin so rauszustellen. Anders geht es gar nicht.“

MK Kreiszeitung, 12.11.2021: Wolfsichtungen in Niedersachsen - Wie sich Reiter vor Wolfsangriffen schützen können https://www.kreiszeitung.de/lokales/nie ... 10557.html
Das wäre "viel zu viel Strom"? Das sagt der andere Pferdesportverein VFD:
Mit Strom ist es vergleichsweise einfacher und viel billiger, aber grundlegende Kriterien sind zu beachten. [...] Lässt sich das Zaungerät an das Stromnetz eines Gebäudes anschließen, wird es deutlich billiger und auch zuverlässiger. Geht das nicht, wird eine kräftige Zwölf-Volt-Batterie benötigt, am besten ein Modell für Wohnmobile, Boote oder Ähnliches, nicht jedoch eine Starterbatterie für Fahrzeuge. Auch bei leichtem Bewuchs reicht eine Batterie von 85 bis 100 Amperestunden nicht länger als eine bis höchstens zwei
Wochen. Um nicht dauernd solche schweren Teile schleppen zu müssen, setzt man Solarmodule ein, die im Vergleich zu früher heute günstig zu haben sind. Mit beispielsweise 100 Watt Solarpower läuft ein schlagstarkes Batterie-Gerät eines Ein-Kilometer-Zauns mit mittlerem Bewuchs auch nach drei
Wintermonaten immer noch ohne Nachladen.


VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.): Hüten und schützen - Wolfabwehrende Zäune für Pferde https://vfdnet.de/images/Registered/Bun ... un_VFD.pdf
Erfahrungsgemäss reicht für Kleinstbestände auf entsprechend kleineren Weideflächen auch die handelsübliche Autobatterie, die bei uns immer knapp eine Woche gehalten hat und dann im Wechsel mit einer zweiten ausgetauscht wurde. Wenn man eh Wasser, Heu, Sättel, Zaumzeug, Putzzeug und Fliegenspray zur Weide fahren muss, macht der regelmäßige Austausch der jeweils fast leeren Batterie gegen die zuhause frisch aufgeladene den Kohl auch nicht fett.

Aber nein:
Ähnlich sieht es auch der Dachverband der Züchter, Reiter, Fahrer und Voltigierern, kurz FN. [...] Diese Lösung könne nicht sein, ganz Deutschland mit Zäunen zuzupflastern, denn das würde auch viele andere Wildtierarten zu sehr beeinträchtigen. „Und würde einen Riss durch die deutsche Natur bedeuten.“ [...] „Es gibt zwei Möglichkeiten, die erste ist das Einstallen. Vor allen Dingen nachts“, [...]. „Die zweite Möglichkeit ist das Errichten eines Zauns.“ Einen doppelten Zaun, wie es zum Schutz gegen Wölfe nötig wäre, gäbe es in handelsüblichen Märkten gar nicht.

MK Kreiszeitung, 12.11.2021: Wolfsichtungen in Niedersachsen - Wie sich Reiter vor Wolfsangriffen schützen können https://www.kreiszeitung.de/lokales/nie ... 10557.html
Was denn für ein doppelter Zaun??? Der andere Reitsportverein VFD behauptet nicht einfach "Geht nicht, gibt's nicht", im Gegenteil:
Die einfachste, schnellste und sicherste Variante ist das Anbringen von ein oder zwei von außen an den Pfählen mit Isolatoren gehalterten, zwei Millimeter starken Glattdrahtlitzen. Die Isolatoren sollten zum Pfahl einen Abstand von 15 Zentimetern haben, die unterste Glattdrahtlitze einen Abstand zum Boden von höchstens 20 Zentimetern. Kurz über der ersten Litze kann optional noch eine weitere in gleicher Ausführung angebracht werden. Der von außen angebrachte Schutz hat den Vorteil, dass der Wolf auf Abstand zum eigentlichen Zaun gehalten und so eine Nahbegegnung zwischen Pferd und Wolf vermieden wird.

VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.): Hüten und schützen - Wolfabwehrende Zäune für Pferde https://vfdnet.de/images/Registered/Bun ... un_VFD.pdf
Natürlich gibt es das komplette Weidezaunzubehör in jedem gut sortierten Reitsport- und Landfachhandel.

