Die Julia, die Julia!

Alles, was sonst nirgends passt.
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Die Julia, die Julia!

Beitrag von Lutra »

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... e-100.html
Sie will notfalls auch vorsorglich Abschüsse ab einer bestimmten Rudelgröße ermöglichen.
https://www.youtube.com/watch?v=fN0HQELqHuw
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Frage mich, wie die Zustimmung ausfiele, wenn das konsequent auch auf die Wähler angewendet werden würde. Ab einer bestimmten Familiengröße den Überhang, festgemacht an der Altersstruktur, ebenso mal "final beiseite genommen". .. Sparte eine MENGE Rentengelder. :)
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Lutra »

Bloß gut, dass meine Jährlinge schon abgewandert sind und z.T. eigene Rudel gegründet haben!
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Nina »

Die Frau hat von Wölfen und Herdenschutz wirklich nicht die leiseste Ahnung. Neues von "Planet Julia":
In Regionen mit großen Wolfsrudeln müsse es möglich sein, zwei oder drei Tiere „zu entnehmen“, um das Risiko in der Nutztierhaltung zu senken.

Märkische Allgemeine, 12.03.2019: Julia Klöckner warnt vor dem Wolf – als AfD-Wahlkampfhilfe http://www.maz-online.de/Nachrichten/Po ... f-dem-Land
Am besten noch die Elterntiere, weil das in Cuxhaven ja sooo gut funktioniert hat. ;)
Und am besten noch den Rüden, damit das hier passiert:
In der Regel herrscht im Wolfsrudel Monogamie und es paaren sich nur die beiden Elterntiere. Zwischen den Geschwistern, aber auch zwischen Elterntieren und ihren geschlechtsreifen Nachkommen besteht eine Inzestsperre. Fällt der Vaterwolf aus, so übernimmt meist ein fremder Rüde das Rudel. Für diesen gilt keine Inzestsperre: Er paart sich ohne Hemmungen mit der Mutter ebenso wie mit einer ihrer Töchter. [...] Für das Management einer Wolfspopulation, z.B. eine Bejagung, ergeben sich daraus bedenkenswerte Aspekte. Der Ausfall des Stammrüden kann Mehrfachreproduktion zur Folge haben – das heißt eine vorübergehend höhere Wolfsdichte im Territorium als vorher.

Ulrich Wotschikowsky, 07.02.2015: Mehrfacher Nachwuchs: Tendenz zum Riesenrudel? http://woelfeindeutschland.de/mehrfache ... esenrudel/ http://woelfeindeutschland.de/mehrfache ... esenrudel/
Ähnlich simplen Gedankengängen wie denen von Frau Klöckner folgt auch das niedersächsische Umweltministerium hinsichtlich der Abschussgenehmigung für den Rodewalder Rüden:
Es liegen keinerlei Belege für die Theorie vor, dass Risse großer Nutztiere durch den Tod eines einzelnen Elterntieres ansteigen. Andernfalls würde bei im Verkehr umgekommenen Elterntieren eine Zunahme von derartigen Rissen durch deren Rudel zu verzeichnen sein. Dies ist nicht der Fall. Tatsächlich deutet die Studienlage auf das Gegenteil hin und es ist für den Fall der rechtzeitigen individualisierten Entnahme eines Individuums wie GW717m von einem deutlich reduzierten Risiko künftiger Nutztierschäden in dem betreffenden Gebiet auszugehen.

Umweltministerium Niedersachsen, 13.03.2019: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur aktuellen artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung zur Entnahme des Wolfsrüden GW717m https://www.umwelt.niedersachsen.de/wol ... 74199.html
Ein einfacher Blick in die Liste der Totfunde von Wölfen mit einer Auswertung der Verkehrsopfer hätte die Absurdität der simplifizierten Annahme offenbart: Von den 48 in Niedersachsen im Straßenverkehr verunfallten Wölfen waren 39 Jungtiere, "subadulte". Das sind 81%. Elterntiere wurden nur in 2 Fällen Verkehrsopfer, beides Fähen. Der Vergleich ist also keiner, denn das Verschwinden abwandernder Jungwölfe hat keinen Einfluss auf die Jagdtechniken der Elterntiere. Olaf Lies spinnt sich die Welt, wie es ihm gefällt.

Gut wäre auch zu wissen, welche "Studienlage" darauf hinweisen soll, dass der Abschuss einzelner Wölfe die Zahl der Risse senkt?
Wolfsabschüsse schützen keine Nutztiere. [...] Ganz im Gegenteil: getötete Wölfe führen in fast einem Drittel der untersuchten Fälle zu mehr Nutztierschäden. [...] Nur in 29 Prozent der untersuchten Fälle konnte ein minimaler und nur kurzfristiger Rückgang der Übergriffe auf Nutztiere durch eine Wolfstötung erzielt werden. Bei 71 Prozent wurden hingegen keine Effekte oder sogar mehr Nutztierschäden festgestellt.

