Wölfe in der Tschechischen Republik
Verfasst: 27. Aug 2018, 13:48
Der Stand des tschechischen Wolfsmanagements auf dem Wolfstag hat mich gestern neugierig gemacht, wie es in Böhmen und Mähren um die Wölfe bestellt ist.
Nach Durchblick der Karte verorte ich da im Wesentlichen 7 Großreviere bzw. Regionen. Eines befindet sich in der Böhmischen Schweiz westlich von Rumburk (Rumburg).
Es stößt damit im Weiteren ans deutsche Hohwald- und Cszorneboh- (Cunewalde) Revier in der südlichen Oberlausitz/oberlausitzer Bergland. Von Nordosten nähert sich der deutsche Wolfsbestand mit dem neuen Großhennersdorfer Rudel, hier wäre es auch aufgrund der geografischen und Territorialen Gegebenheiten wahrscheinlich, daß in den kommenden Jahren ein flächigendeckender Schluß erfolgt. Bei Zittau wäre dann ein Dreiländerrudel an der Neiße denkbar, südlich könnte sich dann am Südhang des Lausitzer Gebirges (Luzicke hory) an den Truppenübungsplatz Mimon entwickeln.
Das nächstgelegene ist das hier auch schonmal zitierte Rudel im Kokosinsko (Daubaer Schweiz) nördlich von Melnik, zu dem ich auch den o.g. TÜP zähle. Ein zauberhaftes Wald- und Sandsteingebiet im Kreis Ceska Lipa (Böhmisch Leipa) mit dem Machersee bei Doksy als östliche Territorialgrenze.
Eine Wolfsregion hat sich im hinteren Riesengebirge (Krkonose) und Falkengebirge (ugs) (Broumovske steny) etabliert. Mittelgebirge und Vorland, viel Wald und die legendäre Felsenstadt bei Adersbach (adrspassky skaly). Im Norden dürfte der Anschluß an die polnischen Territorien vorhanden sein.
Ganz im Osten in Mähren existiert die region der kleinen Karpaten (bile karpaty) bzw. der kleinen Wallachei (Valasske) nordöstlich der Großstadt Zlin (früher Gottwaldov) und südlich von Ostrava (Ostrau). Ebenfalls eine Mittelgebirgsregion mit sowohl weitläufigen wie engen Tälern. Die Besiedlung dürfte direkt aus der Slowakei und Polen (ist auch ein Dreiländereckrevier) um die Rudel bei Bialsko Biala heraus erfolgt sein. Eine weitere Ausdehnung von da aus erwarte ich höchstens noch geringfügig nach Süden, da westlich dieses Reviers zuviel Landwirtschaft und damit Offenland und zu wenig Waldbestand bei recht engmaschiger Kleinbesiedelung vorhanden ist.
2 weitere Reviere gibts in Südwestböhmen im Nationalpark Böhmerwald (Sumava) angrenzend dann der Bayrische Wald in Niederbayern sowie nördlich der Oberpfälzer Wald (Cesky les) den sich die Westböhmen mit den bayrischen Freistaatlern im Landkreis Weiden in der Oberpfalz teilen.
Das letzte der 7 Großgebiete befindet sich dann nördlich von Karlovy Vary (Karlsbad) am Südhang des Westerzgebirges bis ans sächische Vogtland heran.
Zu den drei Regionen wage ich keine Prognose, von dort aus sollte jedoch keine Ausbreitung mehr ins Binnenland erfolgen, einfach wegen der schon erwähnten landwirtschaftlichen Strukturen.
Allerdings sehe ich noch 4 Gebiete, wo eine Ansiedlung denkbar wäre. Im südböhmischen Biosphärenreservat Trebonsko (da gibts in der Nähe schon erste Wanderbewegungen), im Böhmisch/Mährischen Hochland hälftig zwischen Prag und Brünn, im Mährischen Karst nördlich von Brünn, sowie im Berounkatal südlich von Prag Richtung Pilsen. Dort sind in jedem Fall von der Vegetation, Besiedelung und geografischen Lage die Grundvoraussetzungen vorhanden.
Es sieht nicht schlecht aus für die Wölfe bei unseren gemütlichen Nachbarn. Der Menschenschlag dürfte auch ein ganzes Stück pragmatischer mit der Thematik umgehen und das Thema hyperventiliert da sicher nicht so wie bei uns in Presse und Politik. Allerdings halte ich es da eher für denkbar, daß Problemwölfe ganz unkonventionell "deproblematisiert" werden. Da wird sicher nicht so lange gefackelt.
Zum Schluß noch eine eher bedenkliche aktuelle Meldung. Wenn ich das richtig interpretiere gabs im Hohenelberudel (Riesengebirge) ein Vorfall wo ein Wolf (Wölfin Vlcice) in eine Schafweide eingedrungen war und 30 Stunden da nicht wieder rauskam, einesteils wegen dem elektrischen Zaun, andererseits wurde die Schafherde noch von einem anderen Wolfsrudel beobachtet. Das Tier war entkräftet und frustriert schreibt man da. Vom Tier wurde Blut entnommen und es wieder freigelassen. Allerdings lungerte der Wolf Tage später wieder an menschlichen Behausungen. Bei diesem Wolf wurden Tollwut Antikörper im Blut gefunden, ohne direkt Tollwut nachweisen zu können, aber aufgrund des vorhandenen Infektionsrisikos und des ungewöhnlichen Verhaltens wurde die Wölfin eingeschläfert. Das alles erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Institut in Hradec Kralove und den Bakteriologischen Veterinärmedizinern des Safariparks Dvur Kralove.