Außerdem klingt es so, als würden Pferdeweiden ohne Wolfsanwesenheit in Deutschland überhaupt keine Zaunpfähle benötigen. Die laufen schließlich alle frei durch die Prärie!
„Hinzu kommt der unfassbar gestiegene Preis für Baumaterialien, vor allen Dingen Holz. Nicht jeder Stall kann sich einen Eichenzaun leisten.“ Der Preis für einen Meter Zaun mit vier Litzen, der 130 Meter hoch ist, läge schon bei 200 Euro. „Über diese Höhe springen einige Pferde mit Leichtigkeit drüber“, so Feßler. Also benötige man teilweise noch höhere Zäune.

MK Kreiszeitung, 12.11.2021: Wolfsichtungen in Niedersachsen - Wie sich Reiter vor Wolfsangriffen schützen können https://www.kreiszeitung.de/lokales/nie ... 10557.html
Dazu mache man einen Preisvergleich: zwei Eichenspaltpfähle à 2,50 m Länge zu ca. je 10 Euro und 200m Breitbandlitze zwischen rund 30 und 50 Euro. 25 Isolatoren kosten rund 4 Euro. Selbst wenn ich die Eichenspaltpfähle jeden Meter setze (was unüblich ist; eher alle 2 Meter), brauche ich für den Meterpreis mit vier Litzen 2 Pfähle (€ 20,00), 4 Meter Band (€ 0,80) und 8 Isolatoren (€ 1,28); macht € 22,08 und nicht € 200.

Und warum eigentlich soll der ohnehin notwendige Weidezaun allein zur Gewährleistung der Hütesicherheit, also dass die Pferde innerhalb der Koppel bleiben, kostenmäßig komplett dem Wolf angelastet werden?
Wolfszaunexperte Martin Holm erklärt: „Auch wenn die Kosten pro Meter dieses Wolfszauns erstaunlich günstig sind, summieren sich diese je nach Flächengröße teils erheblich. Generell muss man allerdings berücksichtigen, dass dieser professionelle Elektrozaun zunächst der sicheren Einzäunung der Pferde dient. Nur die zusätzlichen drei Reihen an Hochleistungslitze, [...] sind gegen das Eindringen des Wolfes gerichtet und somit kostenmäßig der Wiederansiedlung des Wolfes anzulasten."

VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.): Hüten und schützen - Wolfabwehrende Zäune für Pferde https://vfdnet.de/images/Registered/Bun ... un_VFD.pdf
Und so sah dann die traurige Realität in Schermbeck aus:
Am 11.10.2021 wurde ein allein auf einer Weide gehaltenes Kleinpferd/Pony durch einen Wolf gerissen. Das Kleinpferd war geschützt durch einen einfachen Weidezaun (Knotengflechtdraht und Holzlatten ohne Strom), der Pferde zwar am Ausbrechen hindert, Raubtiere wie den Wolf aber nicht am Eindringen. Beschädigte Stellen waren durch Stacheldraht geflickt, ein Untergrabeschutz war nicht vorhanden.

Umweltministerium NRW, 09.11.2021: Wolfsgebiet Schermbeck: Entnahme von Wölfen derzeit weiterhin keine Option https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail ... 1636466293
Rechtsgutachten zur Zulässigkeit der Entnahme von Wölfen im Wolfsgebiet Schermbeck nach den aktuellen Rissereignissen, Seite 4-5 https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/red ... _final.pdf
Der nächste Riss eines Ponys erfolgte am 20.10.2021. Das Pony (Mini-Shetlandpony, 15 Jahre alt) wurde mit 2 weiteren Pferden gemeinsam auf einer Weide gehalten. Eingezäunt waren die Pferde mit einem Festzaun (Knotengflechtdraht und Holzlatten ohne Strom,), der viele beschädigte Stellen und keinen Untergrabeschutz aufwies. Das gerissene Pony wurde zunächst nicht entfernt, sondern mit einer Plane abgedeckt und vor Ort belassen (auch während der darauffolgenden Nacht).

