Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
TheOnikra

Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 29. Jun 2019, 00:29 LOL. Ausgerechnet Du willst mir was vom kritischen Denken erzählen?

Wenn wir soweit sind, dass wir nur noch Pro-Wolf-Studien posten dürfen bzw. Studien, die hier alle checken, dann gute Nacht. Du bist auch nicht vom Fach, obwohl Du so tust. Erbärmlich.

Letztlich können nur die Autoren oder Mitwissenschaftler die Qualität und Aussagekraft einer Studie bewerten. Unsereins muss sich eben mit den Schlussfolgerungen zufrieden geben.
Ich habe mal in die Richtung studiert und von daher weiß ich noch einiges worauf man achten muss und wie man sich kritisch damit auseinander setzt.
Ich kenne da meine Grenzen und weiß wo meine Fachkenntnisse enden, während du dich pausenlos überschätz mit deinen wilden Phantasien über das geschriebene.
Das niemand die Aussagekraft außer der ersteller bewerten kann ist Blödsinn. Wenn man das nicht kann ist es ja auch keine oder zumindest keine sehr gute Studie. Wen dem so wäre, könnte man in der Wissenschaft ja gar nicht mit Studien von anderen arbeiten.

Da hast du einfach das Prinzip vom kritischen Denken nicht verstanden. Also wenn du Studien nur für Meinung hälst hat es kein Sinn mit dir darüber zu reden.
Auch wieder ein Beweis das du Studien nicht verstehen kannst.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

TheOnikra hat geschrieben: 29. Jun 2019, 10:03 Da hast du einfach das Prinzip vom kritischen Denken nicht verstanden. Also wenn du Studien nur für Meinung hälst hat es kein Sinn mit dir darüber zu reden.
Auch wieder ein Beweis das du Studien nicht verstehen kannst.
Diese Denklinie kennen wir doch woher .... 999 Studien, die beweisen, dass X nicht zutrifft? Alle gekauft oder wissenschaftlich geringwertig. 1 Studie (die zudem auch noch gefälscht wurde), wonach X zutrifft? "Ich WUSSTE ES!"

Bild
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Iliopoulos et al. (2019): Tools for co-existence: fladry corrals efficiently repel wild wolves (Canis lupus) from experimental baiting sites. DOI: 10.1071/WR18146.

Abstract
Context: Mitigating wolf–livestock conflict is crucial for both wolf (Canis lupus) conservation and livestock farming. Wolf attacks at livestock gathering areas often result in surplus killing, severe economic losses and emotional distress for the farmers, and financial claims from compensation funds. They may also trigger retaliatory killing of wolves. One method for reducing attacks on gathered livestock is the fladry fence, a primary repellent based on wolf neophobia. Fladry, used mainly in North America, remains largely untested in southern Europe.

Aims: To test the effectiveness of fladry corrals at excluding wild wolves from experimental feeding sites and discuss their potential for protecting livestock in human-dominated landscapes.

Methods: We tested the repelling efficiency of fladry corrals at six stations baited with livestock remains close to the homesites of three wild-wolf packs in central-northern Greece. Using infrared cameras, we recorded approaching and feeding rates of wolves, brown bears and wild boars attracted to the baits, before and during fladry use.

Key results: The feeding rate of all wolf packs reduced to zero during fladry use. Effective repelling lasted from 23 to 157 days and ended with the removal of fladry. Wolf approaches also reduced by 75%. Modelling of wolf-approach levels showed fladry effect to be stronger when using a less attractive bait and weaker as pre-baiting duration or wolves’ pre-exposure time to fladry increased. Fladry also significantly reduced the overall feeding rates of wild boars, whereas repellence of brown bears was poor.

Key conclusions: Fladry can be a cost-effective tool to exclude wolves from small-sized corrals, for weeks or months. It may also be useful for repelling wild boar. We recommend further testing with live-prey at the regional scale with standardised protocols.

Implications: Fladry installation at farms should take into account livestock attractiveness and wolf habituation. Fladry efficiency and deterrence duration can be improved when it is combined with other livestock protection methods. Wolf habituation to fladry can be reduced by deploying it primarily in high-risk depredation areas. Moreover, deployment soon after an attack could prevent wolves from associating specific farms with being sources of prey.