Herdenschutzmaßnahmen und visuelle Abschreckungen wie Flatterbänder hingegen erfreuen sich großer Wirksamkeit. In 80 Prozent der untersuchten Fälle nahmen die Risse deutlich ab.
[...] Für die aktuelle Studie hat ein internationales Forschungsteam systematisch die Resultate und die Aussagekraft von verschiedenen Studien aus Amerika und Europa unter die Lupe genommen. Auch Resultate aus Afrika ind Asien bestätigen die Befunde. Die Ergebnisse decken sich auch mit jenen einer 2014 veröffentlichten Studie aus dem amerikanischen Raum.

VET-MAGAZIN, 19.09.2016: Wolfsabschüsse schützen keine Nutztiere https://vet-magazin.de/wissenschaft/wil ... tiere.html
Unsere Politik orientiert sich nicht mehr an Fakten. Die Julia treibt es natürlich auf die Spitze, in dem sie ausgerechnet den Wölfen die Schuld für die verkorkste Flüchtlingspolitik der Union in die Schuhe schiebt und der Auffassung ist, mit ein paar Wolfsabschüssen zu politischen Showzwecken die AfD-Wähler zurückgewinnen zu können:
Dann wurde Klöckner grundsätzlich und wandte sich gegen „Schwarz-Weiß-Diskussionen“ von Interessengruppen zur Ausrichtung der Landwirtschaft, warnte vor einer Spaltungs der Gesellschaft. [...] „Die Wolfsfreunde sitzen vor allem in Städten, vermutlich im fünften Stock. Wenn jedoch nichts passiert, dann wirkt dies auf dem Land wie ein AfD-Beschleunigungsprogramm.“

Märkische Allgemeine, 12.03.2019: Julia Klöckner warnt vor dem Wolf – als AfD-Wahlkampfhilfe http://www.maz-online.de/Nachrichten/Po ... f-dem-Land
Als Weinkönigin fand ich Frau Klöckner auf dem Fachgebiet einfach kompetenter.
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Ob jetzt bald härtere Strafen für Tierrechtsaktivisten gefordert werden, die da unverschämt wo einbrechen? Sind auch die letzten Veterinäre wohl nicht genug geschmiert worden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-03/ ... ung-urteil
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Redux

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Redux »

Ja gut so daß es da wenigstens mal ein Urteil gibt. Ich habe aber mal eine andere Frage finden die amtlichen Kontrollen der Ställe eigentlich immer noch lediglich nach Vorankündigung statt ? Oder wie sieht sowas generell aus finden die wegen Überlastung der Ämter kaum statt ?
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Erklärbär »

Dr_R.Goatcabin hat geschrieben: 17. Mär 2019, 08:50 Ob jetzt bald härtere Strafen für Tierrechtsaktivisten gefordert werden, die da unverschämt wo einbrechen? Sind auch die letzten Veterinäre wohl nicht genug geschmiert worden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-03/ ... ung-urteil
Ist ja interessant, nur was hat das in diesem Thread verloren?
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Nina »

Erklärbär hat geschrieben:Ist ja interessant, nur was hat das in diesem Thread verloren?
Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) hat nun härtere Strafen bei Stalleinbrüchen angekündigt. "Wir brauchen keine selbsternannte Stallpolizei, die die Einhaltung des Tierschutzes kontrolliert", sagte die Politikerin in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es sei Aufgabe des Staates, Landwirte zu belangen, die ihre Tiere schlecht hielten.

mdr, 14.05.2018: Klöckner will härtere Strafen für Stalleinbrüche https://www.mdr.de/investigativ/exakt-k ... n-100.html
Wir erinnern uns: Das Oberlandesgericht Naumburg hat im Februar 2018 das Urteil des Landgerichts Magedeburg bestätigt, nach dem ein Stalleinbruch aufgrund des Notstandsparagrafen § 34 StGB gerechtfertigt sein kann:
Es habe eine Gefahr für das Tierwohl bestanden und die Angeklagten hätten dieses schützen wollen. Wenn staatliche Organe ihre Arbeit nicht so machten, wie es sein sollte, müssten die Bürger eingreifen, so der Vorsitzende Richter damals. [...] Auch das OLG sah in dem gefährdeten Tierwohl einen rechtfertigenden Notstand, der es den Aktivisten erlaubt habe, in die Räume des Unternehmens einzudringen. [...] Die Tat sei zur Abwendung der Gefahr auch erforderlich gewesen, führte das OLG aus, denn mit einem Eingreifen der zuständigen Behörden sei in der Tat ansonsten nicht zu rechnen gewesen.

