Der Naturschutzverband NABU will der Tötung von streng geschützten Wölfen zustimmen. Warum, erläutert Ralf Schulte, Wildtierökologe und Fachbereichsleiter Naturschutz und Umweltpolitik im GEO.de-Interview
Ist es nicht wahrscheinlich, dass immer mehr Wölfe diese Fähigkeit erlangen werden?
Das wäre der worst case. Darum sind wir an der Stelle, schweren Herzens und eine fette Kröte schluckend, auf der Seite der Ministerin – indem wir sagen, diese Lernerfahrung, dass der Gang zur Schaf- oder Ziegenherde wie der Gang zum Schnellimbiss ist, diese Lernerfahrung dürfen wir den Wölfen nicht gönnen. Wer sie gemacht hat und nachhaltig das neu Gelernte anwendet, der muss getötet werden. Denn Wölfe sind sehr soziale Tiere, und das Erlernte würde schnell innerhalb des Familienverbandes weitergegeben.
Interessantes Interview.
Der NABU scheint mir beim Thema Wolf etwas pragmatischer und Realitäts-näher als beim Kormoranproblem.
In der Sache kann ich dem NABU da schon zustimmen. Allerdings scheint dem Bundesumweltministerium bei der "Lex Wolf" etwas anders wichtig zu sein: Ruhe zu haben vor den ständigen Vorwürfen bestimmter Lobbyisten, die Sorgen der Bevölkerung nicht ernst zu nehmen und die Tierhalter im Regen stehen zu lassen. Da ist mir zu viel Defensive im Spiel. Die Behörden sollten offensiver beim Herdenschutz vorgehen. Wie oft ist denn die Form der Schafshaltung ein regelrechtes Anfüttern der Wölfe? So werden doch erst die Probleme geschaffen. Man braucht sich doch nur mal die Rißstatistiken ansehen, selbst in seit langem besiedelten Wolfsregionen. https://www.wolf-sachsen.de/de/wolfsman ... sstatistik
Was da noch so fabriziert wird einschließlich Schafe anpflocken ist an sich schon strafbar im Sinne von Sorgfaltspflicht. Ist vielleicht etwas übertrieben von mir, aber die zuständigen Behörden sollten da schon etwas deutlichere Hinweise geben.
Oder das als Beispiel: https://www.saechsische.de/toedliche-wo ... 42651.html