ggf. Jungwolf im Fläming

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
fuchs
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ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von fuchs »

Einleitung:
Dieses Forum kenne ich seit längerer Zeit. Ich schaue ab und an herein.
Der grundsätzliche Tonfall des Forums ist mir zu unsachlich und zu weinerlich.

Heute habe ich mich angemeldet, da ich eine Beobachtung der interessierten Öffentlichkeit mitteilen möchte.

Ort des Geschehens ist ein kleines Dorf in der Nähe von Kropstädt; das ist nördlich von Lutherstadt Wittenberg noch im Fläming. Ich habe ein Haus in einer kleinen Siedlung in Waldnähe. Vom Wald sind es etwa 150 Meter über eine ungemähte Wiese bis zu meinem Grundstück. Mein Grundstück ist nur teilweise eingefriedet.

Ich sitze mit meiner Gattin gegen 20:45 (Mittwoch, 2011-05-11) auf der Terrasse, wir genießen die Ruhe und das Zwitschern der Vögel in der Abenddämmerung. Völlig unerwartet marschiert ein Fuchs durch den Garten: Zunächst kann er uns nicht sehen. Die Terrasse ist faktisch gedeckt durch das Haus sowie eine Palisade. Als er uns bemerkt, schaut er kurz zu uns - und geht dann zügig ab. Ich sah ihn dann nochmals kurz - er wechselte (da ist dann engere Bebauung) zu einem Nachbargrundstück.

Nun kenne ich Füchse - ich habe eine gewisse Vorstellung, wie Füchse grundsätzlich auszusehen haben. Daher wurde ich dann nachträglich stutzig. Folgende Unterschiede sah ich:
* Das Tier war deutlich "höher" - fast in der Tendenz zu einem Mähnenwolf.
* Das Tier war deutlich magerer als ein Fuchs.
* Die Färbung des Tiers war gescheckt. Grundfarbe war (soweit erkennbar) fuchsbraun. Aber: Das Tier war gescheckt. Es gab deutlich dunklere Töne in der Fellzeichnung.
* Der Fellbewuchs des Körpers erschien mir kürzer.

Gemeinsamkeit war der buschige Schwanz.
Das Tier trug den Schwanz waagerecht zum Körper.

Mir ist ausdrücklich nicht an seitenlanger Erörterung gelegen, woran man einen Fuchs so erkennen kann. Mir ist auch nicht an einer Erörterung gelegen, ob das ein Wolf war (dann ist er vmtl krank - viel zu nahe an bewohnter Örtlichkeit).

Ich teile lediglich meine Beobachtung mit.
Möge es nützen.
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SammysHP
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von SammysHP »

Die angebliche Unsachlichkeit lasse ich mal dahingestellt, wir müssen hier mit öffentlich zugänglichen Informationen auskommen, machen in der Situation meiner Meinung nach aber einen ordentlichen Job. Wenn ich mal so zum NABU auf Facebook schaue und was die Leute so schreiben...

Zu deiner Beobachtung: Für mich klingt das wirklich eher nach einem Fuchs. Eine eindeutige Antwort ist mit den Informationen zwar ziemlich schwierig, aber klare Hinweise auf einen Wolf konnte ich nicht erkennen.

Selbst wenn es ein Wolf gewesen wäre, ist der Aufenthalt nahe der Ortschaft kein Anzeichen für eine Krankheit, das ist völlig normal für einen Wolf (genau wie für Füchse).

PS: Willkommen im Forum!
timber-der-wolf

Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von timber-der-wolf »

Ersteinmal Willkommen!

Hab Mut und mische Dich ein, wenn Du meinst, dass es unsachlich oder "weinerlich" zugeht 8-)
Bzgl. dem "weinerlich" - ok, manchmal klingt es in einigen Beiträgen vielleicht wirklich so, eine gewisse Form der "Vermenschlichung" der Tiere ;-). Das findest Du aber insbesondere in (fast jedem) Hunde-(und anderem Haustier-)forum auch. Viele Menchen sind heute z.T. leider sehr naturfern geworden, andere sehen ihre Tiere, egal welche, einfach als menschlichen "Partnerersatz". Seis drum, kann man nicht ändern.