LTO, 23.02.2018: OLG bestätigt Freisprüche für Aktivisten - Tierschutz ist notstandsfähig https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ ... estaetigt/
Hier stimmt die Wahrnehmung der Landwirtschaftsministerin nicht ganz mit der Realität überein.

Für ihre verkorkste Wolfspolitik hat die Julia jetzt Post von der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe bekommen:

Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, 13.03.2019: Offener Brief an die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bezüglich "Abschuss auffälliger Wölfe": https://www.gzsdw.de/files/offener_brie ... _gzsdw.pdf

Auch bei der Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration hat die Julia kein gutes Bild abgegeben und sich Kritik u. a. von foodwatch eingehandelt:
Die Bundesagrarministerin wirbt am Dienstag bei einem nicht öffentlichen Treffen mit der Agrarindustrie, dem Lebensmittehandel und mit Tierärzten für die Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration. Zugleich soll über die Alternativen zur betäubungslosen Kastration gesprochen werden. Tierschützer sind jedoch zu dem Treffen laut offizieller Einladung nicht eingeladen, wie foodwatch heute öffentlich machte.

„Die Bundesagrarministerin verweigert den deutschen Tierschutzorganisationen die Mitsprache am ‚Runden Tisch‘, weil sie Kritik an der Verlängerung der grausamen betäubungslosen Ferkelkastration nicht hören will“, erklärte Matthias Wolfschmidt von foodwatch.

foodwatch, 27.11.2018: „Tierschutz unerwünscht“: Ministerin Klöckner beruft Geheimtreffen zur Ferkelkastration fast ohne Kritiker ein
https://www.foodwatch.org/de/presse/pre ... zustimmen/
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Nina hat geschrieben: 18. Mär 2019, 15:34
Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) hat nun härtere Strafen bei Stalleinbrüchen angekündigt. "Wir brauchen keine selbsternannte Stallpolizei, die die Einhaltung des Tierschutzes kontrolliert", sagte die Politikerin in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es sei Aufgabe des Staates, Landwirte zu belangen, die ihre Tiere schlecht hielten.
mdr, 14.05.2018: Klöckner will härtere Strafen für Stalleinbrüche https://www.mdr.de/investigativ/exakt-k ... n-100.html
Danke, Nina. Das hatte ich wohl noch unbewusst im Hinterkopf dabei. Ab und zu werden totale Psychopathen entdeckt und gefasst, und "die Julia" hat nichts besseres zu tun, als sich über Leute zu empören, die das aufdecken. ....... Sagt's, und entschwand wieder zum nächsten Pose-and-Smile auf einer PR-Veranstaltung für das "Tierwohl"-Label.
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Die Julia, die Julia!

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

https://taz.de/Kommentar-Ministerin-ueb ... /!5603597/
Hurra! Endlich nimmt CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöck­ner die Sorgen der Bauern im Rheinland ernst und spricht sich mit klaren Worten gegen die landwirtschaftlichen Schäden durch Klimawandel und Tagebaue aus …

Ach nein, sorry: gegen die landwirtschaftlichen Schäden durch Gegner von Klimawandel und Tagebauen. Denn die haben etwas Skandalöses getan: Bei ihren Protesten gegen die Klima- und Landschaftszerstörung, die mit dem Abbau der Braunkohle einhergeht, sind sie doch tatsächlich über ein Petersilien- und ein Karottenfeld gelaufen. Landwirtschaftliche Ressourcen zu zerstören sei ein „elitäres, ignorantes Verhalten“, zürnte Klöckner in einer Pressemitteilung und bescheinigte den Klimaaktivisten ein „Glaubwürdigkeitsproblem“.
Kommentar
Wenn Natotruppen mit deutscher Unterstützung "Operationen" durchführen dann nennen die gewählten Politiker die getöteten tausenden Unschuldigen kalt Kollateralschaden. Ist eben ein notwendiger Kampfeinsatz.

Wenn Aktivisten mit zivilem Ungehorsam den Schutz unserer Lebensgrundlagen einfordern, dann werden diese von den gleichen Politikern in die Verbrecherliga gestellt, weil ein paar Möhren kaputtgegangen sind.
Ich sehe schon den nächsten Hashtag - #Moehrengate! :D

Fresschen für "Bauer Willi".

https://www.bauerwilli.com/asoziale-kli ... ker-video/
https://www.bauerwilli.com/moehren-oder-klima/
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Antworten