Umweltministerium NRW, 09.11.2021: Wolfsgebiet Schermbeck: Entnahme von Wölfen derzeit weiterhin keine Option https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail ... 1636466293
Rechtsgutachten zur Zulässigkeit der Entnahme von Wölfen im Wolfsgebiet Schermbeck nach den aktuellen Rissereignissen, Seite 5 https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/red ... _final.pdf
Auf derselben Weide kam es in der Folgenacht am 21.10.2021 zu einer weiteren Attacke. Das größere der auf der Weide des Ereignisses vom 20.10.2021 verbliebenen Ponys wurde angegriffen und am Morgen verletzt aufgefunden; [...].

Umweltministerium NRW, 09.11.2021: Wolfsgebiet Schermbeck: Entnahme von Wölfen derzeit weiterhin keine Option https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail ... 1636466293
Rechtsgutachten zur Zulässigkeit der Entnahme von Wölfen im Wolfsgebiet Schermbeck nach den aktuellen Rissereignissen, Seite 5 https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/red ... _final.pdf
Am 22.10.2021 wurde ein Shetplandpony gerissen (22 Jahre alt, Stockmaß 100 cm), das zusammen mit zwei weiteren Shetland-Ponys und zwei weiteren (größeren) Ponys gehalten wurde. Eingezäunt waren die Ponys mit einem Festzaun aus Holz; dabei handelte es sich um einen ortsüblichen Pferdezaun, der innerhalb der Weide zum Management der Pferde stromführende Litzen besitzt, aber keine wolfsabweisende Wirkung hat. Ein Untergrabeschutz, war ebenfalls nicht vorhanden.

Umweltministerium NRW, 09.11.2021: Wolfsgebiet Schermbeck: Entnahme von Wölfen derzeit weiterhin keine Option https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail ... 1636466293
Rechtsgutachten zur Zulässigkeit der Entnahme von Wölfen im Wolfsgebiet Schermbeck nach den aktuellen Rissereignissen, Seite 6 https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/red ... _final.pdf
Am 02.11.2021 wurde ein weiteres Pony gerissen. [...] Die Zäunung bestand aus einem Maschendrahtzaun ohne Strom (80-95cm), ergänzt durch einen Litzenzaun (2 Litzen innen auf ca. 30 und 70 cm) aus Kunststoff. Ein Untergrabeschutz war nicht vorhanden. Der Maschendraht hängt teilweise auf 70 cm Höhe durch. Stellenweise ist er unten auf >25cm Höhe aufgebogen. Die Litzen befinden sich nicht in einem funktionsfähigen Zustand und sind
teilweise abgerissen.


Umweltministerium NRW, 09.11.2021: Wolfsgebiet Schermbeck: Entnahme von Wölfen derzeit weiterhin keine Option https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail ... 1636466293
Rechtsgutachten zur Zulässigkeit der Entnahme von Wölfen im Wolfsgebiet Schermbeck nach den aktuellen Rissereignissen, Seite 6 https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/red ... _final.pdf
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Killerpferde!!!

Fressen das Niederwild bei lebendigem Leibe!!! Direkt vor den Augen der Mama-Henne!!!

Nach Logik der Wolfsgegner gehören die Pferde jetzt wohl auch erschossen?!?

Youtube, 18.04.2020: Pferd frisst Küken https://www.youtube.com/watch?v=G8d7CRLR5JM

Youtube, 23.04.2020: Pferd isst Küken Nr2 https://www.youtube.com/watch?v=7M_oMi1wf-4

Ich mein' ja nur:
Schockierender Vorfall in Deutschland: Während Geburt: Wölfe entreißen Muttertier die Zwillings-Kälbchen

[...] Am helllichten Tage haben jetzt offenbar mehrere Wölfe mitten bei der Geburt von Zwillingskälbern zugeschlagen und der Mutterkuh die Neugeborenen entrissen. [...] Der Angriff ereignete sich am hellichten Tag. „Die arme Mutter ist völlig fertig und hat nach dem Stress ganz schön abgebaut“, sagt Scherweit mitfühlend. [...] Es ist eine von vielen Wolfs-Attacken in Deutschland – allerdings eine der sicher aktuell herzzerreißendsten. Über zahlreiche weitere Wolfsbegegnungen, die eine Belastung für die Menschen in ländlichen Regionen darstellen, berichtet regelmäßig az-online.de.