Das verblüfft mich jetzt doch. Omas Unterwäsche auf der Leine vertreibt den Wolf so effektiv? :shocked: Muss ich mal abwarten, was andere Forscher dazu zu sagen haben.
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zaino
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von zaino »

Du kennst doch diese Jagdtechnik "Auslappen"? Gleiches Prinzip. Auf einer Seite lange Leine und Flatterlappen, auf der anderen Seite die Treiber, und irgendwo die Schützen. Durch die Treiberkette flitzen sie manchmal durch, durch die Lappenleine weniger. Irritiert sie offenbar total. Uralter Hut.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Jahaaa. Ich kannte das schon, bevor ich mir Jagdliteratur ins Regal gestellt habe. Der Unterschied: in Panik reagieren Tiere ja doch mal anders, als wenn sie sich in Ruhe ihr Frühstück ausgucken wollen.
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blattfall71
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von blattfall71 »

Diese Erklärung von 11 Unterzeichnern ist doch anders benannt: ... zum Schutz von Weidetieren vor dem Wolf.
Welchen Wert hat eine solche Erklärung, die als erstes den Abschuss von Wölfen als Bedingung auflistet.
1992 wurde das erste interntionale Artenschutzabkommen begründet.Seither wurde daraus ein europäisches sowie nationales Gesetzeswerk in umfänglichem begründetem Rahmen begründet.Also nicht erst vorgestern.Seit spätestens 2000 haben Verbände,Bünde,Vereine,entgleiste "Wissenschaftler", umsatzgegründete Lügenmedien sowie korrupte Politiker die Ansiedelung des Wolfs hierzulande nicht nur verpennt, genau genommen Bauern behindert, der intelligenten Wildtierart Wolf auf Augenhöhe zu begegnen. Weil einige dieser geistigen Mittelalterfetischisten mittlerweile ein ganz anders Kalkül aufgezogen haben. Es geht doch überhaupt nicht um den Wolf. Wäre dem so, wäre die Marktbereinigung auf Wald und Flur bereits längst durch. Der Wolf ist kein Politiker, wird allerdings schamlos gegenüber der Öffentlichkeit politisch benutzt. Der Kanon lautet doch erkennbar: Entwicklung muss anders rum funktionieren. Dazu in die Mitte geschoben wurde die Mehrwertfrage - Wildtier vs. Nutztier - zugunsten von Eigentum gegen den Naturschutz. Eigentum ist verfassungsgewährleistet. Dem folgt, damit sind Pflichten verknüpft, z.B. Tierschutznutztierhalterverordnung. Allerdings ist Gewinn aus Geschäften mit dem Eigentum nicht verfassungsgarantiert. Aber genau das versuchen nun die Nutztiereigentümer unter Verteufelung der Wildtierart Wolf auch mit kriminellem Handeln auf Biegen und Brechen durchzuboxen. Und dazu füllen Weidetierhalter und Jäger ihre Rolle als Schachfiguren, eben Hobbyjäger. Es geht um Geld und und Macht.
Andererseits, welcher Weidetierhalter hat dem Wolf wegen den Job bisher an den Nagel gehängt? Keiner!
blattfall71
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von blattfall71 »

Weiter. Bisher hat sich bestätigt, bei einer Wolfsschulterhöhe von 60-70 cm kann ein 90cm-Zaun allerhöchstens so was wie ein geduldeter Grundschutz angesehen werden, um Entschädigung zu kassieren. Herdenschutz in seinem Sinn geht nur ab 120cm, stromführend, Flatterband, unterwühlsicher und dahinter Herdenschutzhunde.Alles darunter ist fahrlässig und Tierquälerei. Herdenschutz bedeutet Schutz der Nutztiere und der Wildtierart Wolf.Dabei ist rundum klar, 100% Schutz ist entnommen aus dem Hausschatz der Brüder Grimm. Und wer das nicht kann, weil er nicht will, hat immer noch die Option der Umschulung und ist dann bei Erfolg doch viel entspannter. Kant hatte grundsätzlich Recht mit der Forderung zum Tierschutz, da sonst die Gesellschaft verroht. Gibt es dazu andere Erkenntnisse? Warum sonst schwadronieren die Steuerbetrüger vom Hobbyverein DJV e.V. von einer "dunklen Seite der Tierrechte"? Meister Joda hat das für jeden heute deutlich gemacht: Die dunkle Seite schürt Furcht, verbreitet Hass und Hass bedeutet unsägliches Leid. Der Schutz von Weidetieren kann nur in der Zweieinigkeit mit dem gleichzeitigen Schutz des Wolfs mittels wirksamen Herdenschutz erfolgreich sein.
Schlußendlich ist der Steuerzahler der Zahlende.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Wesentliche Kriterien für wirksamen Herdenschutz beim Zaunbau: Zeit und Gewusst-Wie.