Zu Deiner Beobachtung - ich glaube schon, dass es doch ein Füchschen war. Das gescheckte Fell ist nicht sooo unüblich, habe ich auch schon gesehen / beobachtet. Es kann auch sein, dass er mit dem Fellwechsel, obwohl schon Mai, noch nicht ganz durch war.
Und wie Sammy schon schrieb, auch ein Wolf, insbesondere neugierige Jungwölfe, können durchaus sehr dicht an Siedlungen und in die Nähe von Menschen herankommen - wenn sie sich ungestört dünken ^^
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Ash
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von Ash »

Hmm... Marderhund fällt aus?
jurawolf
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von jurawolf »

klingt nach fuchs. das gescheckt scheinende fell kann wie erwähnt vom ausgehenden fellwechsel stammen oder könnte auch auf räude hindeuten. die räude ist weit verbreitet und sorgt dafür, dass das fell stellenweise dunkler aussieht (wenn sich das fell beim haarausfall lichtet). das www spuckt eine ganze reihe bilder von räudigen füchsen aus, wo man dies gut sieht. die waagrecht zum körper getragene rute spricht ebenfalls eindeutig für den fuchs, für den dies die normale position ist, während dies beim wolf anders ist (meist eingezogen).
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Ash
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von Ash »

Bildbeispiele für räudige Füchse:
http://www.nimrods.de/Raeude-Staupe.htm
http://www.naturfotografen-forum.de/o32 ... sch%C3%B6n

Andere Idee: http://tierdoku.com/index.php?title=Goldschakal
Oder noch ganz viel mehr: http://www.google.de/search?hl=de&biw=1 ... 3&aql=&oq=

Beschreibung in Kurzform: "Besondere Sorgfalt beim Ansprechen bei der Fuchsjagd ist somit angesagt. Der Goldschakal gleicht einem großen Fuchs, er ist allerdings höherläufig, hat eine kürzere Rute, und sein Balg ist am Rücken grau gefärbt."
Quelle: http://www.jagd-stmk.at/2010/goldschaka ... -geschont/
Wie der allerdings da hingekommen sein soll... no sei. Aber hört sich zumindest auch möglich an, was die Beschreibung angeht.
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SammysHP
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von SammysHP »

Stimmt, ich meine irgendwann mal etwas darüber gelesen zu haben, dass in Deutschland Goldschakale aufgetaucht sind.

archiv/topic,1027,-woelfe-und-goldschakal-in-ch.html
archiv/topic,1028,-neuzugang.html
archiv/topic%2c1127%2c60%2c-woelfe-in-b ... html#18845

@Ash
Habe die oberen beiden Links mal korrigiert, damit man sie anklicken kann. ;)
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Ash
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von Ash »

Urgs.. OK, danke Dir ;) Aber ja, ich hatte da auch noch was im Hinterkopf; war mir nicht mehr sicher, ob es MeckPomm oder Brandenburg war. Warum dann nicht auch im Fläming?
timber-der-wolf

Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von timber-der-wolf »

Ash hat geschrieben:Urgs.. OK, danke Dir ;) Aber ja, ich hatte da auch noch was im Hinterkopf; war mir nicht mehr sicher, ob es MeckPomm oder Brandenburg war. Warum dann nicht auch im Fläming?
Nur mal so ;-) : "Der Fläming ist ein eiszeitlich gebildeter Höhenzug und gleichzeitig eine historisch gewachsene Kulturlandschaft im südwestlichen Brandenburg und östlichen Sachsen-Anhalt. Er erstreckt sich östlich von Magdeburg über mehr als 100 Kilometer bis zur Dahme. Der Fläming ist als 30 bis 50 Kilometer breiter Höhenrücken Teil des Südlichen Landrückens, der insbesondere in der Saaleeiszeit geformt wurde. Die Stadt Jüterbog gilt als Grenze zwischen dem Hohen Fläming im Westen und dem Niederen Fläming im Osten." und hier (die Karte rechts): http://www.reiseregion-flaeming.de/ da erkennt man, dass der Fläming zum überwiegenden Teil zu Brandenburg gehört. 8-)
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Ash
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Re: ggf. Jungwolf im Fläming

Beitrag von Ash »

@Norbert: Niemand mag Klugscheißer! :-P Ich kenne den Fläming halt nur aus der S-A Ecke, von Niemegk und Burg Rabenstein (oder war´s Niemekg? Egal!) bis ca. Wollin (ungefähr da, wo es jetzt rudelt. Verlorenwasser hieß das Kaff ganz konkret, glaube ich). Ich... bin halt gründlich! So!
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