Merkur, 11.11.2021: Schockierender Vorfall in Deutschland: Während Geburt: Wölfe entreißen Muttertier die Zwillings-Kälbchen https://www.merkur.de/welt/woelfe-entre ... 01859.html
"Schockierender Vorfall in Deutschland" - da werden einer Mutterkuh doch glatt die Kälber geraubt! Zur Durchführung derartiger Grausamkeiten können aber echt auch nur Wölfe fähig sein! Menschen, insbesondere Landwirt*innen, würden so etwas natürlich NIE tun!!!

Äh, huch, Moment mal:
Tierschutzbund kritisiert System der „Wegwerfkälber“

[...] Kurz nach ihrer Geburt werden die Kälber von ihren Müttern getrennt und üblicherweise in kleinen Einzelboxen gehalten. Weil die Kälber nichts wert sind – und das ist insbesondere bei Holstein-Rinder der Fall – erhalten sie in der Regel auch zwangsläufig weniger Aufmerksamkeit; die Versorgung kranker Tier lohnt nicht. Viele Kälber sterben daher schon in den ersten Tagen. Dennoch gibt es noch ein Überangebot an Kälbern. Weil die Nachfrage in Deutschland nicht groß genug, um alle hier geborenen Tiere zu mästen und zu schlachten, werden jährlich etwa 680.000 Kälber schon ab einem Alter von 14 Tagen ins Ausland verkauft und transportiert. Die Tiere, die in Deutschland bleiben, werden möglichst intensiv gemästet, damit der Landwirt überhaupt noch etwas an ihnen verdienen kann. Bis zu ihrer Schlachtung stehen die Tiere meistens auf Vollspaltenböden. Der Anteil an Raufutter wie Heu ist gering; in erster Linie wird Milchaustauscher aus Palmöl und Milcheiweiß gefüttert.

Tierschutzbund, 14.10.2020: Tierschutzbund kritisiert System der „Wegwerfkälber“ https://www.tierschutzbund.de/news-stor ... rfkaelber/
Ja, geht das denn nicht auch anders?
Eine Möglichkeit wäre eine muttergebundene Kälberaufzucht. Dabei blieben die Jungtiere zumindest für ein paar Wochen bei ihren Müttern. In Deutschland beträfe dies aber nur noch 15 Prozent aller Milchkühe. [...] Es ist ein erneuter düsterer Blick, den die Doku auf die deutsche Milchwirtschaft und die daran angebundene Fleischwirtschaft wirft. Die tatsächlichen Ausmaße der Tragödie, die auf dem Rücken zahlreicher Kälber ausgetragen wird, dürfte vielen Verbrauchern dabei gar nicht bewusst sein.

focus online, 14.10.2020: Düstere TV-Doku "Wegwerfkälber": Für schönere Schnitzel wird Jungtieren die Muttermilch verwehrt https://www.focus.de/kultur/kino_tv/zdf ... 39291.html
Rund 600.000 Kälber werden in Deutschland jedes Jahr geboren und müssen doch kurz darauf wieder sterben, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Sie werden geboren, damit die Kuh Milch gibt, ansonsten sind sie für die Landwirtschaft wertlos. [...] 600.000 Kälber, ein Siebtel der deutschen Produktion, so Hochrechnungen von Experten, sterben jedes Jahr, weil sie für die Bauern nicht wirtschaftlich sind. Sie werden geboren, damit die Kühe weiterhin Milch geben. Ansonsten gelten sie als Abfall. [...] Kein Wunder, dass die Tierrechtsgruppe SOKO Tierschutz seit Jahren immer wieder solche Szenen filmt: Tote Kälber, qualvoll verendet, gefunden hinter Bauernhöfen in beinahe allen Bundesländern.

ARD Report Mainz, 05.10.2021: Kälber in Deutschland https://www.ardmediathek.de/video/repor ... E1NDI3NzU/
DAS ist schockierende Realität in Deutschland!