Frank & Eklund (2017): Poor construction, not time, takes its toll on subsidised fences designed to deter large carnivores. DOI: 10.1371/journal.pone.0175211.
https://journals.plos.org/plosone/artic ... ne.0175211

Abstract
Die Erhaltung großer Fleischfresser kann in Schweden als erfolgreich angesehen werden, da sich die Populationen von Wolf (Canis lupus), Luchs (Lynx lynx), Braunbär (Ursus arctos), Steinadler (Aquila chrysaetos) und Vielfraß (Gulo gulo) vom Aussterben erholt haben oder lebensfähige Populationen in den letzten drei Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Insbesondere die Wolfs- und Luchspopulationen sind auf Kosten einer zunehmenden Anzahl von Fleischfressern zurückgekehrt, die das heimische Vieh angegriffen haben. Um die Koexistenz zwischen Fleischfressern und Nutztierhaltung zu fördern, subventionieren die schwedischen Behörden Interventionen, um die Anzahl der Fleischfresserangriffe zu verhindern oder zu verringern. Die am häufigsten angewandte Maßnahme ist das Abschrecken von Zäunen durch Fleischfresser, und alle Tierhalter können Zuschüsse für den Bau eines Zauns beantragen. Um eine Erstattung zu erhalten, muss der Zaun von den Behörden nach vordefinierten Kriterien genehmigt werden. Ein wichtiger Teil jedes Managements, das sich um Anpassung bemüht, ist die Bewertung von Interventionen. In diesem Artikel bewerten wir, inwieweit zuvor subventionierte Zäune die Kriterien 1–15 Jahre nach ihrer Genehmigung noch erfüllen. Von 296 Zäunen, die im Landkreis Värmland Subventionen erhalten hatten, wurden im Jahr 2016 100 zufällig ausgewählte Zäune erneut besucht. Von dieser Teilstichprobe erfüllten 14% der Zäune noch die ursprünglichen Kriterien für Subventionen. Keiner der Zäune, die die Kriterien noch erfüllten, war älter als 8 Jahre, während Zäune mit identifizierten Fehlern in allen Altersgruppen auftraten. Von den 86 Zäunen, die die Kriterien nicht erfüllten, waren Baumängel das am häufigsten auftretende Problem. Wartungsfehler, Verschleiß erklären nur einen kleinen Teil der Fehler. Um die Qualität des Zaunbaus sowie die Qualität und Langlebigkeit des Förderprogramms zu verbessern, müssen die Kommunikation zwischen den Behörden und die Kommunikation und Unterstützung der Behörden für die Tierhalter vor und während des Baus von Zäunen sowie verbessert werden Strengere Inspektion, wenn die Zäune gebaut werden.
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Eben gefunden, wenn auch schon älter:

Priebe et al. (2016): Sichere Weidezäune. 88S., ISBN: 978-3-8308-1221-0. https://www.ble-medienservice.de/1132/s ... eidezaeune (kostenloser Download)
Weidezäune haben in erster Linie sicherheitstechnischen Erfordernissen zu genügen. Diese sind je nach Lage der Weideflächen und Sensibilität der Tiere unterschiedlich. Die Broschüre informiert über die möglichen Weidezaunarten und -varianten für Rinder, Pferde, Schafe, Wild, Schweine und Geflügel. Es werden Grundlagen und Neuerungen zur Technik von Elektrozäunen, vom richtigen Zaunmaterial über die Wahl der Isolatoren bis zur sicheren Stromführung vermittelt und mögliche Schwachpunkte aufgezeigt. Elementar ist das Kapitel zu den rechtlichen Grundlagen der Tierhalterhaftung und zu aktuellen Gerichtsentscheidungen. Die Kombination der Inhalte macht die Broschüre zu einem Muss für alle Nutztierhalter, aber auch für Sachverständige und Juristen. Neu in dieser Auflage ist ein großes Kapitel zum Thema "Wölfe und Nutztiere" einschließlich der Wolfsmanagementpläne der Bundesländer.
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Noch eine akademische Arbeit zum Herdenschutz. Looks neat.

Hansen (2018): Effectiveness of Fences as Livestock Protection. Universität Innsbruck, Freie Universität Bozen; Master thesis.
http://www.protectiondestroupeaux.ch/fi ... Hansen.pdf.

