In dem Ort der Samtgemeinde Sögel im Emsland wird vor einem Wolf gewarnt. Er wurde in den vergangenen Tagen angeblich mehrmals im Bereich "Mühlentannen" gesehen. Bürgermeister Reinhard Timpker (CDU) bittet die Bevölkerung um "gebotene Vorsicht" und hat Kontakt mit einem Wolfsberater aufgenommen.
NDR, 10.10.2018: Spahnharrenstätte: Wolf in der Gemeinde gesichtet https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ck808.html
Mit einem Warnhinweis bittet Bürgermeister Reinhard Timpker die Menschen in Spahnharrenstätte um gebotene Vorsicht. Insbesondere Kinder sollen auf mögliche Gefahren hingewiesen werden.
emsvechtewelle ukw 95,2, 09.10.2018: Wolf in Spahnharrenstätte unterwegs - Bürgermeister gibt Warnhinweis heraus http://www.emsvechtewelle.de/news/wolf- ... 41958.html
Zusätzlich wurden noch die Bundesswehr, das SEK und MEK, die NATO und der Weltssicherheitsrat verständigt.„Ich selbst habe keinen Wolf gesehen und weiß daher nicht, ob es wirklich stimmt“, erklärt Timpker im Gespräch mit unserer Redaktion. Vorsorglich habe er nun den Warnhinweis verfasst, in dem er um „gebotene Vorsicht“ bittet und appelliert, Kinder auf die mögliche Gefahr hinzuweisen. Wie der Bürgermeister weiter ausführt, habe er Kontakt zur Polizei, zum Landkreis und zu einer Wolfsberaterin aufgenommen, die nach seinen Worten der Sache auf den Grund gehen wird.
Neue Osnabrücker Zeitung, 09.10.2018: Gemeinde gibt Warnhinweis heraus - angebliche Wolfssichtung in Spahnharrenstätte
https://www.noz.de/lokales/soegel/artik ... renstaette
Scherz beiseite: Sich und die Bevölkerung über den Wolf zu informieren, ist eine sinnvolle Sache.
Wenn aber offensichtlich in der Materie Unkundige voreilig "Warnungen" und "Warnhinweise" für ungelegte Eier herausgeben, ist das Panikmache.
Und bekommt ein Geschmäckle, wenn sie rein zufällig auch noch Vertreter einer Partei sind, die gegen die Mehrheit der Bevölkerung verbissen für ihre kleine Klientel kämpft, den Wolf doch bitte endlich, endlich bejagen zu dürfen! Selbst, wenn diese Jagd auch nicht garantieren kann, dass sich nie wieder ein Wolf unfreiwillig nach Spahnharrenstätte verläuft. (Spahn was bitte?)
Wir erinnern uns: Im österreichischen Lienz hat die Agrarlobby jüngst klare Worte gefunden, wie sie die Bevölkerung manipulieren will:
Und mir fällt noch ein Zitat von John Linnell ("NINA-Report") ein, der Wolfsangriffe auf Menschen aus den letzten 450 Jahren ausgewertet hat.„80 Prozent der Bevölkerung sind für den Schutz des Wolfes. Die müssen wir geistig umdrehen.“ Denn erst wenn Wölfe auch für Freizeitsportler, Touristen und Erholungssuchende eine Gefahr werden, könne ein Umdenken einsetzen. „Wir müssen der Bevölkerung ein Problem machen“ [...]. Dafür sollten Viehhalter und Bauernstand eine PR-Maschinerie in Gang setzen.
Tiroler Tageszeitung, 01.06.2018: Diskussion in Lienz: Den Wolf mit PR-Maschinerie bekämpfen https://www.tt.com/panorama/gesellschaf ... ämpfen.csp
In den letzten 40 Jahren habe es in Europa keinen tödlichen Wolfsangriff auf Menschen gegeben.
Warum eigentlich wurden wir Niedersachsen nicht schon ständig bei den 6130 Wolfsmeldungen der letzten sieben Jahre mit Warnhinweisen beglückt, etwa als zum Beispiel Kurti mal durch Buchholz gelatscht oder ein Pizzabote über einen Wolf in Walsrode gestolpert ist? Der Einfall mit der "Wolfswarnung" scheint eine relativ neue Idee der "PR Maschinerie" zu sein.Politiker und Wolfsgegner machen den Menschen Angst, um sie zu manipulieren. [...] Das ist zynisch und schmutzig, aber der Trick wird oft angewandt, einfach weil er so gut funktioniert.
John Linnell im Interview mit Julia Koch, SPIEGEL 10/2018 vom 03.03.2018, Seite 104-105