Hätte ich das gewusst, hätte ich meinen Pferden öfter Chicken Wings gefüttert... :lol:
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Nina
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Re: Pferd und Wolf: Spannende Informationen

Beitrag von Nina »

Das Showpferd von Groß Ippener

In Niedersachsen geben sich die Wölfe nicht wie in Nordrhein-Westfalen mit kleinen, alten, betagten Shettys als Mahlzeit zufrieden - glaubt man der Geschichte einer Showreiterin, stehen Wölfe im niedersächsischen Landkreis Oldenburg auf stattliche Friesenhengste (für gewöhnlich rund 1,70m Stockmaß¹ [Widerristhöhe]) - und für ebenso gewöhnlich ausgestattet mit Hufen so groß wie "Klobrillen" - PLUS Reiterin obendrauf, aus Wolfsperspektive quasi ein riesiger Zentaur von insgesamt weit über 2 Metern Höhe und zusammen mehr als 700 kg Kampfgewicht (von dem das Pferd mit 650 kg wohl den größten Anteil stellt).
Eine Reiterin auf einem Friesenhengst, annähernd eine Viertelstunde lang „begleitet“ von auf gleicher Höhe nebenher laufenden Wölfen, die in ihrer Körpersprache den Eindruck erwecken, als wollten sie angreifen – schon die Vorstellung mutet gruselig an. Anke Söker aus Ganderkesee hat genau das nach eigener Aussage am späten Sonnabendnachmittag bei hereinbrechender Dunkelheit im bewaldeten Gebiet zwischen der Standortschießanlage der Bundeswehr und dem Sprengelsberg in Groß Ippener durchlitten.

MK Kreiszeitung, 14.11.2021: „Wölfe wirkten hungrig, nicht entspannt“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/old ... 04313.html
Nach eigenen Angaben sei die Dame um 17:00 Uhr "bei hereinbrechender Dunkelheit" losgeritten (Sonnenuntergang Oldenburg am 07.11.2021: 16:44 Uhr²).
„Die Wölfe sind mir aber nicht einfach gefolgt, sondern beide auf einem Wall entlang des Sandwegs neben mir hergelaufen. Sie sahen hungrig aus – jedenfalls nicht so, als wollten sie nur mal gucken. Mein Eindruck war: Sie wollten an das Pferd ran und sind permanent auf gleicher Höhe geblieben. [...] Ich fühlte mich nicht nur ein bisschen, sondern richtig gejagt. Zehn bis 15 Minuten lang. Über vielleicht 650 bis 700 Meter.

MK Kreiszeitung, 14.11.2021: „Wölfe wirkten hungrig, nicht entspannt“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/old ... 04313.html
Was sie so sicher mache, es wirklich mit Wölfen und nicht mit Hunden zu tun gehabt zu haben? „Ich bin ein Mensch, der viel in der Natur unterwegs ist. Ich bin auf dem Land großgeworden. Die Wölfe sahen nicht nur optisch wie solche aus. Ich konnte sie auch an ihrem Gangbild identifizieren. Ein Wolf läuft einfach anders als ein Hund“, weiß die Ganderkeseerin. [...] In der Dämmerung von zwei augenscheinlich erwachsenen und alles andere als freundlich wirkenden Wölfen gejagt zu werden, sei hingegen bedrohlich gewesen, zumal sich der Eindruck der besonders schnell hereinbrechenden Dunkelheit im Wald noch verstärkt habe.

MK Kreiszeitung, 14.11.2021: „Wölfe wirkten hungrig, nicht entspannt“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/old ... 04313.html
Ich frage mich, welche Qualifikation man als als 43jähriger Mensch in Sachen Verhaltensbeurteilung von Wölfen (und zwar in der Dunkelheit) erworben haben will, weil man "auf dem Land groß geworden ist"?
In ihrer Kindheit auf dem Land gab es noch gar keine Wölfe in Niedersachsen und "viel in der Natur unterwegs" zu sein heißt nicht gleichzeitig Wölfe zu sehen; schon gar nicht so viele und so nah, um sie bei Dunkelheit klar von Hunden unterscheiden und auch noch ihr Verhalten deuten zu können.

Ich frage mich: Wie guckt denn ein Wolf, der "hungrig" ist? Trägt er schon ein Lätzchen, hat er Messer und Gabel in den Pfoten? Ist er gar als Großmutter verkleidet?

Was derartige Berichte eint, ist: Es scheint irgendwie immer von allem eine Schippe zuviel enthalten zu sein.

