Diese Leute unterstützte ich auch, wie es meine Möglichkeiten zulassen; egal ob viel Freizeit oder nicht.
Reinhard Brehe in Stechlin
http://www.maz-online.de/Lokales/Ostpri ... n-den-Wolf
Give this man a fucking medal!

Außerdem (!):Am Nachmittag besuchen wir Frank Neumann. Der hat im Jahr 2002 in zwei Nächten 33 Schafe an das damals einzige, erste Wolfsrudel verloren. Hat nicht über die Wölfe lamentiert, sondern in die Hände gespuckt: sich sachkundig gemacht, Zäune verbessert, Herdenschutzhunde gekauft und gezüchtet.
Ganz entscheidend sei bei Elektrozäunen die Erdung. Er meint, dass wegen der anhaltenden Trockenheit viele Elektrozäune, die an sich gut aufgestellt seien, nicht funktionieren. [...] Aber Wildtiermanagement steht niemals still. Das ist ein ständiger Prozess. Jeder „Fall“ bietet neue Einsichten. Wir müssen nur die Augen öffnen.
FACING REALITY
Die Schäfer in Deutschland haben zahlreiche Probleme , die dazu geführt haben, dass viele ihren Beruf an den Nagel gehängt haben. Der Wolf ist zweifellos ein Problem mehr. Unsere Begeisterung über seine Wiederkehr hält sich deswegen auch in Grenzen. Aber man soll nicht so tun, als ob der Wolf das Hauptproblem der Schäfer ist. Das ist er leider nicht, sondern das besteht in einer Agrarpolitik, die mit viel Geld und einer an Qualität desinteressierten Tonnenideologie die falschen Schwerpunkte setzt ,die Falschen fördert und mit dem falschen Versprechen „Wachsen oder weichen“ weiterhin Betriebe in den Untergang treibt.
Die andauernde Grundsatzdiskussion über den Wolf halten wir inzwischen für müssig. Vielleicht hätte man sie vor 25 Jahren noch ergebnisoffen führen können , aber jetzt ist der Wolf da und er wird bleiben und das darüber andauernde Lamento ist so hilfreich wie die Klage über schlechtes Wetter. Die Zeit und Energie für diese Diskussion kann man sich insofern sparen und sollte sinnvoller der pragmatischen Frage gewidmet werden, wie praktische Schritte zur Koexistenz von Wolf und Weidetierhaltung zu organisieren sind.
Zwar wurde mit der jüngst erfolgten Änderung des Naturschutzgesetzes der Versuch gemacht, unter dem aktuellen Vorwand Wolf den in Deutschland erreichten Stand des Artenschutzes insgesamt zurückzudrehen und nicht nur den Abschuss von Biber, Fischotter, Graureiher, Kormoran oder Kranich , sondern bei Gefährdung wirtschaftlicher Interessen prinzipiell aller geschützten Arten zu erleichtern. Dennoch wird der Wolf weiterhin unter starkem gesetzlichen Schutz stehen.
Wer dagegen auf kriminelle Methoden setzt - erschiessen, Tellereisen ,vergiften - verbunden mit der launigen Wildererparole „Schiessen - Schaufeln - Schweigen“ - wird die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland nicht verhindern. Er muss sich aber auf eine auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen Diskussion sicher nicht toleranter werdende Strafjustiz einstellen. Und die in Frankreich von radikalen Wolfsgegnern geforderte Bewaffnung der Schäfer wird es in Deutschland sicher nicht geben.
Ruhrschäferei, 12.01.21; https://ruhrschaeferei.de/68/hirtenbrief-21