Abstract
Schon immer gab es Konflikte zwischen Wölfen und tierhaltenden Bauern und Bäuerinnen. Doch seitdem der Wolf in der Schweiz ausgerottet wurde, haben sich Zaunsysteme entwickelt, die einen effektiven Schutz vor Raubtierübergriffen sicherstellen können.

Eine vorangegangene Studie mit Gehegewölfen hat ergeben, dass Elektrozäune kaum überwunden werden, wenn auf bestimmte Eigenschaften geachtet wird. Auch andere Studien sprechen Elektrozäunen eine Effektivität im Herdenschutz zu. Doch welche Zaunsysteme werden auf den Schweizer Weiden genutzt? Wie beweisen sie sich im Feld? Wie funktioniert die Handhabung und was sind die größten Herausforderungen?

Zur Beantwortung dieser Fragen stützt sich die Arbeit auf drei Herangehensweisen: Analyse vom Zaunsystem von Rissvorfällen, Befragung von Experten zum Thema und drittens Betriebsbesichtigungen von Schafhaltenden in drei Wolf-beheimatenden Regionen der Schweiz, um Zaunsysteme, Probleme beim Zäunen und andere Eigenschaften, die das Rissrisiko erhöhen zu untersuchen.

Es gibt eine Anzahl von Gründen, die es schwierig macht die Effektivität von Zäunen wirklich statistisch korrekt zu messen. Die Ergebnisse dieser Studie deuten aber stark darauf hin, dass es möglich ist, mit Elektrozäunen Herden gut vor Wölfen zu schützen. Die Hypothesen werden bestätigt, dass vor allem eine ausreichende Stromspannung und das sorgfältige Aufstellen der Zäune die größten Herausforderungen sind.

Conclusion (Google Translate)
Was bedeuten diese Ergebnisse für alle Stakeholder?

Für Landwirte besteht keine Notwendigkeit, in besonders hohe Zäune zu investieren. Wölfe, die über 90 cm springen, werden wahrscheinlich bald lernen, größere Höhen zu überwinden. Hohe Netze sind schwerer und größer und daher umständlicher. Es wäre sinnvoller, in hochwertige Zäune mit geringem elektrischen Widerstand zu investieren, um bei längeren Zaunabständen weniger Spannung zu verlieren. Für Landwirte, die kein Risiko eingehen möchten, können höhere Zäune sinnvoll sein. In diesem Fall wäre der Tierschutz jedoch besser durch zusätzliche Schutztiere zu verbessern. Abwechselnd geladene Drähte sind eine gute Lösung zur Überbrückung der schlechten Bodenleitfähigkeit, sollten jedoch immer mit einem speziellen Widerstand zwischengeschaltet werden, um ein Risiko für Kinder und Jungtiere zu vermeiden. Nicht elektrifizierte Zäune bieten keinen Schutz, egal wie hoch sie sind oder wie fest sie im Boden verankert sind. Maschendrahtzäune sollten mit mindestens zwei aufgeladenen Drähten, einem in Bodennähe und einem über den Zäunen, elektrifiziert werden. Bevor Zäune mit viel Aufwand ausgebaut werden, sollten sich Landwirte nach den Kriterien eines Viehschutzzauns erkundigen. Gute Zaunkenntnisse und sorgfältige Aufstellung sind für einen wirksamen Schutz unabdingbar. Für Landwirte wie auch für Viehzüchter stellt sich die Frage, welche Schutzmaßnahme am wirksamsten ist. Effektives elektrisches Fechten erfordert viel Arbeit und Aufmerksamkeit und ist nicht die beste Lösung für alle Bauernhof- und Weidetypen oder -regionen. Eine andere Schutzmaßnahme oder -kombination ist möglicherweise eine effizientere Lösung.

