http://www.cellesche-zeitung.de/S5435632Umweltministerium verpasst Celler Wolfsberatern Maulkorb
Der Celler Wolfsberater Volkhard Pohlmann ist dafür bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Seinen Mund verbieten lassen, will er sich schon gar nicht. "Dass man als Ehrenamtlicher nur noch die Meinung des Ministeriums wiedergeben darf, ist eine Frechheit", sagt Pohlmann mit Blick auf ein Schreiben, dass das Niedersächsische Umweltministerium an alle Wolfsberater unter der Überschrift "Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)" verschickt hat. Helge John, ebenfalls Wolfsberater im Landkreis Celle, sieht das Schreiben dagegen "sehr entspannt". "Wenn ich für jemanden tätig bin, darf derjenige auch die Grundsätze bestimmen, was ich nach außen sage", so John, der den Weg des Ministeriums aber als "eigenartig" bezeichnet.
Es gab ja schon oft Diskussionen darüber, wie sich manche Wolfsberater in der Öffentlichkeit äußern. Auch dem Umweltministerium scheint das nicht zu gefallen. Jetzt gibt es neue Richtlinien für Wolfsberater:
- "Wolfsberater nehmen keine Beurteilung von Wolfsverhaltensweisen bezüglich der Gefährlichkeit und Handlungsrelevanz vor"
- "bei der Aufnahme von Nutztierrissen bitten wir Sie, eine Vorwegnahme der Verursacherschaft sowie deren Wahrscheinlichkeit zu unterlassen"
- "Im Fall eines Nutztierrisses beschränken Sie Ihre Aussagen gegenüber Dritten und Medien auf die aufgenommenen Fakten und vermeiden persönliche Meinungen und Interpretationen"
- "Um Ihnen künftig die Möglichkeit zu geben, Ihre Arbeit zu reflektieren, zu beenden oder wieder neu zu beginnen, wird das Ehrenamt zukünftig begrenzt" (Neubeurteilung der Berufung zum Wolfsberater nach zwei Jahren)