Nach Durchblick der Karte verorte ich da im Wesentlichen 7 Großreviere bzw. Regionen. Eines befindet sich in der Böhmischen Schweiz westlich von Rumburk (Rumburg).
Es stößt damit im Weiteren ans deutsche Hohwald- und Cszorneboh- (Cunewalde) Revier in der südlichen Oberlausitz/oberlausitzer Bergland. Von Nordosten nähert sich der deutsche Wolfsbestand mit dem neuen Großhennersdorfer Rudel, hier wäre es auch aufgrund der geografischen und Territorialen Gegebenheiten wahrscheinlich, daß in den kommenden Jahren ein flächigendeckender Schluß erfolgt. Bei Zittau wäre dann ein Dreiländerrudel an der Neiße denkbar, südlich könnte sich dann am Südhang des Lausitzer Gebirges (Luzicke hory) an den Truppenübungsplatz Mimon entwickeln.
Das nächstgelegene ist das hier auch schonmal zitierte Rudel im Kokosinsko (Daubaer Schweiz) nördlich von Melnik, zu dem ich auch den o.g. TÜP zähle. Ein zauberhaftes Wald- und Sandsteingebiet im Kreis Ceska Lipa (Böhmisch Leipa) mit dem Machersee bei Doksy als östliche Territorialgrenze.
Eine Wolfsregion hat sich im hinteren Riesengebirge (Krkonose) und Falkengebirge (ugs) (Broumovske steny) etabliert. Mittelgebirge und Vorland, viel Wald und die legendäre Felsenstadt bei Adersbach (adrspassky skaly). Im Norden dürfte der Anschluß an die polnischen Territorien vorhanden sein.
Ganz im Osten in Mähren existiert die region der kleinen Karpaten (bile karpaty) bzw. der kleinen Wallachei (Valasske) nordöstlich der Großstadt Zlin (früher Gottwaldov) und südlich von Ostrava (Ostrau). Ebenfalls eine Mittelgebirgsregion mit sowohl weitläufigen wie engen Tälern. Die Besiedlung dürfte direkt aus der Slowakei und Polen (ist auch ein Dreiländereckrevier) um die Rudel bei Bialsko Biala heraus erfolgt sein. Eine weitere Ausdehnung von da aus erwarte ich höchstens noch geringfügig nach Süden, da westlich dieses Reviers zuviel Landwirtschaft und damit Offenland und zu wenig Waldbestand bei recht engmaschiger Kleinbesiedelung vorhanden ist.
2 weitere Reviere gibts in Südwestböhmen im Nationalpark Böhmerwald (Sumava) angrenzend dann der Bayrische Wald in Niederbayern sowie nördlich der Oberpfälzer Wald (Cesky les) den sich die Westböhmen mit den bayrischen Freistaatlern im Landkreis Weiden in der Oberpfalz teilen.
Das letzte der 7 Großgebiete befindet sich dann nördlich von Karlovy Vary (Karlsbad) am Südhang des Westerzgebirges bis ans sächische Vogtland heran.
Zu den drei Regionen wage ich keine Prognose, von dort aus sollte jedoch keine Ausbreitung mehr ins Binnenland erfolgen, einfach wegen der schon erwähnten landwirtschaftlichen Strukturen.
Allerdings sehe ich noch 4 Gebiete, wo eine Ansiedlung denkbar wäre. Im südböhmischen Biosphärenreservat Trebonsko (da gibts in der Nähe schon erste Wanderbewegungen), im Böhmisch/Mährischen Hochland hälftig zwischen Prag und Brünn, im Mährischen Karst nördlich von Brünn, sowie im Berounkatal südlich von Prag Richtung Pilsen. Dort sind in jedem Fall von der Vegetation, Besiedelung und geografischen Lage die Grundvoraussetzungen vorhanden.
Es sieht nicht schlecht aus für die Wölfe bei unseren gemütlichen Nachbarn. Der Menschenschlag dürfte auch ein ganzes Stück pragmatischer mit der Thematik umgehen und das Thema hyperventiliert da sicher nicht so wie bei uns in Presse und Politik. Allerdings halte ich es da eher für denkbar, daß Problemwölfe ganz unkonventionell "deproblematisiert" werden. Da wird sicher nicht so lange gefackelt.
Zum Schluß noch eine eher bedenkliche aktuelle Meldung. Wenn ich das richtig interpretiere gabs im Hohenelberudel (Riesengebirge) ein Vorfall wo ein Wolf (Wölfin Vlcice) in eine Schafweide eingedrungen war und 30 Stunden da nicht wieder rauskam, einesteils wegen dem elektrischen Zaun, andererseits wurde die Schafherde noch von einem anderen Wolfsrudel beobachtet. Das Tier war entkräftet und frustriert schreibt man da. Vom Tier wurde Blut entnommen und es wieder freigelassen. Allerdings lungerte der Wolf Tage später wieder an menschlichen Behausungen. Bei diesem Wolf wurden Tollwut Antikörper im Blut gefunden, ohne direkt Tollwut nachweisen zu können, aber aufgrund des vorhandenen Infektionsrisikos und des ungewöhnlichen Verhaltens wurde die Wölfin eingeschläfert. Das alles erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Institut in Hradec Kralove und den Bakteriologischen Veterinärmedizinern des Safariparks Dvur Kralove.