Als die Dame um 17:00 Uhr losritt, sei die Dämmerung hereingebrochen. (Sonnenuntergang war wie gesagt um 16:44²). "Zehn bis zwölf Minuten nach dem Abritt" seien die Wölfe aufgetaucht und hätten sie zehn bis fünfzehn Minuten verfolgt.
Ich hatte das Gefühl, dass die Wölfe die Dunkelheit suchen, um zu jagen. Je näher ich mich mit meinem Pferd dem Reiterhof näherte, desto weiter blieben sie zurück. Ich sah sie nun nicht mehr so oft – und wenn doch, dann zumeist nur im Schein der Lampe. Als ich aus dem Wald herausritt, war es wieder deutlich heller.

MK Kreiszeitung, 14.11.2021: „Wölfe wirkten hungrig, nicht entspannt“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/old ... 04313.html
Am 07.11.2021 war um 17:22 Uhr in Oldenburg Dämmerungsende.² Da wird es nicht deutlich heller, sondern dann ist es richtig dunkel. Und trotzdem - angeblich auch wegen der besonders leistungsfähigen Stirnlampe - will die Dame erkannt haben:
Woran sie den Jagdtrieb erkannt habe? An Gesichtsausdruck und Körpersprache, den kraftvollen, schnellen Bewegungen und der hohen Körperspannung, die sich auch in der Haltung der Rute offenbart habe, erwidert die 43-Jährige. Die Wölfe hätten sie zudem permanent fixiert.

MK Kreiszeitung, 14.11.2021: „Wölfe wirkten hungrig, nicht entspannt“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/old ... 04313.html
Dasselbe Verhalten eines Wolfes, dieses Mal aber gefilmt, und zwar nicht von einem über 2 Meter großem Zentaur mit mehr als 700 kg Lebendgewicht, sondern von einer spazierenden Dame mit ihrer Bulldogge, kann aber auch Begeisterung auslösen:
Aber als sie sich umdrehte, stand stattdessen ein Wolf in 50 Metern Entfernung von ihnen und sah sie und den Hund an. [...] Der Wolf versuchte, mit Ida Petersens Hund zu spielen, aber es kam nicht viel dabei heraus. Der Hund kümmerte sich nicht um den Wolf. „Er ist wohl der elendste Wachhund der Welt“, sagt Ida Petersen lachend.

Der Wolf folgte ihnen mehrere Kilometer, nachdem sie beschlossen hatte, mit dem Hund weiterzuziehen, Erst als Ida Petersen die Nähe einer stark befahrenen Landstraße erreichte, beschloss der Wolf, sie und den Hund zurückzulassen und in den Wald zurückzukehren.

„Es war sehr ruhig und undramatisch, also ging ich einfach immer weiter. Sie sagt, sie habe sich nie vom Wolf bedroht gefühlt. „Es war eine sehr positive Erfahrung, weil er nicht verängstigt oder lauernd wirkte – nur neugierig. Das ist mega fett, finde ich. Es gibt nicht viele, die einem Wolf so nahe kommen dürften“, sagt Ida Petersen.


SH Ugeavisen Schleswig-Holstein, 28.10.2021: Wolf folgte Hund fünf Kilometer durch vestjysk Wald https://sh-ugeavisen.dk/index.php/2021/ ... jysk-wald/
Man kann Geschichten eben so oder so erzählen. Das Resultat heißt aber auch beim Zentaur von Groß Ippener:
Passiert ist Anke Söker und ihrem Pferd trotz der ausgestandenen Ängste nichts.

MK Kreiszeitung, 14.11.2021: „Wölfe wirkten hungrig, nicht entspannt“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/old ... 04313.html
Wölfe sehen heißt nicht von Wölfen gefressen werden.


¹ NOZ, 10.08.2016: Pferd mit Genfehler - Deutschlands kleinster Friese kommt aus Meppen https://www.noz.de/lokales/meppen/artik ... 0&0&756702
² ferien.schulkreis.de: Oldenburg in Oldenburg: Sonnenaufgang/Sonnenuntergang heute, morgen - genaue Zeiten, Exakte Zeiten, mit Himmelsrichtung, Dämmerungszeit und Tageslängen, November 2021 https://ferien.schulkreis.de/sonne/olde ... -oldenburg
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