Für das Wolfsmanagement führen die Ergebnisse dazu, dass es zur Sicherstellung des Zusammenlebens mit der Landwirtschaft wichtig ist, problematische Individuen auszusortieren, die gelernt haben, über Elektrozäune zu springen. Dies muss geschehen, bevor sie Verwüstungen anrichten oder anderen ihre Jagdtechniken beibringen. Es könnte an der Zeit sein, die Definition von „schadenstiftender Wolf“ zu ändern. Es ist nicht wichtig, wie viele einzelne Schafe man getötet hat, sondern die Tatsache, dass es gelernt hat zu springen und die Anzahl der "springenden" Angriffe. Um wirklich zu verstehen, ob ein Wolf gesprungen ist oder nicht, sollten Angriffe immer richtig analysiert werden. Da Wildhüter bereits vor Ort sind, um die DNA-Daten zu sammeln, sollten sie geschult werden, um das Zaunsystem, die Mängel und die Zusammenfassung des Angriffs zu überprüfen und festzustellen, ob und wie der Wolf den Zaun oder andere Schutzmethoden überwunden hat. Ihre Datensammlungen sind eigentlich nutzlos, wenn der Zaun nicht richtig überprüft wird, da auch die Definition von „schadenstiftender Wolf“ davon abhängt. Die Ergebnisse dieser Studie geben auch Anlass, die Subventions- und Entschädigungszahlungen in der Schweiz zu reformieren. Warum unternehmen die Landwirte keine größeren Anstrengungen, um ihr Vieh zu schützen? Ist es die zusätzliche Arbeitsbelastung oder finanzielle Probleme? Da ihre Verdrängungsverluste vollständig gedeckt sind, ist ein finanzieller Druck nicht gegeben. Aber ungeschützte Herden bringen den Wölfen die einfache Beute bei. Die Landwirte haben die moralische Verpflichtung, jedes Leiden von den Tieren fernzuhalten, die sie betreuen. Ungeschützte Herden im Wolfsgebiet sind grob fahrlässig. Möglicherweise sind strukturelle Änderungen erforderlich, damit die Landwirte ihr Schutzverhalten ändern können. Eine Lösung hierfür könnten Raubzahlungen nur für geschützte Tiere oder gesetzliche Verpflichtungen zu einer wirksamen Schutzmaßnahme sein. Aber das klingt einfacher als es ist. Ein Beispiel dafür ist Deutschland, wo die Raubvergütung nur für geschützte Tiere gezahlt wird. Die Schutzart ist immer ein Thema und wenig, denn die vom Landwirt unbekannten Defizite im Zaunaufbau können ohne Entschädigung zu tragischen Verwerfungen führen. Das großzügige Bezahlen und Keulen von Problempersonen in der Schweiz kühlt die hitzige Diskussion ab [ sic! ... :D ]. Die Subventionierung von Schutzmaßnahmen ist recht gut organisiert. Die Landwirte gaben jedoch an, dass nur hohe Netze speziell finanziert werden, was nach den Ergebnissen dieser Studie keinen Sinn mehr ergibt.

Für die verbleibenden Für- und Widersprecher der Wölfe in der Gesellschaft führen die Ergebnisse auch zu einem guten Kompromiss. Der politische Schutz der großen Raubtiere wird sich höchstwahrscheinlich nicht wesentlich ändern. Vielleicht wird es einfacher, Individuen zu entfernen, aber ein völliges Aussterben des Wolfes wird höchstwahrscheinlich in der Schweiz nicht passieren. Und selbst wenn die gesetzlichen Grenzen für wild lebende Tiere nicht allzu beeindruckend sind und der Einzelne immer wieder abwandert. Die Pro oder Contra Wolf Diskussion ist wichtig in der Gesellschaft, aber nicht wirklich in der Politik. Organisationen, die die Hoffnung für die Landwirte aufrecht erhalten, dass dies bald geschehen könnte und sie das Problem beseitigen würden, verstärken den Konflikt tatsächlich. Die Bauern warten lieber ab, als zu versuchen, ihre Herden zu schützen. Das Ergebnis sind katastrophale Zerstörungen ungeschützter Herden, die die feurige Diskussion befeuern. Dass Wölfe natürlich nicht springen, macht es recht einfach, einen Kompromiss zu finden. Wölfe müssen sich an die Mindestanforderungen halten. Wenn dies nicht der Fall ist, werden die Landwirte bei der Keulung unterstützt. Dieses Problem, das Einzelpersonen beseitigt werden können, sollte die Pro-Wolfadvocates nicht verärgern, da es das Zusammenleben erheblich erleichtert und langfristig dazu beitragen könnte, dass sie ein breiteres und friedlicheres Leben führen.

Für zukünftige Studien führen die Ergebnisse zu endlosen Empfehlungen. Da die Wiederbesiedlung von Wölfen in Europa so jung ist, fehlen in dieser Studie definitiv langjährige Erfahrungen. Weitere Untersuchungen zum Verhalten von Wölfen in unserer sich schnell verändernden Landschaft und Landnutzung sind notwendig. Es gibt so viele Zusammenhänge, Links und Parallelen, dass es schwierig ist, einen Ausgangspunkt zu finden. Korrelationen zwischen der Anwesenheit von Wölfen und Beute sind ebenso wichtig wie weitere Analysen zum Schutzzaun.
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